In Italien war vor allem ein Besuch in Rom fällig, das hab ich mir schon seit Jahren gewünscht. Am Weg von Ancona, wo wir mit der Fähre an Land gegangen sind, haben wir noch in Assisi vorbeigeschaut, um dem Heiligen Francesco die Ehre zu erweisen und uns das Pilgertum der Italiener mal anzuschauen.
Wenn man am Bahnhof von Assisi aussteigt, sieht man schon die wunderbar am Hügel angelegte Stadt. Wir sind nicht in der Stadt selber sondern am Campingplatz im Tal herunten abgestiegen, was sich nachträglich als sehr angenehm erwiesen hat, da wir Ruhe hatten, während oben in der Stadt ein Riesenrummel ablief.
Es war ja das WOchenende mit dem ersten Mai, das Wetter war brilliant und so waren wohl zigtausend Besucher in der Stadt, die sich durch die engen Gassen von Kirche zu Kirche wälzten. WIr sind es entspannt angegangen wie die meisten anderen Laute auch, und sind ohne Stress da hingegangen, wo uns der Weg geführt hat. Die Kirche zum Heiligen Francesco ist sehr sehenswert, mein Lieblingsplatz war aber oben am Hügel bei der alten Festung, wo weniger Leute und dafür viel frische Luft und Weite zu finden waren.
In Assisi wird alles getan, um die Leute bei Laune zu halten, und auch ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Pliger kaufen Devotionalien aller Art, man kann sich mit einem Typen, der als Christus verkleidet ist, gemeinsam fotografieren lassen und seinen Segen empfangen, und vieles mehr. Bei der Vielzahl von Pilgern fällt es einem schon auf, dass sich im Volk der Gläubigen auch gar nicht so wenige Leute befinden, die einen leicht gestörten Eindruck machen und das religiöse Eifern anscheinend nicht so gut vertragen.
Unser Eindruck, der bleibt: Assisi ist ein nettes Städtchen mit schönen Kirchen und einer angenehmen Atmosphäre. Dem Heiligen Franziskus, der ein Rebell war und seine Liebe zur Natur und dieser Welt lebte, würde das heutige Assisi aber mit der Kommerzmaschinerie vielleicht gar nicht so gefallen. Ein Tag hat uns gereicht, der war dafür sehr nett und angenehm.
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