Der Weg zu den Tuhoe Maoris in den Te-Urewera-Nationalpark

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Dass es für mich nach den Tagen in Gisborne wieder uriger werden würde, das war einmal klar. Was mich auf meiner nächsten Reisestation für mich ergeben würde, davon hatte ich jedoch keine Ahnung, auch keine Erwartung – dennoch war es ein klarer Ruf, der mich ereilt hatte.

Als ich an meinem ersten Tag in Whakatane von Tekani zum Marae mitgenommen wurde, hat er mich in seiner typischen Art, Leute miteinander in Kontakt zu bringen, in ein Gespräch mit einem Maori namens Len verwickelt, das für mich damals sehr interessant – wenn auch nur kurz – war. Wir hatten uns gut verstanden und Len gab mir einen Hinweis auf seine Heimat im Landesinneren, die er als das Herz der Insel bezeichnete. Es war von einem heiligen Berg, von den Kindern des Nebels und von viel Ursprünglichkeit die Rede – da wird unsereins natürlich hellhörig! Naja, Len hat mir (wie viele andere) gleich seine Telefonnummer und eine Wegbeschreibung zu seinem Landstrich aufgeschrieben und gemeint, dass ich doch gerne bei ihm vorbeischauen könnte, wenn ich Lust dazu hätte. Ich habe gleich gemerkt, dass ich es mit einem sehr bodenständigen Typen und keinem Schmähbruder zu tun hatte und die Einladung ernst gemeint war, auch wenn ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht einmal richtig wusste, wie viel echte Gastfreundschaft hierzulande gepflegt wird und dass Einladungen hier kein leeres Gerede sind. Beim Mittagessen danach habe ich Tekani von Len´s Einladung erzählt und der war gleich voll begeistert. Es sei eine der schönsten und mystischsten Gegenden der Insel und die Leute dort halten die Tradition in einer schönen Weise aufrecht. Die Einladung sei etwas Besonderes und ich solle sie auf jeden Fall versuchen anzunehmen, weil ich dort bei schönen Menschen unterkommen, was Spezielles entdecken und viel lernen könnte. Tekani hat sich für mich gefreut und gleich überall auf seine positive und temperamentvolle Art herumposaunt, was ich doch für ein Glückspilz sei. „Even we haven´t been there yet…!“
Ich wollte die Sache mal im Hinterkopf behalten und arbeiten lassen…vorerst galt es ja noch einige andere Erfahrungen zu machen…und an den Herzplatz einer Gegend stürmt man ja sowieso nicht hin, man tastet sich Schicht für Schicht heran und wenn man Glück hat, dann öffnet sich der Weg und man wird eingelassen.

Dass der Weg dahin kein leichter sei, das wusste sogar Tekani, immerhin war von der abgelegensten Gegend der Insel die Rede. Vier Stunden Fahrt im Geländewagen über Schotterstraßen, keine Busverbindung und auch ansonsten wenig Verkehr, also kein Autostoppen wie zuletzt…Je mehr ich darüber hörte, umso unwahrscheinlicher erschien mir dieser Ausflug zu werden…

Doch da hatte ich die Rechnung ohne den Hubert gemacht. Denn als ich ihn am Abend meiner Ankunft in Gisborne bei einer ersten „Beurteilung der Lage“ auf der Landkarte zeigte, wohin ich eingeladen wurde, sagte er ohne zu zögern, „Kein Problem, da bring ich dich gerne hin. Ruf den Typ an und mach was aus und wenn du soweit bist, dann fahr ich dich dorthin!“. Wow, echt großzügig…nach Kiwi-Art!

Und so geschah es dann. Wir fuhren stundenlang über Schotterstraßen mit dem Geländewagen über Schotterpisten durch den nebelverhangenen und gebirgigen Regenwald, der seinem Namen an diesem Tag ganz gerecht wurde. Mir wurde schnell klar, dass ich da mit Autostoppen nichts gerissen hätte, und in Anbetracht der Wetterlage war ich mir auch zwischendurch nicht sicher, was ich denn da draußen überhaupt verloren hatte. Irgendwann – wohl nach Überquerung der Wetterscheide – wurde es trocken, der Himmel war plötzlich blau und es ging hinunter in einen schönen Talboden mit Viehherden. Ein schönes, traditionelles Maori-Farmland umgeben vom Regenwald des großen Te-Urewera-Nationalparks. Wir haben uns nach Len durchgefragt und kurz später standen wir vor seiner heruntergekommenen Hube. Es war ein chaotisches Durcheinander von Menschen und Tieren, Len wirkte etwas verschlafen und irgendwie haben es wohl alle Beteiligten nicht ganz glauben können, dass wir Typen da draußen auftauchen. Ein schneller Tee und Hubert war wieder auf dem Rückweg nach Gisborne. Danke noch einmal für den „Ride“!!

mit Hubert durch die Pampa

auf der Anhöhe hat sich dann dieser Blick aufgetan

...und hier sind wir gelandet

Bei meinen austro-neuseeländischen Freunden in Gisborne

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Whakatane war der perfekte Einstieg in Neuseeland für mich, doch alles hat einmal ein Ende. Und da auch mein Aufenthalt in Neuseeland ein vorgegebenes Ablaufdatum hat, hab ich mich auf den Weg nach Gisborne gemacht, um die dort ansässigen Freunde meiner Familie zu treffen und ein paar gemeinsame Tage zu verbringen. Laut meines ursprünglichen Planes wäre das ja meine erste Station hier gewesen – da habe ich aber noch nicht gewusst, dass ich auf Grund der gesperrten Landstraße zuerst in Whakatane Halt machen und auch nicht, dass ich ebendort so reich beschenkt werden würde.

Die Öffnung der Straße sollte noch lange auf sich warten lassen, also musste ich einen langen Umweg über die wenig befahrene Küstenstraße nehmen – und das ganze ohne öffentliche Busverbindung, also via Autostopp. Hitchhiking ist in Neuseeland noch üblicher als bei uns daheim und die Kiwis sind ja freundliche und hilfsbereite Menschen, also warum nicht…für den Fall, dass ich auf der Strecke von ca. sechs Fahrstunden nicht mehr weiterkommen sollte, haben mir meine Freunde in Whakatane auf meine Landkarte für jedes Kaff Namen und Telefonnummern von Freunden aufgeschrieben, bei denen ich Quartier etc. bekommen könnte – voll nett. Darauf sollte ich jedoch nicht zurückkommen müssen. Ich wurde gleich mitgenommen, zuerst zwei kurze Etappen mit jeweils anschließendem Kaffee in irgendwelchen Wohnzimmern. Dann hat mich ein 75-jähriger Bauer namens Trevor auf eine zweistündige Fahrt mitgenommen, der die wunderschöne Strecke entlang der Küste schon blind fahren konnte, weil er mehrmals wöchentlich zwischen seinen jeweils ca. 1000 Stück zählenden Milchkuhherden hin und herpendelt. Ein Gratisvortrag über die neuseeländische Land- und Fischwirtschaft im Wandel der Jahreszeiten und Jahrzehnte war inkludiert und auch höchst interessant. So wurde ich über den Teebaum und die gemeine Milchkuh unterrichtet und habe mir von meinem Fahrer erzählen lassen, wie er als junger Bursche tagelang am Hügel sitzend die kolonnenweise Richtung Süden vorbeiziehenden und hunderte Tiere zählenden Walherden beobachtet – „…those days are gone…“. Dazu noch ein paar Maorigeschichten von der „anderen Seite“ gesehen, auch interessant. Die „Ortschaften“, in denen meine potentiellen Kontakte zu finden gewesen wären, haben sich als einzelne Häuser im Nichts herausgestellt und sind wie im Flug vorbeigezogen. Der überaus rüstige Trevor war sehr darauf aus, mich auf halber Strecke einem Postauto zu „übergeben“ und hat entsprechend auf die Tube gedrückt. Wir haben auf der ganzen Fahrt kein anderes Fahrzeug gesehen, doch an seinem Zielort ist eines herausgebogen, er hat es hergewunken und die Fahrerin gefragt, ob sie nach Gisborne fährt und mich mitnehmen würde. „Kein Problem“, hieß es und der Trevor war nicht wenig stolz auf die gelungene Aktion…“Seen, that´s how we do it out here…!“.

Ca. sechs Stunden nach meiner Abfahrt in Whakatane bin ich planmäßig in Gisborne angekommen, die Reise war kurzweilig und ausgesprochen nett. Und noch bevor ich meine Whakatane-Family erst vermissen konnte, hatte ich schon wieder super Familienanschluss.

Hubert stammt aus Kärnten und ist ein ehemaliger Arbeitskollege und immer noch guter Freund meines Vaters und unserer Familie. Er und seine neuseeländische Frau Sue sind mit ihren drei Töchtern vor zehn Jahren in Sues Heimat Gisborne zurückgezogen. Hubert genießt in der ruhigen Kleinstaft den angenehmen hiesigen Lebensstil und seine Pension in vollen Zügen. Der Rest der Familie ist mit Arbeit bzw. Studium, also dem so genannten „Ernst des Lebens“, beschäftigt. Letzterer ist ja bei den Maoris, die ich kennen gelernt hatte, tendenziell weniger populär (eine blöde Formulierung, aber ich erspare mir jetzt jegliche Erörterung über die komplexen, sozialen, geschichtlichen und politischen Zusammenhänge und Hintergründe) und nicht nur in diesem Sinne war in Gisborne einiges ein bisschen anders als in Whakatane. Mein Lebensstandard hat schlagartig zugenommen und für meine Reiseverhältnisse rekordmäßiges Niveau erreicht. Ich hatte viel Platz in einem gemütlichen Haus, konnte mit Hubert den vertrauten Kärntner Schmäh führen und vor allem bei den köstlichen gemeinsamen Abendessen neben ein paar kulinarischen Lernstunden in Sachen Seafood den Rest der Familie kennen lernen. Ich hatte eine ruhige Umgebung und Zeit um die vergangenen Erfahrungen etwas nachwirken zu lassen und durfte auch einfach ein bisschen faul sein. Den Rest der Zeit hat mir Hubert mit ein paar gemeinsamen gemütlichen Ausflügen in die schöne Umgebung angenehm aufgelockert. Ich habe jede Menge gute Tipps und Insiderinfos für Neuseeland bekommen und wir haben gemeinsam eine Strategie für den weiteren Verlauf meiner Reise entwickelt. So haben sich meine nächsten Schritte klar ergeben und die Zeit in Gisborne war – fast schon zu schnell – bald wieder vorüber. Leider war ich fotomäßig wieder einmal etwas nachlässig und es ist alles ein wenig schlecht dokumentiert. Ich habe in den entscheidenden Momenten, wo die ganze Familie versammelt war, diesbezüglich kläglich versagt. (Das Gruppenfoto holen wir aber beim nächsten Mal nach, denn es ist jetzt schon klar, dass ich wieder einmal nach Neuseeland kommen muss.)

Ich möchte mich auch auf diesem Weg noch einmal bei meinen lieben Gastgebern herzlich für die ebensolche Aufnahme in deren Familie, die große Gastfreundschaft und die angenehmen gemeinsamen Tage bedanken. Danke Sue und Hubert und dem Rest der Familie, dass ich mich bei Euch so dermaßen zuhause fühlen durfte!!

Hubert mit Blick über die Kleinstadt Gisborne

Hubert mit Blick über die Kleinstadt Gisborne

Ausflug nach Mahia

...

Bootsfahrt am Fluss

...wie überall in NZL jede Menge Sheepland...

Abstecher zur Schafversteigerung...5 Mill. Artgenossen landesweit

am Lake Waikaremoana

auch dort

im Te-Urewera-Nationalpark

ebendort...und dieses Bild reicht auch schon schwer in das nächste Kapitel hinein...demnächst auf dem Reiseblog Ihrer Wahl!

Landung in Neuseeland…

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In Sydney bin ich wieder einmal relativ spät auf den Flughafen gekommen und habe dort einigen unerwarteten Stress bekommen, weil ich beim Check-In kein Ticket für einen Weiterflug von Neuseeland innerhalb der nächsten drei Monate herzeigen konnte. Das Fräulein hinter dem Schalter hat mir klargemacht, dass sie mich so nicht mitnehmen werden, weil ich so kein Visum in Neuseeland bekommen würde, und dass ich genau zehn Minuten Zeit habe, um irgendwas herzuzaubern. Dabei hatte ich mich so gefreut, dass ich mir einmal meinen Zeitrahmen bei den Kiwis offen lassen kann – denkste…! Also hab ich mich schnell auf 4 Wochen Neuseeland festgelegt, bin ins Internet und habe einen Billigstflug zu den benachbarten Fidschiinseln gebucht, auf die ich erst vor kurzem aufmerksam geworden bin…Damit konnte ich dann einchecken, in Neuseeland bei der Einreisebehörde hat das dann eh niemanden mehr interessiert und ich habe anstandslos mein Visum bekommen. Was soll´s, so ergeben sich halt die Dinge oft und vielleicht soll ich ja tatsächlich den Fidschis einen Besuch abstatten – soll nichts Schlimmeres passieren! Jetzt ist aber einmal Neuseeland angesagt, und zwar ganz intensiv. Ich bin schon seit einer Woche hier und die Dinge haben einen so intensiven und erfreulichen Verlauf genommen, dass ich erst jetzt dazu komme, mal wieder was zu schreiben.

In Auckland bin ich um Mitternacht angekommen, um 2:00 Uhr Früh war ich im Quartier und um 7:00 war ich schon wieder auf den Beinen um möglichst schnell von der Großstadt auf´s Land hinauszukommen.

In Neuseeland habe ich zwei gute Kontaktadressen. Beide auf der Nordinsel in zwei kleineren Städten, die nicht weit voneinander entfernt sind und auf einer Strecke liegen. Ich war mir nicht sicher, welche der beiden ich zuerst anfahren sollte, aber diese Entscheidung wurde mir abgenommen, da durch einen Erdrutsch die Verbindung zur weiter entfernten Stadt bis auf weiteres gesperrt ist. Also war klar, dass ich nach Whakatane fahren werde, wo gute Freunde von mir vor drei Jahren intensiven und sehr schönen Kontakt zu den Maoris bekommen haben, was mir als Freund der alten Völker natürlich auch ein zentrales Anliegen hier ist. Kein Mensch in Auckland hat kapiert, was ich in Whakatane will, weil das anscheinend doch weiter von den sehr ausgetrampelten Touristenhauptrouten entfernt ist. Am ersten Tag sollte es dann doch auch für mich touristisch werden, denn ich bekam nur ein Ticket bis Rotorua…

Rotorua liegt ca. in der Mitte der Hauptinsel und ist für seine heißen Quellen, Geysire und Maorifolklore bekannt und bei Ausflüglern und Ausländern entsprechend beliebt. Ich hab mir das auch einen Tag lang angeschaut und war vor allem von den Naturwundern begeistert, die da überall ans Tageslicht blubbern und dampfen. Dazu eine wunderbare, immergrüne Vegetation und märchenhafte Wälder. Einen kleinen Besuch beim Maori-Heimatabend habe ich mir auch nicht erspart…der Grad der Authentizität, den man dort empfindet, entspricht aber ungefähr dem einer Schuhplattler-Vorführung bei uns daheim. Aber ich will das nicht schlechtmachen, immerhin lebt die Tradition ja auch durch die Kommerzialisierung in einer Form weiter. Und Spaß gemacht hat es ja auch …

Hier sind ein paar Bilder von meinem ersten Tag der neuseeländischen Akklimatisierung in der Touristenhochburg Rotorua. Apropos Akklimatisierung: das Wetter ist gerade so wie bei uns daheim Ende August/Anfang September, also bedeutend frischer als in Australien zuletzt.

Ich betrete hier das Territorium von stolzen Menschen und deren Ahnen...Maori-Krieger (1870)

...und ein hochenergetisches Land voll Feuer und Wasser...Geysir in Rotorua

Maori-Friedhof...die Ahnen und der familiäre Hinterbau sind hier sehr wichtig...

traditionelles Meetinghouse für Familie und Gemeinschaft...das Marae

Maori-Schnitzerei

heiße Quellen und Seen, wohin man schaut

...

blubbernde Schlammlöcher

...

so wird hier traditionell gekocht...mit der Hitze aus der Erde

Spaziergang im Märchenwald

...es muss aber nicht immer so gruselig sein

Maorifolklore- Musikantenstadl zum Mitmachen

Warten auf den Bus im besten Bushäuschen der Welt - mit Thermalwasserbecken zum "Fiaßwackn"

Last stop Sydney

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Der Regen ist ja, wie beim Uluru-Artikel schon ausgedrückt, ein wahrer Segen, vor allem in der Wüste. Im Allgemeinen bin ich aber auf meinen Reisen nicht so erpicht darauf, dauernd von oben benetzt zu werden. Dass ich zu einer Zeit in Australien gelandet bin, in der die Regenwahrscheinlichkeit relativ hoch ist, ist auf darauf zurückzuführen, dass meine gesamte Reise ursprünglich ganz anders und letztendlich sehr mangelhaft geplant war, wie ich zugeben muss…

Wie dem auch sei…Von Australien wollte ich mir vor allem den Norden ansehen, und gerade dort soll es bis auf weiteres viel regnen. Also bin ich vom Roten Zentrum aus in den Süden geflogen, jedoch nicht mit der Absicht, diesen ausführlicher zu erkunden. Vielmehr habe ich meinen Gesamtplan wieder einmal umgedreht und habe kurzfristig beschlossen, mich nach Neuseeland abzusetzen, wo es JETZT noch halbwegs warme Temperaturen gibt. Nach Australien muss ich wegen meiner Gesamtflugroute sowieso noch einmal zurück und dann kann ich entscheiden, ob ich mir dort noch mehr ansehen will, wenn der Regen sich bis dahin verzogen hat.

Nach meinem wunderbaren Besuch des Uluru bin ich jedoch einmal so glücklich über meinen Australienaufenthalt, dass ich mir erst mal gar nicht mehr wünschen kann. Ich bin dort echt reich beschenkt worden. Kängurus habe ich auch gesehen. Alles andere wäre eine Draufgabe und ich werde später abwägen, ob es noch mehr sein soll. Australien ist ein großartiges Land und es gibt bestimmt noch jede Menge zu entdecken. Es ist aber auch sehr hochpreisig (es gibt nichts, was nicht mindestens doppelt soviel kostet wie bei uns daheim!!!), und die Lebenskosten sind auch dann hoch, wenn man nur wo herumhockt und auf das Ende des Regens wartet. Letztendlich hat mich das Wetter auf einen anderen Kurs gebracht und das kann ich gut so akzeptieren. Die Planänderungen müssen ja nicht immer von so prominenter Seite vorgegeben werden wie noch zuletzt in Thailand durch die österreichische Botschaft…=)

Sydney ist der günstigste Ausgangspunkt für Neuseeland, man bekommt Flüge knapp über 100 Euro. So einen habe ich mir gebucht und die Wartezeit mit einem Tag Sightseeing in Sydney verbracht. Viel mehr Zeit wollte ich mir dafür dann nicht nehmen und das hat sich als gute Entscheidung herausgestellt. Es hat auch hier geregnet und die Großstadt mit Ihren teils gruseligen Gestalten war nach dem Uluru nicht unbedingt so das Wahre…

Von der Ruhe der Wüste nach Sydney zu kommen ist ein ordentlicher Tempowechsel. Sydney ist eine Metropole von internationalem Format und entsprechender Betriebsamkeit – ganz anders als Brisbane. Ich habe im Wüstentempo ganz ohne Stress ein paar Spaziergänge gemacht und mich vor allem im botanischen Garten aufgehalten, dazu gibt es die folgenden Fotos…

Landeanflug mit Blick auf Oper und Harbour Bridge - der Flughafen liegt inmitten von bebautem Gebiet

die Oper von der Harbourbridge aus - nach dem Uluru wohl das zweitberühmteste Motiv in Australien

...an diesem Abend hat ihr aber das Riesenkreuzfahrtschiff "Queen Elizabeth" die Show gestohlen...

Der botanische Garten hat´s gebracht

Lotos

und viel andere Blütenpracht

der kukkaburra heisst zu deutsch nicht umsonst "Lachender Hans" und ist ein wahrer Sympathler unter den vielen Vögeln, die es hier gibt.

und mit diesen allgegenwärtigen Kerlchen schließt sich einmal der Kreis. Das Foto zeigt, warum der Flughund hier "Flying Fox" heißt.

Uluru – Red Center – Ayer´s Rock

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Schreibfaulheit hin oder her…der Uluru verdient einen ausführlicheren Beitrag, das steht fest…

Beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt und ich bin ca. 20 km vom Ayer´s Rock entfernt aus dem Flugzeug gestiegen. Es gibt da nichts außer ein großes Resort, das für alle verschiedenen Budgets Unterkünfte anbietet. Ca. 500 Menschen leben und arbeiten dort im Tourismus, die meisten kommen aus anderen Gegenden Australiens und verdienen fern von ihrer Heimat in der Einöde gutes Geld. Die Touristen bleiben normalerweise für einen Tag dort und schauen sich in einer der überteuerten Touren alles im Schnelldurchgang an. Ich habe mir drei Tage eingeplant und dafür einen günstigen Mietwagen genommen, um mich frei bewegen und alles in Ruhe genießen zu können. Das Resort liegt in Sichtweite zwischen den beiden für die Aboriginals heiligen Orte, dem Uluru (Ayer´s Rock od. Red Center) und einer anderen Felsgruppe, dem Kata Tjuta (auch Olgas genannt). Der große Superstar da draußen ist zweifelsohne der Uluru.

Die Bilder von diesem Sagen umwobenen Ort habe ich schon als Kind zum ersten Mal gesehen und es gibt wohl kein verbreiteteres Foto von Australien als den berühmtesten Felsen der Welt im leuchtenden Orange bei Sonnenuntergang.

Für manche ist es nur der größte Monolith der Welt (was anscheinend gar nicht einmal stimmt, weil der Uluru nur ein heraus ragender Teil einer unterirdischen Gesteinsschicht ist), für andere – vor allem für die Aboriginals – ist es ein heiliger Ort.

Beim Landeanflug konnte ich den Koloss erstmals erspähen und fotografieren – ich war sehr beeindruckt und berührt. Es ist schon faszinierend, dass dort in den großen Weiten der Ebene dieser rote Felsen herausragt. Die nächsten Tage sollte ich mehr oder weniger in ständigem Blickkontakt zu ihm bleiben.

ein erster Blick vom Flieger aus

Ich bin zuerst einmal von einem kleinen Aussichtshügel in der Nähe meines Quartiers mit den beiden Plätzen Uluru und Kata Tjuta in intensiveren Kontakt gegangen, habe mir in Ruhe den Sonnenuntergang angeschaut und mir einen Mietwagen für den nächsten Tag organisiert.

Uluru aus der Ferne

und Kata Tjuta in der anderen Richtung

Kata Tjuta im Zoom mit schöner Lichterscheinung

In der Nacht wollte ich mir eigentlich den ungetrübten Sternenhimmel der Wüste ansehen, stattdessen war es bewölkt und überall aus der Ferne waren Wetterleuchten zu sehen. Sehr beeindruckend und schön. Schon dort um das Quartier herum war es dermaßen friedlich und ruhig, was die Qualität der Wüste ja echt ausmacht. Es war am ersten Tag auch sehr heiß, über 40 Grad im Schatten. Ich liebe ja die trockene Hitze und wenn es beim Gehen von den Füßen nur so wegstaubt. In Australien tritt man dabei auf den roten Sand, so ähnlich wie daheim am Tennisplatz (die etwas reiferen Leser können sich vielleicht noch an diesen einst populären Sport erinnern).

roter Wüstensand

Mir ist aufgefallen, dass für die Wüste relativ viel Vegetation vorhanden war, und es sagen angeblich auch die Ältesten der Aborigines, dass sie sich nicht an eine Zeit erinnern können, in der der Busch so grün war wie in den vergangenen Monaten.

Am nächsten Tag habe ich mich dann wirklich an die heiligen Plätze angenähert.

mein Auto, bei dem ich dauernd auf der Beifahrerseite eingestiegen wollte und statt des Blinkers den Scheibenwischer eingeschaltet habe...:-)

Zuerst bin ich in das schöne Cultural Center gegangen, wo ich viel über die Aboriginals und ihre Mythen rund um den Uluru gelernt habe. Die Ureinwohner haben noch in der Nähe zwei Siedlungen, suchen aber keinerlei Kontakt nach außen – lediglich mit der Nationalparkverwaltung arbeiten sie als rechtsmäßige Besitzer des Landes zusammen, damit alles auch in ihrem Sinne seine Ordnung hat.

Ich wollte zuerst zum Kata Tjuta, dem zweiten Felsmassiv, ca. 50 km vom Uluru entfernt. Bei meiner Fahrt sind mir schon die Wolken aufgefallen und ich habe im Rückspiegel gesehen, dass es beim Uluru regnet.

Als ich zum Kata Tjuta kam, war dort gerade ein Starkregen im Gange, der mich erst einmal zu einer mehrstündigen „Meditation“ unter einem Unterstand zwang, bevor ich auf meine Wanderung durch das „Valley of the Wind“ gehen konnte, die zwischen den einzelnen Felsstöcken des Kata Tjuta führt. Der Regen hat nicht nur eine wertvolle Besinnungszeit für mich gebracht, sondern außerdem alle anderen Besucher ferngehalten, sodass ich den Platz für mich alleine hatte. Vielmerh aber habe ich wirklich gespürt, was für ein Segen der Regen in der Wüste ist. Und es war mehr als beeindruckend zu sehen, wie von einer Minute auf die andere gewaltige Wasserfälle von den Felsen schießen, wo gerade noch alles staubtrocken war. Nachträglich habe ich erfahren, dass es da draußen höchstens einen Tag im Jahr einen starken Regen gibt und meine Bilder haben insofern Seltenheitswert.

seltene Bilder

Meine Wanderung habe ich dann nach bestandener Geduldsprobe doch machen können und sie hat mir sehr viel Kraft gegeben – 4 Stunden Weg durch eine traumhafte Landschaft, die mich auch sehr an Afrika erinnert hat. Wunderbar.

im Valley of the Wind

im Valley of the Wind

...

wie in Afrika

...

ein Blick zurück auf den Kata Tjuta

Die viel begehrten Fotos vom Uluru im Sonnenuntergang kann ich mir im Internet runterladen, weil so schnell sind die Wolken dann auch nicht verzogen – macht auch nichts!

Sonnenaufgang

Am nächsten Morgen habe ich mich früh aufgemacht um den Uluru zu umrunden, eine mehrstündige Wanderung wiederum, die man früh beginnen sollte, um nicht so wie zahlreiche Touristen der Dehydrierung zum Opfer zu fallen. Da war es auch ein Glücksfall, dass noch Wolken für kühlere Temperaturen gesorgt haben. Ich hatte eine tolle Zeit so nahe am Uluru und habe viel Erkenntnisse und Eindrücke in der Stille gesammelt und viel Kraft getankt. Zum Schluss ist dann die Sonne noch für ein paar gute Fotos herausgekommen.

Uluru

begonnen habe ich miene Umrundung bei diesem schönen Wasserloch- ein besonders schöner und heiliger Platz

Löwe

der Aufstieg war an diesem Tag gesperrt, und aus Respekt vor den Aboriginals sollte man sowieso nicht raufklettern - also war das eh keine Option

Höhle

interessante Formen

...

...

...

...

ein ca. 30 m langer raupenzug. Die Raupen sind anscheinend cleverer als wir Menschen und wissen um den Sinn der Gemeinschaft

Der Uluru und seine Umgebung sind nicht umsonst ein Magnet für viele Menschen aus aller Welt. Für die Aboriginals ist er das spirituelle und energetische Zentrum ihres Kontinents, Einweihungsplatz, Schauplatz ihrer wichtigsten Mythen und der Beginn und das Ende der Traumzeit. Es handelt sich dabei zweifelsohne um einen der ganz großen Kraftplätze unseres Planeten, man spürt dort förmlich die Energie, die aus der Erde kommt. Wer jemals die Möglichkeit hat, nach Australien zu reisen, sollte sich diesen Abstecher in die Wüste nicht entgehen lassen.

Ich bin sehr bereichert und voll Dankbarkeit von dort weg gefahren. Dankbarkeit für die Erfahrungen an diesem Platz, für das große Geschenk des Reisens und für die vielfältige Schönheit unseres Planeten Erde.

noch einmal

und für meinen Cousin Friedl der Beweis, dass ich auch tatsächlich dort war

Rainy days in Brisbane und Weiterreise ins Outback

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Schon an meinem letzten Tag in Byron Bay hat es sich abgezeichnet, dass die sonnigen Tage mal vorbei sind. Ich bin zurück nach Brisbane gefahren und dort bei ein paar netten Leuten in deren WG untergekommen. Ich wollte dort in Ruhe meine angedachte Weiterreise durch Queensland Richtung Norden organisieren und ein paar Kontakte checken. Es hat sich aber mal wieder ganz anders ergeben und ich bin draufgekommen, dass ich ein bisschen zu früh in der Gegend bin, weil es normalerweise hier noch das Ende der Regenzeit ist. Dazu kommt, dass diese heuer später angefangen hat als normal und dementsprechend auch wahrscheinlich länger dauern wird.

Bei meinen neuen Freunden in Brisbane war es sehr nett und wir haben uns in vielen Dingen ausgetauscht. Über meine anderen Kontakte in Autralien hat sich einmal nichts Greifbares ergeben. Es gab zwar ein paar Einladungen aber immer mit der Warnung, dass es gerade fest regnet und das auch weiterhin so bleiben dürfte. Naja, nachdem ich drei volle Tage in Brisbane von der Veranda auf den strömenden Regen geschaut habe und mir die Fantasie für meinen Trip nach Norden abhanden gekommen ist, habe ich beschlossen, ins Outback zu fahren und dort den Ayer´s Rock zu besuchen, das in der Wüste gelegene Zentrum Australiens. Eigentlich hatte ich den Besuch beim Uluru (so heisst der Rock bei den Aboriginals) als Schluss- und Höhepunkt einer mehrwöchigen Reise angedacht gehabt, aber es war dann letztendlich meine einzige vernünftige Option, das gleich zu machen.

Ich war dann echt froh, als ich das Flugzeug bestiegen bin, das mich mit einem Zwischenstopp in der Wüstenstadt Alice Springs direkt zum Ayer´s Rock bringen sollte. Naja, und wenn man sich einem spirituell bedeutenden Platz annähert, sollte man sich auch entsprechend darauf vorbereiten und sich Zeit für den Weg dahin  nehmen, damit die Tore dann auch aufgehen können. Für mich hieß das in dem Fall, dass mein Weiterflug in Alice Springs storniert und ich einmal auf Kosten der Fluglinie in einem netten Hotel in der Wüste untergebracht wurde, wo ich ganz viel Zeit und Ruhe hatte.

Kein Weiterflug...

...dafür gab es das hier.

Alice Springs ist für viele Touristen der Ausgangspunkt zum Uluru, von hier gehen die meisten Touren weg. Also konnte ich mich dort bezüglich des Angebotes einmal schlau machen, was mich aber nur darin bestätigt hat, dass ich am nächsten Tag die 700 km weiter zum Uluru direkt hinfliegen werde, um dort auf eigene Faust meine Wege zu gehen. Ich bin ja wirklich kein Freund von geführten Touren, da ist mir meistens zu viel Wirbel…

Die Stadt ist ansonsten nur ein verschlafenes Nest in der Wüste, es gibt einen urigen Saloon, ein paar Casinos am Stadtrand und das war es dann im Großen und Ganzen schon wieder.

das war dann doch nicht ganz mein Ding

das war dann doch nicht ganz mein Ding

Nachdem ich nicht so gerne im Gasthaus bzw. Saloon sitze und auch kein großer Zocker bin, habe ich die Zeit genützt, um ein bisschen in die Wüste zu wandern. Dort habe ich meine ersten Kängurus aufgestöbert, was eine Riesenfreude war, obwohl mich die nur angepfaucht haben und gleich davongesprungen sind…

Erwischt!

In Alice Springs sieht man einige Aboriginals auf der Straße. Die meisten von ihnen sind in einem sehr desolaten Zustand. Noch mehr als die meisten indigenen Völker dieser Erde haben die Aboriginals sehr mit sozialen Problemen zu kämpfen und sie finden in der modernen Gesellschaft nicht wirklich ihren Platz. Ihre traditionelle Lebensweise ist den meisten schon längst abhanden gekommen. Es gibt wenig Austausch zwischen den weißen Australiern und ihnen. Ich habe auch kaum Australier getroffen, die Kontakt zu Aboriginals pflegen und auch auf der Straße findet da keine echte Begegnung statt, hat man das Gefühl. Dennoch sind dann zwei junge Aboriginal-Frauen auf mich zugekommen und haben sich für mich interessiert. Wir haben uns ein paar Geschichten erzählt. Die beiden waren echt sehr nett und hatten ein wirklich sonniges Wesen und viel Optimismus trotz all ihrer eigenen Probleme, von denen sie mir erzählt haben… familiäre Probleme und die Angst, sich selber im Alkohol und kriminellen Tendenzen zu verlieren. Die Begegnung war für mich insofern sehr berührend, weil die beiden trotz ihres eigenen Lebenskampfes  immer wieder betont haben, wie schön das Leben auf dieser Erde eigentlich ist und dass sie es irgendwie schaffen werden, sich selber mehr den schönen Dingen zuzuwenden. Ich hoffe, ich konnte ihnen dazu vielleicht noch ein bißchen mehr Mut machen.

Nach einem geruhsamen Tag in Alice Springs war ich dann wohl bereit für die Weiterreise und diesmal sollte es auch klappen.

weiter geht´s!

weiter geht´s!

Byron Bay – Ankommen in Australien

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In Thailand hab ich ja schon mitbekommen, dass die Australier ein außergewöhnlich freundliches Völkchen sind, da dort sehr viele Reisende aus Down Under unterwegs waren. Jetzt, da ich zum ersten Mal hier bin, kann ich mich selber vor Ort ausgiebig davon überzeugen. Auch wollte ich gleich einmal wissen, warum die Australier sich von den thailändischen Traumstränden nicht aus der Reserve locken lassen.

In Brisbane bin ich am Flughafen gelandet und gleich weiter Richtung Süden an den Strand von Byron Bay gefahren, wo ich beides gefunden habe: Menschen, die im alltäglichen Kontakt so freundlich und herzlich sind, wie es bei uns daheim kein Mensch für möglich halten würde. Und einen traumhaft weißen Strand, der weiter als das Auge reicht und nicht nur Surferherzen höher schlagen lässt.

Ein paar richtig schöne Tage zum akklimatisieren, ankommen und ein Gefühl zu bekommen, wie die Dinge hier so laufen. Und zum planen, wie die Reise weitergehen soll, bevor es dann wieder ans Herunterspulen von Kilometern geht – und von denen liegen aufgrund der Dimensionen hier doch einige vor mir…

ein echt angenehmes Quartier

...Bäume voller Papageien...

...und Flughunde...

...

das Beste jedoch war der Strand

Sonne und Meer

Abschied in Singapur

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Singapur war die letzte Station meiner gemeinsamen Südostasien-Reise mit Gunti. Von dort aus gingen unsere Flüge in unterschiedliche Richtungen weiter.

Da wir beide nicht so sehr auf Megacities stehen, haben wir für Singapur nur einen Tag eingerechnet. Gerade einmal die Skyline anschauen und ein bisschen herum spazieren und ein Gefühl für das multikulturelle Stadtgeschehen bekommen.

Erst mussten wir aber erst einmal einreisen und das ist hier etwas komplizierter als in den umliegenden Ländern. Speziell die Zollkontrollen sind recht streng. Zum Beispiel kostet die (illegale!) Einfuhr von nur einer Packung Zigaretten eine Strafe von 400$. Des Weiteren sind in Singapur Kaugummis verboten, weil die anscheinend so viel Dreck machen. Die Zöllner wurden bei mir vor allem auf mein Taschenmesser aufmerksam, das eine etwas längere Klinge hat als die normalen Schweizermesser. Also wurde ich gefragt, für was ich denn so ein Messer brauche. Ich habe gesagt, dass ich das zum Essen brauche, eh klar. Darauf hat er mich ungläubig angeschaut und gemeint: „That must be serious eating…!“. Naja, von einer gscheiten Brettljause verstehen die hier leider alle nichts und für das Essen hier braucht man sowieso kein Messer.

Unser erster Weg in Singapur führte uns nach Little India, wo es trotz Kaugummiverbot etc. dann eh doch nicht so sauber ist. Beim Essen verzichtet man hier nicht nur auf´s Messer, sondern gleich auf die anderen Utensilien auch. Es war ein sehr interessanter Streifzug, es gibt hier viel Exotisches für die Sinne und auch die Einkaufstasche.

Chinatown haben wir uns erspart, dafür haben wir einen Abstecher ins Araberviertel gemacht. Obwohl das hier vergleichsweise edel ist, hat es mich dennoch ein bisschen an meine schönen Reisen in den Nahen Osten zurückversetzt.

Ein Tag in Singapur hat mir gereicht. Gunti ist in aller Früh abgeflogen. Der Abschied war zwar routiniert und schmerzlos aber voll großer gegenseitiger Dankbarkeit für die letzten Wochen, die wir gemeinsam voll Freude und sehr unkompliziert verbracht haben. Danke Gunti und alles Gute daheim!

Ich bin mittlerweile ja ganz woanders, und zwar bei den Kängurus. Gesehen habe ich noch keines, aber ich hoffe, ich kann das bald mal liefern.

Hier mal ein paar Fotos aus Singapur und das erste aus Down Under:

Skyline

spektakuläre Architektur, ein Riesendachgarten in 200 m Höhe auf dem Dach des größten Casinos der Welt

Little India...Hindutempel

inside

indisch essen

Araberviertel

ein kleines Ankunfts- und Wegöffnungsritual am Strand in Australien

Eine vorerst letzte Runde Boot, Bus, Taxi und wieder Bus…

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Von Pulau Tioman sind wir wieder zwei Stunden mit dem Boot zurück ans Festland, meiner Meinung nach einen Tag früher als nötig. Jedoch hat uns unser Vermieter gewarnt, dass wir noch in der Monsunzeit wären und wir nicht auf den letzten Tag warten sollten, da es sein kann, dass die Fähre aufgrund Schlechtwetters mal nicht fahren kann.

Wieder rein in den Bus, diesmal einem weiteren Tipp folgend nach Malaka, einer alten Seefahrerstadt an der Südküste. Aus den angekündigten drei Busstunden sind wieder mal sechs geworden, was mich im letzten Fahrtabschnitt mal nachzählen hat lassen, wie viele Stunden wir in den letzten vier Wochen in Verkehrsmitteln verbracht haben. Mit ca. 110 Stunden in nur 26 Tagen haben wir den von Nane und mir in Äthiopien aufgestellten Rekord in durchschnittlichen Fahrtstunden pro Tag fast eingestellt – hier war es zwar viel komfortabler aber dennoch irgendwie ein Wahnsinn!

Wir haben uns heute kurz in Malaka umgeschaut und morgen Früh geht es noch einmal per Bus weiter nach Singapur, wo sich Guntis und meine Wege dann trennen werden…

Ahja, es ist jetzt nach Mitternacht in Malaka und ich sitze vor dem Quartier am Randstein, wo das WiFi-Internet noch funktioniert und die Ratten sich mit den Kakerlaken um einen Stehplatz raufen…dafür hat es angenehme 25 Grad – ÜBER Null!

wieder auf den Bus warten

wieder irgendwo in der Mittagshitze in der Pampa warten, bis alle am Klo gewesen sind und der Busfahrer sein Mittagessen fertig zelebriert hat.

wir genehmigen uns zwischendurch aber auch was...

...hiervon. Man sieht nie wirklich, was man isst und man zeigt auch nur mit dem Finger hin, wenn man bestellt.

das Foto zeigt, dass wir noch Monsunzeit haben und jederzeit ein Regenguss möglich ist...

der "Canala grande" von Malaka

wie überall hier viel chinesischer Einfluss

...

Gute Nacht, Malaka!...letzter Abend in Malaysia.

mit allem sind wir gefahren, aber das hier haben wir ausgelassen...

Tioman Island

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In Kuala Lumpur gibt es keine echte Travellerszene und wir waren ohne Reiseführer etc. unterwegs. In den Reisebüros werden nur Flüge verkauft, die Angestellten dort schienen ihr Land genauso wenig zu kennen wie wir. Dementsprechend schwierig war es herauszufinden, was wir denn mit den verbleibenden Tagen in Malaysia anfangen sollten. Die Großstadt hatten wir ja nach wenigen Stunden und den obligatorischen Fotos mit den Towers satt, also haben wir uns einen Englisch sprechenden Taxifahrer gesucht, der uns zum Busbahnhof brachte und uns am Weg dorthin ein paar Tipps gegeben hat. Irgendwo soll es an der Nordküste ein paar schöne Inseln geben und die Busfahrt zum Hafen dauert nur 6 Stunden. Also haben wir uns ein Ticket nach Mersing gekauft und sind dort auf eine Fähre gegangen, die uns auf die Insel Tioman bringen sollte. Die Insel ist bei Leuten im nahen Singapur ein beliebtes Ausflugsziel und an Wochenenden recht belebt. Wir haben uns jedoch schnell schlau gemacht und herausgefunden, wo wir unsere Ruhe haben können. Und die Rechnung ist voll aufgegangen. Mit einem Boottaxi sind wir in eine einsame Bucht gefahren, wo nur ein „Haus“ mit ca. 7 Zimmern steht und wo drei-vier Insulaner leben, die mehr oder weniger den Laden schupfen und deren Lebensinhalt der Fußball in der Flimmerkiste zu sein scheint. Wie sehr haben sie sich gefreut, dass wir den Hans Krankl auch kennen. Damit war das Thema Fußball mit uns auch schon wieder erschöpft …;-)

Ein Kilometer weißer Sandstrand, den wir uns für drei Tage mit ca. fünf weiteren Gästen und den drei einheimischen Faulpelzen teilen durften. Kein Handy, kein Internet – nada. Nur das Rauschen des Meeres und die Sonne. Und am Abend ein gegrillter Fisch. Zu sich selber kommen, viel Ruhe und die Nähe der Natur genießen.

Ein Ort, an den wir gerne zurückdenken und den wir bei Gelegenheit auch jederzeit wieder besuchen würden…und ein würdiger Ersatz für die entgangene Inselfreude in Thailand.

eine Bootsfahrt ist beim zehnten mal innerhalb einer Woche gar nicht mehr soo lustig (siehe Guntis Gesichtsausdruck)...

...aber es hat sich schwer ausgezahlt

Privatstrand

türkises Wasser

und viele Spezialplatzln zum Alleinsein

Riesenmuschel