Eine Tagesbusfahrt von Copan entfernt…
Tikal war eines der grossen politischen und spirituellen Zentren der alten Mayawelt. Hier befinden sich die beeindruckendsten Pyramiden von Mittelamerika, tiel versteckt im Urwald, der rund um die Stadt herum auch als Nationalpark geschuetzt ist. Zwischen den gigantischen Bauten tummeln sich hier bunte Voegel, verschiedenste Affen, viele Nasenbaeren und allerlei anderes Getier. Dieses Mal sollten wir auch das ganz besondere Glueck haben, einen Tapir zu sehen, eines der scheusten und seltenst zu beobachtenden Tiere des Dschungels, und gleichzeitig auch das groesste…normal lassen die sich nicht blicken, vorher sieht man noch einen Jaguar!
Am Weg im Bus dorthin faehrt man stundenlang(!) durch ein weites Gebiet, das durch liebliche Huegellandschaft mit vereinzelten Baumriesen und Grasland auffaellt und auch durchaus gefaellt. Wenn man aber so wie ich weiss, dass die Landschaft dort vor 1-2 Jahrzehnten aufgrund des damals dichten Dschungels noch nicht sichtbar war, wird man schon auch nachdenklich. Sowie die Strasse gabaut war, wurde der Urwald abgeholzt, das Holz weggekarrt und Rinderweiden angelegt. Ackerbau ist hier nicht moeglich, da der Boden durch den vielen Regen ausgeschwemmt wird. Die Rinder verschwinden auch nach wenigen Saisonen, und so bleibt eine oede und einsame Vegetation zurueck, wo frueher noch die Affen von Baum zu Baum sprangen. Weit und breit kein Wald mehr zu sehen…
Ich war schon zum 6ten Mal in Tikal, wo ich schon viele Lieblingsplaetze kenne. Jedoch entdeckt man immer wieder neue Orte in dieser weitlaeufigen und unueberschaubaren, einst bis zu 200.000 (!) Einwohner beherbergenden Stadt. Weite Teile der Stadt sind tiel im Wald und fuer die Besucher nicht zugaenglich, ausser man ueberschreitet die Grenzen des Erlaubten…
Fuer uns war es ein sehr harmonischer Tag in der Gruppe. Vile waren zum ersten Mal da und konnten kaum fassen, was sie zu sehen bekamen. Aufgrund der guten Beziehungen der Veranstalterin unseres Treffens, die auch eingeweihte Mayapriesterin ist, erhielten wir von der Parkverwaltung die seltene Genehmigung fuer die Abhaltug eines Feuerrituals zwischen den Pyramiden. In optimistischer Vorahnung hatten wir dafuer ein paar Saecke Material mitbebracht. Fuer mich war es ein tief bewegendes Erlebnis, an diesem alten und kraeftigen Ort ein Feuerritual mitgestalten zu duerfen. Gracias!
[geo_mashup_show_on_map_link text=”Google Maps”]