Archiv für den Autor: Joerg

Projekt „Suche nach den kulturellen und spirituellen Spuren unserer Maya-Vorfahren“

…oder auf Spanisch: „Buscando las Huellas Culturales y Espirituales de Nuestros Antepasados Mayas“

Nach ca. 500 Jahren Imperialismus gibt es in Guatemala heute auch innerhalb der indigenen Bevölkerung selbst noch viele Vorbehalte gegen all jene, die die Kosmovision Maya leben und sich damit identifizieren. Es gibt wenig öffentlichen Raum und Toleranz für das Praktizieren der alten Kultur, vor allem die Spiritualität wird oft als Heidentum und Teufelskult abgetan. Für Erwachsene und Kinder, die sich zu ihren wahren kulturellen und spirituellen Wurzeln hingezogen fühlen, bleibt im Idealfall ein wenig Raum innerhalb der Familie. Seitens der Öffentlichkeit gibt es über die Sprachorganisationen einen gewissen Beitrag zum Erhalt der indigenen Alltagssprache, mehr jedoch nicht. Die spirituelle Schulung der Kinder und Jugendlichen wird meist relativ kritiklos und exklusiv den Kirchen überlassen. In den Sonntagsschulen (vor allem der evangelikalen Sekten aus Nordamerika) wird flächendeckend und intensiv mit religiösen Lehren indoktriniert und kein Aufwand gescheut, um aus Kindern funktionierende Schafe der Herde zu machen. Fix installierte Einrichtungen, wo Kinder zum Ausgleich dazu oder ergänzend mit Regelmäßigkeit die kulturellen und spirituellen Grundwerte ihrer indigenen Ahnen vermittelt bekommen können, gibt es dagegen bis dato weit und breit nicht.

Don Francisco Puac Bixcul ist ein Großvater aus “meinem” Dorf San Pedro  aus dem Stamm der Maya Tzutuhiles, dem einst von seiner Familie und mithilfe der Kirche eine akademische Karriere ermöglicht wurde. In vielen Jahren und Jahrzehnten hat er sich mit viel Liebe und intensivem Bemühen in die Kosmovision und Kultur Maya vertieft und sich mit seinen Wurzeln verbunden. Auf diesem Weg hat er sein durch Schule etc. geprägtes Weltbild wieder weitgehend „entkolonialisiert“ sowie mit der alten Tradition seines Volkes und seiner familiären Abstammung von Ajqijab Maya („Maya-Schamanen“) in Einklang gebracht. In den 36 Jahren Bürgerkrieg hat er auf pazifistische Weise und ohne Waffe sein Leben für seine Identität als Maya riskiert. Er hat sich nach dem Friedensvertrag 1996 bis auf Regierungsniveau als freier Berater in interkulturellen Fragen im Bildungssystem eingebracht und zusammen mit anderen versucht, die kleinen Spielräume, die sich den Mayas als Mehrheit der Bevölkerung geboten haben, bestmöglich zu nutzen. In seiner Heimatstadt San Pedro La Laguna wird er von vielen Leuten aufgesucht, die Rat und Hilfe in schwierigen Situationen brauchen. Er leitet eine unparteiische Kommission für Konfliktlösung in der Dorfgemeinschaft. Seine Meinung und Sichtweise wird von den Menschen hoch geschätzt und bezieht eine ganz besondere Kraft aus der Verbindung zu den Ahnen und Ihrer Weisheit.

Mittlerweile in seinen 60ern hat es sich Don Francisco zum Ziel gesetzt, seine Lebensmission damit abzurunden, dass er in seinem Heimatort San Pedro La Laguna am Lago Atitlán eine Schule eröffnet, die einheimischen Kindern zw. 6 und 14 Jahren die Möglichkeit gibt, ihr Interesse für Ihre eigene Kultur und Spiritualität auszuleben und ihre Identität als Mayas zu entdecken und vertiefen. Damit sollen das Wissen, die Mentalität und Kultur der Mayas hier über die Kinder in zukünftigen Generationen weiter leben. Man kennt Don Francisco als sehr aufrichtigen, ehrenwerten und auch gebildeten Menschen. In seiner Gegenwart zu sein ist ein sehr großes Geschenk. Die Werte, die er wahrhaftig lebt, sind eine große Bereicherung für andere. Er arbeitet täglich von früh bis spät an seiner Mission als Lehrer in Maya und schreibt in zahllosen Stunden sein Wissen nieder. Er legt dabei sehr großen Wert auf Freiheit und Unabhängigkeit von irgendwelchen Organisationen und vor allem der Politik und sieht jetzt einen guten Moment in seinem Leben, sich in dieser Sache auch in seinem Heimatdorf öffentlich ganz zu exponieren.

Don Francsico Puac Bixcul, das Gesicht zum Projekt

Durch diese neue Schule sollen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, frei und direkt, in der Gruppe und mit Spaß zu lernen – und nicht im Untergrund, so wie es Don Francisco und viele andere den Großteil ihres Lebens nicht anders kannten und durften.

In der ersten Phase, die ab Schulbeginn im Januar 2014 losgehen soll, sollen 13 Buben und 13 Mädchen in den Genuss der Maya-Klassen kommen. Die „Lehrinhalte“ wurden von Don Francisco in langer und umfassender Arbeit ausgearbeitet und sollen auf sehr natürliche und freie Weise (nicht im Frontalunterricht) von ihm und anderen Menschen vermittelt werden. Unterrichtet werden die Kinder in den kulturellen, philosophischen und spirituellen Prinzipien und Werten ihrer Maya-Ahnen. Sie lernen die indigene Sprache zu verfeinern und auch über die alte zeremonielle Sprache weiter zu den Wurzeln ihrer Kultur vorzudringen. Des Weiteren werden die Kinder in den umfangreichen Kalender eingeführt und lernen die Zeremonien und Rituale ihrer Ahnen kennen und selber durchzuführen.

Das Schulprojekt erfordert keine unangemessen hohen Mittel, da die Grundinfrastruktur in Form einer kleinen Sprachschule, die Don Francisco für Touristen und auch als Plattform für kulturelle Aktivitäten betreibt, schon vorhanden ist (Link zur Sprachschule). Das heißt, es gibt schon einen Ort für den Unterricht; Telefon, Internet, Computer etc. sind auch vorhanden. Es müssen lediglich ein paar fehlende Unterrichtsmittel angeschafft werden, wie z.B. Bücher, Kopien von Originaldokumenten, Abhandlungen über Kultur und Sprache, selbst hergestellte Hilfsmittel zum spielerischen Lernen, Zeremonialmaterial, etc.  Die Lehrenden werden ehrenamtlich arbeiten.

Ich habe in Don Francisco einen wundervollen Lehrer gefunden, der mir authentisch ein indigenes Weltbild verständlich machen kann. Mit ihm zusammen zu sitzen und ihm zuzuhören ist nicht nur sehr lehrreich, es gibt einem auch eine friedliche Energie, wie man sie selten irgendwo finden kann. Das habe ich vom ersten Tag am Zusammensein mit ihm sehr geschätzt. Über die Jahre hat er mich wie einen Sohn in seine Familie aufgenommen. Aus all diesen Gründen unterstütze ich zusammen mit anderen dieses einzigartige und schöne Projekt. Wir machen das jetzt zu Beginn einmal mit Vertrauensvorschuss auf sehr direkte und unbürokratische Weise und schauen, wie sich das Projekt dann entwickelt. Ich gehe dabei von einer hohen Chance auf Entwicklung und Fortbestand aus, da es eine wahre Herzensangelegenheit der verantwortlichen Personen ist.

Vor allem jetzt zu Beginn des Projektes sind ein paar grundlegende Anschaffungen nötig. Wenn jemand die Sache durch eine Spende mit unterstützen möchte, dann freut uns das sehr, und wir werden direkt dafür sorgen, dass sie bestmöglich investiert wird. Bitte um Überweisung etwaiger Spenden auf das folgende Spendenkonto meines Freundes Stefan (Link zur Spendenseite von Stefan) mit dem Verwendungszweck „Mayaschule San Pedro“. Muchas Gracias – Maltiox!

Spendenkonto
Stefan Schlenker
Kontonummer 0004-020145
Dornbirner Sparkasse
BLZ 20602
Bic (Swift) DOSPAT2DXXX
Iban: AT842060200004020145

Fishermen´s friends

Der von Vulkanen malerisch umgebene Lago Atitlán in Guatemala gilt für viele Menschen als der schönste See der Welt. Für die Nachfahren der Mayas, die rund um den See leben, ist der Lago Atitlán ein Lebewesen und ein Naturheiligtum zugleich.

Leider gilt der See durch den großen Druck von Bevölkerungswachstum und damit verbundenen Abwässer, sowie zunehmenden Einsatz von Kunstdüngern in der Landwirtschaft auch als sehr stark gefährdet und wurde so im Jahr 2009 vom GNF (Global Nature Fund) zum gefährdeten See des Jahres ernannt. Die fast ausschließlich indigenen Bewohner des Seeufers wurden auf das Ausmaß der drohenden Umweltkatastrophe auch im Herbst 2009 aufmerksam, als es zum ersten Mal zum sichtbaren Auftreten der Cyanobakterie (“Blaualge”) kam – und zwar in Form einer sich über den gesamten See ausbreitenden, braunen und übelriechenden Algenblüte. Dadurch kam es zu einem Aufwachen der Bewohner des Seeufers, deren aller Lebensgrundlage der See letztendlich ist – und sei es nur in seiner Funktion als Touristenmagnet.

Besonders und unmittelbar betroffen waren die Fischer, die mit der Algenpest einen signifikanten Rückgang des Fischfanges zu verzeichnen hatten. So hat auch die Vereinigung der Fischer in San Pedro La Laguna gleich nach dem Auftreten der Blaualge begonnen, Maßnahmen zur Rettung des Sees zu suchen und zu ergreifen. Eine private und freiwillige Initiative von ca. 50 Männern und ihrer Familien, die vom Fischfang leben.

Während Forscherteams aus aller Welt an den Lago Atitlán kamen, um sich der Untersuchung der unsichtbaren Parameter des Verschmutzungsproblems zu widmen und nötige aber hierzulande nur schwer finanzierbare Maßnahmen vorzuschlagen, haben die Fischer als einfache Menschen den Hebel dort angesetzt, wo sie es im Rahmen ihrer Möglichkeiten am ehesten vermögen – beim stets präsenten und sichtbaren Müllproblem. So wurden zu Beginn der Initiative mit hoher Frequenz Müllsammelaktionen ausgerufen und durchgeführt, in denen die Fischer und die von ihnen mobilisierte Bevölkerung das Seeufer zu Wasser und zu Land abschnittsweise von der sichtbaren Verschmutzung reinigten. Bis heute werden diese Aktionen mit reger Mitwirkung einmal im Monat durchgeführt, was zu einer sichtbaren Verbesserung der Müllsituation am Seeufer geführt hat.

Die Blaualge ist noch immer – wenn auch nicht mehr mit freiem Auge sichtbar – da und eine latente Bedrohung für den See. Auch der Fischfang hat sich nicht wieder erholt. Um den See zu retten braucht es natürlich ein ganzheitliches Konzept mit Maßnahmen, die weit über das Müllsammeln hinausgehen und dann über Generationen hinweg greifen können.

Der Wert einer von der indigenen Bevölkerung selbst ausgehenden und gemeinnützigen Umweltinitiative wie dieser darf jedoch nicht geringgeschätzt werden. Der gemeinsame, uneigennützige und mit bloßen Händen geführte Kampf gegen eine drohende Umweltkatastrophe führt zu einem höheren Maß an Eigenverantwortung und Gemeinschaftssinn und zu einer neuen Identifikation mit dem See, die über romantische Geschichten hinausgeht. Somit ist die Initiative ein wertvoller Beitrag zur Bewusstseinsbildung unter den Menschen und vor allem unter den Kindern.

Wie ernst es die Fischer meinen, sieht man daran, dass sie seit nunmehr vier Jahren ohne Wenn und Aber jeden Monat einen Tag unentgeltlich der Reinigung des Sees widmen. Aus dem maroden Budget der Gemeindeverwaltung bekommen die Fischer so gut wie keine Unterstützung dafür; so beschränkte sich das im vergangenen Jahr auf die Ausgabe von ca. 100 Säcken zum Müllsammeln.

Ich habe die Fischer kennen gelernt, als sie im Dezember 2012 an einem mir sehr vertrauten Zeremonialplatz am Ufer des Lagos mit einem Maya-Schamanen aus dem Dorf zusammen eine Zeremonie abgehalten und den Großen Geist (Ahau) um Unterstützung für ihre Initiative gebeten haben. Zeitgleich habe ich am selben Platz ein Ritual für den See gemacht – es war auch ein Tag des Nahuals Imox, dem Geist des Wassers. Als ich mit meinem Ritual fertig war, haben mich die Fischer eingeladen, ihrem Ritual beizuwohnen. Danach haben wir uns kennen gelernt und über ihre Sache gesprochen. Ich versprach ihnen damals, dass ich versuchen werde Unterstützung von außen für sie zu suchen. Die Tatsache, dass die Fischer für ihre Sache in ein Ritual gingen, zeigte mir, dass es für sie eine echte Herzensangelegenheit ist.

Und so hatte jene Zeremonie für die Fischer ein unmittelbares Resultat. Durch die Hilfe meines Freundes Stefan konnten wir nun schon zum zweiten Mal eine Aktion abwickeln, um den Fischern zu zeigen, dass es Menschen gibt, die Ihre Initiative anerkennen und unterstützenswert finden. Mit Spenden aus Europa wurden große Mengen von Grundnahrungsmitteln gekauft und vor der versammelten Gemeinschaft unter den ca. 50 Fischern und ihren Frauen verteilt; sozusagen als Motivationsspritze für die weitere Arbeit und als kleine Belohnung für das bereits Geleistete. Und als kleinen materiellen Beitrag von unserer Seite für den Lago.

Die Fischer wissen diese Hilfe sehr zu schätzen, da es sich bei ihnen um sehr bescheiden lebende Menschen handelt, die ihre Familien nur mit viel Mühe ernähren können. Es ist für mich jedes Mal sehr schön, hier mit ganz normalen aber umso herzlicheren Menschen Kontakt zu haben und neue Freundschaften zu schließen. Die Fischer rund um ihren charismatischen Obmann Don Nicolas halten ihre Kameradschaft sehr hoch. Sie sind mit Recht sehr stolz auf ihre Initiative und legten im Fall unserer kleinen Unterstützungsaktion großen Wert darauf, dass alles wohl geordnet, transparent und korrekt abläuft. So ist es eine wahre Freude zu helfen und es ist hier auch nicht so schwierig für uns – in einem Land, wo z.B. ein Bauhilfsarbeiter für einen harten Arbeitstag mit ca. 3 Euro belohnt wird…

Wir wollen die Fischer in ihrem Bemühen gerne weiter unterstützen. Wer den Atitlán-See mag und diese Aktion sympatisch findet, kann sie gerne durch eine Spende mit unterstützen, die wir dann direkt in gebündelten Aktionen an die Fischer weiterleiten.

Bitte um Überweisung etwaiger Spenden auf das folgende Spendenkonto meines Freundes Stefan (Link zu Stefans Spendenseite) mit dem Verwendungszweck „Fischer San Pedro“.  Muchas Gracias – Maltiox!

Spendenkonto
Stefan Schlenker
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Dornbirner Sparkasse
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damit hat es vor 4 Jahren angefangen...Blaualge, Cyanobakterie

Don Nicolas versteht es die Leute für die gute Sache zu gewinnen und immer wieder neu zu motivieren

harte Arbeit

besonders schwierig ist es, den Müll von den Ufer- und Wasserpflanzen zu trennen

hier werden von den Frauen tonnenweise Wasserpflanzen mit Müll gemischt weggeschafft

Diese werden von den Männern teilweise mühsamst abgeerntet.

So wie auch hier. Man beachte die halb versunkenen Häuser. Der Anstieg des Sees hat in den letzten Jahren auch zusätzliche Probleme geschafft und die Bergung von Gebäudeteilen und Anlagen aus dem Wasser ist schwierig. Wo gerade noch Gemüse gezogen wurde, wächst jetzt das Schilf.

Um ca. 1-2 Meter pro Jahr ist der See in den vergangenen Jahren angestiegen

Müllsammeln bzw. -fischen vom Boot aus

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Der Vorstand der Fischerei-Innung mit einem Teil der Nahrungsrationen.

Es kamen immer mehr Leute bei der Tür rein...

Übergabe von Nahrungspaket

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jeder hat was bekommen und alle waren sehr zufrieden

Fischer zum Sonnenaufgang am See. Man darf hoffen, dass es dieses Idyll in ein paar Jahrzehnten auch noch gibt.

Frohe Weihnachten 2013!

Bitte den folgenden Link klicken und Datei downloaden

Weihnachtsgrüße aus San Pedro La Laguna, Sololá, Guatemala

Mit dieser audiovisiuellen Grußbotschaft wünsche ich Euch allen frohe, harmonische, besinnliche und auch lustige Weihnachten. Die “Stille Nacht” ist in Guatemala eher laut. Dennoch ist das berühmte Lied aus Österreich auch hierher gebracht worden und wird mit viel Herz (normalerweise auf Spanisch) gesungen…in diesem Fall (nach nur kurzem Einproben) von mir und Angelica, die mir jeden Tag in der Früh mit viel Freude und Gelächter einen Fruchtsaft zubereitet und verkauft und mir so einen netten und vitaminreichen Start in den Tag schenkt. Sie ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie ausgesprochen nett die Leute hier sind. Und sprachtalentiert sind die Tzutuhil-Indianer auch. Sie wachsen schon einmal mit zwei Sprachen auf und die Mayasprache hat ein sehr weites Spektrum an Lauten, von denen wir die Hälfte nicht einmal mit viel Bemühen aussprechen können. Hebräisch können sie besonders leicht lernen, da es sehr viele Parallelen zu ihrer Sprache hat. Seltsam, aber so ist es…

Wie dem auch sei,wir haben das Lied gestern aufgenommen, um uns selbst und anderen eine Freude damit zu machen. Ich hoffe, man hört zwischen Hintergrundsbeschallung durch andere Musik, Ziegen, Tuc-Tucs, etc. noch etwas davon.

Die Leute hier gehen heute fast alle in die Kirche. Ich werde es so wie immer halten und ein weihnachtliches Feuerritual machen, bevor ich dann bei meinen Freunden zum Weihnachtsschmaus vorbeischaue.

Liebe Grüße aus Guatemala, Frohe Weihnachten und schöne Feiertage!

Jörg

Kurzausflug ins Paradies

Auf einem Kurzbesuch meiner Freundin Pilar in Argentinien hat sich unter anderem ein Ausflug zu den Iguazu-Fällen ergeben. Ein Ort, den ich immer schon einmal besuchen wollte und den ich bestimmt nie vergessen werde.

Kilometerweite Wasserfälle, saftig-grüner Busch, blauer Himmel, überall Regenbogen und Milliarden von Schmetterlingen. Mit Worten oder Fotos lässt sich das Gefühl dort nicht annähernd beschreiben. Dennoch möchte ich die folgenden Bilder nicht für mich behalten. Viel schöner kann sich die Schöpfung und das Wasser als Essenz des Lebens auf unserem Planeten nicht zeigen und man wird als kleiner Mensch ganz dankbar und demütig, wenn man das erlebt.

Wer jemals die Gelegenheit hat, dorthin zu gelangen, sollte sich die Iguazu-Fälle nicht entgehen lassen. Argentinien ist ja überhaupt ein Land, das in fast allen für Reiseländer wichtigen Kategorien  spitzenmäßig abschneidet.

ca. 300 Fälle auf mehreren Kilometern Länge...oder ein großer Wasserfall?

ca. 300 Fälle auf mehreren Kilometern Länge...oder ein großer Wasserfall?

Regenbogen

Links Argentinien - rechts Brasilien

beeindruckende Naturgewalten am Teufelsschlund - Garganta del Diablo

paradiesisch

paradiesisch

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Cocodrilo

ein echter Prachtkerl

der auch

Schmetterlinge in allen Arten und Farben und in einer unheimlichen Menge

die Schönheit liegt auch in den ganz kleinen Geschöpfen

feliz-contento

der Kurztrip nach Argentinien war ein wahrer Genuss, so wie dieser vielleicht beste Kaffee, den ich je getrunken habe (beim "Frawen´s").

So ist Ostern am Lago Atitlán

Ich bin zwar selber gerade nicht dort, aber umso mehr habe ich mich über den Ostergruß gefreut, den mir mein Freund Roberto (Gracias!) mit den folgenden Bildern aus San Pedro La Laguna geschickt hat. Weil sie mir so gut gefallen, will ich sie über den Blog mit anderen teilen, die so wie ich Freunde Guatemalas sind oder es noch werden wollen.

Der neue Papst kommt nicht einfach nur so aus Lateinamerika – dort nehmen die Katholiken ihre Sache noch ernst.

Für die Nachfahren der Maya ist das Ausüben ihres Glaubens ein wichtiger Teil des Lebens und sie sind tief in ihrer Spiritualität verwurzelt, egal ob sie das dann in der Religion oder der Kosmovision Maya ausleben oder gar mit je einem Fuß in beiden stehen und so die Grenzen in sich überbrücken. Für die Menschen in den Dörfern um den See ist ihr Brauchtum Teil ihrer Identität und das Feiern verstehen sie sowieso sehr gut.

Frohe Ostern auch von meiner Seite! Hoffentlich kommt der Frühling bald und die Lebenssäfte kommen zurück, ich bin nämlich schon zurück in Österreich.

die Kirche zu San Pedro

eine der vielen Prozessionen über die so genannten Teppiche aus Blüten etc

...Nahaufnahme Alfombra...

detto

Jung und Alt macht mit

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Aloha Hawai´i

Hawai´i war für mich nur ein kurzer Zwischenstopp auf meinem Weg über den Pazifik, durch den sich keine zusätzlichen Flugkosten ergeben haben. Also habe ich die Gelegenheit genutzt, ein paar Tage auf den am weitesten vom Festland entferntesten Inseln der Welt zu verbringen, bevor die Reise weiter ging.

Hawai´i ist ein wahres Paradies, was die Natur anbelangt.  Für mich, der ich direkt aus Guatemala kam, war es als Teil der USA und Reiseziel von eher konsumorientierten Menschen aus aller Welt doch zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Die ursprüngliche Kultur Hawaiis lässt sich bestimmt auch noch entdecken, wenn man genug Zeit und die richtigen Menschen dafür findet. Ich hatte mich schon im Vorfeld der Reise darauf eingestellt, dass ich Hawaii mehr über die Natur in Erfahrung bringen werde, und so war es dann auch. Die verschiedenen Landschaften, Vegetations- und Klimazonen sowie die Kraft des Ozeans haben mich dabei am meisten fasziniert. Hawaii ist unglaublich schön und so ist es ein Leichtes, in nur kurzer Zeit unzählige schöne Fotos zu machen – hier sind ein paar davon.

Aloha überall...hier am Flughafen beim Ankommen...als normaler All Inclusive Tourist bekommt man hier geich einen Blumenkranz , den so genannten Lei umgehängt. "Lei Lei" hat es für mich aber trotz meiner Herkunft nicht gespielt

Begrüßt wurde ich dennoch. Trotz allem Bemühen eher unhawaiianisch...von meinem Freund Josef, der schon ein paar Tage früher aus Österreich angekommen ist.

ohne Leihwagen geht auf Hawaii gar nichts - gehört ja zu Amerika - das Upgrade zum brandneuen Jeep war ein Geschenk der Leihfirma.

die Landschaft ist atemberaubend und sehr vielfältig

Hawaii ist Feuer und Wasser

Vulkane

Lavafelder bis zum Meer runter

...

die Vulkane gehen rauf auf 4.200 m, wie hier am Mauna Kea, wo die NASA ein paar Observatorien hat und der Sternenhimmel seinesgleichen sucht

eben dort oben... die Fotos macht man bequem vom Auto aus, so wie es in amerikanischen Nationalparks üblich ist

Sonnenuntergang am Berg

immer wieder Mondlandschaften

da ist ein Geländewagen sehr praktisch

mich hat vor allem die saftige Vegetation begeistert, die es in den regenreicheren Teilen gibt

Wasserfälle überall

und liebliche Wasserlandschaften

immer interessante Aussichten, nicht selten mit vom Strand aus sichtbaren Walen im Meer

auf Hawaii wächst alles

und ständig fährt man durch andere Vegetationen

schöne Garten- und Parkanlagen

überall blüht es

...

...

die Bäume faszinieren am meisten, rechts unten im Bild der Jeep

in allen Formen

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...

...

exotische Früchte

und Kaffee wird auch geerntet und so wie hier getrunken

Traumstrände gibt es in allen Varianten

...und Farben, so wie hier am Black Sand Beach

..., wo man sich als weißer Tourist nicht gerade gut verstecken kann...;-)

diese Kerlchen können das schon besser

Schildkröten gibt es auf hawaii haufenweise

immer wieder nett zum anschauen

so wie die Geckos

...

der Pazifik hat eine Riesenkraft

an einem der bekannten Surfstrände

...unsereins geht da nicht ins Wasser...

...

die Surfer umso lieber

so hat das hier angefangen...

bei den alten Hawaiianern...

..., die einmal stolze Krieger waren. So wie der König Kamehameha, der eine Flotte von 1000 Kriegskanus mit je 100 Mann drauf befehligte

heute haben auf Hawaii andere das Sagen

Waikiki Beach sieht jetzt so aus

es werden moderne Götzen verehrt

und Hula ist Touristenfolklore

zum Sonnenuntergang auf Waikiki Beach drängen sich tausende Menschen am Strand um das beste Foto

Und die Sonne mit ihrer wohltuenden Kraft ist bei all dem Drumherum letztendlich für die meisten wohl der Hauptgrund, warum sie aus dem grauen Norden so eine weite Reise unternehmen.

Abschied von Guatemala

Wieder einmal hat mich Guatemala mit ganz schönen Erfahrungen und Begegnungen bereichert. Die Schönheit der Natur und der Menschen drängt sich einem hier jeden Tag auf und man kommt in ein ganz besonderes Lebensgefühl. Wenn man in der Früh aufsteht, scheint die Sonne, der Himmel ist blau, die Vögel zwitschern. Auf der Straße grüßen einen die Leute freundlich und es herrscht eine positive Atmosphäre. In zweieinhalb Monaten habe ich nicht einen grantigen Menschen erlebt, keine Spur von Aggression oder Genörgel. Und trotz dieses Abhandenseins von Stress hat das Leben hier eine hohe Dynamik. Es gibt immer viel Neues zu entdecken und zu lernen, man trifft sehr viele inspirierende Gesprächspartner. Es ergeben sich laufend sehr bereichernde Begegnungen und es wird einem hier einfach nicht fad. So haben sich auch wieder neue und interessante Tore für mich geöffnet. Die Zeit hier hat mir sehr viele Momente intensiver Freude und Liebe geschenkt. Man kann kaum genug davon bekommen und so nehme ich mir vor, wieder einmal einen längeren Aufenthalt hier einzuplanen. Guatemala ist längst zu meiner zweiten Heimat geworden und hat sich für mich wieder einmal als wahres Paradies gezeigt. Danke dafür und bis bald, liebes Guatemala! Der Abschied fällt nicht leicht, trotz meiner nächsten Destination…

Hier noch ein paar Fotos.

das Beste hier sind die freundlichen Menschen!

in all ihrer Bescheidenheit

 liebe Kinder

an jeder Ecke

Ein paar Maya-“Königinnen” bereiten sich auf eine Veranstaltung vor. Teil des Volksstolzes ist es , dass jedes Dorf eine Mayakönigin wählt, so wie bei uns die Missen, nur ungefähr tausendmal menschlicher…

Doch auch die Männer sind sehr stolz. Hier die Fischer von San Pedro, die sich zusammengeschlossen haben, um den Lago Atitlan in ihrem Bereich von Müll zu befreien und so einen Beitrag zu leisten. Eine schöne, von sehr einfachen Menschen mit viel Hingabe getragene Initiative, die ich mit der Hilfe meines Freundes Stefan kurzfristig unterstützen konnte und auch weiter unterstützen möchte. Wer dafür spenden will, melde sich bei mir.

hier ein Fischer beim speziellen Einsatz

vor der Kirche in Chichi

und in derselbigen

Die Schönheit der Natur und dazu viel Sonnenenergie!!!

überall blüht und wächst es

drum gibt es das ganze Jahr über eine Fülle von Obst und Gemüse, frisch und sonnengereift. Ein Mango oder ein Avokado kostet ca. 10 Cent

dazu gibt es den besten Kaffee der Welt!!

selbst geerntet schmeckt er noch besser!

ich war ja nur mit meinen Freunden hier hobbymäßig Kaffee ernten, die EInheimischen nehmen es nicht ganz so locker wie unsereins…

ein guter Ernter klaubt 50 Kilo pro Tag frische Beeren, Beere für Beere, dann trägt er den Sack in das Dorf und kriegt seinen Lohn.

Abendstimmung

…am schönen Lago

oder hier an der nahe gelegenen Karibik

Tikal…

und Copan. Die alten Mayas haben es wieder einmal gut mit mir gemeint,…

Keme hat gut aufgepasst

Gracias, Gran Ajpu!

el Santo Toj. Die Gebete werden erhört und beantwortet…gracias!

Gracias 2012! Adelante 2013!

Die Feierlichkeiten um den Maya-Zeitenwandel waren wirklich ein Höhepunkt des vergangenen Jahres für mich, ganz nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“.

Fad war mir ja sowieso noch nie, aber 2012 hatte es so richtig in sich. So ein Jahr kann man natürlich nicht ungeachtet ausgehen lassen, und so habe ich trotz einer aufkommenden Grippe und einer gewissen „Zeremonialmüdigkeit“ am 31.12. abends mit meinen besten Freunden hier zu einer Dankbarkeits- und Übergangszeremonie zusammen getrommelt. Es war ein echt besinnlicher und schöner Abend, ein würdiger Jahreswechsel, und es wurden von allen Beteiligten schöne Gebete und Gedanken dazu geteilt.

Ich habe für 2012 mehr als genug Grund, meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Es war ein Jahr mit viel innerer und äußerlicher Bewegung für mich und ich bin durch intensive Erfahrungen mit Lern- und Einweihungsqualität in Licht und Dunkel gegangen.

Letztendlich haben die lichtvollen Erfahrungen ja deutlich die Überhand gehabt und dafür ist man klarerweise sehr dankbar. Aber so nett und leicht mein Weg auch aussehen mag und so sehr ich mich bewusst auf das Schöne fokussiere: Ich bin gerade in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres auch durch extrem leidvolle Wegstrecken geschickt worden, die mich schwer an meine eigenen Grenzen gebracht und mir ohne Übertreibung wirklich das Äußerste abverlangt haben. Daran denkt man natürlich in der Jahresrückschau und damit verbunden aktivieren sich auch emotionale Erinnerungen.

Naja, die Theorie zu dem Ganzen hat man es sich ja irgendwann angeeignet, in meinem Fall vor allem aus der Kosmovision Maya: Gerade die schwierigen Passagen des Weges und die kleinen Tode, die man stirbt, sind oft die größten und wertvollsten Lehrmeister, die einen im Idealfall reifer, gescheiter und liebesfähiger machen. Als das wollen sie auch wahrhaftig erkannt und gewürdigt werden, was einem nach überstandenen Unterweltenfahrten naturgemäß leichter fällt als mittendrin. In diesem Bewusstsein danke ich den Hütern der Unterwelten für ihre Lektionen und für meinen Schutz vor der teils großen destruktiven Kraft, die in derartig schweren und nach unten ziehenden Erfahrungen lauert und vor der man nicht genug Respekt haben kann. Ich bin noch einmal gut davon gekommen und habe keinen großen merklichen Schaden genommen. Alleine kommt man da als Mensch aber niemals durch. Und so danke ich an dieser Stelle noch einmal allen meinen menschlichen und geistigen Verbündeten, die immer bzw. gerade in den richtigen Momenten für mich da waren und mir wahrlich geholfen haben, meinen Mut, meine positiv ausgerichtete Grundhaltung, meinen Glauben an das Gute und meine Lebensfreude aufrecht zu halten sowie meine inneren Schutzkräfte, das Feuer meines Herzens und die geistige Klarheit von ihrer Seite gestärkt und genährt haben. Ihr wisst ganz genau, wer ihr seid und was ich Euch verdanke.

Den wenigen anderen Protagonisten, die die eher undankbaren Rollen in dem Ganzen übernommen haben, werden das hier wohl nie lesen, aber:  Euch sei von meiner Seite für Euren Beitrag mindestens genauso, wenn nicht noch mehr gedankt. Ich weiß, dass das für Euch auch alles andere als ein Vergnügen gewesen sein muss. Ich kann nur hoffen, dass sich aus dem ganzen Tango heraus die Kraft und Gnade der Befreiung und Heilung für uns alle aktiviert hat und weiter ausbreitet und wir uns dadurch in einem friedlicheren Raum befinden als vorher. It´s all good.

2012 war einfach ein echt super Jahr und hat eine große Fülle von wahrlich wunderbaren Erlebnissen für mich gebracht. Ich habe neue Sichtweisen kennen gelernt und ich meine, mein Verständnis für das Wesen der Liebe durfte sich erweitern. Nachdem ich im Jahr davor viel in Österreich gewesen war, bin ich wieder zum Reisenden geworden, habe viel Neues und Schönes gesehen und wie noch nie die unglaubliche Schönheit des Planeten in Erfahrung gebracht. Ich habe ganz viele tolle Menschen kennen gelernt, neue Freunde fürs Leben gewonnen und mehrfach die Erfahrung gemacht, mich fern meiner eigentlichen Heimat als Teil einer Familie und zuhause fühlen zu dürfen. Ganz besonders freuen mich die tragfähigen Brücken, die ich zu den Maoris in Neuseeland und den Indianern in den USA geschenkt bekommen habe. Ich habe das Gefühl, dass sich da auf diesen gelegten Brücken noch viel Positives bewegen wird dürfen.

Die Guatemalareise im Sommer mit dem neuen Programm war eine sehr positive Erfahrung, die mich mehr als motiviert, auf dieser Schiene mit den Gruppen konzentriert weiter zu machen. Diesbezüglich gibt es viel neue Inspiration und kreative Energie für zukünftige Projekte und auch einige handfeste Zeichen.

Durch die große Fülle an inneren und äußeren Erfahrungen und von den Menschen, die ich getroffen habe, durfte ich 2012 unheimlich viel dazulernen und das Jahr hat mich echt weitergebracht.

Ich sehe die Dinge sehr optimistisch. Ich selber habe mich vielleicht noch nie so frei und wohl gefühlt und ich glaube, dass sich im neuen Jahr viel Gutes entwickeln kann – kollektiv und individuell. In diesem Sinne freue ich mich auf alles, was 2013 so auf Lager hat. Die Freiheitsgrade sind von meiner Seite für gar vieles gegeben. Pläne und Ideen habe ich auch einige. Danke dem Leben für alle Geschenke und allen Menschen, mit denen ich zusammen am Weg sein darf. Gehen wir weiter voran! Möge es ein freudvoller, segensreicher, kraftvoller und vor allem gemeinsamer Weg sein, auf dem sich viel Positives manifestiert! Adelante 2013! Alles Gute im Neuen Jahr!

SUNRISE ON THE BEACH - STATE OF MIND

Ein bisschen weniger ernst und viel kürzer hätte ich es auch mit den Worten von Captain Jack Sparrow sagen können, die er am Ende des ganzen Theaters von “Fluch der Karibik” angebracht hat:

“Also, ich finde das alles sehr hübsch. Wir sind doch schließlich alle irgendwie weitergekommen. Spirituell, dramatisch, menschlich…”   😉