Māui lernt seine dritte Heimat, das Land der Maya, kennen.

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Ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste Reise zu den Mayas und wie sich dadurch eine neue Welt für mich eröffnet hat. Ich musste darauf 28 Jahre lang warten und der Zeitpunkt war für mich damals wohl genau der richtige.

 Māui sollte schon deutlich früher das Privileg bekommen, das Land der Maya, seine Menschen, Energien und Kraftplätze kennen zu lernen. Bestimmt haben viele es nicht wirklich verstanden und manche haben uns sogar davor abgeraten, mit unserem kleinen Baby nach Mittelamerika zu reisen. Sätze wie „Der Kleine hat ja eh nichts davon und für Euch ist es nur anstrengend.“ sind dabei eher an uns abgeprallt. Immerhin wissen wir, was für eine schöne Energie in diesem Erdteil und seinen Menschen zuhause ist, und außerdem glauben wir ganz fest daran, dass auch (oder gerade) ein Baby diese Energien wahr- und aufnehmen kann. Ob Māui auf seiner Reise alle dreidimensionalen Wunder als solche erkennen kann oder nicht, das war für uns nicht vordergründig wichtig – immerhin gehen wir davon aus, dass die sichtbare Welt nur „die Spitze des Eisberges“ von einem wunderbaren, großen Ganzen ist. Anstrengend ist uns unser Māui sowieso nicht. Dafür lieben wir ihn viel zu sehr und wir haben ja schon in Neuseeland herausgefunden, dass er ein sehr unkompliziertes Reisebaby ist…

Wie es dann genau sein würde, das wussten wir dennoch nicht. Ich kenne das Land der Maya seit vielen Jahren in- und auswendig und ich weiß, was man dort erwarten kann und was nicht. Das Wichtigste ist, dass die Menschen dort sehr freundlich sind und uns eine Umgebung zum Wohlfühlen bieten. Wyn sagte auch „No problem!“ und ich habe mich natürlich auf sie als erfahrene Mutter verlassen, dass sie einschätzen kann, was auf uns zukommen werde und dass es wirklich problemlos sein wird. Auf die Gebete für den Schutz auf der Reise vergisst man dennoch nie. In jeder Zeremonie, jeden Tag und vor jedem noch so kleinen Ausflug…

Jetzt, fast am Ende unseres zweimonatigen Aufenthalts, bin ich natürlich trotz allem froh schreiben zu können, dass es hier tatsächlich eine rundum äußerst schöne Erfahrung für uns gewesen ist.

Und für Māui war es das ganz sicher auch. Was soll da das Schöne für ihn gewesen sein? Ganz sicher einmal die ruhige Umgebung, in der man sich von Mensch zu Mensch begegnet. Die entschleunigte Lebensweise ohne Stress, Hast und Autoverkehr. Vor allem aber ist sehr bemerkenswert, wie er als kleines, stilles Baby von den Menschen wahrgenommen, angenommen und aufgenommen wurde.

Auf letzteres möchte ich im Besonderen eingehen, denn das ist ein sehr gutes Beispiel für den großen Schatz der Herzlichkeit, den man hier finden kann. In der Einfachheit und Bescheidenheit, bedingungslos, unscheinbar und von vielen unbemerkt…sozusagen im Schatten der berühmten Maya-Pyramiden, der atemberaubenden Landschaften und der großen Mysterien, die hier seit Jahrtausenden gehütet und von vielen Wahrheitssuchern aus aller Welt verstanden werden wollen. Wer sich auf der menschlichen Ebene des Herzens so berühren lässt, braucht auch die großen Mysterien der alten Völker nicht suchen, denn die liegen da bestimmt alle schon mit drin.

Von den Mayas wird man immer mit einem Lächeln beschenkt. Man begegnet sich hier in einer gebenden und den Mitmenschen segnenden Grundhaltung, die einen als Europäer sehr angenehm berührt. Ständig hört man Dinge wie „Wie geht´s?“, „Guten Morgen“, „Schönen Tag noch“, „Alles Gute“, usw…Mit einem Baby am Arm ist das noch einmal was anderes. Sobald wir hier in Guatemala irgendwo mit Māui aufgetaucht sind, wurden wir angelächelt, angesprochen und mit Anerkennung, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit geradezu überhäuft.

Das fing schon beim Ankommen am Flughafen in Guatemala City an – überaus aufmerksame und hilfreiche Leute überall. Am Flughafen Madrid war das noch anders gewesen. Dort zählen Anzug und Krawatte bei weitem mehr als ein Baby und das wurde uns auch direkt ganz ohne Genierer so vermittelt.

Am Flughafen in Guatemala wurden wir schon von Tata Juan, meinem langjährigen Feuerschamanen-Lehrer erwartet. An sich ist das schon eine Tradition, dass er der letzte und erste Guatemalteke ist, den wir auf unseren Aufenthalten treffen. Immerhin wohnt er direkt in der Nähe des Flughafens. Diesmal war es aber noch etwas anderes. Tata Juan kam mit seiner ganzen Familie, um unser Baby (sein „Enkelkind“) zu sehen, in den Armen zu halten, in Guatemala willkommen zu heißen und zu segnen. Die Freude war riesengroß und beinahe wären wir gar nicht mehr losgekommen von dort. Das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Wochen erwarten sollte.

Wohin wir auch gekommen sind, wen auch immer wir getroffen haben: Niemand war jemals scheu, auch einem fremden Baby (unserem Māui) gegenüber bedingungslose Liebe auszudrücken, ihn zu segnen und ihm Komplimente zu machen oder uns zu bitten, ihn im Arm halten zu dürfen. Kinder werden hier nicht einfach als Anhängsel von den Eltern oder als herumgetragene Objekte übersehen so wie in Europa. Jeder reißt sich um sie und weiß auch, mit ihnen umzugehen.Und wenn man mit einem Baby unterwegs ist, lernt man auch viele neue Vokabeln kennen. Das meistgehörte neue Wort auf Spanisch war für uns “Cachetón”, was soviel wie “Bausbackiger” heißt. :-) Das ist in einem Land mit weit verbreiteter Unterernährung unter Kindern und Babys ein absolutes Kompliment für den Nachwuchs und die Eltern.

Übrigens haben wir auch immer wieder den uns bekannten hier lebenden Europäern die Möglichkeit geben wollen, unseren Sohn einmal zu halten. Jedoch wurde das auffallend oft mit Aussagen wie „Ich weiß ja nicht wie…“ etc. abgewunken. So unterschiedlich sind die Welten…

Māui hat das Bad in aufrichtiger Zuneigung bestimmt auf angenehme Weise gespürt. Denn er ist ja auch in Neuseeland mit menschlicher Wärme von allen Seiten gut versorgt gewesen und hat sich vom ersten Tag an die Nähe vieler Menschen gewöhnen dürfen. Außerdem gab es von ihm dabei nie ein Anzeichen, dass ihn nur irgend etwas irritieren oder stören würde. Was für ein zufriedenes und liebes Kerlchen!

Das folgende Video (made by Wyn) zeigt neben ein paar anderen Bildern nur eine kleine Auswahl von unzähligen Fotos, die wir mit den Einheimischen (hauptsächlich Freunde und Familie von uns) gemacht haben und die unsere Freude über diese erste gemeinsame Reise hierher ausdrücken.

Māui hat eine weitere Familie und eine weitere Heimat bekommen. Er durfte nicht nur die Menschen und ihre Herzlichkeit kennen lernen, sondern auch ein paar wundervolle Plätze der Tierra Maya, die uns seit langem vertraut und lieb sind (u.a. die Pyramiden von Tikal, Yaxha, Gumarkaj und Palenque). Durch die Besuche dieser kraftvollen Orte werden auch energetische Brücken gebaut und wir gehen davon aus, dass Māui auf seiner ersten Reise durch die Maya-Welt eine schöne Verbindung zu unserer/seiner dritten Heimat ins Herz gelegt bekommen hat. Und sie hat sich auch einmal mehr nur von ihrer besten Seite gezeigt.

Die Dankbarkeit ist für die Maya die stets ausgedrückte Grundhaltung ihres Lebens und das Vehikel schlechthin um glücklich durchs Leben zu reisen. Wir verlassen die „Tierra Maya“ einmal mehr mit von Dankbarkeit gefüllten Herzen und wir können es jetzt schon kaum erwarten wieder als Familie hierher zurückkehren zu dürfen. Danke allen Plätzen, Menschen und Energien, die uns hier so wohlwollend aufgenommen und stets gut beschützt haben. Danke unseren Familien, die uns zuhause in Neuseeland und Österreich den Rücken freihalten und mit ermöglichen, dass wir hierher reisen konnten. Danke Wyn, dass Du für uns, Deine Familie, Unmögliches möglich machst. Maltiox, maltiox, maltiox!

Empfang durch Don Juan und einem Teil seiner Familie am Flughafen

Empfang durch Don Juan und einem Teil seiner Familie am Flughafen

Erst einmal das angenehme Klima und die Ruhe genießen.

Erst einmal das angenehme Klima und die Ruhe genießen.

Die Großmutter Atit´lán

Die Großmutter Atit´lán

Meine Maya-Adoptiveltern Don Francisco und Doña Cecilia freuen sich über ihren neuen Enkel

Meine Maya-Adoptiveltern Don Francisco und Doña Cecilia freuen sich über ihren neuen Enkel

Frühstück am Lago Atitlán

Frühstück am Lago Atitlán

Don Francisco in einer ganz ungewohnten Pose (das Handy, nicht das Baby)

Don Francisco in einer ganz ungewohnten Pose (das Handy, nicht das Baby)

Feuerzeremonie mit Tata Juan in seinem Element

Feuerzeremonie mit Tata Juan in seinem Element

Nacht-Ritual mit Tata Juan

Nacht-Ritual mit Tata Juan

EIne speuzielle Segnung für unseren Sohn durch Tata Juan

EIne spezielle Segnung für unseren Sohn durch Tata Juan

Zeremonie mit Nana Feliciana

Zeremonie mit Nana Feliciana

Spaziergang im Kräutergarten mit Nana Feliciana

Spaziergang im Kräutergarten mit Nana Feliciana

Osterteppich für Māui

Osterteppich für Māui (hier mit seiner Guatemala-Taufpatin Chenta und Ixlem)

am Tag Tzikin

am Tag Tzikin

..noch mehr Vögel

..noch mehr Vögel

Auch die richtige Haltung an der Café-Bar will früh genug gelernt sein.

Auch die richtige Haltung an der Café-Bar will früh genug gelernt sein.

Sonnanaufgang über dem Lago Atitlán

Sonnanaufgang über dem Lago Atitlán

Bootsfahrt am Lago Atitlán

Bootsfahrt am Lago Atitlán

Wyn mit der Känguruh-Tasche: EIn unverzichtbares Utensil für uns auf dieser Reise.

Wyn mit der Känguruh-Tasche: EIn unverzichtbares Utensil für uns auf dieser Reise.

Oder einfach am Arm...Spazieren an der frischen Luft

Oder einfach am Arm…Spazieren an der frischen Luft

Gut gelaunt auf Achse

Gut gelaunt auf Achse

Bootsfahrt am Fluss

Bootsfahrt am Fluss

Auch im Flieger ist Māui cool

Auch im Flieger ist Māui cool

an den Wasserfällen in Chiapas

an den Wasserfällen in Chiapas

Über dem Blätterdach auf den Pyramiden von Tikal.

Über dem Blätterdach auf den Pyramiden von Tikal.

Meeting zur gemeinsamen Zeremonie mit Tata Gilberto in Tikal

Meeting zur gemeinsamen Zeremonie mit Tata Gilberto in Tikal

Die Ceiba - Lebensbaum der Maya und Ausdruck von Kraft

Die Ceiba – Lebensbaum der Maya und Symbol für Kraft

Zeremonie bei den Pyramiden in Uaxactun

Zeremonie bei den Pyramiden in Uaxactun

Ofrenda bei den Tempeln von Gumarkaj

Ofrenda bei den Tempeln von Gumarkaj

Eines unserer Lieblingsplätzchen im Tiefland

Eines unserer Lieblingsplätzchen im Tiefland

Der schwarze Sandstrand von Monterrico am großen Pazifik, Māuis Heimat

Der schwarze Sandstrand von Monterrico am großen Pazifik, Māuis Heimat

Am großen Pazifik in Monterrico

Am großen Pazifik in Monterrico, weit hinter uns am anderen Ende des Meeres steht Māuis Großvater mit der ANgel am Strand.

Ein schräger Fisch, der da angespült wurde.

Ein schräger Fisch, der da angespült wurde.

Māui hat in den beiden Monaten viel Entwicklung durchgemacht und Neues gelernt, z.B. Zungenzeigen

Māui hat in den beiden Monaten viel Entwicklung durchgemacht und Neues gelernt, z.B. Zungenzeigen

Bis bald, Guatemala! Maltiox!

Bis bald, Guatemala! Danke für alles, Maltiox!

2 Gedanken zu „Māui lernt seine dritte Heimat, das Land der Maya, kennen.

  1. Primes Brigitte

    Sehr sehr berührend….Jorge jun.! Gracias! So ein lieber “Cachetón”! Vielleicht wird mein Traum vom Atitlán See einmal wahr? Gutes Ankommen in der österreichischen Heimat!

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    1. admin

      Danke, Tante Gitti. Sind bereits gut gelandet und du wirst den Māui auch bald treffen. Liebe Grüße, Jörg

      Antworten

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