Der dritte Tag der Tour war eine lange Autofahrt mit wenigen Stopps, diese waren aber beeindruckend. Die meiste Zeit sassen wir im Auto, immerhin galt es 500 km Schotterpiste zurueckzulegen.
Gleich in der Frueh fuhren wir zu den Geysiren auf fast 5000 m Hoehe, ziemlich beeindruckend, wie es da den dampf und das siedende wasser aus der Erde drueckt.
Der naechste Stopp und Umkehrpunkt der Tour war die Laguna Verde (Gruener See), der aufgrund des Kupfergehaltes gruen gefaerbt ist und malerisch vor einem Vulkan liegt.
Am Weg heim waren wir schon alle muede, der Chauffeur hat sich mit Coca wachgehalten, waehrend wir gepennt haben. Am Ende waren alle froh, dass es geschafft war. Ich auch, weil ich wieder alleine meinen Weg gehen konnte.
Hab mir ein billiges Quartier gesucht, mangels Warmwassers kalt geduscht, und bin zufrieden pennen gegangen. Heute in der Frueh bin ich nach Potosi aufgebrochen. Mit dem billigsten Bus, wo wieder mal mehr Tickets verkauft wurden, als es Sitze gibt, ist es ueber eine staubige Schotterpiste durch malerische Landschaften gegangen, vorbei an kleinen Ortschaften, die durch den Bergbau entstanden sind. Beim Fenster hat es herein gestaubt, dass ich fast soviel Dreck gefressen habe wie die vermummten Strassenarbeiter am Strassenrand.
Die Ankunft in Potosi war schon beeindruckend. Die Stadt ist Mitte des 16. Jahrhunderts von den Spaniern am Fusse des Cerro Ricos (reicher Berg) gebaut worden, um den gewaltigen und hoechst silberhaeltigen Berg auszuweiden bis aufs Gehtnichtmehr. Die Stadt hat sich binnen kuerzester Zeit zur damals reichsten und groessten Stadt der Welt entwickelt und die Spanier haben Schiffweise Silber weggeschafft. Die Geschichte der Stadt ist gepraegt von 500 Jahren Ausbeutung und Frohndienst der Einheimischen, die Coca-kauend Tag und Nacht in den Minen hackeln und eine Lebenserwartung von 30-40 Jahren haben, bis heute.
Die Stadt ist die hoechstgelegene Grossstadt der Welt und es herscht hier ein irres Getriebe. Das Zentrum ist mit schoenen Kolonialbauten bestueckt, im Hintergrund thront der Cerro Rico. Werde mir hier zumindest 2 Tage fuer alles Zeit nehmen und ein bisschen relaxen.
Morgen werde ich eine gefuehrte Tour in die Minen machen, das sol eines der beeindruckendsten Erlebnisse sein, die man in Bolivien machen kann…mal sehen. Jetzt geh ich was speisen.