Unsere Hochzeit, der Abschied von Mum und die Geburt von Māui

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Dies ist die Geschichte einer sehr emotionalen Zeit und dreier großer Ereignisse, die jeweils einer eigenen Geschichte würdig wären. Die zeitliche Dichte der Geschehnisse macht es aber beinahe erforderlich, diese in einer einzigen Geschichte unterzubringen…

Knapp vor Weihnachten machte ich mich wieder einmal auf den Weg nach Neuseeland. Diesmal mit einem ganz speziellen Gefühl, denn ich würde definitiv nicht als derselbe Mensch zurückkommen. Immerhin waren für diese Reise gleich zwei lebensverändernde Ereignisse auf dem Plan: unsere Hochzeit mit Wyn und nicht viel später die Geburt unseres Sohnes.

Soviel sei gleich an dieser Stelle gesagt: die Hochzeit war sehr gelungen und wir haben wenig später plangemäß einen gesunden Prachtjungen geschenkt bekommen. Und ob das nicht schon aufregend genug gewesen wäre, kam alles noch einmal in einer ganz anderen Intensität, wie selbst ich sie nicht gekannt habe. Darum bedarf es hier einer etwas längeren Rückschau auf alles…

UNSERE HOCHZEIT

Spätestens wenn man erst einmal verlobt ist, beginnt man sich Gedanken zu machen, wie und in welchem Rahmen man denn gerne heiraten möchte. Bei allen Möglichkeiten, die es heutzutage so gibt, war für Wyn und mich von vornherein klar, dass wir auf alle Fälle zumindest unsere beiden engeren Familien mit dabeihaben möchten, da es ja auch um die Verbindung der beiden Familien geht. Da die „enge Familie“ von Wyn ca. zehnmal so zahlreich ist wie meine, lag es beinahe auf der Hand, dass wir in Neuseeland heiraten möchten. Auch konnte ich mir nur zu gut vorstellen, dass eine Maori-Hochzeit auf dem Marae eine nettere, unterhaltsamere und aufgrund der traditionellen Kultur auch eine festlichere Angelegenheit sein würde als das, was bei uns in Österreich landläufig so üblich ist.

Um die Hochzeitsorganisation vor Ort hat sich größtenteils Wyn zusammen mit ihrer Familie gekümmert. Die Maori sind es ja gewohnt, große Anlässe auf ihren Maraes (Stammesgrund mit Ahnenhaus und Speisehaus) abzuwickeln und da hat so ein jeder seine Kompetenzen. Köche, Dekorateure, Musiker, Zeremonienmeister, etc…alles gibt es in Mehrfachbesetzung. Sogar die familieneigenen Standesbeamten wurden bestellt. Die Voraussetzungen waren also gut, alles relativ zackig auf Schiene gebracht und alle bald mit Freude bei der Sache.

Ich selbst habe auch meinen Teil organisiert und eingebracht: die Anreise meiner Familie (Eltern und Schwester) und Freunde (meine 2 Trauzeugen samt Familien) aus Österreich sowie die „Bespaßung“ derselben als Vorprogramm zum großen Fest. Bevor auch wir tatkräftig bei den letzten Vorbereitungsarbeiten mitgeholfen haben, konnte ich mit unseren Gästen von zuhause noch ein kleines Besichtigungsprogramm in der näheren Umgebung verwirklichen. Natur und Maorikultur standen auf unserem Programm und unsere Familie und Gäste waren sehr angetan.

Gegen Ende der Vorbereitungen wird es vor einem Großereignis immer stressig, das liegt in der Natur der Sache. Kleine unvorhergesehene Pannen und Planänderungen sind ohnehin vorprogrammiert und gerade dann sind die Maoris besonders gut im Improvisieren und Problemlösen. Alles lief also sehr gut und zur Freude aller.

Mit einem hatten wir dann aber doch nicht gerechnet… Die Gesundheit von Mum, meiner Schwiegermutter, war schon seit ein paar Wochen nicht gerade die beste gewesen. Ausgerechnet zwei Tage vor unserer Hochzeit hatte sie dann einen Zusammenbruch und musste auf die Intensivstation. Wir fuhren mit einem großen Teil der Familie ins Krankenhaus und die Hochzeitsvorbereitungen traten erst einmal in den Hintergrund. Den Ärzten war anfangs nicht viel Optimismus ins Gesicht geschrieben und so mussten wir uns sogar mit dem Gedanken auseinandersetzen, die Hochzeit zu verschieben. Der Zustand von Mum stabilisierte sich jedoch rasch und die Ärzte sagten uns sicher zu, dass die Lebensgefahr erst einmal gebannt sei. Also entschlossen wir uns mit der Hochzeit fortzufahren.

In Neuseeland ist ja auch im öffentlichen Bereich alles auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet. Trotzdem war ich etwas erstaunt, als uns der Arzt auf der Intensivstation nach der Besprechung von Mums Lage vorschlug, einen Teil unserer Hochzeit ebendort abzuhalten. „Kommt nicht in Frage.“ habe ich gleich gesagt, alleine schon wegen meiner Grundabneigung gegen Krankenhäuser. Wie ich später aber herausfand, fand Wyn den Vorschlag aber ganz gut, ihre Mutter in dieser Form teilhaben zu lassen, und sie hatte auch schon weiter darüber nachgedacht. Die Standesbeamten (eine von Wyns älteren Cousinen und ihr Mann) wären auch gerne dazu bereit. „Also sollte es so sein.“, sagte ich, solange das nur den standesamtlichen Teil betrifft und nicht eine Absage des Programmes am Marae mit sich bringt. Für uns war es ja dann doch eine Herzensangelegenheit, dass wir es Mum als engster Vertrauten von Wyn und „Chefin“ des ganzen Clans auch ermöglichen, zumindest einen kleinen Teil unserer Hochzeit mitzuerleben, auf die sie sich so gefreut hatte. Dazu muss ich auch sagen, dass mich Mum von Anfang an mit ganzem Herzen in die Familie aufgenommen hatte und mich immer so gut behandelt hat wie einen eigenen Sohn.

Die Vorbereitungen am Marae wurden zeitgemäß abgeschlossen und das Speisehaus ordentlich herausgeputzt. Die ganze Nacht wurde von einer großen Mannschaft in der Küche durchgekocht und am Hochzeitsmahl gearbeitet. Wir machten uns schon am Vormittag in voller Hochzeitsmontur mitsamt Entourage auf den Weg ins Krankenhaus, wo schon alles für eine kleine standesamtliche Hochzeit hergerichtet war. Eine seltsame Szenerie weit abseits von den idealen Vorstellungen vom „schönsten Tag des Lebens“ (Gottseidank war ich da eh nicht ganz so verklärt, was das angeht.) Mum war sichtlich wohlauf und schon sehr gerührt, als wir zu ihr kamen. Die anderen Patienten auf der Station sowie das gesamte Personal waren auch alle – sogut sie konnten – „in Position“ gegangen um etwas von dem nicht alltäglichen Ereignis mitzubekommen. Der fast schon bizarre und doch eher unromantische Schauplatz trat dann für uns gleich in den Hintergrund, als die Standesbeamten die Zeremonie eröffneten. Der Austausch der Eheversprechen und der Ringe war sehr schön und bewegend für alle. Nachträglich gesehen sehr stimmig und auch wichtig, dass wir diesen ersten und doch auch zentralen Teil unserer Hochzeit an diesem ungewöhnlichen Ort gemacht haben. Es wäre auch am idealsten Traumplatz nicht schöner gewesen und es war für uns eine sehr starke Erfahrung, dass die Umgebung anscheinend ganz und gar keine Rolle spielt. Im Gegenteil: Was zählt, sind die Herzensangelegenheit selbst und das geliebte menschliche Umfeld. Die hätten auch der schönste Traumstrand und das schönste Hotel mit allem Drum und Dran niemals ersetzen können. Ich bin mir sicher, dass unsere Hochzeit für alle Anwesenden ein unvergessliches Ereignis war, selbst das Krankenpersonal war offensichtlich gerührt.

Vom Krankenhaus ging es mit einer kurzen Verschnaufpause weiter zum Marae, wo schon viele Gäste auf uns warteten, obwohl wir aufgrund des ungewissen Gesundheitszustandes von Mum den Rahmen kurzfristig etwas kleiner festgelegt hatten. Da wir rein rechtlich ja schon verheiratet waren, wurden wir gemeinsam als Eheleute mit einer sehr zünftigen Willkommenszeremonie mit vollem Protokoll auf das Marae gerufen – inklusive einem ordentlichen Haka, dem berühmten Maori-Kriegstanz zu unseren Ehren. Es gab ausführliche Ansprachen und Gebete von den Ältesten. Besonders freute mich dabei, dass meine Adoptiv-Familie aus Ruatahuna (http://ambestenweg.net/?p=3750), dem Herzland der Maori, mich und meinen Hochzeitszug mit all ihrer Liebe und ihrer traditionellen Autorität auf das Marae führten.

Nach der Willkommenszeremonie gab es eine Wiederholung der Ringzeremonie und danach ein ordentliches Festmahl im schön dekorierten Wharekai (Speisehaus), kurzweilig begleitet von Unterhaltung und diversen Ansprachen. Danach hatten wir eine sehr nette Party mit einer uns bekannten lokalen Reggaeband. Alles war sehr feierlich und echt gut gelungen…

Und so ist man dann plötzlich verheiratet. So sehr man vielleicht glauben würde, dass das ja eh nicht so viel ändert, tut es das doch irgendwie. Für mich bedeutete unsere Hochzeit zudem auch die offizielle Aufnahme in den Stamm, was für die Maori auch heutzutage noch eine große Sache ist. Das spürt man auch.

Hochzeit

Mit den beiden “Wedding-Parties” vor dem Ahnenhaus Umutahi

Weru

Der Weru, die Herausforderung durch die Krieger – ein traditioneller Teil der Willkommenszeremonie.

Die zwei Tage nach der eigentlichen Hochzeit verbrachten wir noch alle auf dem Marae beim Aufräumen und Nachfeiern. Eine Hochzeitsreise hatten wir an sich eh nicht geplant. Erstens, weil wir ja sowieso das ganze Jahr über viel auf schönen Reisen sind, und zweitens, weil ja die Geburt unseres Babys nicht mehr so lange auf sich warten lassen sollte.

An den Tagen nach der Hochzeit schauten wir immer wieder mal bei Mum im Krankenhaus vorbei. Ihr Zustand hatte sich ein wenig stabilisiert und sie wurde sogar aus der Intensivstation entlassen. Wir zeigten ihr Fotos und Videos von der Hochzeit, erzählten alles und lachten miteinander. Obwohl wir wussten, dass Mum wohl nie wieder ganz fit werden würde, hatten wir zumindest viel Optimismus, dass sie bald wieder zuhause sein wird können. Doch es sollte ganz anders kommen…

ABSCHIED VON MUM

Eines Morgens veränderte sich der Zustand von Mum rapide, sie war nur noch teilweise ansprechbar und sank bald in eine Art Koma. Akutes Organversagen. Nur einen Tag später gaben die Ärzte den Kampf um ihr Leben auf. Mum wurde nur noch schmerzfrei gehalten und auf ein großes Zimmer überstellt, wo genug Platz für Familie und Besucher sein sollte. Auch da zeigte sich das Krankenhaus der Familie gegenüber sehr großzügig. Man konnte 24 Stunden dort bleiben und aus- und eingehen, es wurde für die Angehörigen sogar ein kleines Matratzenlager im Krankenzimmer geschaffen. Je mehr Leute erfahren hatten, dass es Zeit wurde von Mum Abschied zu nehmen, umso voller wurde es im Krankenzimmer. Wyn als engste Angehörige und Vertraute blieb stets an Mums Seite und kommunizierte mit ihr die ganze Zeit hindurch. Es wurde zusammen mit der Familie auf Mum geschaut und gemeinsam gegessen, geschlafen, gesungen, gebetet, Geschichten erzählt und alles Mögliche gemacht, was Mum immer so gerne hatte und erfreut hätte. Und manchmal gab es auch noch kurze, kostbare Wachmomente von ihr. Für mich und meine österreichische Familie war es eine ganz besondere Erfahrung, an einem Sterbeprozess mit Einbindung der ganzen Familie teilhaben zu dürfen, auch wenn einiges davon zuerst ein bisschen unverständlich und seltsam erscheint. Wie immer wird bei den Maoris auch in so einer Situation die Anwesenheit von Mitmenschen nie als Störung, sondern ausschließlich als Segen empfunden. Ein gravierender Unterschied zu unserer Welt des überzelebrierten Individualismus. Hier ist es ganz normal, dass ein Mensch im Sterben nicht alleine gelassen wird, und man möchte sicher sein, dass auch der letzte Augenblick im Kreise der geliebten Familie verbracht wird. Zeitweise waren bis zu 40 Leute im Krankenzimmer. Von kleinen Kindern bis zu den Ältesten wurde diese Zeit des Abschiedes trotz aller Traurigkeit gemeinsam zelebriert. Für mich war es ohnehin das erste Mal, dass ich einen geliebten Menschen im Sterben mitbegleiten durfte. Eine sehr zentrale Lebenserfahrung.

Der letzte Tag von Mum, im Krankenzimmer umgeben von den Lieben

Der letzte Tag von Mum, im Krankenzimmer umgeben von den Lieben

Das Ganze zog sich über einige Tage hin und ich musste dabei sehr darauf schauen, dass sich Wyn nicht zu sehr verausgabt und auch genug Schlaf bekommt. Immerhin stand die Geburt unseres Sohnes bevor, das musste meiner Meinung nach oberste Priorität haben. Und aufgrund der Größe des Babys und ein paar anderer Umstände war es auch schon klar, dass unser Sohn via Kaiserschnitt auf die Welt kommen werde. Man will ja nicht schon geschwächt in eine solche Operation hineingehen. Von Seite des Krankenhauses wurde unser Termin ein paarmal herumgeschoben und letztendlich ein bisschen vorverlegt, was unsere Hoffnung stärkte, dass Mum ihr 16. Enkelkind vielleicht noch zu sehen bekommen würde.

Schließlich stand der geplante Tag der Geburt bevor und wir verließen zumindest vor Mitternacht das Krankenhaus um zuhause etwas Schlaf zu bekommen.

Nur ein paar Stunden später wurden wir dann per Telefon aus dem Schlaf gerissen. Mum war verstorben. Wir fuhren gleich ins Krankenhaus, wo schon alle versammelt waren. Mum lag da – friedlich und schön, direkt jung aussehend und vom Kampf der letzten Tage sichtlich befreit. Alle waren recht gefasst und füreinander da. Da eine Beerdigung hier eine dreitägige Zeremonie mit sich bringt, zu der tausende Leute auf das Marae kommen, wurde auch dafür gleich ein Zeitplan aufgestellt. Für uns war klar, dass wir an unserem Geburtstermin festhalten werden, so schwer es für die Wyn jetzt auch sein würde, ihre verstorbene Mutter so schnell zurückzulassen. Ich war sehr besorgt, ob sie das alles nach den ermüdenden Nächten und dem Abschied von Mum noch aushalten würde. Aber einmal mehr zeigte meine Frau, was für eine Kraft und Größe sie hat. Wir fuhren mit dem Wissen heim, dass ihre sechs Geschwister und die ganze Großfamilie sich schon gut um alles kümmern werden und dass für uns einmal die Geburt unseres Sohnes Priorität haben muss. Nach wenigen Stunden Schlaf standen wir auf und machten uns wieder auf den Weg ins Krankenhaus – diesmal aber für unser Baby. Am Weg dahin blieben wir noch beim Bestatter stehen, wo Wyn ihre schon für das Begräbnis hergerichtete Mutter noch ein letztes Mal sehen durfte – für den wahrscheinlichen Fall, dass wir nicht bei ihrem letzten Weg dabei sein könnten. Und dann ab ins Krankenhaus.

DIE GEBURT VON MĀUI

Auf der Geburtenstation eingetroffen, wurden noch ein paar kleine Untersuchungen gemacht und über den Operationszeitpunkt am Nachmittag spekuliert, der zuerst doch wieder unsicher erschien aber dann aufgrund beginnender Wehen mit 16:00 festgelegt wurde. Es war jetzt Zeit, dass unser Baby auf die Welt kommen sollte. Wyn war ruhig und erstaunlich gut entspannt für die schwierigen Umstände. Von Seite des Krankenhauses wurde auch alles gemacht, damit es ihr gut geht – immerhin wusste jeder, dass Mum nur ein paar Stunden vorher im Block nebenan verstorben war.

Um ca. 13:30 Uhr machte ich mich noch einmal kurz auf den Weg in die Stadt, ich wollte unbedingt noch ein paar schöne Rosen für die bald frische Mutter und das Baby besorgen. Was eigentlich schnell gehen hätte sollen, dauerte aufgrund der üblichen neuseeländischen Langsamkeit sowie einer leeren Autobatterie und anderer kleiner Pannen doch ein bisschen länger. Als ich dann um ziemlich genau 15:00 Uhr zurück zum Krankenhaus kam, rannte mir schon jemand aufgeregt entgegen und schrie: „George, you better run now, the baby is coming.“ Man hatte Wyn aufgrund eines Loches im Operationsplan einfach um eine Stunde vorgezogen. Also bin ich direkt zum Operationssaal gerannt, hab mir schnell was übergezogen, meine Mutter lief mir noch ganz aufgeregt über den Weg und gratulierte mir schnell irgendwie. Und sobald ich in das „Allerheiligste“ eingetreten war, wurde mir mein vor wenigen Augenblicken (Punkt 15:08 Uhr) geborener Sohn in die Hände gelegt. Ein unbeschreiblicher Moment der Freude, Rührung und Sprachlosigkeit. Mir sind die Tränen heruntergeronnen und ich war eigentlich nicht ansprechbar. So sollte es mir noch den ganzen Tag und darüber hinaus bis heute immer wieder gehen. Das Wunder des neugeborenen Lebens hat mich berührt und seitdem erfreue ich mich jeden Tag daran.

Māui wurde übrigens im Maya-Nahual Tzikín geboren. Ich hatte die Verbindung von ihm mit diesem Nahual schon lange zuvor wahrgenommen und einige Zeichen dafür bekommen – inklusive passender Kraftgegenstände, die schon vor seiner Geburt in seinen Medizinbeutel eingegangen waren. Ich weiß, meine Maya-Familie in Guatemala wird sich über unseren Tzikin sehr freuen.

Ein Geschenk des großen Kosmos

Ein Geschenk des großen Kosmos

Am ersten Tag

Am ersten Tag

Der Kaiserschnitt ist kein kleiner Eingriff und so wurden uns einige Tage zur Erholung und Beobachtung im Krankenhaus verordnet. In Anbetracht der Tatsache, dass die Familie ja in einem Ausnahmezustand war, war mir das persönlich gar nicht so unwillkommen, da Wyn und das Baby sich erst einmal in Ruhe erholen sollten, bevor der Kleine dann herumgereicht würde und allen zum Trost über den noch nicht überwundenen Tod von Mum dienen sollte. Auch hatte ich so die Möglichkeit, meinen Sohn in Ruhe willkommen zu heißen, bevor der Rest der Welt das machen konnte. Die Zeit nach der Geburt ist voller Glücksmomente und hat tatsächlich eine ganz eigene Magie. Ich weiß gar nicht, wie viele Fotos ich von Māui alleine in den ersten paar Tagen gemacht habe.

Wyn erholte sich eher langsam aber letztendlich doch gut von der Operation. Māui war von Anfang an ganz problemlos unterwegs – mit gutem Appetit und Schlaf, rundum perfekt! Übrigens: Seinen Namen hat Māui von einem der prominentesten Urahnen der Polynesier (und somit auch der Maori) bekommen. Dennoch ist sein Name hier unter den Menschen nicht wirklich üblich. Aber die Geschichte des historischen Māui werde ich ein anderes Mal erzählen…Nur soviel zur Aussprache: Der Strich über dem a zeigt nur an, dass das a ein betont und ein bisschen langgezogen wird.

Wyns Mum hatte sich sehr auf Māui gefreut und vielleicht hat ihr die Aussicht auf ihn geholfen, noch ein wenig länger durchzuhalten. Letztendlich haben nur ein paar Stunden gefehlt, so knapp lagen Tod und Geburt, Trauer und Freude beieinander. Doch es sollte wohl so sein und wir gehen davon aus, dass alles so seine Richtigkeit hatte. Mauis Geburt und Mums Tod werden durch das gemeinsame Datum für immer in Verbindung und in der Erinnerung aller bleiben. Eines der letzten klaren Worte, das die sterbende Mum gesagt hat, war „Māui“.

DAS TANGI von MUM

Bei den Maoris wird ein Mensch nicht einfach begraben, sondern es gibt über drei Tage hinweg sehr ausführliche Zeremonien am Marae. Mum wurde gleich nach ihrem Tod nachhause auf unser Familien-Marae Umutahi gebracht, wo sie auch einen Großteil und die letzten Jahre ihres Lebens verbracht hat.

Das Tangi (Kurzform von Tangihanga) ist eine der wichtigsten Zeremonien in der Kultur der Maori. Wenn ein Tangi ansteht, wird alles andere einmal zurückgestellt und der ganze Stamm hilft bei der Abwicklung des Ereignisses zusammen. Zum einen muss da für Unmengen von Besuchern aufgekocht werden und da lassen sich die Maori nicht lumpen. Es ist sogar so, dass das Essen ein Aushängeschild eines jeden Maraes und einer jeden Familie ist. Also bemüht man sich, alles aufzutischen, was man vermag. Zum anderen wird jede ankommende Besucherpartei mit einer eigenen Willkommenszeremonie auf das Marae gerufen und es gibt laufend Zeremonien im Ahnenhaus, wo die Leiche im offenen Sarg aufgebahrt wird.

Jeder kennt den üblichen Ablauf bei einem Tangi. In erster Linie geht es dabei darum, das Leben des/der Verstorbenen zu feiern und zu ehren. Es wird viel gebetet und gesungen und Ansprachen gehalten, alles zu Ehren des aus dem leben geschiedenen Menschen. Es ist ein sehr ausgeprägter Totenkult, den die Maori betreiben.

Ich hatte zwischendurch die Gelegenheit auf das Marae zu fahren und dabei zu sein, während Wyn im Krankenhaus bleiben musste. Es war das erste Mal, dass ich bei einem Tangi dabei war und das war eine sehr spezielle Erfahrung. Ich hätte mir jedoch sehr gewünscht, dass es nicht das meiner Schwiegermutter gewesen wäre.

Mums Tangi war von sehr vielen Besuchern geprägt, von dem großen Respekt, den die Menschen in der ganzen Umgebung für sie hatten, und von der Liebe der Familie für die verstorbene Mutter, Großmutter und Urgroßmutter. Besonders die Enkel mit all ihrer Liebe haben einen wichtigen Platz auf der Seite der Großmutter. Insgesamt gibt es bei aller Traurigkeit einen sehr natürlichen Umgang mit dem Tod. Es dürfen auch Witze gemacht und das vergangene Leben mit Humor beleuchtet werden, um die Energie immer wieder aus der Schwere zu heben. Besonders die letzte Nacht ist die Zeit, wo jeder im Ahnenhaus zu Ehren der Verstorbenen sprechen kann.

Das Tangi schließt am dritten Tag mit der eigentlichen Beerdigung. Und da war es Wyn auch ausnahmsweise von den Ärzten erlaubt, das Krankenhaus zu verlassen. Trotz Schmerzen und dem neugeborenen Māui wollte sie es sich nicht nehmen lassen, an der Beerdigung ihrer geliebten Mutter teilzunehmen. Also haben wir das alles ermöglicht, obwohl ich ein bisschen ein mulmiges Gefühl dabei hatte. Ich war in den paar Stunden bei der Beerdigung eigentlich in erster Linie um das Wohl meiner Frau und meines Babys besorgt. Den ersten Ausflug von Maui aus dem Krankenhaus hatte ich mir – ehrlich gesagt – schon anders vorgestellt. Aber es war eben so und da fuhr die Eisenbahn drüber. Wie wichtig den Maoris auch die physische Nähe zu dem verstorbenen Angehörigen ist, das war für mich etwas Neues und eigentlich nicht so direkt zu verstehen. Muss ich aber auch nicht.

Kurze physische Begegnung zwischen Maui und seiner verstorbenen "Nan". Kelly, Mauis Cousine, hält ihn in Händen

Kurze physische Begegnung zwischen Maui und seiner verstorbenen “Nan”. Kelly, Mauis Cousine, hält ihn in Händen

Mum hat zu Lebzeiten nie viel Aufmerksamkeit gemocht. Sie war ein großes Beispiel für Demut und Bescheidenheit und dennoch war sie unter den Maoris für ihre noble Herkunft aus einer Familie von Häuptlingen bekannt. Sie hinterlässt in der Großfamilie ein großes Loch, sie war immer für alle da und brachte die Familie immer an einem Tisch zusammen. Das hat sie auch noch einmal mit ihrem Tod gemacht, durch den auch die weitere Familie wieder enger zueinander gefunden hat.

So behalte ich Mum in Erinnerung. Hier ist sie auf einem Foto aus dem Vorjahr mit meiner Mutter und meiner Schwester zusammen.

So behalte ich Mum für immer in Erinnerung. Hier ist sie auf einem Foto aus dem Vorjahr mit meiner Mutter und meiner Schwester zusammen.

Nach der Beerdigung blieben die näheren Familienmitglieder noch einige Tage auf dem Marae, was dem gemeinsamen Verarbeiten des Ganzen dient. Wir gingen noch einmal für ein paar Tage in das Krankenhaus zurück. Mittlerweile ist gottseidank auch das überstanden, wir sind wieder in Freiheit und Māui kann endlich das echte Leben anfangen kennen zu lernen. Die Geschehnisse wirken noch stark nach und es wird noch ein bisschen dauern, bis die gesamte Familie hier wieder zur Normalität zurückkehren kann.

FAZIT

Unsere Hochzeit scheint nach all dem, was danach kam, schon recht weit weg und wir haben im Schnelldurchlauf schon einiges an „guten Zeiten und schlechten Zeiten“ (wobei „gut“ und „schlecht“ keine sinnvollen Kategorien sind) durchgemacht. Zusammen macht uns das bestimmt stärker. Für mich persönlich waren es große Einweihungen in die zentralen Dinge des Lebens. Meine Hochzeit und die Aufnahme in den Stamm, meine erste Geburt, meine erste unmittelbare Teilnahme am Tod eines geliebten Menschen – alles innerhalb von 10 Tagen, mehr geht nicht. Eine unglaubliche Geschichte, die man in keinem Film glaubwürdig bringen könnte. Wir Menschen empfinden so etwas eher als Höhen und Tiefen, aber in Wirklichkeit war es eine ganz große Transformationsmaschine, die da angefahren ist.

Da kann man nur dankbar sein für alles. Am Ende zählt sowieso nichts so viel wie die Freude über das Leben, speziell über unseren lieben Sohn Māui und über jeden neuen Tag, den wir gemeinsam als Familie verbringen dürfen. Gracias a la vida!

Māui im Wahakura, einem Maori-Babybettchen aus Harakeke (Flachs)

Māui im Wahakura, einem Maori-Babybettchen aus Harakeke (Flachs)

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Video zum Guatemala-Besuch der Maori aus Neuseeland

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Im März vor 2 Jahren habe ich eine Reise für einen Teil meiner Maori-Familie aus Neuseeland in Guatemala organisiert, die uns tief in meine geliebte Welt der Maya geführt hat (Der Bericht dazu war eh hier auf meinem Blog zu lesen). Mein Cousin Friedl (www.impulsartive.at) war damals auf einer langen Reise von Patagonien bis Alaska und zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er hat uns damals begleitet und dieses Video gemacht, das viele meiner Lieblingsplätze in Guatemala zeigt und die Rituale, die wir gemacht haben. Die Musik dazu kommt aus Neuseeland und ist in Maori-Sprache. Check it out!

Te Waipounamu od. die neuseeländische Südinsel

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Die Maori haben den verschiedenen Gegenden und Orten ihres Landes schön klingende und auch bedeutungsvolle Namen gegeben. „Te Waipounamu“ heißt übersetzt „Der Ort der Jade“. Dort und nur dort findet man die Neuseelandjade (od. auch Greenstone genannt), die von den Maori „Pounamu“ genannt wird. Pounamu war und ist der wertvollste Rohstoff für die Ureinwohner Neuseelands und seit jeher wurden daraus Werkzeuge und Schmuckstücke hergestellt. Aber wer schon einmal einen Blick in meinen Shop geworfen hat, dürfte das ja längst wissen…alle anderen sind herzlich eingeladen, das nachzuholen.

Te Waipounamu wurde von den Europäern schlicht und einfach „Südinsel“ genannt, was zwar nicht gerade poetisch ist aber auch Sinn macht. Die Südinsel ist die größere der beiden Hauptinseln Neuseelands und ist fast zweimal so groß wie Österreich. Sie ist noch weniger dicht besiedelt als die Nordinsel, ca. ein Viertel der Landesbevölkerung lebt dort. Die Fische und Meeresfrüchte sind im kalten Wasser rund um die Südinsel noch üppiger, Landwirtschaft und Weinbau werden teilweise in für unser Gefühl fast schon größenwahnsinnigem Stil betrieben und der Tourismus floriert in den abgelegenen und unheimlich schönen Gegenden der Südinsel.

Die ursprünglichen Bewohner von dort gehören hauptsächlich dem Stamm „Ngai Tahu“ an. Ngai Tahu gilt aufgrund großer Landbesitze und damit verbundener reger Geschäftstätigkeit als einer der wohlhabendsten Maori-Stämme. Die Stämme sind heute auch wirtschaftlich professionell organisiert und halten dabei immer noch an alten Grundsätzen fest – zum Beispiel dem, dass der kommunale Besitz (v.a. des Landes) vor dem individuellen Reichtum geht.

Auf keiner meiner Reisen nach Neuseeland hatte ich es bisher auf die Südinsel geschafft. Einerseits waren meine Reisen mehr von kulturellem Interesse an den Maori motiviert und man findet diese ja hauptsächlich auf den Teilen der Nordinsel, die ich intensiver kennen gelernt habe. Andererseits wird die Südinsel immer wieder mit den europäischen Alpen verglichen und war für mich darum landschaftlich nicht vordergründig interessant – immerhin lebe ich ja zuhause eh in den Bergen. Die Südinsel scheint auch im Bewusstsein der Menschen auf der Nordinsel ziemlich weit weg zu sein, und viele von ihnen kommen ihr ganzes Leben lang nie dorthin. Dazu muss man sagen, dass die Neuseeländer an sich nicht unbedingt so reisefreudig sind. Irgendwie ist ja alles sehr weit weg von Neuseeland und die subjektive hohe Lebensqualität hier drängt einen auch nicht unbedingt fort. Dazu kommt, dass sich der normale Neuseeländer bei den gegebenen Verhältnissen von Lebenskosten und Einkommen nicht wirklich leicht ein ausreichendes Urlaubsgeld erspart.

Wie dem auch sei…Wyns Ersparnisse reichten anscheinend aus, um mich mit einem Flug auf die Südinsel zu überraschen, und so war auch ich so weit, erstmalig auch die andere Insel für ein paar Tage gemeinsam zu erkunden.

Die Südinsel ist nicht nur landschaftlich und energetisch ganz anders als die Nordinsel. Der Besuch dort sollte uns nach nunmehr zwei Monaten auch sonst einen kleinen Tapetenwechsel bringen. Anders als auf der Nordinsel, wo Wyn bis ins letzte Kaff überall Verwandte und Bekannte hat, würden wir auf der Südinsel nur zwei von unzähligen Touristen sein.

Wir begannen unsere Reise in Queenstown, das wohl die größte Touristendrehscheibe auf der Südinsel ist. Schon am Flug dahin sahen wir schöne, von Gletschern überzogene, den Alpen ähnliche Bergzüge (werden deshalb auch „die südlichen Alpen“ genannt) und ich bekam direkt ein bisschen Heimweh. Hatten wir auf der Nordinsel gerade noch sommerliche 25°C, fanden wir uns bei der Landung in Queenstown bei ca. 8°C wieder. Man versicherte uns jedoch, dass die Temperatur nur mit einer kurzfristigen Südwetterlage von der nahe gelegenen Antarktis zu tun hätte und nicht der Jahreszeit entsprechend sei. Das sollte sich auch bewahrheiten…

Wir verbrachten zwei Nächte in Queenstown und erkundeten ein bisschen die schöne Gegend. Der berühmte Bergzug gegenüber von Queenstown wird passenderweise „The Remarkables“ (die Bemerkenswerten) genannt, und es gibt viele Schigebiete in der näheren Umgebung. Auch im Sommer wird einiges für die vielen, hauptsächlich europäischen Touristen gemacht.

Gletscher in den südlichen Alpen vom Flieger aus

Gletscher in den südlichen Alpen vom Flieger aus

Happy!

Cold but happy – Ankunft in Queenstown

Queenstown und die Remarkables

Queenstown und die Remarkables

mit einer Seilbahn aus Österreich

mit einer Seilbahn aus Österreich

wie zuhause

wie zuhause

faszinierendes Blau

faszinierendes Blau des Sees, die Remarkables im Hintergrund

Abendstimmung

Abendstimmung bei Queenstown

Von Queenstown fuhren wir mit unserem Mietauto ins „Fjordland“, einem großen Nationalpark im Südwesten der Insel, der von vielen fjordähnlichen Meeresbuchten durchzogen wird. Eine der namhaftesten dieser Buchten ist der so genannte „Milford Sound“, und dort fuhren wir wie viele andere Touris hin. Die Fahrt im Auto war landschaftlich umwerfend schön und wir bleiben immer wieder zum Fotografieren und kleinräumigen Erkunden stehen. Da hätte man leicht ein paar Tage mehr einplanen können und zwar am besten mit einem Camper, damit man die Weite und Freiheit so richtig genießen kann. Für uns war es aber auch so recht. Die Bootsfahrt durch den Milford Sound bis zur Tasman-See war wirklich sehr schön und vor allem ruhig, was für meinen für Seekrankheit anfälligen Magen sehr günstig war.

Voilá!

Voilá!

Sheep

Sheep

nur einer von vielen wunderbaren Seen

nur einer von vielen wunderbaren Seen

Mirror Lake

Mirror Lake

Gletscher

Gletscher

im Milford Sound

im Milford Sound

Milford Sound

Milford Sound

Robben beim Rasten

Robben beim Rasten

Von Queenstown weiter nördlich sollte dann der topografische und auch unser persönlicher Höhepunkt der Südinsel auf uns warten. Zuerst fährt man durch eine sehr trockene, unbewaldete und mit natürlichem Grasland bedeckte Landschaft ein paar Stunden nach Norden, bis man dann zum Lake Pukaki nach links abbiegt. Der Anblick des Sees raubt einem dann gleich förmlich den Atem. Die gelbliche Grassteppe, das vom Gletscherschliff trüblich-seifenblaue Wasser des Sees und der von der trockenen Luft blaue und klare Himmel bilden eine perfekte Kulisse für den hinter dem See herausragenden Aoraki. Nach erstem Staunen und Fotografieren sind wir dann dem See entlang in seine Richtung weitergefahren.

Aoraki bzw. Aorangi ist der Maorinamen von Mount Cook. Um den höchsten Berg Neuseelands (nur ca. 70 m weniger hoch als „unser“ Großglockner) gibt es wohl zahlreiche Maori-Legenden. Auf alle Fälle wird der Berg von den Maori als energetisch wichtiger Ankerpunkt ihres Landes wahrgenommen und verehrt. So wie auch bei unserem Glockner ist beim Aoraki noch viel mehr festzustellen, dass er nicht nur der höchste, sondern auch ein Berg von herausragender Schönheit in seiner Umgebung ist. Der Aoraki steht da wie ein riesiger Diamant und trägt eine mächtige Gletscherkappe, die ihn auch im Hochsommer weiß erstrahlen lässt.

Wir haben den ganzen Nachmittag am Fuße des Mt. Cooks verbracht und nur zu gerne hätte ich noch viel mehr Zeit gehabt um zumindest eine ordentliche Wanderung zu machen. Der Mount Cook ist offensichtlich ein für Alpinisten anspruchsvoller Berg und ein Denkmal mit vielen Namenstafeln erinnert an alle am Berg Verstorbenen oder Verschollenen, darunter auch einige Europäer. „Mount Cook“ wäre wohl auch die Zauberformel, mit der ich meinen mit den Bergen verwachsenen Vater vielleicht doch noch einmal nach Neuseeland locken könnte, und so habe ich mich auch um ein paar gute Fotos (zumindest vom Tal aus) bemüht, um diese dann zuhause entsprechend ins Spiel zu bringen.

der erste Blick auf Lake Pukaki und in der Ferne Aoraki

der erste Blick auf Lake Pukaki und in der Ferne Aoraki

...schon etwas näher

…schon etwas näher

vom Gletscherschliff getrübtes, eiskaltes Wasser. Ist tatsächlich so blau...

vom Gletscherschliff getrübtes, eiskaltes Wasser. Ist tatsächlich so blau…

ziemlich aus der Nähe

ziemlich aus der Nähe

Gipfel im Zoom

Gipfel im Zoom

so hab ich da geschaut

so hab ich da geschaut

ein anderer Riese hinter dem Aoraki

ein anderer Riese hinter dem Aoraki

Es war gar nicht leicht sich wieder von dort loszureißen, dennoch haben wir unsere Fahrt weiter nach Norden fortgesetzt. Am nächsten Tag haben wir am Weg einige Kraftplätze im Landesinneren besucht, die auch für die Maori wichtig sind. Man muss aber auch sagen, dass die Verbindung von Ureinwohnern und Land hier heute weniger wahrzunehmen ist als zum Beispiel in weiten Teilen der Nordinsel, wo die Maori noch immer in großer Zahl ihr angestammtes Land bewohnen. Das ist aber gerade auch das Schöne, womit die Südinsel punktet. Die Weite und Menschenleere ist hier noch größer und man findet viele unberührte Plätze von ursprünglich reiner Energie und Kraft. Ich habe mich dabei manchmal in die mir bekannten Landschaften von Nord- und auch Südamerika versetzt gefühlt.

ein Spielplatz für Riesen

ein Spielplatz für Riesen…

...mit vielen netten Plätzchen zum Verweilen

…mit vielen netten Plätzchen zum Verweilen

Letztendlich sind wir dann im Nordosten der Insel angekommen, wo wir noch zwei Tage in Kaikoura verbracht haben.

Kaikoura hält alles, was sein Name verspricht. “Kai” ist ja eines der wichtigen Maori-Wörter und heißt „Essen“. Und „Koura“ ist der Maori-Name von den großen Hummern bzw. vielmehr Langusten (Crayfish), die es dort gibt. Neben Hummern ist das Meer dort auch voll mit allen andern Köstlichkeiten und auch die Meeressäuger wissen das zu schätzen. In den fischreichen Gewässern rund um Kaikoura schlagen sich ganzjährig Robben, Delfine und Wale den Bauch voll und all diese schönen Tiere kann man dort auch bewundern. Die Robben sitzen am Strand, die Delfine sieht man vom Strand aus und die Wale kann man auf einer Bootstour beobachten. „Whale-Watching“ heißt das dann, und damit ist nicht die neuseeländische Variante der Weightwatchers gemeint. Dafür wäre zwar auch genug Klientel vorhanden, aber man setzt hier lieber auf ausländische Touristen, die gerne Pottwale, Buckelwale und manchmal sogar Blauwale zu Gesicht bekommen und dafür mit barer Münze zahlen wollen. Damit ist Kaikoura international bekannt geworden und die Waltouren werden von den ortsansässigen Maorifamilien höchst professionell abgewickelt.

Wir haben in Kaikoura das volle Programm von den Robben bis zu den Walen genossen und damit unsere Reise auf der Südinsel würdig abgeschlossen. Dass die letzte Fahrt zum Flughafen in Christchurch mit unserem Mietwagen durch eine ruinierte Kupplung (ich war´s nicht!) auf den letzten Kreuzungen etwas peinlich war, konnte der Freude keinen Abbruch tun.

Bucht von Kaikoura

Bucht von Kaikoura

Wyn liebt das Meer

Wyn liebt das Meer

Ebbe

Ebbe

eine fette Robbe am Strand in Kaikoura

eine fette Robbe am Strand in Kaikoura

:)

:)

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Pottwal in Kaikoura

Pottwal  beim Atmen vor Kaikoura

der entscheidende Moment zum Fotografieren ist, wenn die Walflosse rauskommt

der entscheidende Moment zum Fotografieren ist, wenn die Walflosse rauskommt

Die Südinsel ist eine eigene Welt von vielfältiger Schönheit und großer Kraft und dementsprechend eine echte Empfehlung für alle, die auf einer Neuseelandreise Zeit dafür haben oder so wie ich zum wiederholten Male in Aotearoa zu Gast sind. Besonders die Berg-, Natur- und Wildnisfreunde kommen dort sicher voll auf ihre Rechnung. Ich bin froh, dass ich nun auch die zweite (größere) Hälfte Neuseelands zumindest ein bisschen kennen lernen konnte. Super war´s!

Übrigens: Wo von der Südinsel der Pounamu (die Jade) genau herkommt, das wird einem nicht wirklich verraten, und darum hab ich mich auch nicht auf die nähere Suche danach gemacht.

Heimflug

Heimflug auf die Nordinsel (Te Ika-A-Maui)

Chiapas – ein besonders schöner Teil der Tierra Maya

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Da unsere kommende Reise im Sommer 2016 von Guatemala aus voraussichtlich wieder über Chiapas führen wird, habe ich als Ausblick darauf dieses kurze Portrait verfasst…auch wenn ich gerade ganz woanders bin.

Chiapas ist ungefähr so groß wie Österreich. Es ist der südlichste Bundesstaat Mexikos und dem sozialen Nord-Süd-Gefälle des Landes folgend auch einer der ärmsten. Das Stiefkind-Dasein unter den Bundesstaaten Mexikos hat im Falle von Chiapas bestimmt auch damit zu tun, dass es einen besonders hohen Anteil an indigener Bevölkerung hat. Die in Chiapas beheimateten Tzteltales und Tzotziles sind Nachfahren der alten Maya und sprechen noch die alte Maya-Sprache. Der Erhalt der indigenen Sprache sowie der gesamten kulturellen Identität ist auch für die Mayas in Chiapas sehr schwierig.

Die Weltöffentlichkeit wurde in den 90ern auf Chiapas aufmerksam, als dort die „Zapatisten“ (EZLN) mit einem Aufstand gegen die Bevormundung der nationalen Regierung in Erscheinung traten. Wie so oft, wo die Indigenen für ihre Rechte auftreten, werden und wurden auch die Zapatisten generell als Kommunisten abgetan und dementsprechend auch gewaltsam bekämpft. Sie thematisieren mittlerweile auch auf politischer Ebene die Nöte und den Kampf der indigenen Bevölkerung in einer immer mehr von den westlichen Medien und Konzernen regierten Welt. Eines der wichtigsten Anliegen der Maya-Nachfahren ist der Erhalt ihrer alten Maissorten (die Lebensgrundlage überhaupt!), die immer mehr von den Monsanto-Hybriden aus den USA verdrängt werden.

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Den geografisch und sozial am untersten Ende befindlichen Bundesstaat von Mexiko würde sich der von den Nachrichten infizierte Mensch ja gleich einmal wie den Wilden Westen vorstellen. Wenn man jedoch von Guatemala aus nach Chiapas einreist, wird plötzlich alles auffallend ruhiger, sauberer, geordneter und organisierter. Man sieht Supermärkte, Busbahnhöfe mit schicken Bussen und noch vieles mehr, was man in Guatemala eher nicht zu sehen bekommt. Und in Chiapas gibt es auch so etwas wie organisierten Tourismus. Und das mit gutem Grund. Wie überall in Mexiko gibt es auch in Chiapas viel Naturschönheit und kulturell Interessantes zu sehen und zu erleben.

Das koloniale Erbe wird besonders schön in San Cristobal de Las Casas sichtbar. Die Stadt ist sozusagen die erste Station nach der Einreise aus dem Hochland von Guatemala und für Touristen recht ansehnlich herausgeputzt. Es gibt jede Menge schön restaurierte Kirchen zu besichtigen und einen interessanten Markt. Das, sowie diverse Annehmlichkeiten wie z.B. die gepflegten Kaffeehäuser machen San Cristobal zu einer netten Abwechslung auf einem Trip durch die Mayawelt.

Die Kathedrale von SanCris

Die Kathedrale von SanCris

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Wer sich so wie ich hauptsächlich für Letztere interessiert, kommt in Chiapas keinesfalls zu kurz, befinden sich dort doch ein paar der sehenswertesten antiken Mayastätten.

Palenque ist eines der geschichtlich bedeutendsten und auch heute noch berühmtesten Maya-Zentren überhaupt. Die Grabkammer von König Pakal in der „Pyramide der Inschriften“ von Palenque ist in der Maya-Welt in etwa so einzigartig und aufregend wie der Schatz des Tut-Ench-Amun in Ägypten. Der ursprüngliche Maya-Name von Palenque ist „Lakam-Ha“ („Ort des großen Wassers“). Mein erster Besuch in Palenque war im Jahr 2007 und seit dem war ich immer wieder mal dort. Es ist jedoch erst zwei Jahre her, als es sich ergeben hat, dass wir zwei ganze Wochen lang in Palenque verweilt haben – mit täglichem Besuch der Pyramiden. Damals habe ich „zufällig“ auch den Chefarchäologen von dort kennen gelernt, der uns auch gleich exklusiv außerhalb der Besuchszeiten zu den Pyramiden eingelassen hat – bis hinein ins „Allerheiligste“, der ansonsten für Touristen nicht zugänglichen Grabkammer von König Pakal. Diese unvergessliche Erfahrung und viele andere, kleine Toröffnungen verbinden mich mit dem alten Palenque und so freue ich mich schon jetzt auf meinen nächsten Besuch dort. Auch, weil mir dort schon vieles sehr vertraut ist und ich die Übernachtungen im Dschungelhotel sehr genieße.

Überblick

Überblick

Der "Palacio" von Palenque

Der “Palacio”, eines der Wahrzeichen von Palenque

die "Pyramide der Inschriften" - mehr als nur ein Grabmahl

die “Pyramide der Inschriften” – mehr als nur ein Grabmahl

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Es gibt aber noch andere, höchst sehenswerte Mayastätten in Chiapas. Toniná zum Beispiel beheimatet den laut neuesten Erkenntnissen höchsten Tempel der alten Maya in Mexiko. Bonampak ist sehr berühmt für die einzigartigen, farbigen und gut erhaltenen Wandmalereien, die man dort gefunden hat und immer noch besichtigen kann. Mein persönlicher Favorit nach Palenque ist jedoch die Mayastätte Yaxchilan, die ganz schön am größten Fluss Mittelamerikas, dem Rio Uzumacinta, gelegen ist. Von Yaxchilan aus kann man nach Guatemala schauen, denn der Fluss ist die natürliche Staatsgrenze. Wie an vielen Mayastätten kommt man auch dort im Dschungel viele Zeichen aus der Natur. Das lauteste aller Zeichen geben natürlich die Brüllaffen, die brüllend ihr Territorium verteidigen und sich behände durch die Baumkronen bewegen – immerhin haben sie das lauteste Organ in der Tierwelt und sind kilometerweit zu hören.

Tempel in Yaxchilan

Tempel in Yaxchilan

Neben all den archäologischen Schätzen gibt es in Chiapas viele einzigartige Naturjuwele zu entdecken. Eine enorme Vielfalt an verschiedenen Vegetationszonen und Landschaften erstreckt sich vom tropischen Tieflanddschungel bis zu den Kiefernwäldern in den Bergen hinauf. Es gibt viel Wasser – Seen, Canyons, Flüsse und immer wieder Wasserfälle.

die berühmten und  auch vielbesuchten Wasserfälle von Agua Azul - leider darf man da nicht mehr schwimmen.

die berühmten und auch vielbesuchten Wasserfälle von Agua Azul – leider darf man da nicht mehr schwimmen.

hier jedoch schwimmt es sich umso schöner

hier jedoch schwimmt es sich umso schöner – und auch ruhiger

Da schau her!

Die Wyn mag es dort auch!

Ich erinnere mich an die Reisegruppe, mit der wir im August einen Abstecher nach Chiapas gemacht haben. Wir verbrachten nach den Pyramidenbesuchen einen Nachmittag im Paradies: Kaskadenartige Wasserfälle mitten im saftigen Dschungel, dazwischen türkisgrüne Teiche wie natürliche Swimmingpools und keine Touristen außer uns. Die meisten Leute aus unserer Gruppe – auch die viel gereisten – sagten, das war der schönste Ort, an dem sie jemals in ihrem Leben gewesen sind. So ähnlich geht es mir dort auch, und schon alleine deshalb möchte ich wieder an diesen traumhaften Ort hinfahren – alleine oder wieder mit anderen Leuten, die gerne mitfahren wollen.

Voilá!

Voilá!

Tane Mahuta (der Herr des Waldes) und der Copal vom anderen Ende der Welt

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Neuseeland hatte ja – wie schon ausführlich erläutert – wieder ein paar große Erkenntnisse und Offenbarungen für mich und auch für andere Beteiligte parat. Es sind aber nicht immer nur die großen und von Jedermann wahrgenommenen Offenbarungen, die einem Freude bereiten. Manchmal sind es auch relativ kleine Dinge, die anderen nicht viel bedeuten, dafür aber für einen selbst nicht großartiger sein könnten. So ist es mir mit der folgenden Geschichte gegangen.

Bevor wir den Bogen nach Neuseeland spannen können, führt uns diese Geschichte aber noch einmal nach Mittelamerika – zu den Mayas und ihren Ritualen und zum wohlriechenden Duft des Copals, der sich über das Hochland von Guatemala zieht…

Neben ein paar anderen Dingen ist Copal eine der wichtigsten Ingredienzien in der Feuerzeremonie der Mayas. Das reine und fein duftende Baumharz wird in Guatemala aufgrund der weit verbreiteten zeremoniellen Praxis an vielen Orten verkauft – und das sogar kiloweise.

Einst in alten Zeiten war das eigenhändige und hingebungsvolle Sammeln des Materials sicher ein wichtiger Teil der Zeremonie selbst. Es geht ja auch hier wie bei vielen „indianischen“ Ritualen auch um die Idee des „Opfers“ oder – neutraler formuliert – den Energieaufwand, den man bereit ist zu geben. Man gibt, bevor man um etwas bittet. Heutzutage wird allein der Gang (oder die Fahrt) zum Markt und das Kaufen des Materials schon als energetischer Input für das Ritual angesehen. Ist ja auch voll in Ordnung so, solange die Haltung passt und das Ritual selbst dann mit Hingabe und Liebe durchgeführt wird.

In derartigen Geschäften bekommt man alles, was das Feuerschamanen-Herz begehrt.

In derartigen Geschäften bekommt man alles, was das Feuerschamanen-Herz begehrt.

Aber was macht man in Gegenden, wo weit und breit niemand etwas von einem Feuerritual (geschweige denn von den Materialien dafür) gehört hat? In Europa hat man es ja noch relativ leicht: Man besucht einfach den Onlineshop von www.ambestenweg.net, gibt eine Bestellung auf und schon kommt der Copal oder sogar ein Komplettpaket für ein Feuerritual mit Originalzutaten aus Guatemala ins Haus…wohlriechende Kerzen, Pom, Weihrauch, Copal, Mirra, Kräuter, Essenzen, etc…alles da!

In Neuseeland, wo ich die vergangenen Wintermonate verbracht habe, hat man es da schon etwas weniger einfach, wenn man sich selbst und die Spirits mit einem gepflegten und wohlriechenden Feuerchen verwöhnen möchte. Aufgrund der strengen Quarantänebestimmungen darf man keinerlei organisches Material in das Land einführen. Und mit brennbaren Produkte wie z.B. Kerzen im Gepäck haben die meisten Fluglinien sowieso nicht gerade eine Freude.

Naja, letztere habe ich zumindest in kleiner Stückzahl geschafft nach Neuseeland zu bringen. Nur für den Fall, sozusagen, obwohl die Kerzen vermutlich eh noch der Teil des Rituals sein dürften, den man in Neuseeland am leichtesten besorgen kann… Egal, die von Mayafamilien im Hochland von Guatemala handgezogenen Kerzen kann so schnell nichts ersetzen und alleine ihr Geruch schon bringt die Energien von dort ganz nahe.

Als Maya-Tageshüter und Feuermann will man natürlicherweise ein Feuer machen. Und dazu braucht es das geeignete Material. Also hatte ich in Neuseeland eine Mission…

In einem waldreichen Land, in dem die Forstwirtschaft einer der wichtigsten Wirtschaftszweige ist, sollte es ja zumindest nicht schwer sein, ein paar Bäume zu finden, aus deren Wunden reichlich Harz austritt, dachte ich mir. Es muss ja nicht unbedingt gleich hochwertiger Copal sein.

Zuerst habe ich natürlich die Leute vor Ort gefragt, was denn da das Richtige sein könnte und ob es irgendwo besonders harzreiche Bäume in der Nähe gäbe. Viel wirklich nützliche Information habe ich nicht bekommen, dafür aber umso mehr Hilfsbereitschaft.

Mit Wyns Schwester Cynthia sind wir also vom Marae in den nahe gelegenen Tarewera Forest gefahren. Dort wird man von wunderschönen Wasserfällen entzückt und es gibt auch noch reichlich natürlichen Wald bzw. Busch. Letzterer ist jedoch extrem dicht und so gut wie undurchdringlich. So haben wir vorerst einmal den einfachen Weg gewählt und sind in eine der unzähligen und sich über tausende Quadratkilometer des Landes erstreckenden Kiefer-Monokulturen eingebogen. Kiefern, die in anderen Ländern bis zur Ernte 70 Jahre wachsen müssen, erreichen die erntefähige Größe im günstigen neuseeländischen Klima anscheinend in nur 25 Jahren. Dann kommt der „Harvester“, schneidet alles zusammen, die Baumstämme werden ins Ausland verschifft und zurück bleibt eigentlich eine Wüste, bis wieder „aufgeforstet“ wird. Liegen gebliebene, ausgegrabene Wurzeln auf einem vollkommen trockenen, versauerten und der Erosion ausgesetzten Erdboden, auf dem kein grün mehr aufkommt. Auch von Tieren keine Spur. Und wie ich festgestellt habe, kommt aus den Kiefernstümpfen nicht ein Tröpfchen Harz…Dafür habe ich schöne Zapfen gefunden, die verwende ich in den Zeremonien auch ganz gerne – immerhin!

Es gibt aber auch viel gesunden Wald in Neuseeland, mehr als in vielen anderen Teilen der Welt – das muss an dieser Stelle gesagt werden. In jenen gesunden Wäldern habe ich auf meinen Ausflügen rund um Weihnachten und Neujahr schon auch verschiedene Dinge gefunden und gesammelt. Farne, Kräuter und diverse feine Kleinigkeiten. Der große Durchbruch sollte aber auf sich warten lassen.

Nach Neujahr haben wir uns dann mit Wyn auf den Weg in den hohen Norden der Insel gemacht, wo wir für die bevorstehende Rundreise mit unseren Gästen noch ein paar Dinge auskundschaften wollten. Unter anderem haben wir „Tane Mahuta“ einen Besuch abgestattet. Der „Herr des Waldes“ ist der größte Baum von Neuseeland, gehört der Gattung Kauri („Kauri-Fichte“) an und repräsentiert Tane, den Maori-Gott des Waldes und der Natur. Die Wälder mit den Kauri-Baumriesen haben sich vor der Invasion der Briten über den Großteil des weiten Landes nördlich von Auckland erstreckt. Die Kauri-Bäume, die den Maoris heilig waren und immer noch sind, stellten für die weißen Einwanderer jedoch nur eine Geldquelle dar, die grausamst und fast bis zum Aussterben ausgebeutet wurde. Heute sind nur mehr 2% des einst riesigen Kauribestandes übrig und auf diese passen die Maoris selbst (und mittlerweile wohl auch die Regierung) gut auf. Der Feind des Kauribaumes ist heute auch nicht mehr „der weiße Mann“, sondern vielmehr das von ihm eingeschleppte, australische Possum: ein kleiner, nagender Bösewicht, der in hinterfotzigen Nachtaktionen die Bäume anknabbert und so nachhaltig schädigt.

Tane Mahuta, der Herr des Waldes

Tane Mahuta, der Herr des Waldes

Die Kauribäume und ihre Energie sind schlichtweg faszinierend. Wir haben dem Tane Mahuta einen Besuch abgestattet, uns mit ihm verbunden und ihn um die Erlaubnis eines spirituellen Besuches auf unserer bevorstehenden Gruppenreise gebeten. Eigentlich hätte ich Tane, den Gott des Waldes ja auch gleich direkt fragen können, wo ich denn meine Ritualmaterialien finden könnte. Zu diesem Zeitpunkt waren aber irgendwie gerade wieder andere Dinge wichtiger als das…

Über Umwege wurde ich dann aber von ihm doch an den richtigen Ort hingeführt und das war eine besonders schöne Geschichte für mich. Und sie fand dort statt, wo man es bestimmt am allerwenigsten erwarten würde: in der Großstadt Auckland.

Auckland ist eine grüne Stadt mit viel Lebensqualität. Wenn man vom Flugzeug oder von einem der vielen kleinen Vulkane, die sich über das ganze Stadtgebiet verteilen, auf die Stadt hinunterschaut, dann sieht man überall grün. Die Wohnhäuser in Auckland sind meist nur eingeschossig und mit Gärten umgeben.

Ebendort, in Auckland, hat ein englischer Adeliger im 19. Jahrhundert einen schönen, weitläufigen Park gestiftet und für den „gemeinen Pöbel“ geöffnet. Diesem zugehörig hat es auch mich und Wyn eines schönen Sommernachmittages dorthin verschlagen und wir haben unter einer der einst gepflanzten und mittlerweile mächtigen Eichen Schatten und Ruhe gesucht. Der Park ist wunderschön angelegt und mit verschieden gestalteten Wald- und Wiesensegmenten gestaltet. In eigens abgezäunten Teilen grasen mitten in der Großstadt sogar die für Neuseeland so typischen Schafe und auch der Mensch findet genügend Raum für Erholung und alle möglichen Aktivitäten.

Wyn hat sich in der friedlichen Energie der alten Eiche gleich in ihre inneren Welten verabschiedet, und so folgte ich meinem eigenen Ruf und bin auf einen kleinen Erkundungsspaziergang gegangen.

Der Park ist unter anderem ein Refugium für seltene Baumarten und ich habe interessante Blätter, Zapfen und vieles mehr gesehen und teilweise als Material für ein mögliches Ritual eingesammelt. Irgendwann wurde ich auf einen kleinen Wald mit einer speziellen Ausstrahlung aufmerksam. Dort standen fast wie im Raster angeordnet große, aber relativ unscheinbare Bäume einer einzigen Gattung mit hohem, aufrechtem Wuchs und kleinen spitzen Blättern. Obwohl es ein sehr belebter Tag im Park war, hielten sich in jenem kleinen Wald überhaupt keine Menschen auf. Ich bin in das Wäldchen hineingegangen und dann sah ich es: die Rinde dieser Bäume war besonders harzig und stellenweise sogar von mehrere Zentimeter dicken, alten und steinharten Harzkrusten überzogen. Begeisterung überkam mich, genau so etwas hatte ich gesucht!

Ungefähr so darf man sich das vorstellen...

Ungefähr so darf man sich das vorstellen…

Vorsichtig kratzte ich an der Harzkruste, löste einen kleinen Klumpen davon heraus und zündete ihn mit meinem Feuerzeug an. Ein kleiner Rauchschleier zog in meine Nase und ich nahm plötzlich einen mehr als vertrauten Geruch wahr, der mich sofort über den weiten Pazifik hinweg in das Mayahochland beförderte. Ich hätte es am liebsten gleich laut rausgeschrien und jedem erzählt: „Ich habe so etwas wie Copal gefunden, und das mitten in Neuseeland!“. Ein großes Glücksgefühl überkam mich…ich war vollkommen aufgeregt, fast schon aufgelöst ob meines Fundes und ich wusste zuerst fast gar nicht, wie mir geschah. Was hatte ich hier entdeckt…!?

Ich schlich dann noch ein bisschen in dem kleinen Wäldchen herum und machte mir einmal einen Eindruck von dem, was ich gerade gefunden hatte. Da schien auch genug da zu sein, dass man ein bisschen was davon mitnehmen könnte. Als ich am gegenüberliegenden Ende aus dem Wäldchen raus und wieder hineingegangen bin, fiel mir ein kleines Hinweisschild auf, das ich mir aus der Nähe anschauen wollte. Das Schild erwähnte eigentlich nur die Baumgattung, die ich vor mir sah. Die Namen der einheimischen Bäume Neuseelands sind unsereinem ja normalerweise kein Begriff, aber wenn ich einen Namen kennen konnte, dann jenen auf dem kleinen Schild vor mir: Kauri!!!

Waren meine neuen, copalig-harzigen Freunde tatsächlich kleine Cousins des so prominenten Tane Mahuta aus dem entfernten Norden? Das würde sie ja noch einmal besonderer machen und ich war gleich noch aufgeregter als schon zuvor.

Als ich den Wald wieder durchquerte, nahm ich mir sehr viel Zeit um die Bäume genau zu betrachten und mich mit ihnen wirklich anzufreunden. Mir fiel unter anderem auf, dass sie ihre Rinde schuppenartig abfallen lassen und dass so auch einiges von dem alten Harz mitabfällt und am Boden rund um den Stamm zu liegen kommt. Davon habe ich sogleich ein paar Feldproben eingesammelt…

Ein  Erkennungsmerkmal der Kauribäume sind die spitzen, kleinen Blätter.

Ein Erkennungsmerkmal der Kauribäume sind die spitzen, kleinen Blätter.

Übrigens: auch wenn ich es laut verkündet hätte, dass ich Copal gefunden habe, hätte das um mich herum wohl keinen Menschen interessiert. Ein paar Leute sind im Park auf mich zugekommen und haben mich interessiert gefragt, was ich denn da suche und in meiner Tasche verschwinden lasse. Auf meine ehrliche Auskunft hin habe ich nur ein „Ah, wie interessant“ zurückbekommen, zusammen mit dem Hauch eines „Was für ein Spinner!“-Blickes.

Wie dem auch sei: als ich von meiner kleinen Exkursion zu Wyn unter den Baum zurückkam und Ihr vor Freude aufgeregt von meinem Fund erzählte, freute sie sich wenigstens mit mir mit. Immerhin hat sie sich mit der Praxis der Feuerzeremonie in den vergangenen zwei Jahren intensiv vertraut machen dürfen und wollte auch unbedingt, dass wir auf ihrem Heimatboden eine oder mehrere davon machen würden.

Mir hatte mein Fund einen schönen Tag beschert. Ich war am Abend immer noch ganz aufgeregt und schon voller Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem ich mich alleine und mit viel Zeit auf eine Copal-Sammeltour begeben wollte. Vorher wollte ich aber ein paar meiner Wissenslücken füllen und ging auf eine kleine Internetrecherche…

Zuerst stellte sich mir die Frage, was genau denn Copal definitionsgemäß ist und von welchem Baum er exakt stammt. Die Antwort darauf ist: Copal ist nur die Bezeichnung für verhärtetes Baumharz, bezieht sich jedoch nicht auf eine bestimmte Baumgattung. So wird im Internet auch der Begriff des „Kauri-Copals“ gefunden.

Kauri-Copal oder auf Englisch „Kauri-Gum“ ist ein Segen für den Räucherfreund, hat sich aber zu einem Fluch für die neuseeländischen Wälder entwickelt, nachdem Aotearoa von den Europäern „entdeckt“ wurde. Der halbfossile Copal und auch das Harz der Kauribäume war zu damaliger Zeit ein gefragter Rohstoff in der europäischen Industrie und so wurden die Kauriwälder mit ihren Baumriesen um 1900 von den gierigen Einwanderern fast ausgerottet.

Ich habe mir vorgenommen, nicht zu gierig zu sein und nur das zu nehmen, was für ein schönes Ritual und zum Räuchern nötig ist. Auch wollte ich vor allem nur das einsammeln, was schon am Boden um die Bäume herum liegt bzw. schon nur noch an einem Faden am Stamm dranhängt. Die Kauribäume werfen nämlich ihre Rinde konstant schuppenartig ab und so fallen auch die Harzklumpen irgendwann vom Stamm ab.

Am nächsten Tag bin ich also voll Freude wieder in den Park gefahren, hab unser Auto abgestellt und bin Richtung Kauriwäldchen gegangen. Ich habe um Erlaubnis gefragt und ein kleines Tabakopfer gebracht, das bei den neuseeländischen Tabak-Preisen gar nicht so ein kleines war. Dann habe ich in stundenlanger Kleinarbeit einen Sack voll Rindenstücke und teilweise reinen Copal eingesammelt. Irgendwann war ich zufrieden und wollte mich auf den Heimweg machen. Es sollte aber zum Tabakopfer noch ein anderes (weniger freiwilliges) dazukommen.

Sowas kann einem schon einmal unterkommen unter der Baumrinde: "Wetas", bis 10 cm lange und grimmig aussehende 6-Beiner...

Sowas kann einem schon einmal unterkommen unter der Baumrinde: “Wetas”, bis 10 cm lange und grimmig aussehende 6-Beiner…

Als ich die Autotür aufsperren und bequem heimfahren wollte, brach der Autoschlüssel im Schlüsselloch ab und ich konnte das Auto nicht mehr aufsperren, geschweige denn starten. Was in so einem Fall in Neuseeland zu tun ist, das wollte ich zuerst mit der Wyn besprechen, immerhin ist es ja ihr Auto. Also ließ ich den Wagen stehen und ging zu Fuß durch die halbe Stadt nachhause, wo ich dann relativ spät ankam – hungrig und durstig und ohne Auto, dafür aber mit meiner Tasche voll Kauri-Copal. :-)

Am nächsten Tag ließen wir dann am Parkplatz vom mobilen Schlüsseldienst das Auto aufsperren und ein neues Schloss montieren. Dadurch wurde der Copal dann doch ein relativ teurer Spaß und ich fragte mich, ob beim Ernten vielleicht doch etwas nicht ganz ordnungsgemäß gewesen war. Wie dem auch sei, für ein nächstes Mal nahm ich mir vor noch achtsamer umzugehen. Für dieses Mal jedoch hatten wir einmal unser Auto wieder und auch mit dem Copal eine große Freude.

Das war der schöne Blick in mein Copal-Sackerl nach ein paar Tagen Arbeit mit dem Ausklauben und Reinigen.

Das war der schöne Blick in mein Copal-Sackerl nach ein paar Tagen Arbeit mit dem Ausklauben und Reinigen.

In den darauffolgenden Wochen stellte ich fest, dass es auch unter den eingeweihten Maoris eigentlich kaum eine lebendige Räuchertradition mit dem Kauri-Copal gibt. Einige wussten schon noch, dass in alten Zeiten der Copal für Zeremonien und auch für Fackeln verwendet wurde und als Blut der heiligen Kauribäume auch eine wertvolle Essenz darstellt. Angeblich wurde aus den Rückständen von verbranntem Kauri-Copal auch die Farbe für die traditionellen Tätowierungen (Tamokos) der Maori gewonnen.

Uns wurde der kostbare Copal ganz gewiss zu einem treuen und geliebten Begleiter auf unserer Reise durch Neuseeland. Unvergesslich bleibt das Feuerritual, das wir zusammen mit unserem Freund Wiremu und Wyns Tohunga Rehua gemacht haben. Es bestand praktisch nur aus Rinde und Copal vom Kauribaum und war eines der kräftigsten, reinsten und sicher das heißeste Feuer, das ich je erlebt habe.

Der Unterbau...

Der Unterbau…

...und die obere Zierlage unseres Kauricopal-Rituals.

…und die obere Zierlage unseres Kauricopal-Rituals.

In seiner Reinheit und dem angenehmen Duft kann dem Kauri-Copal so schnell kein alltäglicher gekaufter Räucherstoff das Wasser reichen und wir haben im vergangenen Jahr (auch in Guatemala und Europa) sehr viel damit gearbeitet. Vor allem in kleinen Dosen auf Räucherkohle hat uns der Copal viel Freude bereitet und auch immer wieder zurück nach Aotearoa geholt.

Diese kleine Geschichte hatte ich bis auf den letzten Absatz schon vor einem Jahr geschrieben, aber aus irgendeinem Grund ist sie mit einigen anderen in meinem Computer geblieben und erst jetzt heraus-„geapert“, wo ich wieder in Neuseeland bin. Vom Copal aus dem Vorjahr ist zwar noch ein bisschen was übrig, aber ich werde auch heuer versuchen wieder etwas davon einzusammeln. Einen ersten Besuch habe ich den Kauribäumen gleich nach meiner Landung in Auckland abgestattet. Aber nur um meine Dankbarkeit und Freude zu ihnen zurück zu bringen und nicht um etwas von ihnen mitzunehmen. Alles Weitere warte ich einmal ab.

Das Schöne an dieser Geschichte ist die Erkenntnis, dass wir von Mutter Erde überall alles geschenkt bekommen, was wir benötigen. Wir müssen nur unsere Augen und alle anderen Sinne offen halten, den richtigen Moment abwarten und uns an den richtigen Ort führen lassen. Darum hat mich der Fund des Copals in Neuseeland so glücklich gemacht,  das war wie ein kleines Wunder.

Liebe Grüße aus Aotearoa, dem Land der langen weißen Wolke und der Kauri-Bäume. Jörg

SHOP-NEWS: Neue Lieferung mit Maori-Taongas aus Neuseeland

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Nachdem die meisten Taongas aus Neuseeland sehr schnell vergriffen waren und viele Menschen zu glücklichen Besitzern von Maori-Schmuck geworden sind, ist das “Taonga-Regal” in meinem Shop jetzt endlich wieder gut gefüllt. Die meisten der zuvor angebotenen Taongas sind jetzt wieder erhältlich und dazu gibt es noch einige neue Schätze, mit denen ich mich auch an immer wiederkehrenden Nachfragen orientiert habe.

Neu sind u.a. diese Korus aus der prächtig schillernden Paua-Muschel, nach denen ich immer wieder gefragt wurde.

IMG_2673Viel nachgefragt wurden auch die kleineren Taongas, die man “alle Tage” tragen kann und die auch als kleineres Geschenk sehr schön sind. Diese habe ich jetzt in höherer Stückzahl lagernd.

Es zahlt sich also aus, einen Blick in den Shop zu werfen…es gibt noch viel mehr dort zu sehen als nur die Taongas und Weihnachten kommt ja bekanntlich auch schon bald.

Die eleganten Mayadecken sind jetzt endlich auf dem Shop!

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Alle, die es nicht ganz so bunt haben wollen, können jetzt ihre Wohnung dennoch durch eine handgewebte Kostbarkeit aus Guatemala aufwerten.

Die einfärbigen Mayadecken sind sehr elegant und stilvoll und gleichzeitig auch sehr robust. Ich nenne sie die “Wintergarten”-Decken, weil sie bei uns zuhause schon seit Jahren Farbe in unseren Wintergarten bringen. Sie sind dort der Sonne ausgesetzt, wurden auch schon mehrfach gewaschen und dennoch sind sie immer noch so strahlend wie damals vor zehn Jahren, als ich sie gekauft habe.

Diese Decken haben uns schon über viele Jahre große Freude bereitet und ich hoffe, dass sie bald schon in mehr Wohnungen zu finden sein werden. Sie sind in 23 (!) Farben erhältlich – von dezentem Schwarz, Braun, Beige, Weiß, über alle möglichen Grün-, Violett- und Blautöne bis hin zu knalligem Rot, Gelb oder Orange. Da ist für jeden Geschmack und jeden Einrichtungsstil das Richtige dabei.

Mit dem folgenden Link kommst Du direkt zu den Decken. Und hier sind noch ein paar Eindrücke:

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ambestenweg.net ist jetzt auch auf Facebook

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Nach jahrelangem Zögern habe ich mich nun doch durchgerungen, mit meinem Blog auf facebook zu gehen. Ihr findet mich dort unter “Jörg Steinwender – ambestenweg.net”. Wer meine Seite “like”-t, bekommt so direkt über facebook die neuesten Bewegungen auf meinem Blog mit, wie zum Beispiel:

– neue Artikel über meine Reisen, Aktivitäten, Projekte etc.
– neue Produkte auf meinem Shop
– u.v.m.

Des weiteren werde ich Facebook nutzen, um zwischendurch mal kleine Neuigkeiten zu posten, die auf dem Blog keinen Platz haben. Ich werde schon draufkommen, wie das alles funktioniert, und ich danke Euch schon einmal für Euren Klick auf “Gefällt mir” und die damit verbundene Verbreitung meiner Geschichten!!!

Bei meiner neuen Familie in Aotearoa

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Nachdem ich seit zwei Jahren nicht in Neuseeland gewesen und einiges in der Zwischenzeit geschehen war, war es vergangenen Dezember endlich soweit und ich durfte wieder eine Reise ins „Land der langen weißen Wolke“ – Aotearoa – antreten.

Obwohl ich – was das Reisen anbelangt – nach all den Jahren und Erfahrungen schon einigermaßen abgebrüht bin, war diese Reise nach Neuseeland dann doch mit einer gewissen Aufregung verbunden. Immerhin sollte sich endlich die Gelegenheit ergeben, Wyns Familie zu treffen und sich gegenseitig kennen zu lernen. Dementsprechend war ich etwas nervös. Was würde mich dort wohl erwarten? Wie würde man mich wahr- bzw. aufnehmen? Wie geht die Familie mit der gesamten Situation und der Lebensweise von mir und Wyn um? Haben all das und ich selbst in einem traditionell-kulturell geprägten Umfeld wirklich Platz und sind das große Wohlwollen und die Unterstützung der Familie, die sich in vielen E-Mails und Telefonaten schon ausgedrückt hat, tatsächlich so gegeben? … In erster Linie war ich aber voller Vorfreude auf das, was da kommen mag, und natürlich auf das Wiedersehen mit Wyn, die schon einen Monat vorher nach Neuseeland gereist ist um einige Dinge für die kommenden Wochen und Monate unseres Aufenthaltes vorzubereiten.

Die Wiedersehensfreude am Flughafen in Auckland war riesengroß. Wyn hat dort alleine auf mich gewartet, um mich zuerst einmal noch mit niemandem teilen zu müssen. In der mit 1,5 Millionen Einwohnern einzigen Großstadt Neuseelands (ein Drittel der gesamten Nation lebt dort) kann man dann ja auch leicht einmal untertauchen…würde man glauben…und irgendwie wunderte es mich dann trotzdem nicht wirklich, als wir bei irgendeinem Einkaufszentrum zwischen Flughafen und Stadt kurz stehenblieben, aus dem Auto ausstiegen und direkt in die Hände von Hone liefen. Hone ist einer der beiden Maori-Freunde, mit denen wir im Februar 2014 gemeinsam durch Guatemala gereist waren. Die Welt ist klein in Neuseeland, die Freude war riesig und schon war die erste Essenseinladung ausgesprochen, bevor ich noch richtig angekommen war.

Auch mit Wiremu, dem anderen Freund, der uns in Guatemala besuchte, hatten wir bald ein lang erwartetes Wiedersehen. Und dann lernte ich von nun an jeden Tag neue Leute kennen. Wie ich es von Neuseeland nicht anders kannte, war es überall und mit allen Menschen ausgesprochen nett. Das Ankommen und Wohlfühlen fiel mir da denkbar leicht.

Weihnachten nahte heran und so fuhren wir von Auckland in die Gegend von Rotorua, wo wir in einem Ferienhaus am Tarewera-See gemeinsam mit Wyns engster Familie Weihnachten verbringen sollten. Es sollten sehr spezielle Weihnachten für mich werden. Nicht aufgrund des Abhandenseins des Winters (das hatte ich ja mittlerweile schon oft genug), sondern weil ich dort die Familie meiner Freundin zum ersten Mal sehen würde. Und es war dann wirklich sehr schön, wie wir dort die Weihnachten gemeinsam feierten, wie ich ganz natürlich und ohne großes Aufsehen ein Teil des familiären Geschehens sein durfte und von Jung und Alt gleichermaßen wie selbstverständlich aufgenommen und willkommen geheißen wurde. Und das alles noch dazu in einer schönen, stressfreien und natürlichen Umgebung ohne Internet, Handys, Autos etc. … wenn auch ohne Schnee und Christbaum, das waren wahrlich frohe und wohltuende Weihnachten!

Dieser Höhepunkt war kaum verarbeitet, da stand auch schon der nächste auf dem Programm. Die Tage rund um Neujahr sollten wir gemeinsam im etwas größeren (und doch noch engeren) Kreis der Familie im Marae [sprich: Marei] verbringen. Wie sehr freute ich mich, wieder auf ein Marae zu kommen! Immerhin verbrachte ich in den Gemeinschaftshäusern der Maoris meine besten Zeiten auf meinen ersten beiden Neuseelandreisen und es ist eine große Ehre und Freude, Gast auf einem Marae sein zu dürfen. Und das Marae von Wyn und damit ihre Familie weiter kennen lernen zu dürfen, das war noch einmal eine größere Freude.

Wyns Marae liegt in der kleinen, am Meer gelegenen Ortschaft Matatá in der Region „Bay of Plenty“. Benannt ist es nach einem ruhmreichen Vorfahren namens Umutahi. Während ein Großteil der Maraes jeweils von mehreren Familien gemeinschaftlich genutzt werden, ist Umutahi das Marae von nur einer einzigen Familie – der Familie von Wyns Mutter Raewyn. Dadurch herrscht dort eine lockere und besonders familiäre Atmosphäre und man fühlt sich gleich aufgenommen und wohl. Natürlich gibt auch am Umutahi-Marae das allgemeine Protokoll den Rahmen für das Zusammenleben vor, im Kreise der eigenen Familie darf es aber etwas freier und entspannter sein als normal.

Mit ca. 40-50 Leuten zusammen am Marae unter einem Dach zu schlafen, zu essen und die Feiertage zu verbringen, das war schon ein ganz spezielles und schönes Erlebnis. Auch für die anderen Anwesenden war das keine Alltäglichkeit – hatte es doch auch für die Familie der Rotas schon länger kein so vollzähliges Familientreffen am Marae gegeben. Einige Verwandte, die in Australien leben und arbeiten, waren seit vielen Jahren erstmals wieder nachhause gekommen. Wyn und ich wurden auch besonders willkommen geheißen. Die Freude war allseits groß. So haben wir sehr schöne Tage im Kreis der Großfamilie verbracht. Ich habe viele nette Menschen kennen gelernt, die Familiengeschichte studieren dürfen und auch darüber hinaus viel Interessantes über Geschichte und Kultur der Maori erfahren. Die Generationen überschneiden sich aufgrund der auch heute noch sehr kinderreichen Familien teilweise auf recht interessante Art. So war ich zuerst doch recht überrascht, als ich plötzlich von mir gleichaltrigen erwachsenen Menschen freundlich mit „Onkel“ angesprochen wurde – das waren Wyns Neffen und Nichten… Im Mittelpunkt des Familienereignisses stehen klar die Kinder (sie geben dem Geschehen am Marae erst wirklich Leben und dürfen sich auch frei und wohl fühlen – darauf wird immer wieder besonders hingewiesen) und vor allem auch die Alten, mit denen jeder die kostbare Zeit verbringen möchte. Es wurde zusammen gespielt, gesungen und musiziert, Geschichten erzählt, der „guten alten Zeit“ nachgesonnen und immer wieder gegessen…

Dass bei den Maoris gut und viel gegessen wird, ist für Insider ganz normal, an dieser Stelle muss es aber unbedingt erwähnt werden. Essen („Kai“) ist in dieser Kultur quasi allgegenwärtig und ein zentraler Bestandteil des geselligen Miteinanders. Das „Wharekai“ ist das Essenshaus und neben dem „Wharenui“ („großes Haus“ od. Ahnenhaus) eines der beiden Hauptgebäude am Marae. Im Wharekai wird das Essen nicht nur durch den gemeinsamen Verzehr zu einem wichtigen Bestandteil des Miteinanders, sondern auch durch die gemeinsame Zubereitung. Die Aktivität in der Küche geht in aller Früh los und endet erst spätabends. Im Laufe des Tages kommt jeder auch einmal in der Küche dran, ob als Chefkoch, Hilfskoch oder als Tellerwäscher. Man kommt sich dort schnell und unkompliziert näher, es wird gesprochen, getratscht und geblödelt. Und man übernimmt gemeinsam die Verantwortung für das allgemeine Wohlbefinden „des Stammes“.

Im Wharekai habe ich mich im Laufe der Tage durch eine unvorstellbar breite Palette von Speisen durchgekosten dürfen. Vor allem die Früchte des Meeres haben es mir dabei angetan und ich habe so ziemlich alles ausprobiert, was uns Tangaroa (der Gott des Meeres) so schenkt. Muscheln, Krabben, Shrimps, Austern, Langusten („Crayfish“), roher Fisch, geräucherter Fisch, Aal und den so begehrten „Whitebait“ (das sind halbdurchsichtige Fischbabys, die mit Ei oder noch besser ein bisschen Knoblauch angebraten eine wahre Köstlichkeit abgeben)…all das habe ich in verschiedenen Varianten mit Hochgenuss verspeist – bis auf den Seeigel, der hat mir nicht so geschmeckt. Eine besondere Spezialität und Stolz der Maori sind die Süßkartoffeln aus der eigenen Zucht; beliebte Gemüse sind außerdem Kamu-Kamu (eine Art Kürbis) und der süße Mais. Früchte gibt es im Überfluss, die Kiwis aus der familieneigenen Plantage waren jedoch noch nicht reif. Fleisch in allen Spielarten ist selbstredend vorhanden und sehr hoch im Kurs. Gegrillt, gebraten, aufgekocht oder traditionell auf heißen Steinen im „Hangi“ (Erdofen) gegart – nichts davon wurde ausgelassen. In Neuseeland kann auch „der kleine Mann“ essen wie ein Millionär – der reichhaltige Ozean macht es möglich und man muss nur wissen, wie man an die Köstlichkeiten rankommt. Auch was die anderen Nahrungsmittel betrifft, ist in Neuseeland alles im Überfluss und guter Qualität vorhanden – das Land kann sich mehrfach selbst versorgen und die Landwirtschaft exportiert in aller Herren Länder. Soviel zum Essen…

Die Zeit am Marae dient jedoch nicht nur dem physischen, sondern vor allem dem seelischen „Aufladen der Batterien“. Im Mittelpunkt stehen der Familienzusammenschluss und die Rückverbindung jedes Einzelnen mit dem angestammten Land der Ahnen. Wenn man sich wahrlich einlässt und sich erlaubt, den eigenen Alltagsstress herunterzufahren sowie Handy, To-Do-Listen und Terminkalender auf die Seite zu legen, wird das einfache und ruhige Zusammensein am Marae zu einer sehr heilvollen Sache für jeden und die Familie.

Das war es auch für mich. Ich erlebte das schöne Gefühl des bedingungslosen Angenommenseins und der Zugehörigkeit in einer neuen Familie am anderen Ende der Welt. Jeder hat sich wahrhaftig um den Kontakt zu mir bemüht und mir geholfen, zu einem Teil des Clans zu werden. Bei all dem wurde ich nicht ein einziges Mal gefragt, was ich oder meine Eltern beruflich machen, welcher Religion wir angehören, was ich für ein Auto fahre, und so weiter…Es zählt nur die Absicht sich echt aufeinander einzulassen und zu zeigen, dass man nicht nur das eigene, sondern auch das Wohlbefinden seiner Nächsten und der Familie wichtig nehmen kann und will. Und das sollte nach dem folgenden wichtigen Satz der Maori das Normalste überhaupt sein: „Ko au ko koe, ko koe ko au“. Auf Deutsch: „Ich bin Du und Du bist ich.“ Dieser Grundsatz wird auch wirklich gelebt.

Übrigens: Ob man weiß oder braun ist, das spielt am Marae überhaupt keine Rolle. Immerhin gibt es beinahe in jeder Maori-Familie auch einen europäischen Einschlag und die weißen Ahnen werden nicht weniger geehrt als die einheimischen. So findet man auch am kleinen familieneigenen Urupa (Friedhof) des Umutahi-Maraes Namen wie Schuster, Stoianoff, Otto, Cochrone, etc…Auch in der Ahnengalerie der Verstorbenen, die sich im Wharenui (Ahnenhaus) befindet, erkennt man teilweise typisch europäische Gesichter.

Genau dort – im mit Schnitzereien und Malereien schön verzierten Ahnenhaus – wird gemeinsam mit der ganzen Familie (den Lebenden und den Verstorbenen) unter einem Dach geschlafen und geträumt. So erhält die Familie gemeinsam den Segen, die Unterstützung und die „Downloads“ von den Ahnen. Auch das ist ein wichtiger Teil von all dem, was den Aufenthalt am Marae zu so einer speziellen Erfahrung und heilvollen Angelegenheit macht.

Die gemeinsamen Tage mit der Familie waren wirklich sehr schön für Wyn und mich, und auch sehr wichtig. Erstens, weil es sowieso für jeden Menschen gut ist Zeit am Marae zu verbringen und sich im Kreise der Familie zu erden und zu erholen. Zweitens, weil es höchste Zeit war, dass Wyns Familie und ich uns endlich gegenseitig kennen lernen konnten. Und drittens, weil schon demnächst ein gemeinsames Abenteuer und eine gemeinsame Aufgabe auf uns alle warten sollte (mehr dazu im nächsten Artikel). Wenn ich an den Jahreswechsel am Umutahi-Marae zurückdenke, dann wird mir ganz warm ums Herz und das schöne Gefühl der Zugehörigkeit berührt mich sogleich. Ich möchte allen von Herzen danken, die mich dort so liebevoll in ihre Familie aufgenommen haben. Allen, die mich so herzlich, ganz natürlich und unkompliziert zu ihrem „Son“, „Nephew“, „Bro“, „Cuz“, „Uncle“ oder einfach nur zu ihrem „Hori-George“ oder „Georgie“ gemacht haben. Tena koutou whanau!

Danken möchte ich auch meiner österreichischen “Kiwi”-Familie in Gisborne – Sue, Hubert and Kids. Wir haben uns zwar nur kurz gesehen und einen sehr schönen Tag in Mahia verbracht, aber ich weiß, dass ich auch auf Euch fern der Heimat immer zählen kann. Und der Crayfish schmeckt bei Euch besonders gut. 😉 Danke!

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Freude beim Wiedersehen in Auckland

Auckland ist eine sehr grüne City

Auckland ist eine sehr grüne City

Hone

Hone

Zuhause bei Wiremu und seiner Mum

Zuhause bei Wiremu und seiner Mum

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Ankunft am Lake Tarewera

Weihnachten in einer schönen und beeindruckenden Gegend - hinter dem lake Tarewera ist der gleichnamige Vulkan, der nicht immer so friedlich war wie zuletzt.

Weihnachten in einer schönen und beeindruckenden Gegend – hinter dem lake Tarewera ist der gleichnamige Vulkan, der nicht immer so friedlich war wie zuletzt. Weiß waren die Weihnachten im neuseeländischen Hochsommer klarerweise nicht, dafür hatten wir einwandfreies Badewetter.

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Satt dem Christbaum gab es eine kleine, mitternächtliche Kerzen-Installation von mir.

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…und ein kleines österreichisches Weihnachten für Wyns Mum. Das neuseeländische Weihnachten findet ansonsten ja wie überall im englischsprachigen Raum am Morgen des 25ten statt…

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Weiter ging es nach Matatá.

auf Wyns Marae Umutahi

auf Wyns Marae Umutahi. Gerdeaus in der Mitte ist das Ahnenhaus, links davon das Badehaus mit Duschen und Toilettanlagen, rechts davon ist der kleine Familienfriedhof.

Wyns Mum mit den Kindern

Wyns Mum mit den Kindern im Wharenui

...und hier im Wharekai

…und hier im Wharekai

noch mehr Kinder

noch mehr Kinder

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jede Menge Cousins und noch mehr Cousinen (das Cousinenfoto habe ich nicht)

die Onkel, hier beim Musizieren mit Wyn

die Onkeln, hier beim Musizieren mit Wyn

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Uncle Harry

Uncle Martin, zu Gast aus Australien

Uncle Martin, zu Gast aus Australien

Uncle "Dooley" Gabriel, ein landesweit bekannter Meister der Maori-Schnitzkunst

Uncle “Dooley” Gabriel, ein landesweit bekannter Meister der Maori-Schnitzkunst, mit Baby, mir und Wyns Mum Raewyn

Uncle Nanu beim Musizieren

Uncle Nanu beim Musizieren

Das hört sich ca. so an, Aufnahme zusammen mit Uncle Tepo:

 

Wyns Bruder "Son" Vincent hütet als ältester Sohn der Familie das Wissen um den Ahnenstammbaum und hat mir ein paar interessante und kurzweilige Lehrstunden gegeben

Wyns Bruder “Son” Vincent hütet als ältester Sohn der Familie das Wissen um den Ahnenstammbaum und hat mir ein paar interessante und kurzweilige Lehrstunden gegeben und hier ca. 30 Generationen von Vorfahren mit ihren jeweiligen Familien auswendig  namentlich rezitiert.

Die "Cuzzies" bei der fast schon rituellen Fleischzerteilung

Die “Cuzzies” bei der fast schon rituellen Fleischzerteilung

gemeinsames Kochen im Wharekai

gemeinsames Kochen im Wharekai mit Cousine Helena

Barbecue - eh klar!

Barbecue – eh klar! Aber das hier ist eigentlich nur eine ganz kleine Kinderjause

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So sieht hingegen ein ernstzunehmendes  Hangi aus, wenn es aus der Grube geholt wird.

Das war unser Hangi auf Umutahi. Die Onkeln Nanu udn Frank sind gerade dabei, das Erdloch auszuheben.

Das war unser Hangi auf Umutahi. Die Onkeln Nanu und Frank sind gerade dabei, das Erdloch auszuheben, bevor dann die Köstlichkeiten (allerlei Gemüse und Wurzeln, sowie jede Menge Fleisch und Hendl) auf heiße Steine gebettet und für ca. 3 Stunden vergraben werden.

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Fertig!

Krabben

Krabben

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Crayfish – Stadium 1

Crayfish - Endstadium

Crayfish – Endstadium

der stets höchst gefragte "Whitebait"

um diese Kerlchen ist am meisten “G´riss” –  “Whitebait”, hier noch vor der Zubereitung

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Diese hier werden gar nicht erst groß zubereitet, sondern direkt roh verspeist – Austern!

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der Inhalt der Paua-Muschel (hier teilweise geschliffen) ist auch ein ganz besonderes schmckhaftes Geschenk des Meeres, an das nur geschickte Taucher herankommen. Die Muschel selbst wird vor allem zur Schmuckherstellung verwendet. Da ihre Außenseite ungeschliffen eher häßlich ist und die Innenseite dafür wunderschön, repräsentiert die Paua-Muschel ganz besonders die innere Schönheit.

Steam-Pudding, eine einfache aber zeitlos-köstliche Nachspeise

Steam-Pudding, eine einfache aber zeitlos-köstliche Nachspeise

Und wenn der Magen erst einmal ordentlich voll ist, zieht man sich spätabends hierhin zurück...

Und wenn der Magen erst einmal ordentlich voll ist, zieht man sich spätabends hierhin zurück…

Wie man sich bettet, so liegt man...in unserem Fall natürlich auf und unter guatemaltekischen Decken - auch in Neuseeland!

Wie man sich bettet, so liegt man…unter der Ahnengalerie und in unserem Fall natürlich auf und unter guatemaltekischen Decken – auch in Neuseeland!

Gute-Nacht-Stimmung im Wharenui

allgemeine Gute-Nacht-Stimmung im Wharenui…einige schleichen noch aus und ein, andere tuscheln noch herum, während wieder andere schon leicht wahrnehmbar “einen abschnarchen”….

Der Mond steht in Neuseeland wie alles andere Kopf. Ergo war er/sie in diesem Fall abnehmend.

Der Mond steht am neuseeländischen Himmel wie alles andere Kopf. Ergo war er/sie in diesem Fall abnehmend.

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Und so sieht es aus , wenn im Morgengrauen die ersten Sonnenstrahlen aufs Umutahi-Marae kommen. Rechts das Wharenui, links hinten das Wharekai und hinter den Hecken rundherum befinden sich die Kiwiplantagen

Hinter der Hecke sieht es dann so aus.

Hinter der Hecke sieht es dann so aus.

Tagsüber diente das Wharenui unter anderem auch als Atelier. Mum Raewyn schafft ein Kunstwerk für einen speziellen Anlass.

Tagsüber diente das Wharenui unter anderem auch als Atelier. Mum Raewyn schafft ein Kunstwerk für einen speziellen Anlass.

Manchmal wird das Umutahi Wharenui auch zum Spielplatz für die Kinder. Diese geben dem Marae erst recht die lebendige Energie, die es braucht. Darüber sind sich alle einig.

Manchmal wird das Umutahi Wharenui auch zum Spielplatz für die Kinder. Diese geben dem Marae erst recht die lebendige Energie, die es braucht. Darüber sind sich alle einig.

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Kaputerangi – ein geschichtsträchtiger und schöner Platz gleich um´s Eck mit Blick auf Whale Island. Da warenw ir auch rund um Neujahr öfter zu Besuch.

aber auch sonst haben wir einige Ausflüge gemacht. zum Beispiel ins "Auenland" vom "Herr der Ringe"

aber auch sonst haben wir einige Ausflüge gemacht. zum Beispiel ins “Auenland” vom “Herr der Ringe”

Da passe ich eher nicht so hin.

Da passe ich eher nicht so hin.

Im touristischen Maoridorf "Mitai" bei Rotorua.

Im touristischen Maoridorf “Mitai” bei Rotorua.

...ebendort...

…ebendort…

oder einfach nur auf die Wiese

oder einfach nur auf die Wiese

..in den Wald...

..in den Wald…

zu den Quellen

zu den Quellen (Braemar Springs, im Hintergrund der Hausvulkan Putauaki)

...und natürlich an den nahe gelegenen Strand.

…und natürlich an den nahe gelegenen Strand.

Besuch bei Hubert in Mahia

Besuch bei Hubert in Mahia.

 

Jetzt neu im Online-Shop: Maori-Taongas aus Neuseeland!

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Ab sofort biete ich auf meinem Online-Shop ein kleines aber feines Sortiment von echten Maori-Taongas aus Neuseeland an. „Taonga“ bedeutet in der Sprache der Maori allgemein „Schatz“. Im Speziellen handelt es sich um handgefertigte Schmuckstücke aus Neuseeland-Jade (Pounamu) bzw. Knochen und Perlmutt.

Die Taongas habe ich auf meinem letzten Neuseeland-Aufenthalt selbst und direkt in einer Ein-Mann-Manufaktur handverlesen und gekauft. Es handelt sich garantiert um vor Ort und von Hand gefertigte, echte Schmuckstücke aus Originalwerkstoffen und nicht um billige Chinaware, wie man sie in vielen Souvenirgeschäften Neuseelands findet. Wie bei allen Produkten in meinem Shop habe ich mich auch hier sehr bemüht, hochwertige und authentische Ware zu einem fairen Preis anbieten zu können.

Für den Export der Schätze aus Neuseeland habe ich eine entsprechende Lizenz beantragt und erhalten. Natürlich sind sie auch in Österreich ordnungsgemäß eingeführt und verzollt worden.

Die meisten Taongas sind vorerst Einzelstücke in meinem Shop und dementsprechend können sie auch schnell vergriffen sein. Viele davon sind jedoch gängige Klassiker und ich sollte Sie bei Nachfrage auch wieder besorgen können. Dies bitte ich im Fall per E-Mail mit mir direkt abzuklären.

Die Taongas sind ganz außergewöhnliche und schöne Geschenke für spezielle Mitmenschen oder auch für uns selbst. Wenn wir sie entsprechend gut behandeln, werden sie zu wahren Lebensbegleitern und Kraftgegenständen.

Mehr Information zu den Taongas und das gesamte Sortiment findet Ihr auf meinen Shop-Seiten. Mit einem Klick auf das unten stehende Foto kommt Ihr direkt dorthin. Schauen kostet nichts!

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Maori-Taongas