In den letzten Jahren waren Immer mehr Reisepläne und Wunschziele in mein Bewusstsein gekommen – hoffnungslos viele angesichts der wenigen Urlaubswochen, die man als Angestellter hat. So entstand die Idee einer längeren Arbeitspause zur Realisierung der akkumulierten Reiseabsichten. Es wurde begonnen zu sparen, zu recherchieren und ganz vage zu planen. Letztendlich ergab sich in diesem Jahr aus den Lebensumständen ein stimmiger Zeitpunkt für die Konkretisierung und Umsetzung der Pläne.
Das Vorhaben einer mehrmonatigen Reise muss wohl vorbereitet sein und verändert das Leben in allen Bereichen, schon bevor die Reise losgeht. So musste ich mich in den letzten Monaten aus meinem gewohnten Leben zurückziehen und die Weichen für die Reise stellen…Job kündigen, Wohnung auflassen, Sachen verstauen, Ausrüstung kaufen, Bürokratie erledigen und sich auch aus dem geliebten menschlichen Umfeld nach und nach zurückziehen und bis auf weiteres verabschieden.
Der Tausch von Freiheit gegen Sicherheit, Komfort und Geld kommt mit vielen Teilschritten, die oft nicht nur leicht fallen. So braucht man schon vor Antritt einer solchen Reise viel mehr Mut und Entschlossenheit als für einen normalen mehrwöchigen Rucksacktrip. Zwei Dinge, die mir Gott sei Dank gegeben sind. Zweifel gab es so gut wie gar nicht – ehrlich!
Die Reise beinhaltet für mich einige wichtige Aspekte meines Lebens, denn es ist viel mehr als nur exotische Reiseziele, was da lockt:
Für mich geht es um die Erfahrung und das Lebensgefühl der Freiheit. Eine Emanzipation von den vielen Zwängen, die sooft als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens gesehen werden. Das Gefühl der Freiheit möchte ich soweit in mich aufnehmen und in meinem Herzen abspeichern, dass ich es für den Rest meines Lebens abrufen kann, und es mich trägt, auch wenn im Außen mal nicht so ein hohes Maß an Freiheit gegeben sein wird wie auf dieser Reise.
Außerdem geht es um Beweglichkeit. Auf der Reise wird sich diese natürlich durch viele physische Ortswechsel und Aktivität ausdrücken. Doch es ist eine umfassendere Beweglichkeit, die immer mehr geschult werden will und muss. Die Beweglichkeit des Geistes. Die Fähigkeit sich auf wechselnde Gegebenheiten und Energiefelder einzustellen, diese zu spüren und so gut wie nur möglich, und solange es sein darf, voll zu genießen um sich dann wieder in Leichtigkeit weiterzubewegen und in neue Situationen zu begeben. Diese Beweglichkeit möchte ich auf der bevorstehenden Reise weiterentwickeln, um auf meiner weiteren Lebenswanderschaft und darüber hinaus aus ihr heraus freier agieren zu können.
Ein weiterer Aspekt ist die Freundschaft zu meinem geliebten Kumpel und langjährigen Weggefährten Markus a.k.a. Nane. Als ich Markus irgendwann gefragt habe, ob er es sich vorstellen könne, mit mir gemeinsam eine längere Reise zu machen, kam ein klares Ja von ihm. Letztendlich haben wir die Reise gemeinsam vorbereitet und es wird eine Freude sein, viele Eindrücke gemeinsam zu erleben und zu reflektieren. Die Reise wird uns bestimmt auch in der Freundschaft durch Höhen und Tiefen führen, in eine Intensität, wie man sie daheim sicher nicht erfährt. Auch in diesen Aspekt des Abenteuers gehe ich voller Vertrauen. Es sei an dieser Stelle gesagt, dass ich mir keinen besseren Gefährten für so ein Unternehmen wünschen oder vorstellen könnte!
Die Reise ist für mich auch ganz bewusst eine Visionssuche. Durch das Zulassen von viel Ruhe und Besinnung sowie die Distanz vom gewohnten Lebensumfeld und der Geschäftigkeit sollen sich die inneren Räume für neue Ideen, Ziele und Perspektiven für mein weiters Leben öffnen. Wir besuchen gezielt Gegenden voller Kultur und großer Vergangenheit und wollen uns von der Magie und Weisheit der Orte und Völker berühren lassen, damit sich die eigene Sicht etwas weiten möge.
Ich gehe mit viel Freude in die kommende Zeit. Was danach kommen soll, steht für mich vollkommen offen. Das ist auch eine Voraussetzung für die Erfahrungen, die es zu machen gilt.
Ich werde mich bemühen, öfter mal was Neues in den Blog zu stellen, und freue mich, wenn es jemanden gibt, der unsere Reise interessiert mitverfolgt. Die Reise wird irgendwann enden, dann sehen wir uns wieder.
In der Zwischenzeit lasse ich es mir gut gehen…und ihr euch bitte auch, denn das sollte auch daheim ganz gut möglich sein.
Alles Liebe, Jörg 18.09.2009
Übersetzt: “Das Leben ist kurz, genieße es!”