Der Stachel ist raus und die Loewen ziehen weiter

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Yaman, ich bin ja wohl ein stolzer Loewe, und das mit dem Heimkommen wegen meiner Tatze war eher theoretisch gedacht. Dennoch muss man sich manchmal helfen lassen, soviel hab ich ja auch schon gelernt. Schliesslich kenne ich die Geschichte mit der Maus und dem Loewen, der sich einen Stachel eingetreten hat.

Deshalb bin ich heute mit dem angeschwollenen Fuss auf Arztsuche gegangen, schliesslich wollen wir mit gutem Gefuehl in die Pampa rausfahren, wo es nur Medizinmaenner gibt. Erste Anlaufstelle war bei allem Stolz die deutsche Botschaft, oesterreichische haben wir keine gefunden. Dort ist trotz abgelaufener Oeffnungszeit ein blonder Engel bei der Tuer herausgekommen, die uns wenige Minuten spaeter eine Adresse eines angeblich guten Arztes gebracht hat.

Beim Arzt musste ich erst durch das Standardprozedere, der Vorbehandlung durch die Assistentin, durch. Das heisst, Messung von Blutdruck, Gewicht, Groesse und der Koerpertemperatur. Die Messergebnisse waren soweit nicht beunruhigend (vor allem die Groesse nicht, das Gewicht schon eher). Die Temperatur von 36,1 Grad wurde als nieder eingestuft, die Ursache dafuer im Wetter gesehen, welches hier tatsaechlich nicht so heiss ist wie erwartet.

Der Arzt war gut drauf und hatsich mein Bein mit meinem aufgrund der Infos im Lonely Planet aufgekommenen Verdacht auf Thrombose angeschaut und sofort entwarnt, nachdem er alles genau angeschaut und abgefragt hat. Es sei wohl ein ordentlicher Bluterguss, den ich mir da beim verkeilten Schlafen im Flieger zugezogen habe. Wahrscheinlich ist mir wie so oft eine Stewardess mit dem Servierwagen gegen die im Gang geparkten Extremitaeten gedonnert.

Also kann die Reise uebermorgen lustig losgehen und wir heute beruhigt ein Bierchen unserer Stammmarke “St. George” nehmen. Ausserdem werd ich mir in den naechsten Tagen meinen Bluterguss einschmieren, dann gehts schon wieder, schaetze ich. Entwarnung also und vorlaeufig kein Wiedersehen daheim.

Abseits dieses kleinen Theaters erleben wir viel Interessantes. Es taugt uns, wie nett die Menschen sind, und was fuer einen Spass man hat. Die meisten jungen Leute hier in der Stadt koennen ein bisschen Englisch. Gestern haben wir aethiopisch gegessen. Das heisst Injera (Fladen) mit reichlich Fleisch und Gemuese. Das Fleisch war zu flachsig fuer mich. Interessant ist ja, dass man mit der Hand isst, der Injera dient als Besteck und Beilage gleichzeitig. Es gibt soviele Regeln, wie zu essen ist, dass man zwangslaeufig von einem Fauxpas in den naechsten kommt. Aber das wird uns wohl verziehen.
Der Kaffe hier schmeckt sensationell, besser als in Italien. Kommt ja auch von hier. Jetzt gehen wir dann italienisch essen, zur Feier des Tages.

Emmanuel-I, Selassie-I!

2 Gedanken zu „Der Stachel ist raus und die Loewen ziehen weiter

  1. vera

    geht ja schon gut los. beim nächsten flug einfach stützstrümpfe tragen. hilft angeblich.
    eine geile zeit euch zwein und passts auf euch auf!

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  2. Stefan

    Hola Hermano,

    toll, dass die Reise weitergeht. Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte.

    Ich wünsche Euch alles Gute und eine tolle Zeit in Äthiopien.

    S.

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