Alright, seit 4 Tagen bin ich jetzt unterwegs, mal Zeit für einen schnellen ersten Bericht. Ich bin über London und Singapur nach Bangkok geflogen, wo ich Guntis Fährte (er ist einigermaßen zeitgleich von München direkt gekommen) am Flughafen mit viel Routine und Spürsinn aufgenommen und ihn sogleich vereinbarungsgemäß beim ersten Nadelöhr aufgestöbert habe. Übrigens war ich von London nach Singapur erstmalig im neuen Superjumbo, dem Airbus 380, unterwegs. Die Erwartung bezüglich eines ausreichenden Platzangebotes für meine langen Haxen hat nicht gehalten, dafür aber die Tragflächen, die laut Zeitungsberichten ja mit Haarrissen etc. zu kämpfen haben. OK so – Sicherheit geht vor Bewegungsfreiheit.
In Thailand war ja eh schon bald jeder Hausmeister und man hat jede Menge seltsame Geschichten und Klischees zu dieser Destination im Kopf, ohne Genaueres zu wissen. Dass es wirklich auch schön und interessant sein muss, sieht man auf allen Fotos in Reisezeitschriften etc., und genau davon wollen Gunti und ich uns zum jeweils ersten Mal hier überzeugen. Wir beide waren noch nie in Südostasien, einem Gebiet, von dem ein jeder Traveller ja nur so schwärmt. Da sich diese Aktion für uns sehr kurzfristig ergeben hat, hab ich eh erst im Flugzeug angefangen, mal ein bisschen nachzulesen, was es hier so gibt – nicht lange jedoch, denn wie in allen x-beliebigen Vehikeln bin ich auch im Superjumbo ziemlich schnell in den süßen Tiefschlaf eingetreten, nachdem der Motor zum schnurren begonnen hat, um viele Stunden später und schon fast am Ziel wieder aufzuwachen.
Bangkok ist mal unsere erste Anlaufstelle gewesen. Eine mit 200 Jahren sehr junge Stadt, die erst in den letzten 30 Jahren zur Megacity gewachsen ist und mittlerweile 6 Millionen Einwohner zählt. Wenn man hier ankommt, fällt einem gleich einmal auf, wie ordentlich hier verglichen mit ähnlichen Breitengraden der anderen Kontinente alles ist und wie sich die Leute dementsprechend verhalten. Die Menschen sind zwar freundlich, aber eher ruhig und nicht so heißblütig wie zum Beispiel in Mittelamerika oder Nordafrika. Auch eher scheu, was bedeutet, dass man nicht gleich so viele „Amigos“ und „Habibis“ oder was weiß ich noch alles hat wie in anderen südlichen Gegenden dieser Welt, die ich vorher gesehen habe. Alles rennt relativ ruhig, stressfrei und geordnet ab. All das und dass man soviel Zivilisation auch noch für relativ wenig Geld bekommt, macht diese Gegend hier wohl zum idealen Ziel für junge Traveleinsteiger, auch Spätberufene und sicher auch für Fortgeschrittene, die es gerne kommod haben.
Wir haben uns vier Tage lang ganz stressfrei durch allerhand buntes Treiben durchbewegt – Tempel und andere Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle, Shoppingwahn, Nightlife usw. Letzteres ist zwar recht lebhaft, aber nicht annähernd so verrucht oder aufregend, wie man es von Bangkok aufgrund der Klischees erwarten würde. Shoppen kann man hier definitiv wie ein Wilder, wenn man dafür anfällig ist. Wir haben uns ein paar Märkte angeschaut, was auch immer kulturell interessant ist, und ich habe mich dabei mit der hier fast obligaten falschen Ray Ban-Brille ausgestattet und es damit gut sein lassen.
Viel mehr fasziniert uns jedoch, erstmals in einem buddhistischen Land unterwegs zu sein und die Gelegenheit zu haben, in dieses Kraftfeld reinzuschnuppern und ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen. Dementsprechend haben wir einige Stunden in verschiedensten, teilweise höchst prachtvollen Gebetshäusern verbracht und die angenehme Ruhe sowie die meditative und inspirierende Atmosphäre im von Räucherstäbchen geschwängerten Dunstkreis Buddhas in uns aufgenommen. Eine wahre Wohltat nach intensivem Großstadtgetriebe.
Ansonsten kann man es sich hier einfach gut gehen lassen. Es herrscht hochsommerliches und trockenes Wetter. Billiges aber höchst köstliches Essen lockt an jeder Straßenecke und man probiert allerhand Unbekanntes durch. In den Fußgängerzonen der Touristenviertel kann man sich im Freien für ungefähr drei Euro fünfzig eine einstündige Thaimassage verpassen lassen und dabei entspannt den Strom der Passanten beobachten – so wie man das halt daheim bei einem Kaffee im Schanigarten macht, wenn es dann wieder warm wird. 😛
Lange Rede, kurzer Sinn: nach 4 Tagen Bangkok versteht man zumindest einmal, warum viele Menschen gern hierher kommen. Meine Erwartungen (sofern überhaupt vorhanden) wurden höchst angenehm übertroffen. Dennoch reicht es dann mal mit Großstadt und der Wanderzirkus zieht mal weiter. Mit Gunti verstehen wir uns wie immer bestens, das war aber eh klar. So, hier noch das Futter für die Lesefaulen – ein paar Fotos.
Scheisse ist das schön…..ob die Vier Winde mir hier einen Wink mit dem goldenen Zeh schicken?
Und wie oft wurdet ihr von gewissen Frauen angesprochen?