Vollgepackt mit Souvenirs bis an die Grenze von dem, was man tragen kann und die Fluglinien erlauben, hab ich die Solomon Islands hinter mir gelassen.
Drei Stunden Flug bis Brisbane, wo ich am Abend angekommen bin. Kurz bei meinen Freunden dort auf ein gemeinsames schönes Bierchen in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre vorbeigeschaut und ein paar Stunden geschlafen. Bei Sonnenaufgang wieder Richtung Flughafen, dann 13 Stunden Flug über die Datumsgrenze nach Los Angeles, um dort denselben Sonnenaufgang zum selben Datum noch einmal zu erleben. Mit dem Bus in die Stadt zur Union-Station, ein paar Stunden warten und quasi nebenbei eine kulinarische Reizüberflutung erleben. Dann acht Stunden Busfahrt und schon war ich ca. 48 Stunden, nachdem ich in Honiara aufgebrochen bin, in San Francisco angekommen. Ein ordentlicher Tapetenwechsel und ein Mordstrip wieder einmal. Aber alles reine Einstellungssache und überhaupt kein Problem, wenn man wie ich das Glück hat, jederzeit und in jeder Lage schlafen zu können und nötigenfalls auch lange auf Schlaf zu verzichten.
Von San Francisco hört man ja nur schöne Sachen, die Lage meines Quartiers war jedoch eher auf die Schattenseite gefallen. Eigentlich wollte ich mich gleich nach dem unter dem arbeitenden Volk herrschenden Motto „Thank God it´s Friday“ in das Nachtleben begeben. Man ist ja nicht so anspruchsvoll, aber nachdem ich mindestens eine halbe Stunde auf der Suche nach einer annehmbaren Bar an ca. 5000 fertigen Unterwelten-Gruselgestalten vorbeigegangen bin, von denen mich ca. jeder dritte blöd angemault hat, hat es mir dann auch gereicht und ich habe mich hingelegt. Die so genannte Zivilisation hat halt auch eine ganz üble Kehrseite, und im reichsten Land der Welt ist das überhaupt stark sichtbar.
Am nächsten Morgen hab ich mal erfragt, dass ich bei meinem nächtlichen Streifzug wohl in die falsche Richtung losgegangen bin („No-Go-Area), denn gleich ums andere Eck herum hätte es eh ganz anders ausgeschaut. Naja, kann schon mal passieren, wenn man planlos und ohne Reiseführer durch die Welt reist. Tagsüber war dann alles sehr nett, San Francisco ist sehr schön für eine amerikanische City und richtig multikulturell. Ich habe mich wohl ausgeschlafen auf den Weg gemacht, bin quasi von Sonnenauf- bis Untergang auf den Beinen gewesen und habe die Stadt zu Fuß besichtigt. Durch Downtown rauf zum Hafen, die Bay entlang bis zur Golden Gate Bridge und zurück durch diverse Parks und das Italienerviertel, wo ich mir in den Schanigärten bei frühsommerlichem Wetter ein paar schöne Espressi samt Croissant vergönnt habe. Das bringt ´s halt schon. Abends diesmal in die andere Richtung, das hat dann auch gepasst. Den zweiten Tag habe ich es etwas ruhiger angehen lassen, und am Abend habe ich mich dann nach Berkeley auf die andere Seite der Bucht aufgemacht um wie schon auf lange Hand ausgemacht meine Freundin Angela zu treffen. Die zwei Tage Großstadt waren sehr lässig und auch wieder genug.
Hier ein paar Fotos…
I think I saw Rufus from the window