Palmyra ist wohl die prominenteste unter Syriens Touristenattraktionen. Es handelt sich dabei um eine Jahrtausende alte Handelsstadt mitten in der Wüste, vier Busstunden nordöstlich von Damaskus und – wie wir auf der Landkarte gesehen haben- gar nicht mehr weit vom Irak entfernt.
In Palmyra gibt es vor allem eine ca. 2000 Jahre alte Tempelstadt zu besichtigen, die wahrlich riesigen Ausmaßes und mit unzähligen Tempelgerippen und endlos langen Säulenreihen bestückt ist. Der Baal-Tempel (Baal war die lokale Hauptgottheit hier im Orient, bevor sich das Christentum ausgebreitet hat) hier gilt als eine der größten altertümlichen Tempelanlagen weltweit. Außerhalb der Tempelstadt gibt es noch das Tal der Gräber, in welchem ca. 300 mehr oder weniger verfallene Grabtürme zu sehen sind. Wenn ich mich nicht täusche, dann wurde Palmyra erst von den Assyrern, dann von den Griechen und schließlich von den Römern er- und ausgebaut. Zerstört wurde das alte Palmyra, welches eine wichtige Handelsstadt auf der Seidenstraße war, durch ein Erdbeben, das war so um 1100 n. Chr.
Wir sind am Nachmittag mit dem Bus in die ca. 50.000 Einwohner zählende Stadt eingefahren und haben uns gleich einmal die außerhalb der Stadt auf einem Hügel gelegene
Festung angeschaut, auch um einen Überblick zu bekommen, was unten auf der Ebene so alles herumsteht. Da ist man schon mal beeindruckt, wenn man die Ausmaße der Tempelstadt sieht. Die ruhige und friedliche Atmosphäre auf der Festung, das Abendlicht und der Sonnenuntergang waren traumhaft schön und wir sind voller Vorfreude auf den nächsten Tag der Besichtigung schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen sind wir gleich einmal mit dem Taxi in das Tal der Gräber gefahren, wo die Turmgräber und ein paar unterirdische Gräber zu besichtigen sind. Da tauchten auch ganz unvermutet einige Busgruppen auf, mit denen wir die Besichtigungsfreude teilen mussten. Danach haben wir uns den großen Tempel angeschaut, und nach einem feinen Mittagsschläfchen sind wir noch mal im Säulenwald spazieren gegangen, als auch ein ordentlicher Sandsturm aufkam, der noch die ganze Nacht wüten sollte. Palmyra hat beeindruckt und war den Abstecher in die Wüste definitiv wert.
Heute Morgen sind wir Richtung Aleppo, einer großen Stadt im Norden des Landes aufgebrochen, wo wir jetzt übernachten. Morgen wollen wir in die Türkei vordringen, es wird echt Zeit, dass wir hier wegkommen. Ansonsten droht die Habibimüdigkeit in eine allgemeine Reisemüdigkeit überzugehen. Wir lechzen nach einem Tapetenwechsel!
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Hallo Habibi,
ich kann mir sehr gut vorstellen, dass euch die Habibis mitlerweile sehr auf den Nerv drücken. Sie sind ja wirklich nett und äußerst zuvorkommend, aber der Lärm (und manchmal auch der Geruch den sie verströmen) ist nicht für unsere Sinne. Wenn man nach ein paar Tagen unter den Habibis sich wieder in eine westliche Oase zurückziehen kann sind sie leichter zu verdauen.
Palmyra ist sicher eine Reise wert. Freue mich, dass es euch auch gefallen hat.
Weiterhin ALLES GUTE und liebe Grüße
Erwin