In Kuala Lumpur sind wir im Zentrum abgestiegen, ganz in der Nähe der berühmten Petronas Towers. Das Getriebe der Großstadt hat uns nicht besonders inspiriert, jedoch haben wir es uns nicht nehmen lassen, ein paar Angeberfotos von uns mit den ehemals zur Eröffnung anno 1998 höchsten Türmen der Welt zu machen. Den Petronas Towers, der wohl bekanntesten Attraktion der Stadt. Voilá!
Abschied aus Thailand – Chronologie einer Flucht
Für unsere letzte Woche in Thailand hatten wir uns das Beste aufgehoben. Die Inseln Ko Phiphi und Ko Lanta in der Andamanensee vor der Westküste Thailands sind ein wahres Paradies, sagt man – Leuchtfeuer auf der Schatzkarte derer, die Traumstrände suchen.
Die 4 Fotos sind aus dem Netz geklaut…aber gar nicht so unsexy, oder? Und genau da wollten wir auch hin und – soviel sei schon mal gesagt: wir haben es auch geschafft…
Jedoch kommt es im Leben oft anders als man denkt – gerade, wenn es um die süßesten Verlockungen geht. Unerwartetes tritt ein und die eigene Flexibilität ist plötzlich gefragt, auch wenn man gerade noch voll fixiert auf etwas war. So ging es auch uns und das ist die Chronologie unseres Abschiedes von Thailand, der statt einer geplanten Woche nur ca. 24 Stunden dauerte. =)
8.2.2012
21:00 Uhr: Wir gehen in Ko Tao auf das Nachtboot, das uns in einer achtstündigen Überfahrt zurück ans Festland bringen soll. Ca. 100 Passagiere liegen wie die Ölsardinen auf 50 cm breiten Matratzen nebeneinander, wir sind zwei davon. Ich schlafe zum Glück gleich ein und werde erst beim Anlegen wieder munter.
9.2.2012
5:00…Wir legen im Hafen von Surath Thani an, besteigen einen Tuc-Tuc und um ca. 7:00 Uhr geht es weiter mit dem Bus nach Krabi, der Stadt im Süden, die Ausgangspunkt für die vorgelagerten Inseln ist. Wir kommen dort ca. um 8:30 an. Unser Ziel war die Insel Ko Lanta, die Fähre dorthin sollte um 11:00 starten und es liegen auch vor unserer Nase ein paar in Frage kommende Boote im Hafen vor Anker.
11:00 Auf unsere Frage, ob wir nun bald an Bord gehen könnten, erhalten wir die Antwort, dass wir noch Geduld haben müssen und wir außerdem mit dem Bus und nicht mit dem Boot auf die Insel fahren werden. Wie das gehen sollte, kann uns keiner erklären, und wir warten halt einmal. In meiner Langeweile hab ich mir mal wieder meinen voll gestempelten Reisepass durchgeschaut und da fiel mir etwas auf, das den weiteren Verlauf unserer Reise beeinflussen sollte: Wir hatten bei unserer Einreise in Bangkok vor drei Wochen eine Aufenthaltsgenehmigung für 30 Tage bekommen, die für unsere geplante Aufenthaltsdauer reichen würde. Als wir jedoch kurz später nach Kambodscha und zurück gefahren sind, haben wir nur 15 Tage erhalten, weil das am Landweg anscheinend so ist. Ist uns aber bisher nicht aufgefallen. Der letzte Stempel ist jedoch immer der gültige und mir wird sogleich klar, dass wir schon einen Tag illegal im Land unterwegs waren. „Wird schon nicht so schlimm sein!“, waren Gunti und ich uns einig und im Reiseführer lasen wir, dass wir uns bei der Ausreise auf ein Bußgeld von ca. 100 Euro einstellen müssen. Ist zwar viel Geld, aber es kann einem auf Reisen weit schlimmeres passieren…
12:00 Der Bus kommt und nimmt uns mit, fährt (wie das halt öfter so ist) kreuz und quer durch die Gegend, um irgendwelche Leute einzusammeln und letztendlich kommen wir zu einer Fähre, die uns und den Bus nach Ko Lanta bringt. Auf der Fähre lernen wir ein deutsches Paar kennen, die uns ein paar Tipps für die Insel geben. Sie kennen sich aus, weil sie seit Jahren in Thailand leben. Super. Ganz nebenbei erwähne ich die Visageschichte…mehr haben wir nicht gebraucht. Die Deutschen werden ganz unruhig und warnen uns, dass wir da ernsthafte Probleme bekommen können. Nicht nur erst bei der Ausreise, sondern vor allem vorher, wenn wir irgendwo in eine Polizeikontrolle kommen sollten. Dann sei nicht nur ein ordentliches Straf- bzw. Bestechungsgeld fällig, sondern man wird normalerweise in den Knast gesteckt und dann aus dem Land abgeschoben. Wir beschlossen, von der Insel aus mal bei den Herrschaften von der österreichischen Botschaft die Entwarnung einzuholen, damit wir an diese Sache nicht mehr denken müssen.
15:00 Ankunft in Ko Lanta, Bezug eines Bungalows.
15:15 Anruf bei Herrn Konsul Hofer von der österreichischen Botschaft. Ich erkläre ihm kurz den Sachverhalt. Der Herr Konsul wird etwas unruhig und letztendlich sogar sehr ungehalten, als ich ihn frage, ob wir da einfach jetzt bleiben sollen und am Ende am Flughafen Strafe zahlen. „Herr Steinwender, sie sind illegal im Land und werden bei der erstbesten Gelegenheit verhaftet und abgeschoben!!!“…Wir sollten sofort möglichst unauffällig und auf schnellstem Wege das Land verlassen und froh sein, wenn wir keinen Ärger dabei bekommen. Ende des Gespräches…Danke, Wiederhörn. Sehr super.
15:30 Gunti und ich beschließen, dass wir zumindest mal von der Insel gehen, weil wir so nicht einmal ein Motorrad ausleihen können, wie wir es vorhatten, um diese größere Insel zu erkunden. Wir erkundigen uns bezüglich der Landwege zu den nächsten Grenzen von Burma bzw. Malaysia…alles mehr als einen Tag Reise von hier .
15:45 Entgegen der Aussage unserer Vermieterin stellt Gunti fest, dass es ein Schnellboot gibt, dass um 16:00 Uhr nach Phuket fährt und um 19:00 Uhr dort ankommen soll. Dort gibt es eine Imigration Office und eine österreichische Vertretung und auch einen Flughafen. Wir kaufen ein Ticket, bekommen unsere Miete zurück, laufen voll bepackt und wie die Verrückten auf die Straße, besteigen einen Pickup und 10 Minuten später legt das Boot mit uns ab. Maßarbeit. Wir waren nicht einmal eine Stunde auf der Insel, auf die wir uns so gefreut hatten, und schauen vom Oberdeck zurück auf die schönen Strände. Am Weg nach Phuket legen wir noch kurz auf Ko Phiphi an, die schönste aller Inseln, wie man sagt. Drehort von „The Beach“, „James Bond“ etc…aber wir waren ja gerade in unserem eigenen seltsamen Film, den wir aber mittlerweile schon wieder fast lustig finden.
An Bord beschließen wir, dass wir auf die Botschaft und die Immigration pfeifen werden und direkt zum Flughafen Phuket fahren, wo wir dann einen Flug nach Malaysia oder Singapur um wenig Geld kaufen werden.
19:30 Ankunft in Phuket. Wir nehmen ein Taxi.
20:30 Ankunft Flughafen und Flugplan checken. Es gibt an diesem Abend nur noch einen einzigen Billigflug ins benachbarte Ausland: In einer Dreiviertelstunde nach Kuala Lumpur. Wir kaufen ein Ticket, checken ein und rennen verschwitzt zur Auswanderung.
20:45 Ein netter Officer nimmt uns gleich dran, nachdem ich ihn angesudert habe, dass wir es schon etwas eilig hätten. Er nimmt uns ein bescheidenes Bußgeld ab und gibt sich kulant, weil es ja nur ein Tag war. Beleg bekommen wir keinen, dafür einen Ausreisestempel.
21:15 In letzter Sekunde boarden wir und heben ab Richtung Kuala Lumpur. Ciao Thailand, schön war´s, auch wenn der Abschied etwas schnell war….was soll´s!? Im Leben kommt es öfter anders, als man denkt, und auf Reisen kann man die dafür nötige Flexibilität gut üben. Und alles ist besser als der Häfen (= Knast, für die Deutschen)…
23:30 Ankunft in KL
1:30 Wir finden ein Quartier und gehen noch was Essen
3:00 Wir fallen vollkommen erschöpft ins Bett. Keine Ahnung, was wir denn in Malaysia machen werden. Doch eines ist klar, den Weg zurück nach Thailand mache ich jetzt wegen ein paar Tagen auch nicht noch einmal und weiterfliegen tu ich sowieso von Singapur. Lieber schauen wir was ganz anderes an und ich hebe mir die Inselhighlights von Thailand für einen schönen Urlaub mit meiner zukünftigen Frau auf, sofern ich sie doch noch mal auf die Bühne tritt…“Inshallah!“, wie man im muslimischen Malaysia sagt…anscheinend wollte es Allah so, dass wir sozusagen rechtzeitig zum Freitagsgebet wieder mal sein Territorium betreten. 😉
Schicksal, Dummheit oder was auch immer…Gunti sagt: “Da Hofa wor´s.”
Taucherinsel Ko Tao
Ko Tao ist eine kleine Insel im Süden von Thailand und liegt neben den berühmteren Nachbarn Ko Samui und Ko Phangan. „Ko“ ist das thailändische Wort für Insel. Ko Tao ist vor allem bei Backpackern beliebt, die gerne in gemütlicher Atmosphäre dem Tauchen frönen, also hat es auch uns angezogen.
Bevor jedoch alles gemütlich werden sollte, galt es noch einen Reisetag der etwas härteren Kategorie zu überstehen, schließlich wollten wir in einem Zug von Chiang Mai im Norden des Landes bis ganz in den Süden fahren. Am Nachmittag haben wir den Zug bestiegen, für die 700 km nach Bangkok waren 14 fahrplanmäßige Stunden veranschlagt, gedauert hat es jedoch 17. Die Länge der Fahrt war dennoch wieder mal nicht die Herausforderung, man ist ja in punkto Geduld, Sitzfleisch und Schlafen in allen Lagen eh gut geschult. Diesmal war es eine Aircondition, die auf Hochtouren lief und uns das Leben schwer machte. Bei einer angenehmen Außentemperatur von ca. 25 Grad wurde das Wageninnere ungefähr auf die Hälfte davon heruntergekühlt, schätze ich. Wir haben gleich mit voller Routine die lebensrettenden Sofortmaßnahmen ergriffen (wie zum Beispiel das Verkleben der Lüftungsschlitze mit dem dafür mitgeführten Klebeband) – man kennt ja die Tücken des Reisens schon zur Genüge. Am Ende half dann aber nur: Schlafsack heraus, Wollhaube aufsetzen, die Kälte mental ausschalten und auf den Schlaf warten. Irgendwann nach vielen Stunden bin ich dann in meiner Eskimomontur schweißgebadet aufgewacht. Gunti hat mir ins Gesicht gegrinst und freudig berichtet, dass die Schaffner jetzt schlafen und er zum Wohle aller Wageninsassen den Schalter für die Aircondition gesucht, gefunden und abgedreht hat. Bien hecho, Amigo! Die Tatsache, dass der Zug einen Speisewagen hatte, hat uns auf dieser Fahrt nicht geholfen, anderen jedoch schon auf ihre Art. In dem abgewrackten und vollkommen verdreckten Speiseabteil haben sich gleich zu Fahrtbeginn ein paar entsprechende Gesellen reingedrängt und aus dem Speisewagen eine Mischung aus Wildwestsaloon, Geisterbahn und Irrenhaus gemacht, aus dem man bald nur noch lauthalses Grölen vernommen hat und immer wieder mal jemand auf allen Vieren heraus gekrochen kam…
Von Bangkok südwärts noch einmal 7 Stunden Zug. Dann war noch eine eineinhalbstündige und für mich nicht ganz magenschonende Fahrt mit dem Schnellboot zu überstehen, bis wir dann ausgemergelt und ich ziemlich schwindelig – aber umso freudiger – in Ko Tao an Land gegangen sind.
Die Mühen der Reise vergisst man hier sehr schnell. Die Sonne scheint und das Meer hat 27 Grad. Die Insel ist noch sehr gemütlich, was sich in den nächsten Jahren aufgrund der hohen Bautätigkeit weiter rasant ändern dürfte. Hier dreht sich fast alles ums Tauchen. Gunti hat seinen Tauchschein gemacht und ich hab einfach das Meer über und unter Wasser genossen. Wir haben ein gutes Quartier direkt bei der Tauchschule und es gibt jede Menge gemütliche Lokale rundherum, wo man viele nette Leute aus aller Welt trifft. Hier vor allem Franzosen, Engländer und Skandinavier. Und weil die Welt ja so groß auch wieder nicht ist, bin ich auch einem vom Sehen her bekannten Gesicht aus Wien über den Weg gelaufen – eine sehr nette Begegnung, die in dieser Form in Wien eher nicht stattfindet. Ja, hier ist alles sehr locker und das kann man genießen. Sonne, Meer, Tauchen, gutes Essen und nette Menschen, was will man mehr?!
Chiang Mai – Nordthailand
Eigentlich wollten wir direkt von Kambodscha nach Chiang Mai fahren, was eine Reise von mehr als 24 Stunden gewesen wäre. Das war es letztendlich auch so, jedoch mit einer ungewollt langen Unterbrechung in Bangkok aufgrund einer Verspätung auf der ersten Etappe. Das Sitzfleisch wurde mal wieder ordentlich strapaziert. Guntis Nerven auch – von einem vollkommen aufgedrehten Thai-Opa, der am Sitz daneben seinem ca. einjährigen Enkelkind 14 Stunden lautstarke Dauerunterhaltung geboten hat…ich hab derweil friedlich geschlafen. Das Reisen hier ist eh vollkommen stressfrei und für jedermann machbar, weil hier alles so zivilisiert abläuft. Da haben wir schon weit Schlimmeres erlebt…
Chiang Mai ist eine größere Universitätstadt im Norden Thailands, die von den Touristen sehr geschätzt wird, weil es hier schöne Tempel zu besichtigen gibt und auch im Umland einiges zu unternehmen ist. Außerdem ist alles viel viel ruhiger als zum Beispiel in Bangkok. Wir haben hier nicht annähernd soviel Zeit eingeplant, wie man brauchen würde, um die Umgebung ausführlicher zu erforschen, und wir haben uns auf das Wesentliche beschränkt. Für uns hieß das mal wieder vor allem Tempelschauen. Andere Dinge wie Safaris zu den Bergvölkern und Elefanten können ein anderes Mal nachgeholt werden, man will ja keinen Stress haben.
Morgen und Übermorgen sind wieder intensive Reisetage angesagt – es geht ganz in den Süden des Landes ans Meer. Hier sind ein paar Fotos aus Chiang Mai.
Die Tempel von Angkor in Kambodscha
Haben einen kurzen Abstecher über die Grenze nach Kambodscha gemacht, wo eine Topattraktion zu besichtigen ist, die Tempel rund um Angkor Wat und Angkor Thom.
Kambodscha wurde mal die „Schweiz Südostasiens“ genannt und ist heute eines der ärmsten Länder der Welt, nachdem es von den Roten Khmer so richtig fertiggemacht wurde. Gleich nach der Grenze merkt man, dass hier alles etwas anders ist als in Thailand. Aber wie fast überall in der Welt gilt auch hier: Je ärmer das Land, umso freundlicher die Menschen. Kambodscha verfügt mit den größten Tempelanlagen der Welt einen Touristenmagneten von absolutem Weltrang, der in einer Liga mit Machu Picchu, den Pyramiden von Gizeh, Petra u.ä. spielt. In den letzten paar Jahren gibt es dort im Tourismus konstant jährliche Wachstumsraten um die 50%. Man würde sich nicht erwarten, was für gigantische Infrastruktur mit Riesenhotels usw. sich dort in der nahe den Tempeln gelegenen Stadt Siem Reap befindet, die jährlich von zwei Millionen Touristen besucht wird. Wir hatten das „Glück“, genau während der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr vor Ort zu sein. Die Chinesen machen ohnehin den Löwenanteil der Touristen in Siem Reap aus, ergo war zu diesen Tagen alles komplett übervölkert.
Wir sind in einem echt lässigen Guest-House untergekommen, wo wir für 2 Euro pro Nacht so ziemlich alles hatten, was man sich wünschen kann. Vor allem einen extrem freundlichen Vermieter, der so lieb war, dass es uns nach zwei Tagen regelrecht schwer fiel, wieder weiter zu ziehen.
Die Tempelanlagen in Angkor sind in punkto Dimension und Kunstfertigkeit sehr beeindruckend. Sie sind vor ca. 1000 Jahren von den Herrschern der Khmerkultur erbaut worden lassen, die dem Shivaismus und Vishnuismus folgten. Sowohl der kulturelle als auch der spirituelle Background dazu hat sich uns nicht wirklich erschlossen, also haben wir – um ehrlich zu sein – mehr besichtigt als verstanden, was aber der Freude keinen Abbruch tat. Die massenhaft und leider lärmend auftretenden Chinesen waren etwas anstrengend, auch die langen Gehwege und das ständige Tempelrauf-Tempelrunter bei einer richtigen Affenhitze. Es war für uns ein intensiver Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, vollgepackt mit intensiven Eindrücken und Staunen. Wer mal in die Gegend kommt, sollte sich diese wunderbaren Anlagen nicht entgehen lassen.
Nach zwei Tagen sind wir wieder nach Thailand zurückgekehrt um unsere Reise dort fortzusetzen. Hier ein paar Bilder von diesem äußerst lohnenswerten Ausflug.
Bangkok
Alright, seit 4 Tagen bin ich jetzt unterwegs, mal Zeit für einen schnellen ersten Bericht. Ich bin über London und Singapur nach Bangkok geflogen, wo ich Guntis Fährte (er ist einigermaßen zeitgleich von München direkt gekommen) am Flughafen mit viel Routine und Spürsinn aufgenommen und ihn sogleich vereinbarungsgemäß beim ersten Nadelöhr aufgestöbert habe. Übrigens war ich von London nach Singapur erstmalig im neuen Superjumbo, dem Airbus 380, unterwegs. Die Erwartung bezüglich eines ausreichenden Platzangebotes für meine langen Haxen hat nicht gehalten, dafür aber die Tragflächen, die laut Zeitungsberichten ja mit Haarrissen etc. zu kämpfen haben. OK so – Sicherheit geht vor Bewegungsfreiheit.
In Thailand war ja eh schon bald jeder Hausmeister und man hat jede Menge seltsame Geschichten und Klischees zu dieser Destination im Kopf, ohne Genaueres zu wissen. Dass es wirklich auch schön und interessant sein muss, sieht man auf allen Fotos in Reisezeitschriften etc., und genau davon wollen Gunti und ich uns zum jeweils ersten Mal hier überzeugen. Wir beide waren noch nie in Südostasien, einem Gebiet, von dem ein jeder Traveller ja nur so schwärmt. Da sich diese Aktion für uns sehr kurzfristig ergeben hat, hab ich eh erst im Flugzeug angefangen, mal ein bisschen nachzulesen, was es hier so gibt – nicht lange jedoch, denn wie in allen x-beliebigen Vehikeln bin ich auch im Superjumbo ziemlich schnell in den süßen Tiefschlaf eingetreten, nachdem der Motor zum schnurren begonnen hat, um viele Stunden später und schon fast am Ziel wieder aufzuwachen.
Bangkok ist mal unsere erste Anlaufstelle gewesen. Eine mit 200 Jahren sehr junge Stadt, die erst in den letzten 30 Jahren zur Megacity gewachsen ist und mittlerweile 6 Millionen Einwohner zählt. Wenn man hier ankommt, fällt einem gleich einmal auf, wie ordentlich hier verglichen mit ähnlichen Breitengraden der anderen Kontinente alles ist und wie sich die Leute dementsprechend verhalten. Die Menschen sind zwar freundlich, aber eher ruhig und nicht so heißblütig wie zum Beispiel in Mittelamerika oder Nordafrika. Auch eher scheu, was bedeutet, dass man nicht gleich so viele „Amigos“ und „Habibis“ oder was weiß ich noch alles hat wie in anderen südlichen Gegenden dieser Welt, die ich vorher gesehen habe. Alles rennt relativ ruhig, stressfrei und geordnet ab. All das und dass man soviel Zivilisation auch noch für relativ wenig Geld bekommt, macht diese Gegend hier wohl zum idealen Ziel für junge Traveleinsteiger, auch Spätberufene und sicher auch für Fortgeschrittene, die es gerne kommod haben.
Wir haben uns vier Tage lang ganz stressfrei durch allerhand buntes Treiben durchbewegt – Tempel und andere Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle, Shoppingwahn, Nightlife usw. Letzteres ist zwar recht lebhaft, aber nicht annähernd so verrucht oder aufregend, wie man es von Bangkok aufgrund der Klischees erwarten würde. Shoppen kann man hier definitiv wie ein Wilder, wenn man dafür anfällig ist. Wir haben uns ein paar Märkte angeschaut, was auch immer kulturell interessant ist, und ich habe mich dabei mit der hier fast obligaten falschen Ray Ban-Brille ausgestattet und es damit gut sein lassen.
Viel mehr fasziniert uns jedoch, erstmals in einem buddhistischen Land unterwegs zu sein und die Gelegenheit zu haben, in dieses Kraftfeld reinzuschnuppern und ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen. Dementsprechend haben wir einige Stunden in verschiedensten, teilweise höchst prachtvollen Gebetshäusern verbracht und die angenehme Ruhe sowie die meditative und inspirierende Atmosphäre im von Räucherstäbchen geschwängerten Dunstkreis Buddhas in uns aufgenommen. Eine wahre Wohltat nach intensivem Großstadtgetriebe.
Ansonsten kann man es sich hier einfach gut gehen lassen. Es herrscht hochsommerliches und trockenes Wetter. Billiges aber höchst köstliches Essen lockt an jeder Straßenecke und man probiert allerhand Unbekanntes durch. In den Fußgängerzonen der Touristenviertel kann man sich im Freien für ungefähr drei Euro fünfzig eine einstündige Thaimassage verpassen lassen und dabei entspannt den Strom der Passanten beobachten – so wie man das halt daheim bei einem Kaffee im Schanigarten macht, wenn es dann wieder warm wird. 😛
Lange Rede, kurzer Sinn: nach 4 Tagen Bangkok versteht man zumindest einmal, warum viele Menschen gern hierher kommen. Meine Erwartungen (sofern überhaupt vorhanden) wurden höchst angenehm übertroffen. Dennoch reicht es dann mal mit Großstadt und der Wanderzirkus zieht mal weiter. Mit Gunti verstehen wir uns wie immer bestens, das war aber eh klar. So, hier noch das Futter für die Lesefaulen – ein paar Fotos.
2012…auf zu neuen Ufern
Für mich fängt das Jahr mit einer längeren Reise an, die über ein paar Monate gehen soll. Nicht nach Guatemala, wie es meiner Vorliebe und Routine entsprechen würde, sondern ganz in die andere Richtung. Eigentlich konnte ich mir irgendwann gar nicht mehr vorstellen, ein neuerliches Unternehmen dieser Ausdehnung alleine durchzuziehen, aber das Schicksal hat es anscheinend so gewollt und wahrlich alle Register gezogen um einzufädeln, dass ich mich in dieser Form wieder auf den Weg mache. Jetzt freue ich mich sehr auf die kommende Zeit.
Naja, 2011 war ein äußerst anstrengendes und herausforderndes Jahr für mich. Es gibt einiges zu verdauen und an der inneren Ausrichtung zu arbeiten. Diese Reise ist sozusagen ein nachträgliches Geschenk aus meinen Bemühungen des Vorjahres und trägt viel Energie des Neubeginnes in sich. Also macht es auch ganz viel Sinn, nicht nur im Innen, sondern auch im Außen zu neuen Ufern aufzubrechen – hab ich beschlossen. Alleine unterwegs zu sein beinhaltet ja auch immer die Chance, weiter zu sich selbst zu kommen. Also, schauen wir einmal, was dabei rauskommen mag.
Ganz kurzfristig aber umso erfreulicher kam es dann doch, dass sich mein alter Reisekumpel Gunti entschlossen hat, auch der Kälte daheim zu entfliehen und auf die erste Station meiner Reise mitzukommen. Somit fängt mal alles sicher ganz lässig an.
Alle, von denen ich mich nicht mehr persönlich verabschieden konnte, grüße ich auf diesem Wege. Bis bald! Ich werde auch versuchen, meinen Blog mit aktuellen Berichten wieder in seiner ursprünglichen Funktion als Reiseblog wiederzubeleben, und wenn nicht, dann gilt wie immer das alte Bienensprichwort: No news are good news!
Semana Santa in Antigua Guatemala
Antigua Guatemala ist – wie der Name schon sagt – die alte (=ehemalige) Hauptstadt Guatemalas. Das große Erdbeben im Jahr 1773 hatte Antigua zum Großteil zerstört, worauf die neue Hauptstadt Guatemala City 50 km weiter errichtet wurde. Antigua wurde wieder aufgebaut, und während die neue Hauptstadt von den ausländischen Besuchern des Landes weitgehend gemieden wird, erstrahlt Antigua heute als koloniales Juwel in neuem Glanz, ist UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt wunderbare Geschäfte, Lokale und Hotels. Somit ist Antigua ein Muss für jeden Guatemalabesucher und auch beliebtes Wochenendziel für die Leute aus der nahe gelegenen Hauptstadt. Dass hier an Sonntagen ein gewisser Rummel stattfindet, ist mir längst bekannt aber durchaus eine nette Abwechslung, wenn ich vom ruhigen Landleben unter den Indianern hierher komme.
Für eine Woche im Jahr spielt sich hier jedoch das wahrlich Außergewöhnliche ab, das ich bisher nur aus Erzählungen anderer kannte. Ostern ist ja DAS große Fest der meist doch recht religiösen Guatemalteken. Niemand arbeitet (wenn irgendwie möglich), es ist die wärmste Zeit des Jahres und alle sind in Feierstimmung. Für die, die es sich leisten können, heißt das „Ab ans Meer (oder auch den See)!“, für andere heißt es einfach nur „Prost!“ und ganz besonders viele zieht es zu den großen und weltweit berühmten Osterprozessionen nach Antigua. Neben den einheimischen Gläubigen oder einfach nur Schaulustigen kommen auch viele Ausländer dorthin, einer davon war heuer ich.
Es ist wahrlich ein Spektakel, das man sich nicht vorstellen kann, wenn man nicht einmal selber dabei gewesen ist. Die Stadt ist gerammelt voll mit hunderttausenden Menschen wie die Wiener Donauinsel am alljährlichen, gleichnamigen Fest. All die vielen Hotelbetten, die den Rest des Jahres wenig Auslastung haben, sind belegt; die vielen weniger betuchten Menschen schlafen einfach mit ein paar Decken eingewickelt irgendwo am Straßenrand. Überall sind Menschen, die feiern, essen, trinken, kaufen oder verkaufen, fotografieren und vor allem schauen. Jahrmarktstimmung also, aber nicht nur.
Denn – wie wir wissen – geht es ja zu Ostern darum, des Todes des Menschen Jesus und dessen Auferstehung zum Christus zu gedenken. In Guatemala rennt das freilich etwas anders ab als bei uns hier, nicht nur durch die Tatsache, dass es Prozessionen gibt. Wenn man in Antigua in der Osterwoche auf die Straße geht, rennen einem gleich in schnellem Schritt violett gewandete Männer mit Speeren und ähnlichem Zeugs über den Weg, die fast ein bissl wie Scheichs aussehen, dann wieder römische Soldaten, schon seltener Statthalter im Streitwagen und jede Menge Frauen im Trauergewand.
Ein großer Teil der erzkatholischen Bewohner Antiguas nimmt aktiv (das heißt zumindest in adäquater Montur) an den Prozessionen teil. Prozessiert wird praktisch rund um die Uhr und so rennt es ungefähr ab:
Jede der unzähligen Kirchen der Stadt hat ihre eigenen Plattformen mit darauf montierten Jesus- und Marienfiguren, die dann zumindest 12 Stunden durch die Stadt getragen werden – einem allgemein bekannten Zeit- und Wegplan folgend, damit man sich nicht in die Quere kommt. Zuerst kommen unzählige der violetten „Scheichs“ und schwenken Speere und/oder Weihrauchgefäße. Wenn die Luft dann dick genug mit Weihrauch ist und es einem ganz sauer den Hals runter und in den Augen brennt, dann wird Spalier gestanden und der gaffende Pöbel (darunter diesmal auch ich) an die Hauswände gedrängt, damit der Zug durchziehen kann. Schon von weitem hört man den Trauermarsch, den die mitziehende Blaskapelle spielt, das ist besonders bei den nächtlichen Prozessionen direkt gruselig. Dann nähert sich langsam eine hin und her wackelnde, von ca. 100 Männern getragene, riesige (wie ein Fernlaster!), aufwendig gestaltete und geschmückte Holzplattform, auf die eine Figur des das Kreuz tragenden Jesus montiert ist. Dahinter mit einigem Abstand kommt noch einmal so ein Riesending dahergewackelt, das jedoch von Frauen getragen wird und eine Maria in Trauerpose trägt. Die Gestelle sind dermaßen riesig, dass sie teilweise nur unter langem Vor und Zurück bzw. Hin und Her um die engen Straßenecken gebracht werden, unter den tief hängenden Stromkabeln durch. Schwer dürften sie auch sein, denn nach einigen Stunden sehen die Träger schon sehr mitgenommen aus, aber mit viel Hingabe, Stolz, Ehrgefühl und strenger Miene wird die Last getragen…
So geht das die ganze Woche lang Tag und Nacht, quasi ununterbrochen. Man kann gar nicht irgendwo spazieren gehen, ohne unverhofft in eine Prozession zu geraten und mir hat es nach drei Tagen eigentlich gereicht. Den Karfreitag habe ich noch abgewartet, denn da findet das Geschehen logischerweise seinen Höhepunkt. Die Gewänder wechseln Ihre Farbe von Violett zu Schwarz und Jesus trägt jetzt kein Kreuz mehr, sondern er liegt in einem gläsernen Sarg. Und der Trauermarsch der Kapellen reduziert sich mehr zu dumpfen Trommelschlägen…
Mir persönlich gefällt es an sich nicht so sehr, dass der Fokus der Leute so sehr auf das Leiden und die Entwürdigung des menschlichen Jesus gerichtet ist, und dass da alle so sehr mit ihren eigenen Emotionen von Trauer und Leid hineingehen müssen. Die viel schöneren Geschichten aus dem Leben von Jesus, dem großen Meister des Herzens, werden nicht dargestellt. Auch nicht der Heilige Geist, aber das ist wahrscheinlich nicht so einfach… Aber wie auch immer, die Pozessionen haben mich beeindruckt, die Hingabe und der Gemeinschaftsgeist der Leute in der Vorbereitung und Abwicklung ist auch was ganz schönes. Das zeigt sich besonders in den so genannten „Alfombras“, auf Deutsch „Teppichen“, die aus Sägespänen, buntem Sand, Blumen, Obst und Gemüse und allen möglichen Dingen in arbeitsreichen Stunden vor dem Eintreffen der Prozession von den Anrainern am Kopfsteinpflaster aufgetragen werden. Dabei entstehen in großer Hingabe und mit großem materiellem Aufwand die schönsten Mandalas, die tatsächlich wie Teppiche aussehen, und die nur für den einen Moment geschaffen werden, in dem die Prozession drübertrampelt, sodass danach nur noch ein Misthaufen übrig bleibt, der gleich von der Müllbrigade verladen wird. Meine Bilder von den Alfombras sind nicht so berühmt, hier sind nur ein paar. Wenn man jedoch im Google danach sucht oder den Link hier anklickt, dann versteht man gleich viel eher, was Sache ist:
Ja, die Prozessionen sind ganz schön beeindruckend und bei aller Gläubigkeit auch ein bissl ein Theater der Marke Hollywood, und das scheint „der Mensch“ wohl als Entertainment und Emotionsstoff zu brauchen. Ich brauch das weniger und war wohl eher nur Zaungast bei der Sache. Dass das Ganze in einem Land wie Guatemala so eine große Sache ist, hat mich dann aber doch nicht gewundert und letztendlich auch angenehm berührt, weil immerhin ist auch in der Maya-Tradition „der Tod“ eine ganz wichtige und zentrale Kraft, die uns auf unserer Seelenwanderung Schutz, liebevolle Begleitung, Transformation, Wandlung, Erkenntnis, Auferstehung und Neugeburt bringt. Als das kenne ich KEME, sie /er ist weit mehr ist als nur „der Tod“ , „La Muerte“ oder “Pascual”…
Weihnachts-Gruppenzauber in Guatemala
Als wir mit Christine zusammen im letzten Jahr die Guatemalagruppe für Ende Dezember-Anfang Jänner ausgeschrieben haben, haben wir den Leuten die Option angeboten, schon früher zu kommen, für den Fall dass sie Lust haben mit uns Weihnachten im Zentrum zu verbringen. Das Interesse für den Termin war gut, und beinahe alle waren schon früher da, um Weihnachten 2010 etwas ganz Besonderes werden zu lassen. Mit in der Gruppe war auch meine Mutter – eine große Freude für mich, einem Familienmitglied mehr mein geliebtes Guatemala zeigen zu können und auch zu Weihnachten in der Ferne jemanden aus der eigenen Familie dabei zu haben.
Weihnachten war sicher sehr anders als daheim aber sehr schön und berührend für alle. Wir waren in unserem Zentrum To-Om-Ra, einen friedlicheren und würdigeren Rahmen kann man sich zu Weihnachten nicht wünschen. Nach dem besinnlichen Teil, den Christine und ich gestaltet haben, hat sich Carmen in der Küche einmal mehr als Zauberin erwiesen. So war es ein wahrlich gediegenes Fest für Leib und Seele.
Wir verbrachten noch eine Woche mehr im Zentrum, voll intensiver Arbeit und Selbsterfahrung, Feuerritualen, Besuchen von Mayaaltären und diversen Ausflügen. Es ist immer schön zu sehen, wie sehr die Gäste von den starken Energien dieser Plätze bewegt und geöffnet werden. Da schaut für jeden das richtige heraus. Besonders gefreut hat es mich, dass sich auch meine Mutter so sehr auf alles einlassen konnte, alles wie ein Schwamm aufgesaugt hat und wirklich sehr von dieser Zeit profitiert hat.
Nach dem Zentrumsaufenthalt im Hochland kam die obligatorische Rundreise zu den Pyramidenstätten im Tiefland und anderen Kraftplätzen auf dem Weg, Seen, heiße Quellen, etc. Besonders der Besuch der Pyramidenstätten ist immer eine aufregende Angelegenheit. Auch wenn man schon 20-mal dort war, gibt es immer neue Aspekte, die sich öffnen und zeigen. Und es ist nicht nur eine große Freude und Ehre, in Tikal ein Feuerritual abhalten zu dürfen, man spürt dort auch die enorme Kraft und Freude dieses Platzes! Die Rundreise gibt der Gruppe auch immer ein gewisses Urlaubs-Feeling, durch die vielen verschiedenen Schauplätze, die man sieht, und den etwas lockereren Lifestyle der Leute im Tiefland, der sicher auch durch das tropisch-heiße Klima bedingt ist und von dem man sich gerne anstecken lässt.
Nach fast drei Wochen gemeinsamer Zeit und tiefer Erfahrungen waren wir nicht nur eine vertraute Gruppe sondern auch ein kleines Maya-Expertenteam geworden. Es ist schön, wenn sich die Leute so sehr für diese Welt interessieren und man mit ihnen die eigenen Zugänge und Kontakte teilen darf. Und: wenn dann zum Schluss alle höchst zufrieden und auch gesund in den Flieger steigen.
Ich selber ziehe auch eine sehr positive Bilanz. Erstens ist es für mich einfach schön, wenn ich in Guatemala sein kann und dabei was Sinnvolles zu tun habe. Wie sinnvoll das ist, sieht man am Ende am Strahlen der Leute und den guten Rückmeldungen, und was will man mehr!? Besonders danken möchte ich Christine, für ihr Vertrauen und den Freiraum, den sie mir in unserer echt guten Zusammenarbeit lässt. Wir sind ein richtig tolles Team und ich freue mich auf weitere gemeinsame Aktionen dieser Art, es macht viel Spaß zu zweit.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte, also bittesehr…
und ein paar Bilder von der Rundreise:
Gracias al “corazon del cielo-corazon dela tierra” – “Ukux Kaj- Ukux Ulew”
Adios frio, viva Guatemala!
Nach einem anstrengenden und eher ungemütlichen Herbst in Wien voller Arbeit und Turbulenzen bin ich Anfang Dezember wieder in mein geliebtes Guatemala aufgebrochen, um dort die bei uns kälteste Zeit des Jahres in einem menschenfreundlicheren Umfeld zu verbringen, meine Verbindungen zu Land und Leuten zu pflegen, mich selber weiter in der Kosmovision Maya zu vertiefen und auch um eine Reisegruppe zu leiten (zu letzterem siehe extra Artikel).
Am Weg dorthin hieß es vorerst noch für eineinhalb Tage die Eiseskälte in New York zu überstehen. Ich fliege gerne auf diesem Weg nach Guatemala, mit einer kleinen Unterbrechung in der City, die niemals schläft und die ich sehr mag, um noch ein paar Einkäufe in der so genannten Zivilisation zu machen etc. Wie überall ist auch in New York die Vorweihnachtszeit etwas Spezielles und ich bin gern kurz eingetaucht, bevor es dann in den sonnigen und so anderen Süden ging.
In Guatemala ankommen heißt für mich heim kommen, es war meine siebente mehrmonatige Reise dahin und es sollte eine sehr spezielle werden. Das einfache Leben, die Sonne scheint, die Menschen lächeln einen an und plaudern gerne ein bisschen, alles blüht und es ist schön warm. Tranquilo…
Schon bald war ich oben im Hochland und hab Wiedersehen mit meinen Freunden in San Pedro la Laguna am schönen Atitlansee gefeiert, wo ich den Großteil meiner Zeit verbringe, wenn ich gerade keine anderen Missionen verfolge.
In diesem Fall sind mir knappe zwei Wochen Freizeit geblieben, bevor die Gruppe kommen sollte, die ich für drei Wochen auf einer Reise durch die Kosmovision Maya begleiten sollte. Ich war schon in großer Vorfreude auf diese besondere Aufgabe, auch weil diesmal meine Mutter unter den Gästen sein sollte. Weihnachten und Neujahr sollten wir gemeinsam in unserem spirituellen Zentrum im Hochland verbringen, danach eine Rundreise durch das Land. Dazu schreibe ich einen eigenen Artikel.
Nach der Gruppe, die ein großer Erfolg war, habe ich noch schöne eineinhalb Monate mit Freunden aus Guatemala und auch aus Europa und dem Rest der Welt verbracht, teilweise unterwegs, aber auch nur stationär am Atitlansee. Und wie sehr bin ich auf dieser Reise wieder beschenkt worden! Man weiß ja bei Reiseantritt nie, was sich wieder alles tun wird, und ich kann sagen, es wird wirklich jedes Mal besser und reichhaltiger. Ich habe tolle Erfahrungen gemacht, wunderbare und interessante Menschen kennengelernt, neue Freundschaften geschlossen, neue Orte haben sich mir geöffnet und ich habe wieder viel über die Maya und ihre Kosmovision gelernt und damit große weitere Schritte auf meinem spirituellen Weg in diesem Kraftfeld gemacht.
Man kann nicht zufriedener und dankbarer sein als ich am Ende dieser Reise. Die nächste wird wie gewohnt nicht lange auf sich warten lassen. Es gibt noch viel zu tun da drüben und Guatemala ist einfach ein globaler energetischer Hotspot in diesen höchst intensiven Jahren, so wie es die alten Maya schon prophezeit haben. Das und die damit verbundenen Geschenke will ich mir nicht entgehen lassen, solange ich die Möglichkeit habe, dorthin zu reisen. Soviel zum „privaten“ Teil meiner Reise. Gracias a la vida!