Die Reisepräferenzen innerhalb meiner Familie sind den einzelnen Menschen entsprechend sehr unterschiedlich. Mein Vater war immer viel unterwegs, als passionierter Alpinist vor allem in den gebirgigen Regionen dieser Welt, von den nahe liegenden Alpen bis in die Anden und den Himalaya.
Anlässlich des bevorstehenden 70ers meines Vaters haben wir uns auf einen gemeinsamen Ausflug in die Dolomiten gemacht, um dort für ein paar Tage zusammen bei traumhaftem Herbstwetter die Berge und die schöne Umgebung zu genießen.
Die Dolomiten sind ja nicht so weit von Kärnten entfernt und ein unerschöpfliches und wunderbares Kletterrevier, das meinen Vater seit Jahrzehnten immer wieder angelockt hat. So kennt er sich auf den beeindruckenden Felsriesen und dazwischen perfekt aus. Der Berg an sich ist sowieso sein Milieu.
Für mich ist das natürlich genial, wenn ich in meinem Vater einen erfahrenen Bergführer habe, mit dem ich mich gut verstehe, Spaß habe und dem ich 100%ig vertrauen kann, weil er weiß, was er mir zutrauen kann, was in meinen Rucksack muss und wo es lang geht auf der Höhe. Also ging es los und für mich hieß es wie für den Luis Trenker: „…aui muass i!…“
Zuerst waren wir in den Sextener Dolomiten, Sexten, um die drei Zinnen herum, einen Klettersteig auf den Paternkofel, Übernachtung auf der Hütte. Der zweite Tag führte uns nach Cortina und zu einer ausgiebigen Kletterei auf der berühmten Tofana, von der jeden Winter die Schi-Weltcupabfahrer runterdüsen. Über ein paar Pässe ging es weiter ins Grödnertal, wo wir am dritten Tag noch einen weiteren Klettersteig gegangen sind.
Drei traumhafte Tage in einer der schönsten Gegenden der Welt und vertrauter Zweisamkeit mit ein bißl mehr Zeit als normal. Was für ein Glück, dass ich das mit meinem Vater machen kann. Was heißt…? So wie der beinand ist, ist das Glück eher, dass ich da mit komme, wenn er wie eine Gams rauf- und runterzieht. Ja, tatsächlich hat es mir auch gut getan zu sehen, dass mein in den letzten Jahren doch sehr geschwächter Körper wieder zu einer gewissen Leistungsfähigkeit kommt und es auch in dieser Hinsicht bergauf geht.
Die Dolomiten sind auch geschichtsträchtiger Boden. Wenn man auch noch so hoch auf den Bergen unterwegs ist, kann man nicht die Spuren des ersten Weltkrieges übersehen. Überall zeugen alte Stellungen, Stollen Ruinen etc. vom grausamen Gebirgskrieg, der sich dort von 1915-1918 zwischen Österreich-Ungarn und Italien abgespielt hat. Ganze Berge wurden abgesprengt, abertausende junge Männer verreckten elend im Kugelfeuer, durch Lawinen und Kälte. Mein Vater kann als ehemaliger Alpinoffizier viel Interessantes und teilweise unvorstellbar Grausiges über diesen schrecklichen Teil der Geschichte erzählen.
Schön, dass der Alpinismus, der auch zu einem gewissen Teil im Krieg entstanden ist, heute so eine friedliche und Völker verbindende Sache ist, die man mit höchster Freude genießen kann. Dennoch sollte man die Mahnmale nicht übersehen und nicht vergessen, dass der Frieden unser wichtigstes Gut und auch heute noch keine Selbstverständlichkeit ist und wir aufgefordert sind, auf allen Ebenen dafür einzutreten.
Hier sind die besten Bilder aus den drei Tagen. Man kann sich vorstellen, wie beschenkt, zufrieden und dankbar wir heimgefahren sind. Super!
Lieber Jörg,
hab heute nacht (11 QANIL) sehr an Dich gedacht – und jetzt mit Freuden gelesen, dass es Dir wieder besser geht!
Und dass Du schon wieder auf dem Sprung nach Guatemala bist … denk an mich und lad mich bitte ein, wenn Du in der Kiva bist … (ich muß endlich richtig beamen lernen!)
Deinen Bericht von der Morenata hab ich auch gelesen und die beeindruckenden Steingesichter gesehen … schöööön!
Herzliche Grüße
und alles, alles Liebe Dir!
Rosa
Lieber Joerg
War eben eine Woche zum Skifahren in Gröden und habe in einem Schnitzereifachgeschäft die Moreneta gesehen und konnte ihr nicht widerstehen…
Danke für deine tolle Website, die Dolomiten ein unglaubliches Naturkunstwerk, die Gegend magisch einzigartig schön!
Grüße dich aus Zürich,
Juan