Wartezeit in Addis Ababa

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Ja, jetzt haengen wir ein wenig in Addis Ababa fest (deutscher Namen Addis Abbeba, kurz Addis), weil wir auf unser Visum fuer Aegypten warten muessen, welches die Voraussetzung ist, um ein Transitvisum fuer den Sudan zu bekommen. Beide Visa waren in Oesterreich nicht zu bekommen. Hier schon, es ist nur eine Frage der Zeit…Aber schliesslich wollen wir ja als echte Traveller nach Aegypten reisen, das heisst ueber Land. Es gibt eine Eisenbahen, die durch ganz Sudan entlang des Nils geht und direkt bei Abu Simbel in der Naehe endet. Das ist unser Plan.

Unser Plan war es auch, das aegyptische Visum in den angegebenen 24 Stunden zu bekommen, doch leider laesst man uns laenger warten, und auch unser Herumgetschentsche (das verstehen jetzt nur die Kaerntner) hat nichts genutzt. Morgen bekommen wir hoffentlich das Visum, damit gehen wir jdann zu den Sudanesen, die gar keinen Hehl daraus machen, dass sie auf Touristen nicht scharf sind. Mal schauen.

So haben wir heute einen echten Ruhetag eingeschoben, das tut auch mal gut. Lang schlafen, ausgiebige Koerperpflege vom Haarschneiden, Rasieren bis zum Hornhauthobeln auf der Fusssohle. Jetzt fuehl ich mich wieder wie ein Mensch. Den Rest des Tages haben wir bei super Kaffe und Leute beobachten verbracht. Am Nachmittag waren wir noch ein paar Stunden im grossen Park um die St. Georgskirche, der wirklich sehr angenehm und friedlich ist.

Sonst ist in Addis nicht viel zu tun. Gestern waren wir im Nationalmuseum, deren Hauptattraktion das Skelett von Lucy ist. Ansonsten ist es eine irre Rumpelkammer, mit allem moeglichem verstaubten Zeug, das wild und planlos zusammengewuerfelt wurde. Ok, der Thron von Haile Selassie, Kaiserkronen und ein paar prunkvolle Gewaender sind vielleicht auch noch sehenswert. Aber von 3000 Jahren aethiopischer Kaiserdynastien ist letztendlich nicht soviel materiell gesichert worden, viele historisch bedeutende Gegenstaende gingen und gehen immer noch zu Sammlern ins Ausland-illegal, versteht sich!

Die Stadt selber ist pulsierend, mit Umland an die 5 Millionen Einwohner sagt man. Und dass, wo die Stadt erst vor ca 110 Jahren gegruendet wurde, als die Frau des damaligen Kaisers Menelik II, hier herziehen wollte. Die Kaiserin hatte grossen Einfluss und so wurde Addis Ababa gegruendet, was soviel wie “neue Blume” heisst. Die Stadt ist gut gelegen, das Klima hier ist aufgrund der 2500 Hoehenmeter angenehm. Der Mangel an Holz wurde durch ausgiebige Eukalyptuspflanzungen kompensiert, das Zeug waechst hier ueberall wie wild. Im Stadtzentrum wirken die Leute im allgemeinen recht modern, dennoch zottelt oefter eine Eselsherde vorbei und ueberall liegen Leute im Rinnsal. Die Armut ist schon erbaermlich.
Ein aethiopischer Arbeiter verdient durchschnittlich 30 Birr am Tag, das sind ungefaehr 2,5 Euronen. Die meisten der ueber 80 Millionen Einwohner haben aber keine Arbeit, der wichtigste Wirtschaftszweig ist beiweitem die Landwirtschaft. Hungerprobleme hat es in den letzten Jahren nicht so schwere gegeben, gottseidank. Die Leute hier erinnern sich noch gut an die furchtbaren Katastrophen der 70er und 80er.
Man kann nur hoffen und beten, dass diesem schoenen Land und seinen Menschen eine gute Zukunft vergoennt ist. Aber der Weg dahin scheint unendlich weit…

Eindruecke aus Addis Ababa

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Nach der doppelten Spontangesundung Joergs bei unserem ersten Stopp hier, der nun hier in Addis einen Vertrauensarzt hat, konnten wir uns der Hauptstadt des Landes widmen.

Addis liegt so auf 1.900m Seehoehe, das Atmen faellt einem aber nicht deswegen schwer, schon eher wegen der schwarzen Rauchwolken der Autoauspuffe und den meist neben den Strassen verbrannten Hausmuell. Das Taschentuch nach dem abendlichen Schneuzen schaut dann immer wie eine Kohletablette gegen Durchfall und Blaehungen aus, schwarz wie die mondloseste Nacht in einem fensterlosen Raum.

Die auf den Gehsteigen meist angebotenen Dienstleistungen, diese dafuer aber in hunderfacher Praesenz, sind das Schuhputzergerwerbe und die Abwaage des menschlichen Gewichts inklusive Hoehenmessung. Habe noch nie so flinke Haende die Schuhe bearbeiten sehen, wie auf den Strassen von Addis Ababa. Rufe, die uns hier staendig begleiten sind vor allem -Hallo, hallo, hallo-, -Birr, Birr, Birr- (die nationale Waehrung) und wenns ganz einfach sein soll nur -You, you, you-. Auch -Ferenji- (heisst so viel wie Auslaender, ist aber nicht abwertend oder gar fremdenfeindlich gemeint, sondern eher einer, der zu Hause eine Gelddruckmaschine besitzt und so ueber mehr Geld verfuegt als Dagobert Duck) wird uns des oefteren nachgerufen.

Wie in ganz Aethiopien, wo man sogar auf der abgelegensten Landstrasse noch von zig Menschen umringt wird, ist man in Addis auch nie alleine. Es wimmelt nur so von Touristenfuehreren, jeder, der mindestens 12 Jahre alt ist, will uns etwas zeigen oder kennt jemanden in anderen Orten des Landes, die einem etwas zeigen koennen. Dies scheint das dritte grosse Gewerbe zu sein (siehe oen).

Am besten ist es, sollte man Fragen haben oder Informationen brauchen, sich direkt an Passanten zu wenden. Alle geben bereitwillig Auskunft, sind aeusserst hilfsbereit und zuvorkommend. Wirklich eine Wohltat, so auch viele Englisch beherrschen, da es neben Amharisch die Unterrichtssprache ist. Es wird sogar ungefragt geholfen, wenn z.B. die frisch geroesteten Erdnuesse mit dem braunen Haeutchen von mir verschlungen werden, weisen einen Leute daraufhin, dieses Haeutchen doch bitte nicht zu essen.

Die beiden groessten und sehenswerten Palaeste, der Jubilee-Palast von Kaiser Haile Selassie I. und der Gebbi (Regierungssitz von Menelik II., vormals Negus von Shoa), sind seltsamerweise nicht zugaenglich, da in ihnen der Premierminister bzw. der Praesident wohnt. Unser lieber Herr Bundespraesident Heinz Fischer sollte endlich auch in Schloss Schoenbrunn einziehen!

Sehr sehenswert ist die Gyorgis-Kirche am Menelik II. Square. Hatten das Glueck bei unserem ersten Aufenthalt in Addis mit einem netten Fuehrer diese Kaiserkroenungskirche zu betreten. Ist an sich eine Rundkirche, allerdings in achteckier Ausfuehrung. Die Kirche wird in drei Bereiche gegliedert. Der aeusserste Kreis ist fuer Gesaenge und Gebete reserviert, hier findet man die typischen Instrumente wie die Trommel und das Sistrum, welche zur rythmischen Untermalung der Gebetslieder eingesetzt wurden. Noch ein nuetzliches Utensil ist der Gebetsstock, der zur Unterstuetzung der Moenche und Nonnen unter die Achsel geklemmt werden kann um sein Gewicht nach bis zu 10-stuendigen Gebeten besser verteilen zu koennen. Anschliessend folgt der heilige mittlere Kreis mit grossflaechigen Wandgemaelden zu biblischen Themen und Bilder, die man auch in anderen Kirchen findet, ueber die Lebensgeschichte von Haile Selassie I. (in der Dreifaltigkeitskirche sahen wir direkt rechts neben den Altar sogar ein riesiges Wandgemaelde von der Ansprache Haile Selassie I. beim Voelkerbund – recht seltsam). Der inneste Kreis bildet das Allerheiligste und ist fuer uns nicht zu betreten.

Werden nun in Addis noch einige Tage verbringen und mal auf unsere Visa warten. Geduldigsein ist eine der ersten Lektionen, die wir am Horn Afrikas lernen muessen, da hier nichts schnell-schnell-geht. Sogar der Kauf eines Bustickets verlangt mindestens einen halben Tag. Wir passen uns an.

Arba Minch-Addis Ababa

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Wir haben noch 2 nette Tage in Arba Minch auf der katholischen Mission verbracht. Es war ein grosser spass mit den Leuten dort , auch mit den anderen gaesten. Am letzten Tag gingen wir zum grossen festival, wo viele Staemme in traditioneller Aufmachung getanzt und gesungen haben. Schoen zu sehen, wie stolz die Leute auf ihre Kultur sind und wie alle gemeinsam feiern. Wir waren so ziemlich die einzigen Weissen bei der ganzen Gaudi, die Leute waren wie immer sehr nett zu uns. So etwas wie Anti-Europaeer-Stimmung gibt es in Aethiopien ueberhaupt nicht, das Land war ja auch nie wirklich kolonialisiert, nur die Italiener haben kurz ihr Glueck versucht.

In aethiopien gibt es 86 ethnien und so war es ein buntes Treiben, das wir auf dem Festival beobachten konnten. Auch aus Kenia sind Staemme angerueckt.

Am letzten Abend haben wir noch ordentlich Abschied von unseren neuen Freunden gefeiert und ordentlich einen abgetrunken. Unter anderem waren wir in einer Tej Beat, so heissen die kleinen dreckigen Saufbuden, wo der Einheimische ganz billig den hausgemachten Honigwein trinkt. Der Tej (sprich Tetsch), so heisst das Zeug, ist echt delikat. Die Laeden sind dafuer echt grausam. Erdboden , ein paar Holzpritschen, ueberall ausgeschuetteter Tej, dass alles stinkt wie ein Studentenkeller am Morgen nach der Party. Der Kellner geht mit einer Riesenkanne um und schenkt jedem nach, der ihn nicht vehement davon abhaelt. Dabei wird auch viel verschuettet, drum stinkt alles. Wir sind zu recht vorgerueckter Zeit in den Laden gekomen, da waren alle schon stockbesoffen. Eine Stimmung, die ich persoenlich ja nicht so mag. Dafuer ist mir der Tej ordentlich eingefahren. Nachdem ich mein kleines Trinkflaeschchen 2mal entleert habe, bin ich schon recht lustig geworden. Angenehme, belebende Wirkung, nicht so wie beim Bier.  Dennoch war ich froh, als die letzte Kanne entleert war und wir die Bretterbude verlassen mussten.

Wir haben noch die ganze Nacht gefeiert, in einer stockfinsteren Bude herumgetanzt und nur nach wenigen Stunden Schlaf wurden wi von Father John mit der Ansage geweckt, dass wir in 5 Minuten mit ihm nach Addis Ababa fahren koennten, so wie wir es am Vorabend vereinbart hatten. Mit mueden Knochen und rissigem, dehydriertem Gaumen haben wir unsere Sachen in den Rucksack gestopft und sind zum Wagen gehetzt. Die Fahrt war superkomfortabel, in unserem Zustand haetten wir eine Busreise nicht ueberleben koennen. John hat uns sicher nach Addis gebracht, 8 Stunden Fahrt durch atembraubende Landschaften, leider viel davon verpennt.

Jetzt sind wir wieder in Addis und warten die naechsten 2-3 Tage auf unsere Visa fuer Aegypten und Sudan. Mal sehen, was fuer ein Mahlgut die demokratischen Muehlen hier ausspucken. Dannach sehen und reisen wir weiter.

Alles Liebe aus Addis Ababa, Euer Joerg

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Markt in Turmi und die Oednis von Omorate

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Der naechste Tag sollte uns zusammen mit einem Vertreter der orthodoxen Kirche, der in den Projekten viel mit Paddy zusammenarbeitet, weiter in den Sueden Richtung kenianische Grenze fuehren.

In der Frueh besuchten wir noch zusammen mit Paddy den von der Mission betriebenen Montessori-Kindergarten, wo 70 kleine Kids gegen einen kleinen Geldbeitrag erste Erziehung und Sozialisierung sowie eine Basisausspeisung bekommen. Fuer nane und mich war es ein Heidenspass bei den kleinen Kerlchen, die uns zeigen durften, was sie so alles draufhaben.

Dannach ging es in den nahegelegenen Ort Turmi, wo der woechentliche Markt stattfand. Viele bunte Menschen, wir die einzigen Weissen, schon etwas komisch fuer uns. Der Markt ist nicht gross und es werden nur ein paar landwirtschaftliche Produkte verkauft. Maenner und Frauen in der traditionellen Kleidung. Barbusige Frauen mit reich verzierten Umhaengen aus Tierhaut und Schmucknarben. Maenner mit Koerperbemalung und Lehmfrisur,…

Die Leute aus den Doerfern beachten uns nicht soviel, sie sind sehr stolz und gehen ihrem Business nach. Einige fragen nach, ob man sie fotografieren wolle, da es ueblich ist, sich fuer ganz wenig Geld von Touristen ablichten zu lassen. Uns taugt das weniger, weil die Leute beim Posieren sehr steif und eher unfotogen sind. Die wahre Schoenheit sieht man auf den Fotos, die mit dem Zoom entstehen und das normale Geschehen zeigen.

Die Kinder aus der kleinen Stadt sind sehr kontaktfreudig und stehen sehr auf uns. Nane spielt auf einem uralten Krempel Tischfussball mit ihnen, waehrend andere der untergewichtigen Kerlchen wie Spinnen auf mir herumklettern. Sie sind so duenn und leicht, dass 3 davon gleichzeitig auf mir herumturnen, ohne dass ich es wirklich anstrengend finde. Ein grosser Spass fuer alle.

Nachdem wir vorerst genug haben und unser Fahrer noch andere Dinge in der suedlich gelegenen Stadt Omorate zu erledigen hat, machen wir uns auf den weiteren Weg. Auf der ca eine Stunde dauernden Fahrt wird es zusehends karger und trockener, die Vegetation laesst nach, draussen hat es sicher 40 Grad, keine Menschen weit und breit, weil kein Wasser, nur jede Menge Termitenbauten (teilweise 10 Meter hoch) und Wirbelstuerme, die man hier “Dust devils” nennt. Wo kann da noch Leben sein?

Schliesslich erreichen wir Omorate, dass direkt am Omo-River liegt, der der ganzen Region den Namen gibt. Die Stadt ist so abgefuckt, man glaubt es kaum. Staubig, windig, alles ist nur aus ein paar Holzpruegeln aufgebaut, der kaffebraune Fluss ist sozusagen die Lebensader. Omorate ist der letzte Ort vor der ca. 50 km entfernten kenianischen Grenze. Es treibt sich hier allelei Banditengesindel herum, dass bei Bedarf einfach ueber die Grenze geht und wieder zurueck. Wir gehen auf ein bescheidenes Mittagessen, am Nebentisch sitzen Keniaten, die ruepelhaft hoch drei sind, herumpoebeln und fressen wie die Schweine. Nach dem Essen spazieren wir zum Fluss, wo die Touristen, die sich da herverirren, ueblicherweise eine Ueberfahrt im Einbaum machen. Der Fluss ist extreme trueb, die Leute kommen hierher zum Wasserholen, da es im Ort keinen richtigen Brunnen fuer die Bevoelkerung gibt. Unglaublich und unwuerdig, viele leiden hier an der Cholera und anderen Seuchen. Auf den Strassen sind Betrunkene unterwegs. Wer dem afrikanischen Landleben zu romantisch gegenuebersteht, wird hier gnadenlos auf den Boden der Realitaet geschmettert.

Am Fluss treffen wire in paar Einheimische, die sind sehr wortkarg. Nur ein Taubstummer versucht hartnaeckig mit uns zu kommunizieren, was nach 5 Minuten schon ordentlich zu nerven anfaengt. Die Einbaeume sind krumm wie Bananen und man fragt sich, wie man damit ueber den Fluss, der sicher ueber 100 Meter breit ist, drueberkommen soll. Man wollte uns zur Ueberfahrt ueberreden, jedoch sagten die Leute, dass es drueben eh nichts zu sehen gaebe, also sind wir wieder abgezogen, den taubstummen Laestling im Schlepptau, staendig an meinem T-Shirt zupfend, oh Mann, das nervt!

Schliesslich hat sich noch ein katholischer Priester zu uns gesellt, der unseren Fahrer kannte und mit uns nach Dimeka mitfahren wollte. Sein Name ist Abba Gosh und er ist gleichalt wie Nane. Frisch abgegangen von der katholischen Priesterausbildung in Nairobi/Kenia sieht er seine persoenliche Mission darin, in dieser abgefuckten Stadt Omorate ohne Geldmittel eine katholische Gemeinde aufzubauen. Er ist auf einem extremen Film drauf, naiv obendrein und will wohl den Maertyrerweg gehen. Die ganze Fahrt lang labert er uns ueber die heiligen Sakramente und die Rolle des Papstes voll, dass uns ganz anders wird.

Am Rueckweg machen wir noch einmal am Markt von Turmi halt. Hier sind schon einige Leute sehr betrunken. Wie die meisten indigenen Voelker dieser Erde sind auch die Staemme hier sehr vom Alkoholproblem betroffen, der Alk ist spottbillig und ueberall zu haben. So wanken auch hier am Markt Besoffene herum und poebeln uns an, eher unschoen. Abba Gosch, der Prediger, zeigt sich sehr arrogant den “Wilden” gegenueber, fuer ihn sind sie wohl wie Tiere, und wir fuehlen uns hier in seiner Gesellschaft eher unwohl. Also sind wir wieder abgefahren. Am Rueckweg nehmen wire ein paar Frauen mit, die HIV haben und in Turmi ihre Medikamente abgeholt haben. Wie in ganz Afrika sind auch hier viele Menschen infiziert, die Organisationen klaeren auf und helfen, sogut es geht.

Wir sind mit dem Tag zufrieden und freuen uns trotzdem auf die Rueckfahrt nach Arba Minch am naechsten Morgen. Wir haben noch ein schoenes Abendessen mit Father Paddy. Er war ein toller und liebenswerter Gastgeber, wie Father John auch.

Uebrigens: die katholische Mission und ihre Projekte (v.a. Gesundheit, Wasserversorgung, Bildung) werden hier auch von der oesterreichischen Entwicklungszusammenarbeit unterstuetzt, ausserdem von der Dreikoenigsaktion. Also schoen spenden, wenn die Sternsinger kommen und ihre Lieder traellern, die Leute machen gute Arbeit da draussen!!

Durch den Kontakt zu Oesterreich ist auch ein ORF-Team vor 2 Wochen bei Father Paddy zu Gast gewesen und hat gefilmt; auch bei der Familie, wo wir waren. Die Sendung geht am 1.1.2009 ueber den Aether, auf ORF um 18:00 Uhr. Wer also sehen will, wo wir waren, sollte sich das nicht entgehen lassen und sich gemuetlich vor’s Patschenkino hauen. Ganz ohne Moskitos, andere Laestlinge und Dust-Devils, aber wahrscheinlich auch nicht ganz mit dem speziellen Feeling, das wir da draussen bekommen haben.

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Treffen mit Father Paddy

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Soweit-sogut, immerhin haben wir uns bis in das kleine Dorf Dimeka vorgekaempft, ohne zu wissen, was uns dort erwartet oder was wir dort zu tun haben werden.

Wir haben gepennt wie die Murmeltiere und sind so um 10:30 aufgewacht. Als man unsere Lebenszeichen bemerkte, kam die Haushaelterin und sagte, dass wir zu Father Paddy kommen sollten, der auf der Terrasse sitzt. Wir trafen einen sehr netten, baerenhaften Typen an, ruhig, gelassen, aber sehr kommunikativ und offen. Father Paddy ist auch aus Irland und betreut seit 5 Jahren die katholische Mission in Dimeka. Er gehoert dem selben Orden an wie Father John, eine Kongregation, die Missionen in allen Ecken der Welt betreibt. Paddy war ein sehr beliebter Barkeeper in London, bevor er beschloss, Priester zu werden und in die Welt rauszuziehen.

Als Freunde von Freddy wurden wir aeusserst warmherzig von ihm in Empfang genommen. Wie auch Father John hat Paddy eine supergute erinnerung an Freddy, dessen berufliche Veraenderung fuer sie anscheinend ein grosser Verlust war, wie sie sagen.

Wir sassen auch gleich beim Mittagessen, dass wirklich perfekt zubereitet war, die Koechin ist seit 24 Jahren im Hause taetig und weiss, was der hungrige europaeische Magen so braucht. Paddy machte uns Vorschlaege, was wir da draussen gemeinsam mit ihm oder auch anderen Leuten tun und anschauen koennten. Als erstes, meinte er, sollten wir mit zu seiner Hamer-Familie in einem benachbarten Ort kommen. Die Hamer sind der am weitest verbreitete Stamm im Sueden Aethiopiens und ein sehr stolzes Volk, dessen Lebensgrundlage die Rinderzucht darstellt. Der Ort Dimeka liegt mitten im Gebiet der Hamer. Paddy hatte am Beginn seiner Zeit dort ein laengerfristiges Projekt im nahegelegenen Ort Janko abgewickelt, wo er im Laufe der Zeit in eine ansaessige Familie integriert wurde. Er bekam dort sein eigenes Haeuschen gebaut und verbrachte viel Zeit dort, lernte die Sprache und die Kultur der Leute. Die Familie und den Ort unterstuetzt er bis heute, sogut er kann. So half er zum Beispiel in der errichtung eines kleinen Ladens zur Versorgung der Leute mit dem Notwendigsten mit.

Wir hatten die Ehre und das Vergnuegen mit Paddy zu seiner Familie rausfahren zu duerfen. Er faehrt ein paarmal in der Woche dorthin, diesmal mit einer neuen Waage fuer den Verkaufsladen. Fuer uns sollte diese persoenliche und untouristische Begegnung mit den Leuten die essentielle Erfahrung der Tage im Busch werden. Mittlerweile fahren ja auch schon jeepweise die Touristen da hinaus, um die Menschen der vielen bunten Staemme zu begaffen und zu fotografieren. Wir hatten dank dieses Kontaktes die Moeglichkeit, direkt in das familiaere Geschehen Einblick zu bekommen.

Wir fuhren also in das Dorf, das ja in unserem Sinne keines ist, nur ein paar Rundhuetten im Nirgendwo. Sobald wir auftauchten , kamen viele Leute aus der Umgebung daher, um Paddy zu begruessen und uns kennenzulernen. Die Leute sind sehr warmherzig, auch wenn man ihre staendig wiederholenden Begruessungsfloskeln nicht versteht. Paddy zeigte und erklaerte uns den Laden und die Haeuser am Compound. Dann wurden wir in die Rundhuette gebeten, wo das gesamte familiaere Treiben stattfindet. Es hiess dabei Kopf einziehen, da in ca. 1,5 m Hoehe eine Decke als Lagerraum eingezogen ist. In der Huette ist ein kleiner Arbeitsbereich abgeteilt, woe in bestaendiges Feuerchen brennt. In der Huette steht der Rauch, die Decke ist russig, was vor dem Schaedlingsbefall schuetzt. In der Huette ist die Frau die Chefin, waehrend die Maenner draussen auf das Vieh schauen. Wir nahmen auf einer einfachen Lehmbank Platz, die Atmosphaere war sehr gemuetlich, in der Huette ist es angenehm kuehl und dunkel, waehrend draussen die Sonne gnadenlos herunterbrennt. Der aelteste Mann eroeffnete das Zusammensein rituell mit der Segnung des Kaffes, den die Frau in halben Kalebassen direct vom Feuer reichte. Alles folgt dabei strengen regeln, die uns Paddy auch nebenbei erklaerte. Schliesslich nahmen wir einen Schluck von dem eher teeaehnlichen Gebraeu. Sehr gut! Das Gespraech entwickelte sich ungezwungen und natuerlich. Die Leute lachen viel, manchmal fragt man einfach oefter hintereinander, wie es so geht, wie es anderen Leuten geht, nicht viel wirklich wichtiges ist zu redden, man ist einfach nett zueinander. Fuer uns ergeben sich viele Fragen, die gerne beantwortet und uebersetzt werden. Es werden Fotos gemacht, den Leuten taugt es sich selber im kleinen Fernseher zu sehen. Ein junger Mann dreht und wendet die Kamera vor seinem Auge, um dem Phaenomen der bunten Bilder auf den Grund zu kommen…fuer mich lustig zu beobachten.

In der Huette herrscht ein staendiges kommen und Gehen von Familienmitgliedern und Freunden aller Altersstufen, alles sehr natuerlich und ungezwungen. Wir fuehlen uns sehr wohl. Auch die Kommunikation ist locker, sagt man was, ist es recht, sagt man nichts- genauso gut. Ganz easy halt. Wir sitzen stundenlang da, haben Spass, und kriegen gar nicht mit, wie die Zeit vergeht. Hinter dem Vorhang liegt eine junge Frau mit ihrem gesunden Neugeborenen, der Vater ist sehr stolz. Ich habe ein kleines Geschenk fuer den neuen Erdenbewohner aus der Tasche gezaubert.

Paddy wickelt noch die geschaeftlichen Dinge ab. Er wird fuer die gelieferten Waren mit Perlenarmbaendern und Geld gezahlt. Die Leute sind sehr sehr stolz auf ihr Kunsthandwerk, Paddy verkauft das Zeug in Irland und laesst das Geld wieder zurueckfliessen..

Nach abgewickeltem Geschaeft singt die Familie ein paar traditionelle Gesaenge fuer Paddy und uns. Es werden dabei keine Instrumente gespielt, nur geklatscht. Der Vater beginnt zu intonieren, die anderen Stimmen ein. Dabei wird ein staendig wiederholender Rhythmus gechantet, waehrend die Solisten daruebersingen. Die alte Frau, die bisher nichts gesagt hat, reibt ihre Armreifen rasselartig aneinander und singt inbruenstig. Die Huette vibriert, afrikanische Viration pur, dass es einem die Ganselhaut ueber den Ruecken jagt und die Traenen aus den Augen treibt, so schoen ist es.

Es laesst sich in Worten nicht beschreiben, welche grosse Qualitaet von Liebe und Familiaritaet (gibt es dieses Wort?) wir in dieser einfachen Huette im afrikanischen Busch erfahren haben. Dankbar fuer diese Begegnung, beruehrt, gefuellt und genaehrt verlassen wir den Ort. Die Leute winken uns noch lange nach. Wir fahren wieder ins Dorf, dem Sonnenuntergang entgegen, der in Afrika schoener ist als irgendwo sonst auf der Welt. Unglaublich, was wir erleben duerfen. Man ist auch nachdenklich und fragt sich, was diese Menschen noch haben, was uns irgendwo im ganzen Theater der “Zivilisation” abhanden gekommen ist. Die Fotos sehen wir uns noch den ganzen Abend an. Wir haben ein geniales Abendessen und nette Gesellschaft von Paddy. In der Ruhe des Abends hoert man noch aus verschiedenen Seiten die Leute im Busch die selben Gesaenge singen, wie wir sie in der Huette gehoert hatten. Es ist beinahe schon kitschig. Dankbar pennen wir in, wissend, dass der Nachmittag unsere essentielle Erfahrung und Begegnung mit dem urspruenglichen Afrika war, die man so gar nicht suchen sondern nur geschenkt bekommen kann.

Paddy hat uns einen vielversprechenden Programmvorschlag fuer den naechsten Tag gemacht, den wir dankbar angenommen haben. Auch beschlossen wir, schon am uebernaechsten Tag eine Mitfahrgelegenheit zurueck nach Arba Minch wahrzunehmen, da es klar war, dass wir das wichtigste gesehen und gefuehlt haben. Fuer uns war es nicht wichtig moeglichst viele verschiedene Staemme zu besuchen, wie das fuer die meisten Touristen zutrifft. Wir hatten auch nicht den Wunsch mehr Zeit da draussen zu verbringen, so schoen es auch ist. Als erfahrene Reisende wissen wir, dass wichtige Erfahrungen und Schluesselerlebnisse nicht viel Zeit brauchen und auch in wenigen Augenblicken geschehen koennen. Kein Anhaften, nur ein Abspeichern der Essenz im Herzen! Unser “Erfahrungssack”, wie ich es gerne nenne, wurde an diesem Tag erheblich gefuellt. Vielen Dank den Hamer-Leuten, Father Paddy und dir, lieber Freddy.

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Arba Minch-Jinka-Dimeka

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An die wenigen echten “Leser”, die auch ohne Bilder noch Interesse haben: Ihr werdet bemerkt haben, dass der letzte Artikel kursiv geschrieben war. Das ist meine Vereinbarung mit Nane, dass er kursiv schreibt, um gleich seine Artikel zu erkennen. Wir muessen selber erst abchecken, wie wir das mit dem Blog machen, damit wir nicht alles doppelt drinhaben, mal sehen…

Ok, nachdem wir am Montag mit Father John einige Varianten durchgegangen sind, wie wir in das abgelegene Doerfchen Dimeka im aethiopischen Busch zu seinem Kollegen Father Paddy rauskommen koennten, haben wir uns fuer die folgende entschieden.

Wir fahren mit dem oeffentlichen Bus um 5 Uhr Frueh in Arba Minch weg, sind dann ungefaehr 8 stunden unterwegs bis Jinka, einer kleineren Stadt, dort suchen und finden wir einen Typen namens Alemayu in der katholischen Mission, und der hilft uns dann, irgendwie mit einem Privatauto nach Dimeka zu kommen, weil er kennt Gott und die Welt und schuldet dem Father John noch einen grossen Gefallen. Ausserdem wird er sich ueber das Geld freuen, dass wir als Boten fuer ihn im Gepaeck haben werden.

Soviel zur Theorie, und schon mal vorweggenommen: Bis auf Alemayus Freude ueber das Geld ist fast nichts planmaessig eingetreten.

Die Abfahrt hat planmaessig funktioniert. Planmaessig heisst hier nicht zeitgemaess, sondern wie anscheinend ueblich nach einer Stunde Gezanke. Wir hatten wieder einen engen Platz zu zweit. Rundherum war viel Geschrei und Aufregung, gottseidank sind wir gleich eingepennt und erst zur ersten Pinkelpause aufgeweckt worden. Irgendwann hatten wir wieder eine Panne, die Strasse war extrem lausig und es hat uns durchgebeutelt, wieder einmal alles von der Marke “de puta madre”. Daneben sahen wir , dass eine neue Strasse gebaut wird, sehr aufwaendig und breit. Wie wir erfragt haben , wird da das ehrgeizige Projekt des Panafrika-Highways gepusht, der von Kairo bis Suedafrika gehen soll und in Aethiopien in den naechsten 5 Jahren bis zur kenianischen Grenze komplettiert werden soll. Gebaut wird von aethiopischen und indischen Firmen (auch die Aethiopier fragen den Inder). Teilweise staunt man sehr, wie mit komplett primitiven Bambusgeruesten ueber fast 100 Meter breite Flussbette Stahlbetonbruecken errichtet werden sollen. Gut, derzeit sind die Fluesse hier ja staubtrocken, nur ein paar Lacken stehen noch herum, wo sich Mensch und Vieh draengt um zu trinken, Waesche und Koerper zu waschen, etc.

Irgendwann sind wir mit dem Bus in der Stadt Jinka angekommen. Gottseidank haben wir keine Karte angeschaut und so haben wir nicht bemerkt, was wir eigentlich fuer einen Umweg gemacht haben. Vollkomen fertig und erschoepft konnten wir uns kaum vorstellen, wie wir jetzt weiterfahren sollten. Dennoch haben wir uns auf die Suche nach dem Herrn Allemayu gemacht, um weiterplanen zu koennen. Nach langem Herumfragen und -suchen haben wir ihn und er uns gefunden. Er wusste , dass wir mit dem Geld kommen werden und so hat er im Dorf gefragt, ob ein paar “Ferenjis” (=Weisse) im Bus waren. Die Leute haben ihn den falschen Tip gegeben, und so hat er einen hinkenden Belgier in der ganzen Stadt gesucht, waehrend wir auf seinem Compound auf ihn gewartet haben. Jetzt war er und unsere Hoffnung wieder da. Die Geldstapel sind sehr schnell in seiner Tasche verschwunden, damit auch seine Aufmerksamkeit uns gegenueber. Er meinte, dass es in den naechsten Tagen u.U. keine Moeglichkeit gaebe, nach Dimeka zu kommen, oeffentlichen Transport gibt es sowieso keinen, nur ein paar Isuzu-Trucks, die zwischen den Doerfern verkehren, wo sich dann die Einheimischen hinten draufhauen. Eventuell ergibt sich da mal eine Moeglichkeit, aber besser sei es wohl am naechsten Tag mit dem Bus nach Arba Minch zurueckzufahren und ein Privatauto mit fahrer zu mieten, wie es der normale Tourist hier macht.

Wir waren stinksauer auf den Arsch und sind gottseidank von ein paar superlieben Kids angequatscht worden, die uns weitergeholfen haben. Das waren ein paar 13jaehrige, hoechst geistreiche und clevere Burschen, die besser Englisch koennen als wir und alles wissen, was es da draussen zu wissen gibt. Die haben uns geholfen einen Truck zu finden, der noch am selben Tag wegfahren sollte. Dass heisst zwar, dass man erst bei Dunkelheit ankommt, aber was solls. Besser als in Jinka zu versauern. Der Truckfahrer war ein rauher Bursche, unfreundlich hoch drei, der Preis auch in derselben Potenz. Dennoch schwangen wir uns zu den Einheimischen auf die Pritsche und lagerten unsere mueden Kadaver auf ein paar Erdaepfelsaecke. Vor der Abfahrt wurde noch der rechte Vorderreifen der Marke Glatzolini gewechselt, dann ging es los. “Beruhigenderweise” haben wir erfragt, dass der Preis fuer das Mitfahren auf der Pritsche fuer uns Auslaender deshalb so hoch sei, weil die Polizei Kontrollen macht und das Mitfahren nur fuer Einheimische geduldet wird, da die Trucks keinerlei Versicherung haben und dauernd was passiert…Hm, diesmal aber nicht, beschlossen wir und blieben am Wagen, wie es sich fuer optimistische Fatalisten gehoert.

Die Fahrt ging los, Nane vorne in der Kabine , ich hinten oben. Sauhungrig wie ich war, war ich froh ueber die Banane, die mir eine junge Frau zusteckte, waehrend sie mir ganz neckisch zuzwinkerte, um mich kurz spaeter zu fragen, ob ich nicht heiratswillig ware. Hell no!

Kurz nachdem wir die Stadt soweit hinter uns hatten, dass man nicht mehr zu Fuss zurueckgehen konnte, passierte das, was wohl passieren musste und der frisch gewechselte Reifen, der doch kein neuer war, ging floeten. Verdammt! Der Fahrer signalisierte in Zeichensprache, dass wir zurueck in die Stadt gehen und uns ein Zimmer checken sollten. Stocksauer sind wir in den Sonnenuntergang hineinmarschiert, ohne Aussicht, die Stadt vor Eintritt der Dunkelheit erreichen zu koennen. Irgendwann nach einer Stunde schnellen Marsches ist der Truck neben uns stehengeblieben und hat uns gnaedigerweise unentgeltlich in die Stadt mitgenommen.

Dort haben schon unsere kleinen Freunde auf uns gewartet und uns Trost und Rat gespendet. Nachdem wir ein paarmal hin- und hermarschiert waren, ist derselbe Truck wieder losgefahren, der Fahrer hat uns gezeigt, dass er diesmal einen ganz neuen Reifen hat, und den Preis nachgelassen. Dann sind wir doch mitgefahren, beide in der Kabine, da es in der Nacht kalt werden sollte und die Fahrt planmaessig bis 11 dauern wuerde. Wir haben uns die Plaetze in der Kabine mit einer jungen Frau geteilt und es war saueng. Nocheinmal stundenlang wie die siamesischen Zwillinge aneinanderpicken, durchgeschuettelt werden und sich den Arsch durchsitzen. Aber das werden wir auch noch ueberstehen, dachten wir, und so sollte es auch sein.

Der Fahrer war ja mehr von der unfreundlichen Sorte und konnte auch nur ein paar Brocken Englisch, aber nachdem wir schon eine halbe Stunde pannenfrei unterwegs waren, dachte ich mir, dass es Zeit fuer eine kleine Aufmunterung war. Ich schaute zu ihm rueber, laechelte, streckte meinen Daumen nach oben und sagte “good car!”. Er sagte “Yes” und laechelte auch- aber nur ganz kurz, denn dann fror sein Laecheln und auch meines ein, als man draussen wieder ein Zischen hoerte. Der naechste Reifenplatzer-was fuer eine Scheisse! Mitten im Busch in der Finsternis galt es also wieder Reifen zu wechseln. Die Typen hinten auf der Pritsche  zeigten jetzt auch ihren Unmut, die Kalaschnikofs, die ein jeder echter Mann hier mithat, blieben aber liegen. Mit unserer Mithilfe wurde der Reifen gewechselt und durch einen noch schlechteren ersetzt. Wir waren uns einig, dass der nicht lange halten wuerde, hatten uns dabei aber geirrt.

Die Fahrt ging ueber Stock und Stein und dauerte ewig lang. Es war, als ob wir unsere Koerper schon aneinander wundgescheuert haben muessten. Teilweise haben wir gottseidank gepennt. Der Fahrer hat sich Khat (die aufputschende Pflanze) reingehauen, was eine bemerkenswerte Wesensveraenderung bei ihm bewirkte. Ploetzlich war er kommunikativ und deutete staendig zu uns her und sagte “You” und dannach ein paar Fetzen, die nicht zu verstehen waren. Mit der Mitfahrerin hat er ordentlich Schmaeh gefuehrt, die Stimme ueberschlug sich richtig und er hat sich voll abgehauen. Schliesslich hab ich zu meinem eigenen Wohlgefallen lauten Reggaesound ueber meinen MP3-Player gemacht, was ihm sehr getaugt hat.

Um 1 Uhr nach Mitternacht sind wir in einem Kaff angekommen, das wohl Dimeka sein musste. 2 Polizisten schliefen am Dorfplatz, die Kalaschnikofs unter der Achsel. Die 2 eskortierten uns dann zum Compound der katholischen Mission, wo man uns dann nach kurzer Diskussion Einlass gewaehrte. Schliesslich wusste ja niemand, dass wir kommen, da es da draussen weder Telefon noch Email gibt.

Wir bekamen 2 Zimmer und schliefen nach 20 Stunden Irrfahrt und einer ordentlichen Portion guatemaltekischen Rums aus meinem Flachmann saumuede ein. Was fuer ein Tag! Doch weiss man nach Strapazen wie diesen, dass diese im Normalfall in irgendeiner Form belohnt werden, also waren wir in Vorfreude auf das, was kommen wuerde.

Abflug und Ankunft in Addis Ababa

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So, nun beginne auch ich unseren Reiseblog mit Eindruecken und Gschichtln zur hoffentlich allgemeinen Freude zu befuellen.
Am Anfang moechte ich mich bei allen FreundInnen bedanken, die mich mental auf der Reise begleiten und so zahlreich bei unserer Abschiedsparty erschienen sind. Ebenso moechte ich mich fuer die erhaltenen Geschenke, bei dem lieben Freddy, da er unsere Reisebuechse mit einem Rubbellos ueber sagenhafte EUR 500,- auffettete, bei Judith fuer die schoenen Monate mit ihr und natuerlich bei meiner Familie bedanken.
Friede sei mit euch.

Der Abflug von Wien war problemlos, da uns Sigird, die Schwester Joergens, zum Flughafen brachte. Die erste kurze Aufregung erlebten wir allerdings am Eincheck-Schalter, wo Joerg vom Flughafenbediensten unmissverstaendlich darauf hingewiesen wurde, sich seine Zaehne zu putzen! Da er durch das Fortgehen am Tag davor noch eine ziemliche Bierfahne hatte und dies bei unseren ersten Zwischenstopp in Cairo nicht so gut ankommen soll. Also Zaehneschruppen und ab in den Flieger. Die Reise kann beginnen!
Erster Zwischenstopp in Cairo mit einem siebenstuendigen Aufenthalt am oertlichen Flughafen. Recht interessante Szenerie. Hunderte nur mit zwei Badetuechern, eines um die Huefte, das andere um die Schulter gewickelt und mit weissen Badeschlapfen beschuhte Muslime kommen uns von den Waschgelegenheiten entgegen. Ein Meer von weissen Kleidern geht schnurstracks in die Flughafenmoschee und man ist irgendwie an grosse Saunen in der Thermenregion erinnert. Solche Bilder werden wir nach Aethiopien, wenn es in islamische Laender weiter geht, noch des oefteren zu beobachten haben.
Ankunft in Addis Ababa um 2:30 Uhr europaeische Zeit, 8:30 abends laut aethiopischen Zeitverstaendnis. Warten am Flughafen mit unserer Flugbekanntschaft David, ein in Ingolstadt bei Audi arbeitender Aethiopier und quatschen ein wenig. Bekommen erstmals Einblicke in die Landesgeschichte vom Dach Afrikas. Schimpft ueber die kommunistische Aera unter Mengistu Haile Maryam und erzaehlt, wie er sich vor der Rekrutierung zum Militaerdienst im Wald versteckte, um nicht gefunden zu werden. Die Rekrutierungseinheiten hatten anscheinend nur die Vorgabe eine bestimmte Anzahl von Menschen zu finden, egal wer und nach Erreichen dieser Anzahl war einmal Ruhe.
Erste Eindruecke von Addis Ababa gibts bei der Fahrt zum Hotel, welches laut oertlichen Aussagen fast so alt ist wie Addis, naemlich an die 100 Jahre (obwohl sich hier in Aethiopien um alles handeln laesst, sogar um das Alter von Staedten und Haeusern – waren auch schon bei 200 Jahren, die wir auf 100 runterhandeln konnten). Im Zentrum von Addis gibt es einige neuere Hochhausbauten und kontrastierend gleich daneben schiefe Wellblechhuetten und vorallem jede Menge halbfertiger Neubauten, die mit Geruesten aus Eukalyptus-Stangen eingepackt sind. In den Loechern der Strassen finden ganze Autos platz, der oeffentliche Verkehr ist aber recht gut organisiert. Aehnlich wie in Guatemala wird der Zielort laut ausgerufen und man kann sich so gleich in den Minibus zwaengen.

Beziehen standesgemaess ein Hotelzimmer am Platz beim Bahnhof. Dort steht das beruehmte Denkmal mit den Loewen von Juda – Haile Selassie I schau auf runter.

Safari-Arba Minch Style

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Dass es nicht wie in Kenia, im Ngoro-Ngoro-Krater oder im Krueger-Nationalpark wird, war uns schon vorher klar, aber kurzum: die safari war eine ziemliche Pleite.

Der Jeep mit Fahrer ist in der Frueh planmaessig aufgekreuzt und wir sind Richtung Park gefahren. 2 Stunden ueber Stock und Stein, es hat uns durchgeschuettelt – de puta madre, ich hab mich fast uebergeben muessen. Irgendwann kamen wir dann in die ebene Savannenlandschaft, der Fahrer sagt noch, dass da vorne die Zebras weiden, als die Scheisskarre zum ersten mal stehenbleibt. Der Fahrer macht den Motordeckel auf, und zieht ohne grosse Verwunderung einen gerissenen Keilriemen heraus, der Motor kocht extrem. Wir gehen ein paar Meter voraus, irgendwie ist das Auto wieder flott geworden und wir fahren zu den ersten Zebras, die wir auch freudig fotigrafieren. Hier war dann auch vorerst Endstation, der Reservekeilriemen passt doch nicht, dadurch keine Motorkuehlung und zusaetzlich wird auch die Batterie immer leerer.

Gerade erst bei den Zebras angekommen, heisst es, wir muessen wieder umdrehen und die 2 Stunden Rumpelweg wieder zurueck. Was fuer eine Scheisse. Am Rueckweg bleibt die Karre noch 5-6 mal stehen, muss immer von uns angeschoben werden, und wir brauchen den rest des Vormittages fuer den Rueckweg in die Stadt, auf dem uns unzaehlige Top-LandCruiser problemlos entgegenkommen. Mann, waren wir sauer. Gleichzeitig waren wir uns aber eh nicht mehr sicher, wieviel wir ueberhaupt verpasst haben. Die Zebras sind  hier die Hauptattraktion, und die haben wir ja zumindest gesehen. Dafuer war klar, dass wir vom vereinbarten Preis den Rest nicht zahlen wuerden, schliesslich sind wir nicht auf unsere rechnung gekommen. Ganz im Gegenteil, der Fahrer waere ohne uns da draussen alleine versauert.

In der Stadt angekommen, wollte der Fahrer von uns das restliche Geld haben und wurde auch anstaendig aggressiv, als wir ihm nur den Vogel gezeigt haben. Daraufhin war schon wieder die halbe Halbstarkengang versammelt und hat auf uns und aufeinander eingeschimpft. Wir haben uns aus dem Staub gemacht und sind in unser Quartier zurueckgegangen. Da sind wir jetzt  und trinken ein kuehles Bierchen aus father John’s Kuehlschrank. Der Nachmittag wird der Entspannung gewidmet. Wir hoffen, dass wir morgen in die Doerfer rausfahren koennen, da wir schon am Sonntag wieder in Arba Minch sein wollen, wo dann so ein grosses fest mit vielen Staemmen stattfindet. Mal sehen.

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Einstieg ins wilde Afrika-Nechisar National Park Part 1

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Hier vor der Tuere von Arba Minch gibt es den Nechisar National Park, der zwar in den wirren Jahren der kommunistischen Zeit recht leer gejagt wurde aber dennoch noch oder wieder einen Besuch wert sein soll. Vor allem soll er landschaftlich schoen sein, und ein paar Zebraherden gibt es auch zu sehen. Ein wichtiger Teil des Parks ist auch der angrenzende See hier, einer der grossen Seen des sogenannten Rift Valleys, Teil des afrikanischen Grabenbruches. Organisierte Touren in unserem Sinn gibt es hier so gut wie gar nicht. Vielmehr muss man sich auf der Strasse durchfragen, wie man den Ausflug machen kann, ob irgendwer irgendwen kennt, der einen da hinbringen kann und sich ein wenig auskennt. Wie es in solchen Laendern , wo die Leute alle Geld brauchen, ueblich ist, gibt es gleich zig Experten, die sich gegen ordentliche Bezahlung als erfahrene Fuehrer ausgeben und zur Verfuegung stellen. Die Kunst fuer den Fremden besteht dann darin, zwischen den sich gegenseitig beschimpfenden und als Betrueger bezichtigenden Typen auszuloten, wem man am ehesten sein Vertrauen und Geld schenken koennte. Hier in Arba Minch war es besonders zaeh, und so mussten wir uns einen Tag lang mit laestigen Typen auseinandersetzen, bis endlich ein Ausflugspaket samt Preis fixiert war. Zusaetzlich haben wir 2 junge Italiener aufgegriffen, die mit uns kommen und sich die Kosten mit uns teilen wollten.

Der Ausflug teilt sich in 2 Abschnitte, wovon wir den ersten heute absolviert haben.

Erst gingen wir noch in das beliebteste Dorflokal essen. Heute war besonders viel los, weil Sonntag. Obwohl man sagen muss, dass hier jeden Tag so viele Leute auf der Strasse herumlungern, weil keiner eine Arbeit hat, und man den Unterschied zwischen Wochen- und Sonntag gar nicht so wahrnehmen kann. Waehrend wir uns eine vegetarische Fastenspeise goennten (in Aethiopien wird 2mal pro Woche gefastet), konnten wir die Gebraeuche der echten Maenner am Nebentisch eindruecklich beobachten. Teil des Lokals ist auch ein kleiner Fleischhauerstand, wo riesige Fleischtruemmer am Haken haengen, von denen der Fleischer mit seinem Saebel ordentliche Stuecke herunterschneidet. Teilweise sieht man die huebschen Kellnerinnen kleine Grilloefen mit Fleisch beladen an die Tische servieren. Doch heute haben wir dazugelernt, dass der normale Verzehr anders vonstatten geht. Auch die Afrikaner scheinen auf Fast Food zu stehen, und so sagt man dem Fleischer einfach, welches Stueck man haben moechte. Dieses wird einem dann roh auf den Tisch gebracht, zusammen mit Injera(=aethiopischer Teigfladen) und kleinen Saebeln zum Zerteilen. Wir haben ganz schoen gestaunt und mussten auch wirklich dreimal hinschauen um zu kapieren, dass die Typen sich da einfach die rohen Fleischbrocken mit blossen Haenden zwischen die Kiemen schieben. Gute Zaehne haben hier ja alle. Ein netter Kerl vom Nebentisch, der sich als Tierarzt ausgegeben hat, hat uns gleich gewarnt, das ja nicht zu versuchen, weil unsere Verdauung und Gebiss das niemals aushalten wuerden. Die Verlockung war aber eh nicht da…das Staunen dafuer umso groesser. Africa crazy!

Wir sind dann Richtung See aufgebrochen um als ersten Teil der Nationalparktour eine Tschinaggelfahrt zum sogenannten Crocodile Market zu machen. Am Weg dorthin versuchten unsere Geschaeftspartner wie ueblich den Preis noch ein paarmal nachzuverhandeln, um besser auszusteigen, haben aber bei mir auf sehr harten Granit gebissen.

Also bestiegen wir das Boot und los ging es, vorbei an Pelikankolonien, einzelnen Krokos und mit Ausblick auf den Nationalpark am Land.

Gleich zu Beginn der Fahrt sind mir an Bord ein paar aussergewoehnlich grosse und interessant aussehende Fliegen aufgefallen, mit grossen, gruenen Augen und gelb gestreiftem Hinterleib. Als eine dieser Brummer am Ruecken des vor mir sitzenden Italieners gelandet ist, hab ich ihm gesagt, er solle doch kurz ruhighalten, damit ich das Teil fotografieren koenne. Ploetzlich ist er zusammengezuckt, weil ihn das Viech gestochen hat. Das ganze hat auch unser bisher schweigsame Kapitaen ruhig beobachtet, was ihn zu seiner einzigen Aussage auf der mehrstuendigen Fahrt bewegt hat, naemlich “Tsetse-Fly”…Der Kaeptn hat nur gegrinst, Stefano hat wenig zufrieden dreingeschaut, da er auf eine Malariaprofylaxe verzichtet hat.

Der Schock war schnell verdaut, als wir zu einer echt beeindruckenden Krokodilsgruppe kamen, die auf einer Sandbank lagerte. Zig meterlange Krokos, direkt daneben jede Menge gelbschnabeliger Pelikane. Geile Fotos. Eine seltsame Symbiose zwischen diesen Tieren, von der uns nur der Nutzen fuer die Krokodile klar erscheint. Die stehen naemlich so wie die Menschen hier auf das schnelle Fleischchen zwischendurch.

Dannach ging es weiter ins Wohnzimmer der Nilpferde. Zurst sieht man nur deren Ohren, doch wenn man sich naehert, werden die Kerlchen nervoes und tauchen immer oefter auf, um zu sehen, was da los ist. Die schauen super lieb aus, sind aber umso gefaehrlicher. Aus sicherer Distanz haben wir echt gute Fotos gemacht.

Wieder an Land sind wir noch an ein paar Pavianen vorbeigefahren, possierliche Tierchen…

Zurueck in den Strassen von Arba Minch sind wir gleich von einigen Leuten angequatscht worden (nach nur einem Tag kennt einen hier ja jeder), und wurden aufgefordert, doch ein paar Fotos von den Tieren auf unserer Kamera herzuzeigen. Der Fanclub wurde immer groesser, und als ich dann ein paar Gschichtln von Suedamerika gepresst habe, begleitet von Fotos von Machu Picchu, sind wohl bald ueber 100 Leute um mich rumgestanden, und haben voller Begeisterung Fragen gestellt und meinen Antworten gelauscht. Ein irres Gedraenge, echt. Interessant auch, dass einige der Leute schon doch eine gute Vorstellung haben, wo in der Welt was ist, und was sich in der Geschichte weltweit so abgespielt hat. Der Nane wurde auch voll belagert und irgendwann wurde es uns zuviel. Eine Horde laestiger Fratzen ist uns noch weit nachgefolgt.

Wir haben uns dann mit dem Sammeltaxi davongemacht und sind zu Father John in den compound der katholischen Kirche gegangen, wo wir waermstens mit essen und Bier von einer bereits versammelten, internationalen Gesellschaft empfangen wurden. Hier wohnen wir jetzt dei naechsten Tage in komfortablen Einzelzimmern mit warmem Wasser. Die Mitarbeiterinnen von F. John sind aeusserst charmant. An Freddy konnten sie sich leider nicht mehr erinnern, sorry Junge. Wir jedoch, lieber Freund, danken dir umso mehr fuer diesen kostbaren Kontakt.

Morgen Frueh fahren wir zum Sonnenaufgang in den Nationalpark hinaus, wo wir auf die Sichtung zahlreicher Zebras und Gazellchen hoffen. Die beruehmten Safari-Big5 (Elefanten, Giraffen und co) gibts hier leider nicht mehr…die sind wohl schon vor ein paar Jaehrchen prominent am Fleischerhaken gehangen.

So, genug geschrieben fuer heute, die Moskitos haben mir unter dem Schreibtisch jetzt die Beine zermartert und meine neuen Krampfadern aufgestochen. Ich gehe jetzt pennen, gute Nacht aus Arba Minch, Aethiopien, Euer Joerg

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Father John

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Sind heute einen guten Schritt weitergekommen, haben Father John gesucht und gefunden. Den Kontakt zu ihm hatten wir schon von zuhause aus ueber unseren long time best friend Freddy Jackson hergestellt, der hier ein paar Entwicklungsprojekte in Zusammenarbeit mit der katholischen Mission gemanagt hat. Father John ist ein irischer Priester  und betreut hier den letzten Aussenposten der Katholiken. Die Kirche hat hier keine echten Mitglieder und missioniert auch nicht, sie versteht sich vielmehr als Entwicklungsorganisation und wickelt Projekte ab. Freddys Absicht uns zusammenzubringen, lag vor allem darin, uns die Moeglichkeit zu geben, untouristisch in das Omotal zu kommen, wo die Kirche Projekte betreut, und dort hautnah ans Geschehen zu kommen, ohne an einer Menschensafari teilnehmen zu muessen..

Zu Mittag finden wir also die Kirche, ein  Anwesen mit ein paar simplen Gebaeuden drauf. 2 Jeeps , einer mit oesterreichischer Aufschrift parken im Hof. Die Haushaelterin oeffnet uns die Tuer und schickt uns zu Father John. Wir sind zufrieden, dass er da ist,  da er ja nicht von unserem Kommen wusste.  Wir finden einen eindruecklichen Typen auf der Terrasse sitzen, ein Glas Whiskey in der Hand schwenkend. Father John, ca 45jahre alt, ist sofort sehr nett und persoenlich, freut sich vor allem ueber die lieben Gruesse von Freddy, den er offenbar sehr schaetzt. Er drueckt uns gleich ein Flascherl St. George-Beer in die Hand und stoesst mit uns an, alles ist total nett. Er bietet uns an, dass wir in den naechsten Tagen bei ihm schlafen koennen, heute Abend gemeinsam in der Kneipe englischen Fussball schauen (ganz Afrika steht entweder auf Manchester United oder Arsenal, der englische Fussball ist megabeliebt hier, der oesterreichische weniger), und naechste Woche koennten wir mit seinem Fahrer in das Omotal rausfahren, wo uns sein Kollege Father Paddy weiterbetreuen wird. Das ist fuer uns das Wichtigste und der Grund , warum wir in den Sueden Aethiopiens gekomen sind. Das Omotal gilt als eine der letzten Gegenden, wo man den vielfaeltigen Staemmen in ihrer Urspruenglichkeit begegnen kann. Es wird aber auch immer populaerer, dass Touristen in dieses “Museum” rausfahren, und es wir wohl in 10 Jahren schon anders ausschauen da draussen. Also wollen wir es jetzt sehen, und das werden wir auch, das ist jetzt fix, juhui.

Nach einem feinen Mittagsessen fuehrt uns John noch ein wenig im Jeep herum und bringt uns zurueck zu unserem Hotel. Wir sind voll zufrieden.

Ein sehr herzlicher und auch cooler Typ, der John. Sein Job besteht anscheinend zu einem gewissen Teil darin, auslaendische Projektsfoerderer und-interessierte zu betreuen, als solche werden wir dann auch gefuehrt. Gleichzeitig sind Schweden und Polen und andere interessante Leute hier. Uebrigens: das Geld, was man den 3 heiligen Koenigen nach ueberstandener Gesangsabnahme bei uns daheim in die Hand drueckt, geht teilweise in die Projekte hierher.

Morgen gehen wir vielleicht zusammen mit ein paar Hollaendern auf eine kleine Safari in den nahegelegenen Nationalpark. Bericht folgt.