Archiv für den Autor: Joerg

DANKE NANE!!!!!!!!!!!!!!!

Geliebter Nane,

die Reise mit dir war einfach super! Danke dafür und für unsere schöne Freundschaft, die sogar dieses Projekt unbeschadet überstanden hat! Es ist ja schon fast kitschig, wie gut wir miteinander ausgekommen sind! Ja, es gibt keine Worte, die beschreiben können, wie sehr ich dich liebe, außer vielleicht:

“I love you, Moussa!” 😉

Und damit jetzt nicht der falsche Eindruck entsteht, dass du nur lieb bist, gibt es an dieser Stelle das (bisher unveröffentlichte) Foto, welches am besten und doch humorig zeigt, dass du auch ein echt “wilder Hund” bist! Auch eine schöne Qualität von dir, die in dir drinsteckt und in einem angenehmen Verhältnis zu den anderen steht!

In Liebe und Dankbarkeit, Dein Jörgus

Roma Eterna

Nach Rom wollte ich ja schon längst einmal fahren, und wie könnten wir auf unserer Reise durch die Kulturen an Rom vorbeifahren…geht nicht!

Wir waren 3 Tage in der ewigen Stadt, die soviel zu bieten hat, dass man ruhig viel länger dort bleiben könnte. Jedoch hatten wir auch nicht mehr die Ruhe für einen langen Aufenthalt, da der Nordwind uns schon förmlich den Geruch des Specks von daheim in die Nase geweht hat…

Drei Tage in Rom sind geradegenug um im Schnelltempo die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen, ohne dass man dabei auf den Genuß des guten Futters und Kaffees verzichten muss. Bezüglich der Sehenswürdigkeiten galt es ohnehin eine Auswahl zu treffen, da nach 7 Monaten Reise eine gewisse Sättigung nicht zu leugnen war.

Ich hab mir gleich einmal die prominenten Reste des antiken Roms angeschaut, Kolosseum, Palatin, Forum Romanum, etc. Am meisten fasziniert da ganz klar das Kolosseum. Schon irre, wenn man da drin steht und bedenkt, was da alles stattgefunden hat. Irre Spiele, Ausdruck der Dekadenz der alten Römer, Schiffsschlachten, Mord und Totschlag,…angeblich sollen im Kolosseum zwischen 300.000 und 500.000 Menschen und Millionen Tiere gestorben sein. So ist es heute nicht nur ein Beweis für die hochstehende Baukunst der alten Römer sondern auch ein Mahnmal gegen die Todesstrafe. Und eine Topattraktion für Touris wie mich.

...und innen

...und innen

Triumphbogen und Palatin vom Kolosseum aus

Triumphbogen und Palatin vom Kolosseum aus

und immer wieder die kulturinteressierten Schlümpfe...auch in Rom

und immer wieder die kulturinteressierten Schlümpfe...auch in Rom

als ob Caesar von den fotografierenden Touris schon genug hätte

als ob Caesar von den fotografierenden Touris schon genug hätte

Zusammen mit Nane haben wir den Vatikan besucht, die Villa Borghese, die Katakomben in der Via Appia und vieles mehr…unglaublich, wie vollgestopft mit Kunstschätzen und Architektur diese Stadt ist. An jeder Ecke gibt es was zu sehen. Das Wetter war herrlich und ganz Rom war auf den Plätzen und in den Straßen unterwegs. Am letzten Tag gab es noch einen Riesenplatzregen am Nachmittag, den ich im Petersdom abgewartet habe. Rom ist eine geniale Stadt und jeder, der noch nicht dort war, sollte SOFORT hinfahren und nicht so lange drauf warten wie ich. Über die Italiener brauch ich sowieso nichts schreiben. Jeder kennt sie, man mag sie oder nicht. Ich mag sie recht gerne.

auf der Spanischen Treppe

auf der Spanischen Treppe

der Pantheon von außen

der Pantheon von außen

und innen

und innen

der Trevibrunnen, in den pro Tag durchschnittlich 4000 Euro geworfen werden

der Trevibrunnen, in den pro Tag durchschnittlich 4000 Euro geworfen werden

das jüngste Gericht in der sixtinischen Kapelle-30 Meter hoch!

das Jüngste Gericht in der sixtinischen Kapelle-30 Meter hoch!

Petersplatz und -Dom

Petersplatz und -Dom

Das war meine Romgeschichte in aller Kürze.

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Assisi

In Italien war vor allem ein Besuch in Rom fällig, das hab ich mir schon seit Jahren gewünscht. Am Weg von Ancona, wo wir mit der Fähre an Land gegangen sind, haben wir noch in Assisi vorbeigeschaut, um dem Heiligen Francesco die Ehre zu erweisen und uns das Pilgertum der Italiener mal anzuschauen.

Wenn man am Bahnhof von Assisi aussteigt, sieht man schon die wunderbar am Hügel angelegte Stadt. Wir sind nicht in der Stadt selber sondern am Campingplatz im Tal herunten abgestiegen, was sich nachträglich als sehr angenehm erwiesen hat, da wir Ruhe hatten, während oben in der Stadt ein Riesenrummel ablief.

Es war ja das WOchenende mit dem ersten Mai, das Wetter war brilliant und so waren wohl zigtausend Besucher in der Stadt, die sich durch die engen Gassen von Kirche zu Kirche wälzten. WIr sind es entspannt angegangen wie die meisten anderen Laute auch, und sind ohne Stress da hingegangen, wo uns der Weg geführt hat. Die Kirche zum Heiligen Francesco ist sehr sehenswert, mein Lieblingsplatz war aber oben am Hügel bei der alten Festung, wo weniger Leute und dafür viel frische Luft und Weite zu finden waren.

In Assisi wird alles getan, um die Leute bei Laune zu halten, und auch ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Pliger kaufen Devotionalien aller Art, man kann sich mit einem Typen, der als Christus verkleidet ist, gemeinsam fotografieren lassen und seinen Segen empfangen, und vieles mehr. Bei der Vielzahl von Pilgern fällt es einem schon auf, dass sich im Volk der Gläubigen auch gar nicht so wenige Leute befinden, die einen leicht gestörten Eindruck machen und das religiöse Eifern anscheinend nicht so gut vertragen.

Unser Eindruck, der bleibt: Assisi ist ein nettes Städtchen mit schönen Kirchen und einer angenehmen Atmosphäre. Dem Heiligen Franziskus, der ein Rebell war und seine Liebe zur Natur und dieser Welt lebte, würde das heutige Assisi aber mit der Kommerzmaschinerie vielleicht gar nicht so gefallen. Ein Tag hat uns gereicht, der war dafür sehr nett und angenehm.

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Assisi

Assisi

die Kirche vom Franceso

die Kirche vom Franceso

...und die von Clara

...und die von Clara

Gedränge in den Strassen

Gedränge in den Strassen...

...und die Idylle auf meinem Platzl

...und die Idylle auf meinem Platzl

der Ort war ein einziges Spettaculo

der Ort war ein einziges Spettaculo

Jesus lebt, ganz gewiss!...aber wohl nicht genau in der Form

Jesus lebt, ganz gewiss!...aber wohl nicht genau in der Form

Ende gut, alles gut!

Ende gut, alles gut!

Heimkommen nach Athen

Mein letzter Aufenthalt in Athen war schon viele Jahre her und fand noch seinerzeit zusammen mit meinen Eltern statt. Ein paart Tage in Athen waren fixer Teil aller unserer Griechenlandreisen. Nicht aufgrund der großen Sehenswürdigkeit der Stadt sondern vor allem deshalb, weil die beste Jugendfreundin meiner Mutter in Athen lebt.

Olga ist waschechte Griechin, hat mit meiner Mutter in Österreich die Schulbank gedrückt und spricht perfekt Deutsch. Gemeinsam mit ihrer Familie haben wir früher viele schöne Reisen durch Griechenland gemacht und bis heute besuchen sie meine Eltern jeden Sommer. Für mich und meine Schwester Sigrid war Olga immer wie unsere griechische Tante, die uns auch stets dementsprechend verwöhnt hat.

Olga gehört also zu meiner Familie. Also war es selbstverständlich für mich, dass unsere Griechenlandreise mit Nane auch nach Athen führen sollte. Olga hat nicht nur über Monate meinen Reiseblog aufmerksam verfolgt (Danke!) sondern war auch schon durch den “Geheimdienst” über unser mögliches Anrücken informiert worden. Es folgte eine liebe Einladung via Mail nach Athen, der wir von Arachova aus gerne gefolgt sind.

Was dann kam, war Balsam und wie Heimkommen für uns müde Reisende. Olga hat uns mit dem Auto vom Bus abgeholt, uns ihre gemütliche Wohnung zum Daheimfühlen geöffnet und eigentlich überlassen und uns mit einem offenen Herzen und allen nur erdenklichen griechischen Köstlichkeiten begutet.

Das Anwachsen unserer Speckschichte, welches in Arachova begonnen hatte, wurde in Athen noch beschleunigt, und so konnten wir voller Energie die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erkunden. Für Nane war es das erste Mal in Athen und es hat ihm sehr getaugt. Die Stadt an sich ist auch sehr nett, überall gibt es feine Cafes und die Straßen sind voller Leben und fescher Menschen.

So hatten wir 3 super Tage mit lieben Menschen. Athen ist immer eine Reise wert, ganz klar!

Hier nur ein paar Fotos

die Akropolis von unten

die Akropolis von unten

Parthenon

Parthenon

und das Erechtheion

und das Erechtheion

Blick über die Stadt, der Hügel rechts ist der Lykavittos

Blick über die Stadt, der Hügel rechts ist der Lykavittos

AM Lykavittos hat man die beste Aussicht über Athen, außerdem steht dort – wie könnte es anders sein – eine Georgskirche. Die letzte auf dieser Reise, gell Nane!

am Lykavittos

am Lykavittos

da schaut er, der Nane

da schaut er, der Nane

in der Taverna mit Olga, Maria und Michalis. Man beachte die Grösse der Steaks

in der Taverna mit Olga, Maria und Michalis. Man beachte die Grösse der Steaks!

Liebe Olga, noch einmal vielen Dank für deine Gastfreundschaft und Liebe, auch an Maria!Man sieht sich wieder in Griechenland und/oder Österreich.

Sehr zufrieden und um ein paar Kilo schwerer sind wir von Athen direkt nach Patras am Peloponnes gefahren und haben dort eine Fähre bestiegen, die uns über Nacht nach Ancona in Italien gebracht hat.

das Tschinaggel

das Tschinaggel

das Schiff war leer, der Nane ist sofort eingepennt und hat wohl sein Steak nachverdaut

das Schiff war leer, der Nane ist sofort eingepennt und hat wohl sein Steak nachverdaut

Sonnenuntergang an Deck

Sonnenuntergang an Deck

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„Panigyraki“ oder: ein ganzes Dorf feiert in unseren Namen

Mit Meteora und Delfi hatten wir zwei der vielen großartigen Sehenswürdigkeiten am griechischen Festland gesehen. Doch gilt unser Interesse nicht nur alten Bauwerken, sondern vielmehr den Menschen, ihrer Kultur und dem Leben. All das sollten wir in Arachova weiter kennen lernen. Der 23. April ist der Tag des Heiligen Georgs, nicht nur in Griechenland sondern auch bei uns. Wie in allen Ländern der Ostkirche wird der Heilige Georg in Griechenland schwer verehrt, er ist sogar Nationalpatron. Arachova feiert ihn besonders, da hier irgendwann in grauer Vergangenheit eine erfolgreiche Schlacht gekämpft wurde, in der mit Hilfe des Heiligen Georgs die Türken zurückgeschlagen wurden. Und ein besonderes Fest dauert in Griechenland nicht einen oder zwei, sondern gleich drei Tage. Da haben wir schon geschaut. Gerade erst war das Ostergrillen vorbei, sollten schon wieder hunderte Lämmer aufgespießt und für drei Tage gefeiert werden.

Wir sind am ersten Tag des Festes mal zaghaft von Delphi mit dem Bus nach Arachova gefahren. Dort drehten sich schon die Lämmer am Feuer, bewacht vom jeweiligen Clanchef und seinen gelehrigen Nachkommen. Der Name des Festes, „Panigyraki“, klingt ja in unseren Ohren schon wie eine griechische Speise und unsere auch kulinarischen Erwartungen sollten nicht unerfüllt bleiben. Wir spazierten durch den Ort und kamen an dutzenden Grillstätten vorbei, wo schon überall die Musik spielte und die Nachbarn bei Wein und kleinen Häppchen zusammenstanden. Ein besonders netter Einheimischer namens Theodoros (kurz Theo) hat uns gleich ordentlich Wein eingeschenkt und uns in sein Haus gezerrt, wo schon die ganze Großfamilie geifernd auf das knusprige Lamm wartete. Mit Theo sprachen wir Englisch, ein großer Teil der Familie sprach aber Deutsch weil eine zeitlang in Deutschland wohnhaft. Außerdem saß Roland aus Kalifornien am Tisch, ein griechisch sprechender Kalifornier, der seit 20 Jahren jedes Jahr zu diesem Fest kam, ein begeisterter Griechenlandfan also, der auch vom Bürgermeister des kleinen Örtchens schon die „Schlüssel zur Stadt“ überreicht bekommen hat.

Das große Essen ging los, es gab genug von allem und es war traumhaft gut. Wir hatten eine Mordsgaudi mit den Griechen! So macht Reisen Spaß! Wir fragten spaßhalber, ob man hier jeden Tag so esse, worauf feist grinsend die Antwort kam: „Nein, nicht jeden Tag…alle drei bis vier Stunden!“. Nachdem uns auch Roland mit vollem Mund erzählt hatte, was hier in den nächsten Tagen noch los sein werde, beschlossen wir, unser Quartier umgehend von Delphi nach Arachova zu verlegen und hier die nächsten 2 Tage zu verbringen. Unsere neuen Freunde freuten sich über unsere Präsenz auch deshalb, weil wir die Namen der Heiligen tragen, die dieser Tage gefeiert werden. Das Fest fängt am 23. April mit Georg an und hört am 25. mit Markus auf. „Yassas, Jorgos und Marcos“, hieß es. Für die Griechen ist der Namenstag übrigens wichtiger als der Geburtstag, also waren wir hier goldrichtig gelandet.

Die nächsten Tage waren super. Der Morgen wurde jeweils mit Böllerschüssen aus riesigen Kanonen am Kirchplatz eröffnet, nach der Messe ging man für den Rest des Tages ans Feiern. Die stämmigen Jünglinge wetteiferten in archaischen Disziplinen wie Steinheben und Seilziehen. Alle anderen begnügten sich mit Zusehen und lukullischen Genüssen.

Das dreitägige Fest gipfelte in der großen Schlußfeier am Kirchplatz. Das ganze Dorf, ca. 2000 Leute trat in griechischer Tracht an. Eine Kapelle spielte alte Hymnen, ein riesiges Festbankett war aufgebaut, wo jeder zu köstlichem Lamm vom Grill, Salat, Feta und vor allem Wein geladen war. Super!

Nach dem stundenlangen Essen, als alle Mägen gefüllt und die Wangen langsam vom Wein gerötet waren, wurde dann der fröhliche Reigen von den Dorfältesten eröffnet. Mit pathetischem Blicke wurde im Rhythmus der Trommel das Lied des Heiligen Georg angestimmt, welches für die nächsten Stunden durchgesungen werden sollte. Die Alten feuerten mit uralten Knarren Freudessalven in die Luft und tanzten zur Musik. Irgendwann bildeten die Jungen ihren eigenen, viel wilderen Reigen und es wurde ordentlich einer abgetanzt. Auch Roland war gut getarnt inmitten der Einheimischen, mit griechischer Tracht. Beim Tanz waren wir leider nur Zaungäste, aber gern gesehene. Dauernd kam ein alter Grieche um mit uns anzustoßen. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen im Ort.

Am Ende des Reigens formierte man sich um die Kirche, umrundete diese gemeinsam dreimal, um dann gemeinsam die 260 Stufen von der Georgskirche ins Dorf hinunter zu schreiten, wo dann auf den Strassen wild und lange in die Nacht hinein weitergetanzt und gefeiert wurde.

Was für ein Fest! Was könnte es auf Reisen besseres geben, was will man mehr?! Es war ein bunter, lebendiger Reigen, ein Tanz, ein freudiges Zusammenkommen von Alt und Jung, Mann und Frau, Musik und Gesang, Speis und Trank sowie Alkohol und Schusswaffengebrauch! Letztere Kombination ist nicht zur Nachahmung empfohlen, ging aber an den besagten 3 Tagen unter dem Schutze Georgs noch einmal gut aus. Das Fest in Arachova und die Gastfreundschaft der Griechen reihten sich in die ganz großen Highlights dieser Reise ein.

Zufrieden bestiegen wir nach Markus´ Namenstag den Bus nach Athen, das ich sehr gut kenne und das für mich persönlich noch stets ein Ort größtmöglicher Gastfreundschaft war…

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Die sehenswerten FOTOS und vor allem VIDEOS, bitte ich auf Nanes Seite anzusehen, da ich an meinem derzeitigen Aufenthaltsort nichts hochladen kann. www.reisekreise.net

Die Meteora Klöster und Delphi

Die berühmten Klöster von Meteora waren an den orthodoxen Osterfeiertagen leider geschlossen, also verbrachten wir diese in Ruhe am Campingplatz. Am Dienstag nach Ostern wurde leider das Wetter schlecht und es wurde recht ungemütlich, kalt und nass. Die Klöster haben wir letztendlich nur von außen gesehen, und zwar im Schnellverfahren in einer Regenpause mit dem Moped. Dennoch sehr schön, und ich kannte sie ja schon, auch von innen! Einfach faszinierend, wie man hier seinerzeit den bizarren Sandsteintürme Refugien des Glaubens aufgesetzt hat.

Da es nicht mehr zu regnen aufhörte, wollten wir die Schlechtwetterphase zur Weiterfahrt in unsere nächste Station Delphi nutzen. Gerade nach Ostern war es gar nicht einfach ein Busticket zu bekommen und so brauchten wir tatsächlich einen ganzen Tag für die ungefähr 250 Kilometer lange Strecke mit 3maligem Umsteigen. Das Busfahren ist in den weniger entwickelten Ländern, wo die Leute keine Privatautos haben und darauf angewiesen sind, schon viel effizienter als hierzulande und im Rest Europas. Wer den österreichischen Postbus kennt, weiß, was ich meine. Egal! In Delphi sind wir sehr spät angekommen und haben leider nur ein schleißiges Quartier gefunden, wo wir die Nacht richtig durchgefroren haben – wieder einmal! Da hatten wir noch keine Ahnung, was uns in den nächsten Tagen Tolles erwarten wird…

Fixer Programmpunkt war für uns so wie für alle anderen Besucher Delphis die Besichtigung der antiken Stadt mit den Ausgrabungen. Das antike Delphi ist wunderschön an einem sonnigen Südhang gelegen mit Blick über ein Meer von Olivenbäumen bis hinaus zum Golf von Korinth und die alten Griechen sahen dort den Nabel der Welt. Zwischen den namhaften Tempeln des Apoll und der Athene herumspazierend kann man die friedliche und liebliche Atmosphäre in der malerischen Umgebung genießen. Derzeit blüht und grünt auch alles. Das berühmte Orakel von Delphi haben wir weder gefunden noch befragt, es hat ja auch schon seit einem Weilchen keinen Parteienverkehr mehr…

Ich war damals mit meinen Eltern schon in Delphi und der Umgebung, wo wir schöne Zeiten verbracht haben. Speziell in Erinnerung hatte ich ein kleines Bergdörfchen namens Arachova, das ein paar Kilometer bergaufwärts liegt und mir und meiner Schwester damals ganz besonders gefallen hatte. Und gerade dorthin sollte es uns auch diesmal ziehen. Wir hatten zufällig herausgefunden, dass wir wieder mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein könnten. Der Tag nach unserer Ankunft in Delphi war der 23. April, ein wichtiger Tag für die Griechen im Allgemeinen und die Arachovianer im Speziellen…

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Die sehenswerten FOTOS bitte ich auf Nanes Seite anzusehen, da ich an meinem derzeitigen Aufenthaltsort nichts hochladen kann. www.reisekreise.net

Der Ruf des Kaisers und der Flug des Guacamaya

20.4.2009: heute hat meine liebe Schwester Sigrid Geburtstag, Alles Liebe und weiter so!

Nachdem die Erkenntnis von Samarkand uns erreicht hatte, haben wir kurzen Prozess gemacht. Eine Abschiedsrunde durch die Stadt, den Zug nach Taschkent genommen und ein Flugticket für den nächsten Tag mit Ziel Istanbul gekauft. Istanbul deshalb, weil wir von weiteren möglichen Reisezielen in Asien aufgrund von politischen Verhältnissen und/oder der kommenden Regenzeit Abstand genommen haben, und weil Istanbul einen Riesenflughafen hat, von dem man überall schnell und direkt hinkann.

nichts wie weg!

nichts wie weg aus Samarkand!

In Taschkent haben wir uns erstmal in ein gutes Hotel eingecheckt und uns wieder kultiviert und aufgewärmt. Gscheites Essen haben wir aber in Usbekistan keines mehr bekommen.

schon entspannter in Taschkent

schon entspannter in Taschkent

Das feine Bett im guten Hotel hat Sehnsucht nach heimatlichem Komfort aufkommen lassen. Das Schönste war aber, als ich den Fernseher eingeschalten und ZDFgefunden habe, wo der Bergdoktor lief. Der Bergdoktor und seine Schmalzgeschichte waren mir sowas von wurscht, aber als ich im Hintergrund des alpinen Doktoralltags dauernd den von mir so geliebten Wilden Kaiser im Sonnenlicht vor blauem Himmel throhnen sah, kamen mir die Freudentränen und es ist seitdem sonnenklar, dass ich den Sommer in der Heimat verbringen werde. Es war noch nie ein Fehler, dem Ruf des Kaisers zu folgen…und wenn ich an die Speckknödelsuppe auf der Gruttenhütte denke, dann läuft mir das wasser im Mund zusammen…ich hoffe, dass mein Fuß bis Juni wieder halbwegs heil ist.

Was waren wir froh, als wir am nächsten Abend das Flugzeug bestiegen, wo wir – gar nicht verwöhnt – tatsächlich den Flugzeugfraß als echtes Essen wahrnahmen, und wenige Stunden später in Istanbul ankamen.

Good Luck! - ein seltsames Motto für eine Fluglinie

Good Luck! – ein seltsames Motto für eine Fluglinie, diesmal ging alles gut

Wir konnten uns in Istanbulam Flughafen aber für keine Weiterreise irgendwo anders hin entscheiden und gaben uns eine Nacht zum Überschlafen in der Stadt. Wir wollten ja noch eine kleine Reiseetappe einlegen, bevor es einmal heimgeht, eine kurze Internetrecherche hat aber schnell klargemacht, dass wir in die Länder, die da interessant wären, aufgrund der Visabestimmungen nicht kurzfristig hinkönnen.

Doch wir hatten für diesen klaren Fall schon einen sehr guten Plan B im Hinterkopf. Von Istanbul ist es nicht weit nach Griechenland, und was könnte es nach anstrengenden Reisemonaten Besseres geben, als noch ein wenig die schönste Zeit des Jahres, die netten Menschen, das gute Essen und die zivilisierten Verhältnisse im wunderbaren Griechenland zu genießen, bevor man heimfährt.

Also haben wir uns ein Busticket nach Thessaloniki gekauft, Abfahrt 22.00 Uhr. Istanbul zeigte sich uns an diesem perfekten Frühlingstag noch einmal von seiner besten Seite, vollkommen anders als noch 10 Tage vorher, als es doch recht kalt gewesen war. 25 Grad, überall flanierende Menschen, gute Laune, Leute beobachten, Frühling!

auch dem Freak taugt die Sonne - und uns taugen Freaks!

auch dem Freak taugt die Sonne – und uns taugt der Freak!

Nane und ich sind getrennte Wege gegangen, meiner führte mich in einen Park, der ein buntes Tulpenmeer war, wie ich es noch nie gesehen hatte. Als ich mich zwischen den Tulpenbeeten ins Gras legte, einen tiefen Seufzer der Erleichterung losließ und glücklich in den Himmel schaute, glaubte ich es überhaupt nicht mehr: Als ob das alles nicht schon schön genug gewesen wäre, gesellten sich in das bunte und schöne Bild ein paar grüne Papageien, die da über mir kreisten. Ich wusste ja gar nicht, dass es die in Istanbul gibt, aber es handelte sich um keine Halluzination! Am nächsten Baum hockten noch einige von den lieben Kerlchen und turtelten herum.

Blütenpracht

Blütenpracht

allen gefällts

allen gefällts

Papagei

Papagei

So schnell kann´s gehen: Saß ich noch vor weniger als 24 Stunden im kalten und grauen Usbekistan, lag ich jetzt da im höchsten Glück. Der Papagei war ein unerwarteter und sehr schöner Bote für mich. Bei den Maya gilt der Papagei oder Guacamaya, wie er drüben heißt, als der Inbegriff für (nicht nur aber auch äußere) Schönheit, Fülle und Glück. Außerdem ist er das heilige Tier der traumhaften Mayastadt Copan in Honduras, die ein ganz großer Ort des Friedens und Glücks auf dieser Welt ist und die in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz einnimmt.

Mandala von Copan

Mandala von Copan

In Samarkand hatten wir die Ketten unseres Egos gesprengt und eine Entscheidung getroffen, gegen die Travellerehre und für Fülle und Glück. Der Weg dorthin war letztendlich denkbar kurz, es brauchte nur die Entscheidung dazu. Könnte es womöglich immer so einfach gehen?

Aber es sollte noch besser kommen. Mit dem Nachtbus sind wir quasi im Schlaf nach Thessaloniki gerattert.

Nur am Rande aber trotzdem „interessant“, um neutral zu formulieren: Die Kontrolle an der Eu-Außengrenze hätte nachlässiger nicht sein können. Es musste zwar alle aussteigen und die griechischen Zöllner öffneten die großen, mit allen möglichen riesigen Schachteln und Taschen der griechischen und türkischen Passagiere angefüllten Gepäckräume. Der erfahrene Oberzöllner hatte zwar eine ordentliche Alkfahne, aber seine Erfahrung führte ihn direkt zum aus seiner Sicht einzigen Gepäckstück, das es zu kontrollieren galt: Nanes Rucksack. Während Nane schlaftrunken das Zahlenschloß vom Überzugssack aufgemacht hat, wurde er noch vom Zöllner blöd angemacht. Als dieser dann sah, dass da Nanes Angabe entsprechend tatsächlich ein Rucksack zum Vorschein kam, wurde es ihm eh schon wieder zu langweilig und er gab grünes Licht für den Bus. Die Kontrolle war eine Frechheit, wenn man´s genau nimmt. Wir haben es aber nicht genau genommen und waren froh, dass die Fahrt und der Schlaf wieder weitergehen konnten.

Ja, in Griechenland sollte es noch besser kommen als in Istanbul. Nach der Ankunft gingen wir in ein kleines Kaffee in der Nähe des Bahnhofs…

Man verpasst im Leben nie etwas und es gibt immer eine zweite Chance! Ostern in Usbekistan war zwar ordnungsgemäß gewesen, was das innere Absterben und das Fasten anging…die Auferstehung fand aber nur ganz leise im Inneren statt und konnte nicht würdig gefeiert werden. In der Zwischenzeit sind wir nach Europa heimgeflogen, die Feiern um den glorreichen Rückflug der Osterglocken aus Rom hatten wir aber definitiv verpasst und uns auch damit abgefunden. Eines hatten wir aber nicht bedacht: dass die Glocken der Ostkirche nicht nach Rom, sondern ganz woanders hin fliegen. Ich kann es mir nur so erklären, dass die zu einem weiter entfernten Ort fliegen und deshalb erst eine Woche später heimkommen. Wie dem auch sei…

Die verdächtig überschwängliche Kellnerin im Kaffeehaus in Saloniki hat uns wohl auf Griechisch “Frohe Ostern“ gewünscht. Bei uns ist der Groschen aber erst gefallen, als 2 Eier in unsern Händen landeten und sogleich vom Ei in der Hand der lauthals lachenden Kellnerin aufgepeckt wurden. Da haben wir auch ohne Griechisch verstanden: „Frohe Ostern“.

Voller Freude sind wir zum Bahnhof und weiter mit dem Ziel Meteora. Im Zug waren viele Griechen, die wohl zu ihren Familien gefahren sind. Wir hatten Traumwetter und es war schön warm. Das ganze Land grünt zurzeit und überall blüht es. Am Olymp sind wir aber vorbeigefahren, denn da oben liegt noch viel Schnee. Überall in den Vorgärten entlang der Eisenbahn saßen die Familien zusammen und auf den straßenseitigen Parkplätzen drehten sich die Lämmer am Grill um die eigene Achse. Manch großer Griechenfamilien scheint dabei ein Lamm nicht genug zu sein, so rotierten vor einigen Häusern auch 3 oder 4 Lämmer synchron.

Als wir gestern im Ort Kalampaka ausstiegen, waren wir erst beeindruckt von den Felsenformationen hier. Der Geruch von Gegrilltem verbreitete geradezu sommerliche Stimmung und die Leute feierten überall fröhlich.

der Nane und ein Osterlamm rechts unten

der Nane und ein Osterlamm rechts unten

Wir sind am Campingplatz abgestiegen.

unser Zigeunerlager heute morgen - endlich wieder zelteln

unser Zigeunerlager heute morgen – endlich wieder zelteln

Blick vom Zelt aus

Blick vom Zelt aus

Es ist hier schon richtig schön warm und die erste Nacht war lau. Der Campingplatz ist voll mit Griechen, die hier im Freien Ostern feiern und viel Spaß haben. Und in mir kommen viele Erinnerungen an die vielen schönen Sommer meiner Kindheit auf, die ich mit meiner Schwester und meinen Eltern auf griechischen Campingplätzen verbracht habe. Griechenland ist doch wie eine zweite Heimat für mich. So wie wir damals immer freudig aufgelebt haben, geht es dem Nane und mir jetzt auch. Das erste griechische Essen in einer kleinen Taverna ist runtergegangen wie Öl! Die Umgebung beeindruckt ähnlich wie in Kappadokien. Die Sonne scheint uns auf den Bauch. Hier geht´s uns so richtig urlaubsmäßig gut, Griechenland war eine gute Wahl, wieder einmal.

Nachdem wir gestern realisiert haben, wo wir hier gelandet sind und wie schön es ist, war es doch kaum zu glauben, dass wir vor nicht mal 48 Stunden noch in Usbekistan und zwischendurch noch in Istanbul gewesen waren. Es fühlt sich an, als wären wir schon Wochen von Samarkand weg…das ist das Faszinierende am Reisen, wie sich die Zeitwahrnehmung ändert! Der Spuk von Usbekistan ist vorbei! Efkaristo!

Der T-Shirt Spruch mag ja stimmen...die wahren Siege der Zukunft werden aber ohne Schmerz und Kampf stattfinden.

Mein T-Shirt-Spruch muntert mich auf…trotzdem: unsere Zukunft möge bitte anders aussehen…der Weg des wahren Sieges ohne die Notwendigkeit der Dichte von Kampf und Schmerz…

Gruß vom Guacamaya- aufgenommen von mir in Copan, Nov. 2008

Gruß vom Guacamaya- aufgenommen von mir in Copan, Nov. 2008

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“Die Lemminge drehen um” oder “Die Lehre von Samarkand”

ACHTUNG; SUPERLANGER ARTIKEL, KAUM BILDER! NUR FÜR DEN BESONDERS INTERESSIERTEN LESER! VOR ALLEM ZUR EIGENTHERAPIE DES AUTORS GESCHRIEBEN!

Ostern ist vorüber. Seit über einer Woche sind wir jetzt in Samarkand.

Die schönen Sehenswürdigkeiten der Stadt waren doch recht bald besichtigt, das Spaßpotential der einheimischen Bevölkerung schon 2 Meter nach der Ortstafel verbraten und so verbrachten wir die Osterfeiertage mit dem, was man im morbiden sowie leider zunehmend saukalten und verregneten Samarkand so richtig gut kann: Ruhe geben, sich besinnen und nachdenken – in die eigenen Tiefen hinabsteigen und ein paar kleine Tode sterben (aber nicht im französischen Sinn). Meine-unsere Ostergeschichte:

Erst hatten wir uns einmal vorösterliches Fasten und Schweigen verordnet. Die paar Tage brauchte ich, um wirklich in die Ruhe zu kommen und schließlich einfach nur da sein zu können, ohne ständig etwas tun oder organisieren zu wollen, so wie wir das von den letzten Monaten der Reise gewohnt waren. Diese innere Ruhe habe ich dann doch sehr genossen und als Geschenk angenommen.

Aus der Ruhe heraus wurden dann langsam leise innere Stimmen vernehmbar, die man im sonstigen Trubel einfach überhört, und formten sich wieder zu Gedanken…eine ganz wichtige und im Prozess der letzten Tage lauter werdende dieser Stimmen war die des Zweifels…Eine unpopuläre Stimme, die in unseren „Machergesellschaften“, die uns und unsere geliebte Erde beherrschen und mit ihrem „Machertum“ und dem Verbreiten ihrer Weltbilder fertig gemacht haben, nur gering geschätzt und höchstens den „Schwächlingen“ zugeordnet wird. Dabei ist der Zweifel wertvoll und lebensrettend, wenn man es schafft, ihn als Instanz der Selbstkontrolle und des Hinterfragens im rechten Ausmaß zuzulassen und ins Leben zu integrieren. Eine Übung, die für den willensstarken (Nane) oder gar sturen (ich) Menschen wichtig und schwierig zugleich ist…

Man trifft ja hier an der sagenhaften Seidenstrasse nicht gerade viele Individualreisende. Die, die man trifft, sind aber richtige Hardcoretraveller. Moderne Helden, die ganz Asien gesehen haben (wollen) und sich jetzt auch noch über die komplette Seidenstraße mit dem Rad oder sonstigen freiwillig auferlegten Erschwernissen durchkämpfen wollen und dafür mit eiserner Willenskraft und viel Zeit ausgestattet sind. Wenn man mit denen so redet, merkt man aber relativ schnell, dass da ein Film rennt, in dem man selber nicht gerade eine Hauptrolle spielen wollte. Etwas, was ich bei den Reisesüchtigen oft bemerke und was auch von den Reiseführern und -magazinen etc. noch angeheizt wird, ist der Ehrgeiz und die Gier, alles (gesehen und gemacht) haben zu wollen. Zuerst in einer Stadt, in einem Land, schließlich auf einem Kontinent oder gar der ganzen Welt. Eine unerfüllbare Mission, ein Ritt gegen Windmühlen und dennoch ein Irrsinn, dem viele verfallen, denen daheim die Decke auf den Kopf fällt und die sich eben auf diese Art unter Spannung halten müssen. So trifft man schon hier in Usbekistan Leute, die einem mit irre weit aufgerissenen Augen erzählen, welchen chinesischen Sonntagsmarkt an der Seidenstraße man auf keinen Fall verpassen dürfte, als ob man sonst gar nicht mehr zur Spezies Mensch gehören könnte.

Wir sind ja keine Kamele!

Wir sind aber auch keine Kamele!

Da wurde schnell eines klar. Ich unterscheide mich von diesen Reisenden, und der Nane sicher auch, in einem wichtigen Punkt: Für uns ist das Reisen kein Selbstzweck, und das habe ich mir hier noch einmal hinter die Ohren geschrieben. Natürlich könnte man sagen, man reist in die Welt hinein und sammelt am Weg möglichst viele Eindrücke für sich selber und Bilder zum Herzeigen, soweit das Geld reicht, weil Zeit hat man ja eh…aber für mich kommt das nicht in Frage! Dabei gehen einem nämlich immer mehr bunte Fantasien, Reiseziele, Reisewetterdiagramme, Flugzeiten, Wegenetze und Feiertage durch den Kopf, die sich zu einer unlösbaren Optimierungsrechnung verbünden und einem die letzten Gehirnwindungen glätten, sodass man für das „reguläre“ Denken und vor allem das entspannte Sein keinen Platz und für die innere Stimme kein Gehör mehr findet.

und Schafe sind wir auch keine

und Schafe sind wir auch keine

Nur allzu schnell kommt man aber selber in ein Fahrwasser, wo man eine Ahnung bekommt, wie es ist, wenn einen diese Gier und der falsche Ehrgeiz packen. So zu enden war nie unser Ziel, auch wenn wir bei genauem und ehrlichem Hinsehen jetzt doch feststellen mussten, dass vielleicht der eine oder andere Plan für unsere Reise nicht gerade frei von diesen unreinen Antrieben ist bzw. war. Es kommt ja im Leben (ob daheim oder auf Reisen) mehr darauf an, zur richtigen Zeit am richtigen Ort konzentriert präsent zu sein, als auf allen Kirchtagen zu tanzen und sich selber und den eigenen Herzensauftrag dabei aus den Augen zu verlieren. Vielleicht wollen das manche sogar, bewusst oder unbewusst. Wir wollen das aber bewusst nicht.

Natürlich nicht zum ersten mal aber vermehrt ging mir in den letzten Tagen auch durch den Kopf, was da nach dem Reisen kommen soll, und ich sehne mich mehr und mehr danach, dass eine neue sinnvolle Aufgabe bzw. eine Idee in diese Richtung am Horizont auftaucht. Was das sein könnte, darüber denke ich viel nach, denn in den alten Job will ich an sich nicht zurück. Nicht das der so schlecht gewesen wäre, aber da muss es noch was Interessanteres geben, eine neue Herausforderung zum Weiterwachsen…noch Zukunftsmusik…

Vor ein paar Monaten sind wir losgebolzt, der Nane und ich. Mit einem klaren und ehrgeizigen Reiseplan, der noch um einiges früher entstanden war. Die unliebsame und leise-sanfte Stimme des Zweifels wurde aber erst hier in Samarkand zugelassen und gehört. Und bestimmt haben auch die morbide Atmosphäre, die Leere und Weite vor den Toren Samarkands, der nicht enden wollende Regen und das schwer unterkühlte Temperament der Einheimischen (für „Spaß“ gibt es hier womöglich nicht einmal ein Wort, und wenn dann heißt es vermutlich „Vodka“), mit dazu beigetragen, dass Nane und ich die folgende Entscheidung getroffen haben:

Der Rest der Seidenstraße wird storniert, alle anderen zeit-, kraft- und nervenaufwändigen Larifari-Roadtrips auch – scheiß doch der Hund auf die „Traveller-Ehre“!!!

Stattdessen wird gezielt dorthin geflogen, wo man echt gerne hin will und hin gerufen ist. Die Reise wird nicht unnötig lange hinausgezogen sondern auch in Zufriedenheit beendet, wenn kein Konzept für die Zeit danach vorliegen sollte. So wird es jetzt gemacht. Der Nane fliegt ja im Juni wegen einer Hochzeit heim, wahrscheinlich komm ich da mit und gebe mir eine Besinnungs- und Verarbeitungspause in der schönen Heimat. Bis dahin peilen wir wahrscheinlich noch einen ausgewählten Spot an. Welcher das sein wird, hängt von ein paar Dingen ab und wird sich ergeben…schauen wir mal! Im Sommer wird dann vom neuen Standpunkt aus nachgeschaut, ob es eine zweite Reiseetappe geben soll und wohin diese führen könnte. Dann aber dorthin, wo das Herz hin möchte und nicht der Ehrgeiz, die Sensationsgier oder ähnlich trügerische Gespenster, die da in unseren Hirnen rumgeistern.

So sehr wir uns eingebildet hatten, dass wir uns auf unserer Reise maximale Flexibilität erlauben, so schwierig waren dann doch der Prozess und das innere Ringen, bis wir soweit waren und uns von dieser fixen Idee einer außergewöhnlichen, spektakulären und spannenden Reise entlang der Seidenstraße verabschieden konnten. Die Traveller-Krone, um die so viele wie besessen rittern, darf sich gerne wer anders aufsetzen…uns kann dafür kein Stein aus der Krone sondern nur vom Herzen fallen, wenn wir hier umdrehen. Wir sind ja doch Menschen und keine ferngesteuerten Lemminge!

Lemminge wollen wir auch keine sein!

Lemminge wollen wir auch keine sein!

Samarkand wurde also für uns zum Wendepunkt und das fühlt sich so richtig gut und friedlich an.

Wir waren hier 9 Tage und 9 Nächte. Acht Tage davon hat es größtenteils geregnet (genauso viel Regentage wie unser Reiseführer für den ganzen Monat April in diesem Land als langjährigen Durchschnitt anführt). Dazu war es ungewöhnlich saukalt, meist wohl unter 10 Grad, wir haben wirklich dauernd gefroren, da auch unser „Zimmer“ weder beheizt noch isoliert war. Der Wind war eisig kalt, die Einheimischen auch. Das Zeug, was die hier Essen nennen, haben wir nur des großen Hungers und des Überlebenswillens ( 😉 ) wegen und nicht ein einziges Mal aus Appetit darauf verzehrt.

BRRR...es wird koit und immer köta

BRRR...es wird koit und immer költa

unsere Bude!...die Made auf dem Bett ist der Nane im Schlafsack

unsere Bude!...die Made auf dem Bett ist der Nane im Schlafsack

„Und gerade dieser Ort soll uns gerufen haben? Was zum Henker haben wir hier bloß verloren?“, hatten wir uns gefragt. Die Antwort ist für mich jetzt klar: der Henker von Samarkand musste einfach seinen Scheißjob machen und wir durften uns von ihm unsere eh schon viel zu vernarbten Sturschädel mit einem trockenen Schlag abhauen lassen. Diese waren uns im bisherigen Leben für Job und Uni und die Selbstbehauptung in dieser verrückten Welt sicher sehr hilfreich, die Zukunft darf aber ruhig anders aussehen…

Der Weg nach Samarkand war für uns wohl vorgezeichnet. Ich schätze, wir mussten genau hierher und diese doch lange Zeit unter den recht unwirtlichen Umständen verbringen, damit unsere Sturheit und unser Stolz zerlegt wird und wir uns gestatten, unsere Pläne nicht nur im Kleinen zu ändern sondern unsere starren Konzepte aus fixen Ideen vollkommen einzureißen und ihnen nicht mehr weiter treu zu folgen, wenn die innere Stimme klar hörbar wird und was anderes sagt. Alexander der Große und Dschinghis Khan haben hier in Samarkand gewütet und nicht umgedreht sondern ihre verheerenden Wege der Zerstörung weiter fortgesetzt. Bestimmt ist es ihnen dabei nicht so gut gegangen wie uns jetzt. Dafür werden wir nicht in die Geschichtsbücher eingehen…stattdessen haben wir unseren Blog und schreiben unsere eigene Geschichte… 😉

Das Leben ist erfahrungsgemäß nicht immer nur aus Milch und Honig, sondern manchmal auch wie ein Dahinsiechen in einer grauen, verregneten und saukalten Stadt einer ehemaligen Sowjetrepublik in Zentralasien. Ich glaube aber, dass man im Leben viel öfter die Wahl zwischen Wahrheit und Freiheit auf der einen Seite und zu weit ins Unheil gehenden Kämpfer- oder gar Märtyrertum auf der anderen Seite hat, als man es gelernt hat oder verstehen will…viel zu oft hält der Mensch an längst ausgedienten und nicht mehr der inneren Wahrheit entsprechenden Umständen, Vereinbarungen und Plänen fest und nennt das dann womöglich noch ganz edel „Treue“.

Habe ich mit meiner Reise nicht eine ganz bewusste Wahl getroffen?! Ja! Und dennoch verrennt man sich als Krieger zwischendurch wieder in anderen Wegen, um sich dann zur Erinnerung den Kopf schmerzhaft anzurennen und erneut festzustellen: Die wahre Revolution und Befreiung hat nichts mit heldenhaftem Kampfe zu tun und sie findet vor allem nicht im Außen statt…ganz im Gegenteil…

Fazit: Die Seidenstraße haben wir also nicht „gemacht“, und das hat für mich eine ganz große Bedeutung und macht mich jetzt so froh, dass ich fast gerne ein T-Shirt tragen würde, auf dem drauf steht, wo ich überall nicht gewesen bin. Aber was wäre das denn für ein blödes T-Shirt? Viel schöner ist da schon die Freude darüber, mit wie viel Humor, Leichtigkeit und auch Gelassenheit und Geduld der Nane und ich gemeinsam durch die sehr dichten und zähen letzten Tage gegangen sind, bis wir beide endlich klar sehen und die Entscheidung von Samarkand zusammen treffen und die Lehre freudig annehmen konnten. Juhui!

Meinen Rucksack hab ich hier um ein paar Kilo erleichtert und unser Vermieter freut sich jetzt über eine kleine Reiseführerbibliothek zum Thema Seidenstraße, deren Wert fast eine Verdoppelung der Zimmerpreise und die Verleihung des ersten Sternes rechtfertigen würde. Dafür ist auch mein Herz leichter geworden und einiges an Druck abgefallen. Übrigens werden auch andere Menschen ein wenig durcheinander gebracht hier, wie zum Beispiel Uwe, der unerschütterliche Langzeitreisende aus Hamburg, der die letzte Nacht hier laut hörbar durchgekotzt hat…er reist aber weiter, versteht sich…wie dem auch sei…

Danke, du Stadt mit dem großen Namen SAMARKAND, die Tage hier bleiben unvergessen! Die Reise hierher hat sich voll ausgezahlt, wenn auch so viel anders als erwartet! Danke dem unsichtbaren Henker von Samarkand, dass er nicht gar zu lange herumgefackelt hat. Es hat gar nicht so wehgetan, good job!

beim Abschiedsspaziergang hat es wieder aufgeklart

beim Abschiedsspaziergang hat es wieder aufgeklart

Bei aller Dankbarkeit aber: wir müssen jetzt endlich weg von hier und uns ein wenig aufwärmen. Adieu Samarkand, adieu Usbekistan, adieu Zentralasien!!!!!!!

Ich nenne den Artikel für mich persönlich auch „Cerro Rico – Machu Piccol – Mujer Mundo – Copan – Mekele – Aquaba – Samarkand…“, dessen Bedeutung versteh aber nur ich, hehehe! Gracias Keme!

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Morbides Samarkand

Samarkand und Usbekistan haben natürlich auch dunklere Seiten, die jetzt nicht so im touristischen Fokus stehen. Zum Beispiel ist das Land ist ja ein grauenhafter Polizeistaat, wie man schnell herausfindet. Dieser Artikel bezieht sich aber auf eine ganz spezielle und feinere, dunkle Qualität von Samarkand.

Nachträglich stufe ich Samarkand als den der morbidesten Orte ein, an denen ich jemals war, weit jenseits von Wien, dem diese Energie ja auch nachgesagt wird und das im Vergleich dazu ein Tempel der Lebensfreude ist.

Schon seltsam, dass das erste, was mir nach der Ankunft in Samarkand interessant aufgefallen ist, ein Begräbniszug war, in dem die Einheimischen wehklagend einen Sarg durch die Straßen getragen haben. Da hab ich mir noch nichts dabei gedacht.

mein erstes Foto von Samarkand

mein erstes Foto von Samarkand

Die historischen Bauten der Stadt sind auch zu einem Großteil Grabesstätten. Mausoleen, soweit das Auge reicht.

Mausoleum

Mausoleum

Wenn man von unserem Quartier ein paarhundert Meter stadtauswärts ging, kam man zu einer richtigen Totenstadt. Da gibt es eine Mausoleenstraße mit wunderbar prunkvollen Kuppelbauten aus längst vergangen Zeiten.

eine ganze Strasse von Mausoleen

eine ganze Strasse von Mausoleen

schön anzusehen

schön anzusehen

Dahinter ist dann gleich der riesige Friedhof, der sich über die beginnenden grünen Hügel der alten Stadt Afrosiab ausbreitet. Wild verstreute Gräber, wenige davon sind so gepflegt wie die Gräber bei uns daheim gepflegt, da sind hier andere Gebräuchlichkeiten als bei uns. Die Steinmetze werkeln direkt am Friedhof an den Portraits auf den Grabsteinen, nicht wie bei uns mit Laser, alles Handarbeit.

von jung..

von jung..

bis alt...jeder stirbt irgendwann

bis alt...jeder stirbt irgendwann

...auch der Kommunismus

...auch der Kommunismus

Und Afrosiab ist sowieso ein Riesengrab. Dschinghis Khan hat die Stadt im 13. Jahrhundert zerstört und alle Einwohner der damals schon wichtigen, prunkvollen und großen Handelsstadt umbringen lassen. In den Jahrhunderten ist einfach Gras drübergewachsen und man erahnt unter den grünen Hügeln Strukturen von alten Gemäuern. Ausgrabungen gibt es nur ganz wenige, dafür gibt´s wohl keine Knete. Es rennen nur ein paar Schafherden rum und grasen hier.

Afrosiyab

Afrosiyab

Die Bauten sind ein Spiegel der morbiden Seele Samarkands und seiner Menschen, die extrem ruhig und unterkühlt sind. Man(n) trägt hier ausschließlich schwarz, Frau dunkelrot, nur das Herausblitzen eines weißen Taschentuches deutet schon auf Touristen hin. Auf den Straßen ist nicht viel Leben, obwohl hier 300.000 Menschen wohnen. Nach Sonnenuntergang ist es überhaupt leer. Spaßmässig ist hier nichts los, es gibt keine netten Kaffees oder andere Lokale, keinerlei Entertainment, nur Vodkastuben. Der Vodka scheint übrigens die Motorik des Konsumenten schwer zu beeinträchtigen, dauernd begegnet man Typen, die wie Zombies daherwanken und kaum noch gehen oder stehen können.

Das Wetter hat diese Gesamtstimmung auch noch unterstützt, nach dem zweiten Tag war es nur noch regnerisch und kalt. Da wir nicht wie die meisten Tourigruppen nach einem Tag weiterfuhren, kamen auch wir immer mehr in die hier vorherrschende Stimmung…

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Sehenswertes Samarkand

Samarkand wird besonders von Busgruppen mit reiferen Europäern stark besucht. Dabei haben die meisten Gruppen einen bis zwei Tage Zeit, um sich die Vielzahl von Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchgang anzusehen. Wir sind alles ein wenig langsamer angegangen, schließlich hatten wir für Samarkand zumindest eine Woche eingeplant, da wir uns hier auch erholen und besinnen wollten.

Doch wenn man die Stadt erst einmal zu begehen anfängt, dann kann man gar nicht anders, als sich alles anzuschauen. Wohin man geht, kommt man zu wunderbaren Mädressen (das sind alte Koranschulen), Mausoleen und Moscheen. Wahre Meisterwerke der orientalisch-islamischen Baukunst mit perfekten Proportionen und wunderbarer Ornamentik. Muy fascinante!

noch einmal der Registan

noch einmal der Registan

Selbiger bei Nacht

Selbiger bei Nacht

Timurs Mausoleum

Timurs Mausoleum

himmlische Kuppeln

himmlische Kuppeln

und Minarette-der Schrecken der FPÖ

und Minarette-der Schrecken der FPÖ

Samarkand hat eine 2750 Jahre lange und sehr bewegte Geschichte. Alexander der Große eroberte und verwüstete die alte Stadt, die damals noch Afrosiab hieß. Dschinghis Khan zerstörte im 13. Jahrhundert das alte Afrosiab vollkommen, auf dessen Boden bis heute nicht mehr gesiedelt wurde und nur eine weite, hügelige Graslandschaft sichtbar ist.Ich hab mich dort vor den Toren der Stadt gerne in ruhe zurückgezogen und hatte schon am zweiten Tag einen erklärten Lieblingsplatz bei einem kleinen Mausoleum.

Im 15. Jahrhundert wurde unter dem Herrscher Timur die Stadt Samarkand im neuen Glanz errichtet, direkt anschließend an die Ruinen von Afrosiab und viel prunkvoller als die alte Stadt jemals war. Timur eroberte ein weites Reich und unterdrückte die Bewohner seiner Länder. Dafür ließ er mit dem erbeuteten Reichtümern und dem Blut und Schweiß der Menschen die meisten der wunderbaren Bauten errichten, die das heutige Samarkand so faszinierend machen. Aus allen Ländern wurden Baumeister, Handwerker, Theologen, Astronomen und Gelehrte nach Samarkand gebracht, sodass die Stadt zu einem der wichtigsten Zentren von Kultur und Bildung seiner Zeit wurde. Das wird dem Timur heute noch hoch angerechnet, dass er bei all seiner Tyrannei ein Förderer der Künste und Intelligenz war.

Die schönen alten Bauten Samarkands wurden und werden erst in den letzten 15 Jahren mithilfe der UNESCO wieder restauriert und zugänglich gemacht.

der weiße Löwe- allgegenwärtiges Wappentier der Stadt

der weiße Löwe- allgegenwärtiges Wappentier der Stadt

Timur- "der Lahme"

Timur-"der Lahme"

 in Timurs Mausoleum - überall Gold

in Timurs Mausoleum - überall Gold

Blick aus dem Minarettfensterchen

Blick aus dem Minarettfensterchen

deutailreiche Bauten

detailreiche Bauten

immer wieder Kuppeln

immer wieder Kuppeln

die riesige Moschee

die riesige Moschee

Lange nach Timur kam dann der Russe zum Teilen und Herrschen nach Zentralasien. Um die alten Gebäude konnte er sich nicht so viel annehmen, stattdessen wurde ein neuer Stadtteil für die zugesiedelten Menschen aus dem russischen Kerngebiet erbaut. Für uns auch einmal interessant zu sehen und exotisch. Bemerkenswert, mit welch großem Flächenaufwand die Sowjets gebaut haben. Die Plätze sind riesig und die Straßen so breit, dass gleich mehrere sowjetische Militärparaden parallel darauf stattfinden können. Genug Platz für die paar alten Ostblockseifenkisten und die neuen koreanischen Minivans, die den öffentlichen Verkehr abwickeln.

Sehr sehenswert und wie in jeder Stadt ein Zentrum des öffentlichen Lebens ist auch in Samarkand der Markt, wo alles Mögliche verhökert wird. Es gibt hier vor allem alle möglichen Früchte, Nüsse, frisches Gemüse, duftende Gewürze und leckeres Brot. Lauter leckere Zutaten, aus denen man viel Gutes zaubern könnte. Leider sollten wir nicht so lange brauchen um festzustellen, dass die Usbeken in kulinarischer Hinsicht keine besonders großen Zauberer sind. Schade.

Besenverkäuferin

Besenverkäuferin

Wurscht

Man sieht den Fleischer vor lauter Würsten nicht

Manche haben nur eine Handvoll Kartoffeln zu verkaufen

Manche haben nur eine Handvoll Kartoffeln zu verkaufen

abseits des Marktes:

posieren

posieren

Schulklassen beim Frühlingsputz im Parks

Schulklassen beim Frühlingsputz im Parks

ein wichtiger Job hier - Kuppelputzer

ein wichtiger Job hier - Kuppelputzer

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