In der Western Province hatte ich ja wirklich so etwas wie Urlaub gehabt. Als ich nach Honiara zurückkam, war es ursprünglich geplant, dass ich mit Delia zusammen auf die zweite große Insel Malaita fahre, wo ein Teil ihrer Arbeit stattfindet und wo ich mir gerne die dortige Kultur hautnah angeschaut hätte. Delias Fahrplan wurde jedoch wieder einmal geändert und so sollten wir für den Rest meines Aufenthaltes in Honiara stationiert bleiben. Zuerst war ich darüber nicht „very amused“, da die Hauptstadt ja wirklich ein Drecksloch ist. Aber nachdem der Großteil von Delias Feldarbeiten in verschiedenen Dörfern rund um Honiara stattfindet, verbrachten wir die Tage ebendort und kamen nur zum übernachten abends zurück nach Honiara. Für mich war es interessant, die teilweise recht illustren Dorfmenschen da draußen im Grünen zu treffen und mich nebenbei in die Wissenschaft mit zu involvieren, mit der Delia gerade in die arbeitsaufwändigste Phase ging.
Man hilft ja gerne und so war es eine sinnvolle Beschäftigung für mich und quasi ein Abschiedsgeschenk für Delia von meiner Seite. Also hab ich fleißig mitgetüftelt, gebastelt, gegraben, gemessen, den Fahrer gespielt und in der Affenhitze geschwitzt wie ein Schmalzbettler, um zum Gelingen des Ganzen mit beizutragen. Die Motivation und Beschäftigung der täglich zahlreich angetretenen, örtlichen Helfer wurde dabei immer wieder zu meiner Aufgabe. Diese habe ich jedoch gerne übernommen, da uns die beim kleinsten Anflug von Langeweile unter den Helfern aufkommende Kirchtagsatmosphäre mit entsprechend lauthalsem Gelaber, Betelnuss und Trank ordentlich Nerven und Konzentration gekostet hat.
Nach einer durchgearbeiteten Woche waren wir vollkommen erledigt und ausgelaugt – vor allem durch die irre Hitze, die körperliche Anstrengung und die einseitige Kost. Dafür ist ordentlich was weitergegangen und die Wissenschaft ist ja eine unterstützenswerte Sache, nicht wahr!? Und es war auch eine ausgesprochen nette und oft lustige Zeit, die wir da draußen im Feld hatten. Well done…
Die letzte Woche in Honiara und Umgebung ist so sehr schnell vergangen.