Hit the Road with Phil – Oregon, Utah, Arizona

Email

Ich bin schon wieder seit fünf Wochen auf Reisen, habe schon wieder viel erlebt und meinen Blog dabei schwer vernachlässigt – also ist es höchste Zeit für ein Update.

Zuerst sei gesagt, dass ich mich wieder auf einer längeren Reise befinde. Im Großen und Ganzen baut sich meine Route um meinen Wunsch auf, die Zeit um den großen Zykluswechsel im Mayakalender direkt im Kraftfeld Guatemalas zu verbringen und dort mal wieder etwas mehr Zeit für meine eigenen Wege zu haben. Vor und nach diesem zentralen Abschnitt meiner Reise haben sich ein paar andere interessante Stationen dazu ergeben. Ein besonders spannender Teil davon liegt jetzt bereits hinter mir. Ich bin mittlerweile schon in Guatemala gelandet und nutze die Ruhe um das bisher Erlebte hier in meinem Blog festzuhalten.

Als ich im vergangenen Mai in Oregon war, um einen ersten Kontakt mit den Indianern Nordamerikas zu suchen, habe ich unter anderem eine sehr schöne Freundschaft mit Phil geschlossen. Mit ihm verbinden mich das Interesse und die Liebe zu den indigenen Kulturen. So wie ich seit Jahren mit den Mayas am Weg bin, ist Phil schon seit Jahren auf seiner Reise durch die Welt der Indianer des Nordens. Er hat gute Kontakte zu interessanten Leuten aus verschiedenen Stämmen in verschiedenen Gebieten der USA. Bei meiner letzten Reisegruppe im Juli dieses Jahres war Phil mein Gast in Guatemala und hat so die Gelegenheit genutzt, tief in die Welt der Mayas einzutauchen. Schon davor hatte er mir angeboten, mir im Rahmen einer gemeinsamen Reise durch den Westen der USA eine Brücke zu den Indianern hin zu bauen. Ein großzügiges Angebot, das man nicht alle Tage bekommt und das ich natürlich nicht abschlagen wollte. Nachdem mich der Weg nach Guatemala sowieso über die USA führt und Phil so wie jeden Herbst mit seinem Wohnmobil in den wärmeren Süden der Staaten fahren muss, hat es sich bald schlüssig ergeben, dass ich ein paar Wochen früher von Österreich weggeflogen bin, um gemeinsam diesen Trip zu machen. Also haben wir uns in Oregon getroffen, wo wir uns im Mai kennen gelernt haben und wo Phil und sein Wohnmobil ihr Quartier haben.

Es war mir auch ein Anliegen, die Reise in Oregon zu starten, da ich dort im Mai nicht nur Freundschaft mit Phil geschlossen habe, sondern auch mit anderen feinen Menschen, die ich liebgewonnen habe und die mich auf besonders schöne Art in ihre Gemeinschaft aufgenommen haben. So war es ein schönes Wiedersehen mit meiner Familie im Nanish Shontie. Viel gemeinsame Zeit sollte uns jedoch nicht gegönnt sein, da Phil für uns schon eine Abmachung für das kommende Wochenende im benachbarten Bundesstaat Utah getroffen hatte. Nach 2 Tagen waren das Wohnmobil und wir reisefertig und los ging es Richtung Osten über die sogenannten Cascades, einer Bergkette, die parallel zu den Rockies verläuft. Wir durchfuhren verschiedene Vegetationszonen und Landschaften, zuerst Wälder, dann schließlich Wüste. Wir nutzten die Stopps zum Ernten verschiedener für die Indianer wichtiger Heilpflanzen und die Fahrt für ausgedehnte Gespräche.

Ziel unserer ersten Etappe (2,5 Tage Fahrt) war das Reservat der Ute(sprich: „Juht“)-Indianer im Osten Utahs. Phil selbst ist in Utah aufgewachsen und hat sein Leben in den vergangenen zehn Jahren vor allem der Aufgabe gewidmet, die Geschichte der kriegerischen Eroberung Utahs durch den weißen Mann zu recherchieren und ins wahre Licht zu rücken. Die Mormonen sind dort mit den Indianern nicht gerade zimperlich umgegangen und Phil hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Wahrheit darüber weiter ans Licht kommt. Dabei hat er viel Zeit mit den Ute-Indianern verbracht und Freundschaften geschlossen und schließlich wurde er von ihnen auch als Vertreter ihrer Sache anerkannt. Keine Alltäglichkeit für einen Nicht-Indianer.
Die erste Anlaufstelle für Phil bei den Utes ist immer sein guter Freund Larry, Mitglied der Ute-Nation, wie der Stamm offiziell heißt. Wir wollten zeitgerecht zum Wochenende bei Larry eintreffen, um der Einladung zu einer von ihm einberufenen und geführten Schwitzhütten-Zeremonie zu folgen. Ich habe mich bei Larry und seiner Familie gleich sehr wohl fühlen dürfen und ich bekam auch sofort nach unserem Eintreffen eine Gelegenheit mich beliebt zu machen, indem ich meine Körperlänge bei der Ernte von „Buffalo-Berries“ (so eine Art Sanddorn) ins Spiel bringen konnte.

Die Schwitzhütte mit Larry sollte bis zum Schluss unseres Roadtrips eines der großen Highlights desselben sein. Es war eine große Ehre und Freude dabei sein zu dürfen und ein Gefühl für die Kraft dieses uralten Rituals zu bekommen, das mit so viel Herz von den anwesenden Menschen getragen wurde. Eine unglaublich schöne und kraftvolle Erfahrung für mich, die ich nie vergessen werde. Wir sind mit viel Dankbarkeit wieder aus dem Ute-Reservat abgereist. Ich war sehr berührt von dem Erlebten und voller Freude über die schöne Brücke, die gebaut wurde. Zu dieser und anderen Begegnungen sowie zu den Zeremonien sei gesagt, dass ich hier auf meinem Blog keine Details in Wort und Bild veröffentlichen sollte, weil das die Indianer nicht so gern haben. Klar, dass das respektiert wird. Insgesamt hat mir die gemütliche Art im Ute-Reservat sehr gefallen.

Auf unserem weiteren Weg nach Süden haben wir einige gute Freunde von Phil besucht. Ich habe sehr schöne Menschen kennen gelernt und für Phil war es auch wichtig, seine Verbindungen zu den Menschen und Orten seiner ursprünglichen Heimat zu pflegen. Je weiter wir Richtung Arizona fuhren, umso wüstenartiger und für mich beeindruckender wurde die Landschaft. Mit dem Bryce-Canyon haben wir ein wahres Highlight unter den Nationalparks des Westens besucht, das sich bei meinem vergangenen Trip mit Angie nicht ausgegangen ist.

Ein großer Teil des Bundesstaates Arizona wird vom größten aller amerikanischen Indianer-Reservate, dem der Navajos, eingenommen. Wir wollten das Reservat von Westen nach Osten durchqueren, wo wir am anderen Ende die Navajo-Familie treffen wollten, die Phil schon seit vielen Jahren in ihren Kreis aufgenommen hat. Auf dem Weg dorthin wollten wir versuchen, Kontakt zu den Hopis zu finden…das ist aber eine eigene Story wert.

los ging es im feuchten Oregon

schöne Herbstfärbung überall

abgebrannte Wälder in den Cascades

Gruppenfoto mit Larry und Phil auf Larry´s Veranda

Beeren-Ernte :-)

Bryce Canyon (Zitat des "Entdeckers" Bryce: "This is the hell of a place to loose a cow")

ein Labyrinth von Türmen

am Weg nach unten

...

Blick von der Sohle des Bryce Canyon

Dinosaurierspuren in der Wüste

am "Horseshoe-Bend" kreuzte sich unsere Route mit der von meinem letzten Trip durch den Westen. EIn beeindruckender Ort

nur einer von tausenden Riesenkakteen in Arizona

Heimkommen

Email

Nach viereinhalb Monaten einer sehr bewegten Reise um die Welt und durch die Kulturen bin ich glücklich und um viele Erfahrungen reicher in die Heimat zurückgekehrt – zu meinen lieben Freunden und meiner Familie, zu den mir vertrauten Orten. Ich werde nicht so lange bleiben, da ich im Juli schon wieder in Guatemala, meiner zweiten Heimat, sein darf.

Die vergangene Reise kam zum rechten Zeitpunkt und war in vielerlei Hinsicht erweiternd, heilend und herzöffnend für mich. Sie hat mein Verständnis für Liebe auf verschiedenen Ebenen wachsen lassen. Noch nie habe mich auf dieser Welt und in mir selber so zuhause gefühlt und das Leben so sehr als dieses große Geschenk empfunden, das es ist. Ein weiteres Stück Heimkommen.

Ich danke Gott für die Schönheit der Schöpfung, für meinen Weg, die wunderbare Führung und den Schutz auf meiner Reise, für alle schönen Begegnungen mit den Menschen und den Orten und für die Erfahrungen, die ich machen darf. Alles ein großer Segen und weit jenseits von irgendetwas Selbstverständlichem…

Heimat finden wir nur in uns selber, in unserem Herzen – unabhängig davon, wo auf dieser Welt wir gerade sind.

To all my Brothers and Sisters out there…

Email

Two Native Indian poems that I wanna share and dedicate to all my friends, my extended family and all the true hearts I meet on my journey of life. Creator brings us together for a purpose and we recognize each other in the sacred space of the I AM and the lifeforce He gave us. We walk this way together and strong. I am so much humbled and blessed to be on your side. I cannot encourage you enough to walk on and I wanna thank you all –  from my heart to your heart!

 

 

TO WALK THE RED ROAD

Long road winding began in the stars,
spilled onto the mountain tops,
was carried in the snow to the streams,
to the rivers, to the ocean…
It covers Canada, Alaska, America,
Mexico to Guatemala,
and keeps winding around the indigenous.

The Red Road is a circle of people
standing hand in hand,
people in this world, people between
people in the Spirit world.
star people, animal people, stone people,
river people, tree people…
The Sacred Hoop.

To walk the Red Road
is to know sacrifice, suffering.
It is to understand humility.
It is the ability to stand naked before God
in all things for your wrong doings,
for your lack of strength,
for your uncompassionate way,
for your arrogance – because to walk
the Red Road, you always know
you can do better. And you know,
when you do good things,
it is through the Creator, and you are grateful.

To walk the Red Road
is to know you stand on equal ground
with all living things. It is to know that
because you were born human,
it gives you superiority over nothing.
It is to know that every creation carries a Spirit,
and the river knows more than you do,
the mountains know more than you do,
the stone people know more than you do,
the trees know more than you do,
the wind is wiser than you are,
and animal people carry wisdom.
You can learn from every one of them,
because they have something you don’t:
They are void of evil thoughts.
They wish vengeance on no one, they seek Justice.

To Walk the Red Road,
you have God given rights,
you have the right to pray,
you have the right to dance,
you have the right to think,
you have the right to protect,
you have the right to know Mother,
you have the right to dream,
you have the right to vision,
you have the right to teach,
you have the right to learn,
you have a right to grieve,
you have a right to happiness,
you have the right to fix the wrongs,
you have the right to truth,
you have a right to the Spirit World.

To Walk the Red Road
is to know your Ancestors,
to call to them for assistance…
It is to know that there is good medicine,
and there is bad medicine…
It is to know that Evil exists,
but is cowardly as it is often in disguise.
It is to know there are evil spirits
who are in constant watch
for a way to gain strength for themselves
at the expense of you.

To Walk the Red Road,
you have less fear of being wrong,
because you know that life is a journey,
a continuous circle, a sacred hoop.
Mistakes will be made,
and mistakes can be corrected
if you will be humble,
for if you cannot be humble,
you will never know
when you have made a mistake.

If you walk the Red Road,
you know that every sorrow
leads to a better understanding,
every horror cannot be explained,
but can offer growth.

To Walk the Red Road
is to look for beauty in all things.

To Walk the Red Road
is to know you will one day
cross to the Spirit World,
and you will not be afraid…

 

 

SPIRITUAL WARRIOR

Life offers us the opportunity to become a Spiritual Warrior.
A warrior is one who bravely goes into those dark areas within
themselves to ferret out the Truth of their being.
It takes great courage, stamina and endurance to
become a Spiritual Warrior.

The path is narrow, the terrain rough and rocky.
You will walk alone: through the dark caves,
up those steep climbs and through the dense thick forest.
You will meet your dark side. The faces of fear, deceit, and
sadness all await your arrival.

No one can take this journey but you.
There comes a time, in each of our lives,
when we are given the choice to follow this path.
Should we decide to embark on this journey,
we can never turn back…. Our lives are changed forever
On this journey, there are many different places we can
choose to slip into and hide. But the path goes on.
The Spiritual Warrior stays the course, wounded at times,
exhausted and out of energy. Many times, the Warrior will
struggle back to their feet to take only a few steps before
falling again.

Rested, they forge on,
continuing the treacherous path.
The journey continues. The Spiritual Warrior
stays the course. Weakened, but never broken.
One day, the battle, loneliness and desperate fights are over.
The sun breaks through the clouds; the birds begin to sing
their sweet melodies. There is a change in the energy.
A deep change within the self.

The warrior has fought the courageous fight.
The battle of the dark night of the soul is won.
New energy now fills the Warrior.
A new path is now laid before them.
A gentler path filled with the inner-knowing
of one who has personal empowerment.

With their personal battle won, they are filled with joy.
A new awareness that they are one with the Spirit beams
as they go forth to show others the way.
They are not permitted to walk the path for others.
They can only love, guide and be a living example
of the Truth of their being.

Thank you, Angie!

Email

Dear Angie,

thank you for the great time we had again and your effort to make it possible. I enjoyed it so much to visit all these wonderful places with you and it was really a trip of my lifetime. I thank you for our true friendship and I look forward to see you again…May you be blessed for the next steps of your big journey, true heart!

to be continued... (Photos by Angie)

Roadtrip US – YELLOWSTONE!

Email

Der Trip durch die USA war ja ein lang gehegter Traum von mir und ganz oben auf der Liste stand da für mich definitiv der Yellowstone Nationalpark. Yellowstone ist der älteste Nationalpark der Welt und mit ca. 3 Millionen Besuchern im Jahr der populärste aller Parks in Amerika, und das nicht ohne Grund.
Die Schneeschmelze ist jetzt dort noch voll im Gang, die Bären sind gerade erst am Aufwachen nach dem Winterschlaf, insofern ist noch keine Hauptsaison gegeben. Also war es für uns auch kurzfristig kein Problem einen begehrten Zeltplatz auf einem der Campingplätze zu bekommen und so war die Tür offen für einen zweitägigen Aufenthalt im Nationalpark.
Eines kann ich jetzt schon sagen: Ich wuerde gerne wieder in den Yellowstone kommen, und zwar etwas länger beim nächsten Mal, um mich noch mehr auf all die Wunder, die man dort bestaunen kann, einlassen zu können und vor allem etwas weiter abseits der ausgetrampelten Pfade auf Erkundung zu gehen. Die zwei Tage waren aber für das erste Mal in Ordnung, wir haben das Wichtigste in Ruhe anschauen können und auch, was die Tiere anbelangt, ist kein Wunsch offen geblieben. Für letzteres war der Zeitpunkt unseres Besuches auch ganz gut, da noch in vielen Teilen des Nationalparks der Schnee liegt und sich die vierbeinigen Freunde auf einem kleineren Gebiet aufhalten.
Der Yellowstone liegt auf einem schlummernden Supervulkan, dessen letzte Ausbrüche vor hunderttausenden Jahren zur Verdunkelung der gesamten Erde geführt haben, wie die Wissenschaft nachzuweisen vermag. Noch heute ist ein riesiger Magmaherd unter dem gesamten Nationalpark und überall zischt und dampft es aus der Erde. Nirgends auf der Welt gibt es eine höhere Dichte von Geysiren und heißen Quellen als dort, und das sind auch die Hauptattraktionen des Parks, die man bequem mit dem Auto anfahren und besichtigen kann. Die Kraft der Geysire und die durch verschiedene Mikroorganismen farbenprächtigen „Hot Pools“, die in bizarren Vulkanlandschaften platziert sind, haben mich besonders beeindruckt. Aber auch die Weite und Vielfalt der Landschaft sowie die vom Menschen unberührte Natur.
Bisons und Hirsche sind quasi allgegenwärtig und dennoch erfreut man sich jedes Mal wieder an ihnen. Wir haben Elche gesehen und einen Kojoten und mein größter Tierwunsch hat sich schließlich auch noch erfüllt, als wir in Ruhe und aus sicherer Entfernung ganz stressfrei drei Grizzlybären beobachten konnten.
Ich kann gar nicht sagen, wie oft mir im Yellowstone die Freudentränen gekommen sind. Die Tage dort gehen so wie der ganze Trip unter die allerschönsten meiner Reiseerfahrungen ein und bleiben für immer unvergessen.

Oh yeah!!!

auf der Fahrt in den Park hinein lag so viel Schnee, dass ich mir kurz nicht sicher war, was wir denn hier um diese Zeit verloren haben...

aber es ging dann wieder ordentlich bergab und auf einmal sah wieder alles ganz manierlich aus und die Temperatur war auch angenehm

der wohl bekannteste Geysir der Welt: "Old Faithful"

einer seiner vielen kleineren Kollegen

Sonnenuntergang bei wieder einem anderen

Heisse Quellen mit Sinterterrassen

und immer wieder die farbenpraechtigen Hotpools

...

hier der groesste und bekannteste von ihnen: Great Prismatic Pool

so schaut dieser aus der Naehe aus

und so mit mir zusammen

Heisser Bach

...

die unberuehrten Fluesse haben mir besonders gefallen

Blick auf die Lower Falls des Yellowstone River

wenn man zu deren Absturz hinwandert und runterschaut, wird einem die Naturgewalt eindruecklich bewusst

Blick in den noch gewaltigeren Canyon

von Meister Petz war zuerst keine Spur

doch ploetzlich gab es ein klares Anzeichen fuer Baeren...Traffic Jam!

Voila! eine Grizzlymutter mit 2 fast ausgewachsenen Jungen beim Wurzeln Ausgraben

Bisons

Kojote

Wapiti

Roadtrip US – Salt Lake City, Jackson Hole, Grand Teton National Park

Email

Der Sonnenuntergang im Arches National Park war es zweifelsohne wert gewesen, dass wir wieder erst um zwei Uhr nachts unser nächstes Quartier erreicht haben, nämlich Salt Lake City. Der Tag darauf sollte etwas entspannter werden, wir hatten nur ca. fünf Stunden Fahrt geplant und keine großen Besichtigungen.
Beim Aufwachen in Salt Lake City ist mir dann das viele Grün aufgefallen, offensichtlich haben wir auf den paarhundert Meilen, die wir in der vergangenen Nacht zurückgelegt hatten, die Wüste hinter uns gelassen. Während Angela sich noch ausgeschlafen hat, hab ich mich ins Zentrum von Salt Lake City begeben um den so genannten Tempel-Bezirk anzuschauen, das Zentrum des Mormonentums.
Das erste, was einem dort auffällt, ist ein riesiger Glaspalast, der das Hauptquartier der Kirche ist und eher einem Büroturm gleicht, wie man ihn in den Finanzbezirken der Metropolen dieser Welt findet. Erst auf den zweiten Blick sieht man dann den eigentlichen Tempel, wie die Kirche genannt wird. Die Mormonen sind eine nicht einmal zweihundert Jahre alte christliche Glaubensgemeinschaft, die sich rund um einen ihrer Propheten im Bundesstaat Utah niedergelassen und ausgebreitet hat. Ihre Anhänger bezeichnen sich ihrem eigentlichen Namen nach selbst als Heilige, wenn ich es recht verstehe. Wenn man sich jedoch die Geschichte der Mormonen und ihrer Niederlassung in Utah genauer anschaut und nicht nur den von Vertuschung und Feigheit geprägten Stories glaubt, die nach außen hin verbreitet werden, dann stolpert man von einem Massaker zum nächsten, das an den Indianern angerichtet wurde, und man kommt zwangsläufig zum Schluss, dass es mit der Heiligkeit der Mormonen wohl auch nicht viel weiter her sein kann, als das in den Kirchen und ähnlichen Vereinen so üblich ist. Insofern habe ich es mir erspart, mich weiter für die Materie zu interessieren, hab einmal den Tempelbezirk umrundet und wenig später waren wir schon wieder auf der Weiterreise.

Mormonentempel in SLC

Dass auch ordentlich Geld im Spiel ist, wird hier nicht versteckt

Von Utah sind wir in den Bundesstaat Wyoming gekommen, wo unser nächstes und das letzte große Ziel unserer Reise liegt: der berühmte Yellowstone National Park.


Am Weg Richtung Norden wird es immer grüner, die Berge werden höher und die Landschaft gleicht immer mehr unseren Breiten daheim. Letzteres hat mich am Weg veranlasst, eine kleine Rast auf einer Wiese zu machen und ich bin kurz ein wenig dem Heimweh verfallen, da mich alles so an unseren schönen Frühling zuhause erinnert hat…die Ruhe, der letzte Schnee auf den Bergen, das Rauschen des Baches und das frische Grün rundherum, das aus den vertrockneten Resten des Vorjahres heraussprießt.

Rastplatz

Unser Ziel für diesen Tag war die kleine Stadt Jackson Hole, die nahe am Grand Teton Nationalpark liegt und für Touristen sehr nett aufgemacht wurde. Von hier sind es nur noch ca. zwei Autostunden zum Yellowstone NP, der Weg dahin führt durch den Grand Teton Nationalpark, wo man auch schon sehr viele Tiere wie Hirsche, Bisons etc. sehen kann. Einen kleinen Vorgeschmack auf die für den nächsten Morgen geplante Fahrt haben wir uns am Nachmittag noch geholt, am Abend ging es auf ein Bierchen in den Saloon und dann ausnahmsweise mal früh zum Schlafen.

Grand Teton, die Berge gehen auf 4200 m hinauf

zum ersten Mal, dass ich wilde Bisons sehe

...und das ganz einfach vom Auto aus...=)

Bisonherde am Morgen

in Jackson Hole

Roadtrip US – Arches Nationalpark

Email

Ca. fünf Fahrstunden nördlich vom Monument Valley liegt der Arches Nationalpark, der so etwas wie das Wahrzeichen des Bundesstaates Utah ist. Der Name weist schon auf die Besonderheit des Nationalparks hin – es sind hunderte von der Natur und den Elementen geformte Felsbögen, die im Arches NP in einer hohen Dichte vorkommen, wie man sie sonst nirgends auf der Erde findet. An sich ist es eine sehr karge Gegend – eine Wüste. Die Verspieltheit der Natur ist hier aber so ausgeprägt, dass man sich wie auf einem gigantischen Spielplatz für Riesen fühlt. Und es macht auch dementsprechend Spaß, zwischen den verrückten Felsformationen herumzuwandern, immer wieder von Neuem ins Staunen zu kommen und spielerisch mit der Landschaft zu interagieren. Es war ein weiterer großartiger Tag, der wieder einmal mit einem Sonnenuntergang der Superlative endete, bevor wir dann wie schon gewohnt die Weiterreise in der Nacht antraten – höchst zufrieden und reich beschenkt. Wieder fünf Stunden Fahrt zu unserem nächsten Ziel: die Mormonenstadt Salt Lake City.
Mehr brauch ich über den Tag im Arches NP gar nicht schreiben. Die folgenden Fotos sagen eh mehr als tausend Worte:

Das Nummernschild von Utah zeigt den Delicate Arch, Wahrzeichen des Nationalparks und des ganzen Bundesstaates Utah

Quasi gleich am Eingang des Nationalparks sieht man das hier.

Balanced Rock

...

der gigantische Double-Arch...die kleinen Semmelbroesel darunter sind Menschen

...

immer wieder trifft man auf steinerne Wesen

Wuestenblumen

Kakteen

Landscape Arch

Double-O-Arch, beim unteren Loch kommen ein paar Leute heraus

...

...

Den Delicate Arch haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben, mit wenig Hoffnung auf den Sonnenuntergang, da es den ganzen Tag schattig war. Das ist am ca. 1h langen Weg hinauf, der schon ein Genuss und ein Erlebnis fuer sich ist.

erst am Ende des Weges sieht man dann den ca. 25 m hohen Bogen und es haut einem fast aus den Socken vor Staunen. Die Ameise unter dem Bogen bin ich.

Bevor die Sonne unterging, kam sie dann noch kurz hinter den Wolken hervor, beleuchtete den Bogen und liess ihn rot leuchten. Die Stimmung war unbeschreiblich. Von den anwesenden Menschen war kein Mucks mehr zu vernehmen, alle waren tief beruehrt von diesen Momenten - so auch wir. Was fuer ein Tag!!

Roadtrip US – Antelope Canyon und Monument Valley

Email

Vom Grand Canyon sind wir weiter Richtung Norden gefahren. Unser nächstes Ziel war die kleine Stadt Page, die wir nach Mitternacht erreicht haben. In der Nähe von Page liegt der Antelope Canyon, den wir am Tag darauf besuchten. Es handelt sich dabei um eine kleine Schlucht in der Wüste, die vom Wasser im Laufe der Zeitalter duch immer wiederkehrende Fluten in eine versteinerte Sanddüne gefressen wurde. Der Canyon ist bis zu ca. 40 Meter tief und seine Sohle, die man entlang wandert, ist meist nur so weit, dass man gerade durchgehen kann. Von oben dringt besonders zur Mittagsstunde, wenn die Sonne hoch steht, das Licht in den Canyon und bringt den gemaserten Sandstein in eine wunderbare Farbenvielfalt und –pracht. Bei Fotografen ist der Canyon sehr beliebt, was die Begehung besonders zur begehrten Mittagszeit, als wir dort waren, zu einem ziemlichen Remmidemmi macht. Ein paarmal im Jahr wird der Canyon gesperrt, wenn die Navajo-Indianer kommen, um dort an diesem heiligen Ort Rituale zu machen. Es handelt sich wirklich um einen besonders mystischen Platz.

Unweit vom Canyon haben wir uns noch ein kleines Naturwunder angeschaut – den sogenannten „Horseshoe Bend“ (=Hufeisenbogen), wo der Colorado River sich mit einem 270-Grad-Bogen mit einer tiefen Schlucht in den Wüstenboden gearbeitet hat.

Wir sind dann am Nachmittag weiter Richtung Utah gefahren, um rechtzeitig zum Sonnenuntergang im durch die John Wayne –Filme bekannt gewordenen Monument Valley anzukommen. Das Monument Valley war ein weiterer Ort auf unserer Route, wo man gar nicht viel mehr macht als dazusitzen und die Schőnheit der Schőpfung zu bestaunen. Der Sonnenuntergang war beeindruckend und die Sternenpracht danach auch. Nach Einbruch der Dunkelheit sind wir noch ein paar Stunden zu unserer nächsten Station gefahren. Schon nach den ersten zwei Tagen war ich so beeindruckt und es wurde mir klar, wie einzigartig dieser Trip ist. Und es sollte noch einiges vor uns liegen…

im Antelope Canyon

...

das Herz

die ersten Sonnenstrahlen

ein Blick nach oben

Angie

staunen

Horseshoe Bend

...

Monument Valley

detto

Roadtrip US – Grand Canyon

Email

Von Las Vegas fuhren wir raus zum Grand Canyon. Wir kamen ca. zu Mittag an und so hatten wir den Rest des Tages Zeit, dieses Naturwunder zu erleben. Wenn man zum ersten Mal in den Canyon hinabschaut, dann überkommt einem einfach nur die Demut vor der Schöpfung, es bleibt einem der Mund offen…und es zieht einem die Gänsehaut auf, so überwältigend und schön ist es. Die Bilder sagen alles. Wir sind bis nach Sonnenuntergang geblieben, haben uns noch am klaren Sternenhimmel erfreut und uns dann auf den weiteren Weg durch das Land gemacht, wo sich als Extrageschenk zu diesem wunderbaren Tag noch ein Puma gezeigt hat, der vor uns den Weg gekreuzt hat. Mehr geht nicht!

der erste Ausblick

...

...

hinter der Kante geht es hunderte Meter in die Tiefe

der richtige Platz um das herrliche Farbenspiel beim Sonnenuntergang zu beobachten

ein kleines Dankesritual

Roadtrip US – erster Halt: Las Vegas

Email

Wenn man es erst einmal nach Australien oder Neuseeland geschafft hat, dann spielt es für den Preis des Rückflugtickets nach Europa keine grosse Rolle mehr, ob man dieselbe Route retour nimmt oder gleich rund um die welt heimfliegt und den Weg über die USA wählt, so wie ich es mache.
Die Amerikaner werden ja von uns Europäer gerne als verfettete Dummköpfe ohne Kultur angesehen – wohl um davon abzulenken, wie weit es mit uns selber eigentlich schon gekommen ist. Ich mag die Amies sehr gerne, ich habe sie stets als sehr freundliche Menschen kennen gelernt und ich sehe bei allen Schattenseiten auch den großen positiven Beitrag, den sie in vielen Bereichen für den Rest des Planeten geleistet haben. Und wer glaubt, dass sich ein Trip in die USA nur auszahlt, weil es dort billige I-Phones und Markenklamotten gibt, der hat sich getäuscht. Das Land ist von einer Weite und die Natur und Landschaft von einer unglaublichen Schönheit, wenn man die Cities erst einmal hinter sich lässt.
Ein Roadtrip durch den Westen der USA war ein lang gehegter Wunschtraum von mir, der sich durch meinen Stopover in den USA auf dieser Reise erfüllen lassen sollte. Zu zweit macht so etwas natürlich viel mehr Spaß als alleine. Sobald für mich klar war, wann ich auf dieser Reise in die USA kommen werde, habe ich meine Freundin Angela in San Francisco kontaktiert, die ich vor zweieinhalb Jahren in Guatemala kennen gelernt habe, als wir für ca. eine Woche gemeinsam am Weg waren. Wir haben den Kontakt seit damals aufrecht erhalten und immer gesagt, dass wir mal wieder einen gemeinsamen Trip machen werden, wenn sich die Gelegenheit dafür ergeben sollte. Angela war gleich vollauf begeistert von der Idee mit dem Roadtrip, sie hat ihr Auto flott und sich von der Arbeit und Schule frei gemacht und ein bisschen recherchiert, wie unsere Route aussehen könnte. Wir haben uns beide sehr auf diese gemeinsame Zeit gefreut und es war sehr schön, sich nach über zwei Jahren wieder live zu begegnen und auszutauschen. Nach einem Tag der Vorbereitungen sind wir von San Francisco Richtung Las Vegas aufgebrochen.
Las Vegas ist schon interessant, wenn man es noch nie gesehen hat. Es ist unglaublich, was da mit wieviel Geld aus dem Wüstenboden gestampft wurde. Wir sind am Abend nach einer langen Fahrt durch Kalifornien und die Wüste in Vegas angekommen, sind ein paarmal die Hauptstraße rauf- und runter gecruist, haben uns ein paar von den berühmtesten Hotels und Casinos angeschaut und dabei selber ein bisschen Geld verzockt – das gehört einfach dazu. Wir sind spät nach Mitternacht ins Hotel eingecheckt und in der Früh auch wieder bald aufgebrochen. Immerhin sollte Las Vegas nur eine kleine Zwischenstation auf dem Weg zu den berühmten Nationalparks sein und eine Nacht hat auch wirklich gereicht.

Los geht's!

in die Wüste

Angie's Karre

Fahrt gen Osten

am Vegas Strip, wo ein Casino neben dem andern steht und wo es alle von Paris, Venedig, Rom, Aegypten, New York usw. in der Plastik-, Miniatur- und Kitschvariante gibt.

...

...

Belagio

Aufbruch am Morgen danach, im Hintergrund wird schon wieder oder noch immer gezockt.