Honduras ist der südöstliche Nachbar von Guatemala. Für die meisten Reisenden gibt es hier nicht so enorm viel Grund, sich länger aufzuhalten. Nur ein ganz geringer Teil des Staatsgebietes ist ehemaliges Mayaland und auch die heutige Bevölkerung ist bei weitem nicht so indigen geprägt wie in Guatemala. Kulturell ist insgesamt nicht dermaßen viel los.
Uns hat es vor allem deshalb nach Honduras gezogen, weil es dort unweit von der Küste ein paar nette Karibikinseln gibt, wo wir ganz entspannt Weihnachten und Neujahr unter Palmen verbringen wollten.
Am Weg dorthin sind wir noch auf einen Abstecher in der Mayastadt Copan zugekehrt, die nur wenige Kilometer hinter der guatemaltekischen Grenze liegt. Copan ist ein sehr liebliches Örtchen, auch die Pyramidenstätte ist von ganz besonders schöner, kunstvoller und friedlicher Qualität. Ein Ort, den ich besonders gerne mag und eine passende Abschlussstation auf unserer gemeinsamen Reise durch die Mayawelt.
Von Copan haben wir uns am 23.12. auf den Weg zur Küste gemacht, eine Busfahrt von ca. 8 Stunden. Von der Hafenstadt La Ceiba ging es mit der Fähre zur Insel Roatan.
Roatan ist die größte der hondurianischen Inseln. Ca. 50.000 Menschen leben auf der Insel, ein großer Teil davon sind auch Garifunas. Roatan ist so wie die Nachbarinseln bei Tauchern sehr beliebt, das Riff hier ist das zweit größte weltweit nach dem australischen Great Barrier Reef. So haben auch wir die Gelegenheit genutzt und uns die Welt unter Wasser angeschaut. Gerhard hat den Tauchschein gemacht, der hier billiger ist als sonst irgendwo auf der Welt, und ich hab ein paar „Fundives“ gemacht. Vier ruhige Tage haben wir auf Roatan verbracht, die mit ein paar Tauchgängen und Bierchen gut ausgefüllt waren und schnell vergingen. Das Weihnachten nicht in unserem Sinn weihnachtlich war, braucht eigentlich gar nicht erwähnt zu werden.
Da wir Silvester auf der kleineren, aber belebteren Nachbarinsel Utila feiern wollten, sind wir mit einem Segelboot dorthin mitgefahren, was das Seemannsherz von Gerhard gleich höher schlagen ließ. Für mich war es auch ganz nett, aber nach kurzer Zeit ging es mir nicht viel anders als in allen anderen Transportmitteln dieser Welt – ich bin eingepennt und erst am Ziel aufgewacht.
Auf Utila hab ich vor zwei Jahren das Tauchen gelernt. Die Insel hat nur ein Dorf und ist zwischen den Feiertagen ganz gut mit Rucksacktouristen bestückt, die sich hier etwas Abwechslung zum Reisen am Festland geben, Tauchen gehen und am Abend einen abfeiern. So haben auch wir es gemacht. Das Leben hier ist sehr überschaubar und gemütlich und von allgegenwärtigen Reggaebeats begleitet. Es waren sehr nette und auch lustige Tage, man lernt lässige Leute aus aller Welt kennen und zwischendurch genießt man die Ruhe am oder noch besser unter Wasser. Leider hab ich es auch diesmal wieder nicht geschaftt, den Walhai zu sehen. Der größte Fisch der Welt (bis 12 Meter) kann nur an wenigen Plätzen der Welt beobachtet werden, so auch vor Utilas Nordküste. Das unruhige Meer und das schleißige Boot unserer Tauchschule haben aber unsere Suche nach dem Riesenfisch vereitelt, und so haben wir uns mit seinen kleinen bunten Verwandten zufrieden gegeben.
Utila war auch der Ort meines Abschiedes von Gerhard. Er hatte eine Vereinbarung getroffen, dass ihn ein Amerikaner mit seinem Segelboot Richtung Panama mitnehmen sollte, eine Tour von ca. zwei Wochen und einmal ein erster Einstieg für das von Gerhard angestrebte Segelabenteuer der nächsten Monate. Ich hab die Abfahrt von Gerhard nicht abgewartet, sondern bin aufgrund eines aufziehenden Unwetters abgedampft und wieder zurück nach Guatemala gefahren – zwei Tage im Bus. Die paar gemeinsamen Wochen waren super, wir waren ein gutes Reisegespann, trotz unserer beiden Sturköpfe gab es kaum Stress. An dieser Stelle sei Dir ganz fest gedankt, lieber Gertschi – für die vergangenen Wochen und unsere schöne Freundschaft, die ja von Wiener zu Kärntner auch eine interkulturelle ist. Viel Glück und Freude auf Deinen weiteren Wegen, Amigo!
Wenn man plötzlich alleine weiterreist, geht einem die Gesellschaft und der Schmäh am Anfang schon mal ab. ABER: es sollten nur zwei einsame Tage für mich sein, denn in Guatemala stand schon ein Treffen mit meinem „Hermano“ Stefan aus Vorarlberg an.
Den Stefan hab ich vor 4 Jahren in Guatemala kennen gelernt, seitdem waren wir noch zwei Mal gemeinsam hier. Trotz unserer großen Unterschiedlichkeit empfinden wir uns gegenseitig wie Brüder (daher der Titel „Hermano“ – span. Bruder) und geben uns eine kostbare Wegbegleitung aus unserer Herzensverbindung. Dementsprechend groß war meine Vorfreude auf unser Zusammenkommen, als ich am Weg ins guatemaltekische Hochland im Bus saß.
Das Wiedersehen war super, es gab doch gleich recht viel zu erzählen, wobei ich eher die Zuhörerrolle innehatte, da ich vorerst laufend damit beschäftigt war, frisches österreichisches Schwarzbrot (in dieser Ecke der Welt eine große Kostbarkeit) und andere Köstlichkeiten von daheim gierig in mich reinzustopfen. Bei einem richtigen Abendessen und einem Bierchen hat dann später auch der äußere Rahmen für die Eröffnung der „4. Guatemaltekischen Hermano-Festwochen“ gestimmt, die wie immer im Zeichen unserer gemeinsamen Liebe zum Land Guatemala und den Maya stehen werden.
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Hallo Jörgl! Dieses Mal hast Du’s geschafft, daß ich zugeben muss, daß ich richtig “eifersüchtig” bin. Was Du alles erleben und sehen und fühlen darfst!!!Bitte weiterhin Deine interessanten Berichte und Bilder.Ich genieße sie so.Dir von Herzem alles alles Liebe, bleib gesund und fröhlich! Deine Tant
Mich frißt der Neid, während du das gute Schwarzbrot und den herrlichen Speck stopfst und schlingst… du Hund du! Gratuliere zu diesem guten Erfolg, ich wünschte die Brot- und Wurstpost reichte bis nach Panama! Aber nix, nur Ölfrachter hier…
Machs gut und auf bald – Gertschi
Servas “Chorche”!
Danke für Deine Berichte, wie immer echt gelungen.
Der in mir derzeit schlummernde Abenteurer sieht sich im Augenblick etwas leid. Die bestehende Diskrepanz meinerseits mit hiesiger Gesellschaft verstärkt sich immer mehr. Es rennen einfach zu viele Pöpsche um nicht Ärsche zu sagen “umadumm”.
Allerdings scheint sich das berufliche Blatt doch langsam ins Positiven zu wenden. Näheres wird in unserer nächsten Skypesession berichtet. Ich kann unserer Tant nur zustimmen, wahrlich interessant Deine Berichte. Naja mehr hob i net zu sagen.
Achja, eines weiß ich aber, wäre ich bei Dir, was zweifelsohne sicher lässig wär, dann würd ich mich leid sehen, nicht auf die Schipiste gehen zu können. Is nämlich im Augenblick a net übel. Da frag ich mich grad, kannst Du überhaupt schifahren??
Gott sei Dank aber, welcher Gott das jetzt auch immer sein möge, wissen wir ja, dass es mit dem einen Leben nicht getan sein kann, im nächsten schauma, falls wir es nicht in diesem schaffen, dass wir vielleicht einmal gemeinsam Deine Länder bereisen, sollten wir nicht das nächste Mal ohnedies gleichzeitig in einem dieser Naturländer auf die Welt kommen. Wahrscheinlich dann aber, mit unserm Berufsglück als Bananenpflücker. Aber vielleicht schaffen wir es ja dann zum Bananenreifemeister. In diesem Sinn, Obacht geben, net ausrutschen, und das Leben genießen.
Besten Gruß aus Salzburg! Friedl
werter Herr Kusön Friedl, der Herr Jörg und ich waren zweifelsohne zwei der grössten nachwuchshoffnungen der letzten jahrzehnte im hiesigen schizirkus- also quasi jung-klammer-franzis… weiss der geier, warum der durchbruch auf sich warten liess… dies wäre für den von dir vorgeschlagenen zeitraum langfristigst gesehen ja auch noch eine alternative zum bananenpflücker…
Have fun wo und mit was auch immer! Sit
ma du bist gemein :))) da wär ich jetzt auch gerne. sooooo warm schaut das aus.. hey jörgsile, ich fahr am 30.1. nach amsterdam, cool, geh?! kannst du mich einmal skypen? ich hab schon entzugserscheinungen hab ich gestern gemerkt, als mich die ursi gefragt hat, ob ich eigentlich was von dir gehört hab….vermisse dich. bruderherz.hihi
Hallo Jörg,
gerhard der Bayer hat auch wieder einmal bei dir reingschaut und wünscht weiter gute Reise