Heute war es endlich soweit und wir machten uns auf den Weg zu den grossen Pyramiden von Gizeh. Weit ist der Weg nicht, die Pyramiden stehen direkt an der Stadtgrenze und sind mit dem Taxi bequem fuer ein paar Kroeten zu erreichen.
Gizeh ist bestimmt die wichtigste Touristenattraktion des Landes und man hatte ja schon aus dem Reisefuehrer und von heimgekehrten Aegyptenreisenden einiges an wilden Geschichten gehoert, wie schlimm dort der Kampf um das Geld der Besucher gefuehrt wird, wie nervig und zahlreich die Hustler sind und wie ueberlaufen der Platz. Den Geschichten nach sollte man den Platz eher meiden, doch der Magnetismus der beruehmten Staette war zu gross und so zog es auch uns hin, logo!
Man steigt am grossen Vorplatz aus und ist gleich mal hin und weg ob der ueberwaeltigenden Dimension der grossen Pyramiden. Alles rennt erstaunlich geregelt ab, keine Warteschlangen fuer Tickets und eine zuegige Abwicklung beim Eingang. Wir waren regelrecht verstoert, wie friedlich und unbehelligt wir auf des Plateau zu den Pyramiden raufspazieren konnten, war man doch auf das Schlimmste eingestellt. Ein paar Postkartenverkaeufer und Kameltreiber kommen zwischendurch schon auf einen zu, aber…alles harmlos fuer jemanden, der gerade 2 Monate in Aethiopien war, echt!
Also konnten wir voller Freude und Bewunderung ueber das Plateau wandern, zwischen den Pyramiden durch, runter zur Sphinx (,die in Realitaet etwas kleiner ist, als sie auf den Postkarten wirkt), einen Abstecher in das kleine Museum mit der Sonnenbarke, bis wir irgendwann einen Platz gefunden haben, wo wir in Ruhe einen schoenen Blick auf das Areal geniessen und die Gedanken wandern lassen konnten. Kein Wunder, dass die Pyramiden seit Jahrtausenden die Fantasie der Menschen befluegeln, es ist einfach beeindruckend und fast unglaublich, was man hier zu sehen bekommt. Und sollte man im Museum von Kairo die Pharaonen “nur” als ein paar zusammengeschrumpelte Leichname aus alten Tagen wahrgenommen haben, dann wird einem spaetestens angesichts der Pyramiden klar, dass diese wahrlich als Gottkoenige gesehen wurden. Sehr sehr beeindruckend war auch die Sonnenbarke fuer mich, ein fein gearbeitetes, ca. 30 Meter langes Holzschiff, mit dem der tote Pharao zu seiner letzten Ruhestaette geschifft wurde, und das ihm letztendlich in einer eigenen Grabkammer vor der Pyramide als Vehikel fuer das Jenseits bereitgestellt wurde.
Beeindruckt und bewegt ist hier jeder Besucher, da bin ich mir sicher. So war es auch fuer uns ein perfekter Tag…
Optisch erstaunlich sind uns auch die Touristengruppen eingefahren. Wir haben ja seit vielen Wochen kaum weisse Menschen gesehen, viele Europaeer sieht man hier in der Stadt auch nicht gerade. Und heute waren dann ueberall die Busgruppen unterwegs, besonders viele Russen, Englaender, Deutsche. Da stach es uns schon bald ins Auge, wie ungepflegt und uebergewichtig der Grossteil der Leute ist, der da so in den Charterflugzeugen angeflogen kommt. Verschwitzte Leiber, pralle Baeuche und sonnenverbrannte Gliedmassen treten aus der viel zu knappen Kleidung hervor. Nach 2 Monaten auf dem schwarzen Kontinent war das fuer sich schon fast eine Begegnung “der dritten Art”…
Damit wir selber nicht bald am gegenueberliegenden Ende des Spektrums des Ernaehrungszustandes ankommen, sind wir dann wieder in die Stadt zurueck gefahren, um uns ein gepflegtes Essen einzuverleiben. Das hat die Zufriedenheit nochmal gesteigert und der anschliessende Nachmittagsschlaf rundete den genialen Ausflugstag wuerdig ab. Was fuer ein toller Tag.
Morgen sind wir noch einen Tag in Kairo zum Relaxen, dannach werden wir in die Wueste hinausrattern. Den morgigen Tag moechte ich auch nutzen, um endlich ein paar Fotos ins Netz zu bringen. Der Nane ist mir da schon um einiges voraus, deshalb empfehle ich euch, seine Seite anzusehen. Dort gibt es nicht nur Nanes Geschichten, sondern auch Fotos und neuerdings vor allem Videos. Wer also die Hamer in Aethiopien singen oder mich tanzen sehen will, der gehe auf www.reisekreise.net und dann auf den Menuepunkt “Videos zur Reise”.
Salaam aleikum, aleikum salaam.
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Hallo Jörg. Ausgezeichnet gedanct! Welch ein Rhythmusgefühl.
Noch ein Bitte (auch an Nane): Schreibt kürzere Geschichten. Ich brauche Unmengen an Zeit für das Aufsaugen der atemberaubenden Eindrücke. Gottseidank bin ich mein eigener Chef. 😉
lg ronSi
Salaam aleikum, aleikum salaam, lieber bruder!
spannend die berichte über los piramidos… die stufenpyramide und knickpyramide sind mir von der uni in lebhafter erinnerung.
weisst, wenn du gelegenheit hast, schau dir den tempel von kom ombo an- der muss sehr spannend sein, der ist den krokodilen geweiht und es gab dort in grauer vorzeit initiationen mit dieser krokodilskraft… ein mächtiges krafttier, birgt sicher einige wunderbare erfahrungen in sich…
begleite dich in gedanken intensiv, bussi, sit