Die Reise nach Guatemala hatte ja den Grund, dass Gunti und ich neben vielen anderen Leuten zu einem internationalen und interkulturellen Friedenstreffen eingeladen waren. Die erste Haelfte dieses Treffens auf einem alten, heiligen Mayaplatz hoch ueber dem Lago Atitlan statt, der seit einigen Jahren als spirituelles Zentrum wieder aktiviert ist und in seiner Aufgabe steht. Ein magischer und schoener Ort, den ich in den letzten Jahren im Rahmen von 3 Aufenthalten lieben gelernt habe, und an dem sich fuer mich wie schon fuer viele andere Menschen sehr vieles geoeffnet hat.
Im Rahmen dieses Treffens sollte das Zentrum erstmalig fuer eine groessere Gruppe von Menschen verschiedenster Weltanschauungen geoeffnet werden, um dort gemeinsam mental, in Gespraechen, Arbeitskreisen, Meditationen und Ritualen fuer eine friedliche Zukunft der Menschheit zu werkeln. Ein interessantes Projekt also und fuer uns und noch ein paar angereiste Freunde, die wir schon vorher auf unserem spirituellen Weg kennengelernt haben, ein klarer Auftrag, diesen unseren vielgeliebten Platz in eine neue Bestimmung zu begleiten.
Also trudelten so um die 30 Leute aus aller Welt ein…Indianer, Europaeer, Inder, Buddhisten, Hebraeer, Afrikaner,…ein bunter Haufen aus Menschen, die offen genug sind, um sich in so einem Rahmen ernsthaft mit Ansaetzen fuer die Zukunft auseinanderzusetzen.
Es gab von den Initiatoren ein bestimmtes Konzept und recht starre Zeitplaene. Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass einiges ganz anders kommen sollte. Die Menschen wurden zuerst durch die starken Energien des Ortes vor allem im persoenlichen ordentlich durchgemischt und aufgewuehlt und auch teilweise so tief in ihre inneren Abgruende gefuehrt, dass die gemeinsame Arbeit nicht mehr so ganz den Konzepten folgend durchgefuehrt werden konnte. Es wurde auch ersichtlich, dass der Weg zum Frieden auch in einer kleinen Gruppe als Querschnitt der Menschheit und bei noch so redlichem Bemuehen jedes Einzelnen ein schwieriger ist. Immerhin sind alle Anwesenden sehr starke Persoenlichkeiten gewesen, die alle mit Volldampf angerueckt sind und erst einmal miteinander und jeder mit sich selbst in eine gewisse Harmonie gefuehrt werden mussten.
Fuer mich war es schoen, interessant, aber auch anstrengend , diese Prozesse zu beobachten, die teilweise echt an die Grenze des Ertraeglichen gingen. Ich habe viel gelernt, in der Gruppe, von einzelnen Menschen und auch einfach in der Stille, die ich mir zwischendurch ausgiebig genehmigt habe. Wer mich kennt, weiss ja, dass ich als Baerenmensch zwischendurch immer wieder Rueckzug brauche, um nachzudenken, Dinge zu verarbeiten und die naechsten Schritte vorzubereiten.
Nach dem Kennenlernen, vielen individuellen und auch gemeinsamen Anstrengungen, Prozessen, Erkenntnissen und Erfolgen waren wir nach 5 Tagen soweit, dass wir als Gruppe gemeinsam mit einem langsam aufkeimenden Gemeinschaftsgefuehl auf die geplante Rundreise durch Guatemala aufbrechen konnten. Diese sollte uns laut Plan zu 2 grossen Pyramidenstaetten fuehren. Zuerst nach Copan knapp hinter der Grenze zu Honduras, dann nach Tikal tief in den guatemaltekischen Tieflanddschungel…
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